Questão 1
Questão
1. In den 1920er Jahren wurde unter Führung des Bürgermeisters Karl Seitz mit dem Bau der ersten Gemeindebauten in Wien begonnen. Das Ziel der sozialdemokratischen Stadtregierung war es, innerhalb von fünf Jahren 25.000 neue Wohnungen zu errichten.
Questão 2
Questão
2. 10.000e Menschen in Wien lebten in den frühen 20er Jahren in sehr beengten Wohnverhältnissen ohne fließendes Wasser oder WC.
Questão 3
Questão
3. Vermögende, reiche Wiener_innen (z.B. Unternehmer) mussten Wohnbausteuern an die Gemeinde Wien bezahlen. Damit wurde die Errichtung der Gemeindebauten finanziert.
Questão 4
Questão
4. Die Wohnbausteuern und die Gemeindebauten waren für die Gegner des „Roten Wien" ein Ausdruck der „sozialistischen Umverteilungspolitik", ebenso wie die Einführung des achtstündigen Arbeitstages, des bezahlten Urlaubs und der Arbeitslosenversicherung.
Questão 5
Questão
5. In jeder Gemeindebauwohnung gab es fließendes Wasser und WC. In vielen Gemeindebauten gab es Büchereien und Kindergärten.
Questão 6
Questão
6. Die Zahl der Kindergärten in Wien wurde in den 20er Jahren verfünffacht.
Questão 7
Questão
7. Neben unentgeltlichen Ausspeisungen gab es in Wiener Schulen auch medizinische Vorsorge und Vorbeugung gegen die weit verbreitete Rachitis und Tuberkulose.
Questão 8
Questão
8. Der christlich-soziale Präsident des Stadtschulrats, Otto Glöckel, führte Schulreformen in Wien durch, die international Beachtung fanden.
Questão 9
Questão
10. Ziele der Schulreformen von Glöckel waren die Mitgestaltung des Unterrichts durch die Schüler_innen, die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Bildung der Kinder der Arbeiter_innen ebenso wie die Förderung von Begabten.
Questão 10
Questão
11. Die christlich-sozialen Frauen demonstrierten in den 20er Jahren für Gleichberechtigung, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit sowie für die Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs, d.h. für die Abschaffung des § 144 des Strafgesetzbuchs.
Questão 11
Questão
11. Der christlich-soziale Bundeskanzler Ignaz Seipel arbeitete eng mit der Führung der katholischen Kirche in Österreich zusammen und betonte die gemeinsamen gesellschaftlichen Ziele von Staat und Kirche.
Questão 12
Questão
12. Ein gemeinsames Ziel der Christlich-Sozialen und der katholischen Kirche war die Aufrechterhaltung des § 144 des Strafgesetzbuchs, also das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs.
Questão 13
Questão
13. Seit 1920 stellten die Christlich-Sozialen die Bundesregierung in Österreich. Die Sozialdemokratische Partei war seit 1920 in Opposition, sie war jedoch im Vormarsch.
Questão 14
Questão
14. Die christlich-soziale Regierung hatte Sozialabbau betrieben, z.B. die Kürzung des Arbeitslosengeldes. Und es war ihr nicht gelungen, das Wirtschaftswachstum zu fördern, deshalb stieg die Zahl der Arbeitslosen in Österreich.
Questão 15
Questão
15. Beim Linzer Parteitag der Sozialdemokraten im Jahr 1926 wurde ein neues Parteiprogramm beschlossen. Die Partei wollte den „Befreiungskampf der Arbeiterklasse“ führen. Das Ziel dieses Kampfes war die Überwindung des Kapitalismus (= d.h. der freien Marktwirtschaft) und der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung.
Questão 16
Questão
16. Der Republikanische Schutzbund war ein Wehrverband, welcher der Kommunistischen Partei nahe stand und seine Stärke in Aufmärschen zur Schau stellte.
Questão 17
Questão
17. Am 30. Jänner 1927 wurden im burgenländischen Ort Schattendorf ein Mitglied des Schutzbundes sowie ein 8-jähriges Kind bei einem Aufmarsch von Mitgliedern eines rechts-gerichteten Wehrverbandes mit Schüssen getötet.
Questão 18
Questão
18. Die Christlich-Sozialen gründeten eine Einheitsliste der bürgerlichen Kräfte für die Nationalratswahlen im April 1927. Das Ziel war, alle anti-sozialistischen Parteien, also die Christlich-Sozialen, den Landbund und die Kommunisten, zu vereinen.
Questão 19
Questão
19. Die Christlich-Sozialen warnten auf ihren Wahlplakaten vor dem „roten Terror" ebenso wie vor drohenden Breitner-Steuern (= Wohnbausteuern) auf Vermögen für alle wohlhabenden Österreicher sowie vor dem Klassenkampf.
Questão 20
Questão
20. Die Heimwehren waren Wehrverbände, die den Christlich-Sozialen nahe standen. Sie waren mit Maschinengewehren ausgestattet und wurden vom faschistischen Diktator Mussolini aus Italien gefördert.
Questão 21
Questão
21. Im April 1927 gewannen die Sozialdemokraten bei den Nationalratswahlen Mandate hinzu. Die von den Christlich-Sozialen geführte bürgerliche Einheitsliste verlor die Mehrheit der Mandate im Nationalrat.
Questão 22
Questão
22. Bei dem Gerichtsverfahren gegen die angeklagten Todesschützen von Schattendorf wurden die „Arbeitermörder" am 14. Juli 1927 von einem Gericht in Wien schuldig gesprochen.
Questão 23
Questão
23. Aus Protest gegen das „Schandurteil" im Schattendorfprozess traten am Morgen des 15. Juli 1927 zahlreiche Arbeiter_innen in Wien in den Streik.
Questão 24
Questão
24. Zehntausende Arbeiter_innen zogen in die Wiener Innenstadt. Parteiführer der Sozialdemokratie wollten die Demonstranten beschwichtigen, was aber nicht gelang.
Questão 25
Questão
25. Nachdem die Polizei die Demonstranten mit gezücktem Säbel attackiert hatte, stürmten einige Demonstranten den Justizpalast, wo Akten aus den Fenstern geworfen und Feuer gelegt wurde.
Questão 26
Questão
26. Der Justizpalast in Wien war für viele Demonstranten ein Symbol für die Gerechtigkeit des Justizwesens in Österreich.
Questão 27
Questão
27. Der Wiener Polizeipräsident Schober erteilte mit Rückendeckung von Bundeskanzler Seipel den Schießbefehl, es wurden insgesamt 85 Demonstranten getötet und über 1.000 verletzt.
Questão 28
Questão
28. Die Sozialdemokraten riefen aus Protest gegen das Vorgehen der Polizei einen unbefristeten Verkehrsstreik (Eisenbahn- und Straßenbahnstreik) in ganz Österreich aus und forderten den Rücktritt der Regierung Seipel.
Questão 29
Questão
29. In Tirol und anderen Teilen Österreichs wurde der Streik durch die christlich-sozialen Heimwehren und das Militär gewaltsam beendet.
Questão 30
Questão
30. Bei der Niederschlagung der Unruhen beim sogenannten Justizpalastbrand zeigte die Exekutive (Polizei und Militär), dass sie im Ernstfall ohne Zögern bereit war, auf Seiten der christlich-sozialen Regierung gegen die Sozialdemokraten vorzugehen.