Aggression und Gewalt(es gibt einen eher weiten Aggressionsbegriff und einen engen Aggressionsbegriff) weiter Aggressionsbegriff:jede gerichtete, offensive Aktivität -> wird in Psychoanalyse&Verhaltensforschung verwendetenger Aggressionsbegriff:
zielgerichtetes Schädigen
körperliche Aggression: körperliche Attacken
psychische Aggression: Ausgrenzung und Ignoranz
kann sich nach außen gegen andere richten oder nach innen gegen die eigene Person
Gewalt:
schwere, körperliche Aggression gegen Menschen
zielgerichtete, physische Schädigung eines Menschen
schwere körperliche Aggression gegen Menschen
Aggression ≠ aggressive GefühleAggression=aggressives Verhaltenaggressive Gefühle= nicht immer mit aggressivem Verhalten als Konsequenz
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Begriffsverständnis: schwere körperliche Aggression gegen Menschen, zielgerichtetes SchädigenMinimalkonsens: körperliche Attacke1. Erweiterung: Mobbing, verbale Attacke gegen eine Person2. Erweiterung: kollektive Schädigung (Gruppe von Opfern)3. Erweiterung: Strukturelle Gewalt -> alles was vermeidbar ist&dem Menschen im Wege steht (z.B:Armut)während bei meinem Begriffsverständnis eine körperliche Aggression gegen den Menschen bezeichnet, geht es bei der der 3. Erweiterung schon um allgemeine, gesellschaftliche Dinge (Armut, Unterdrückung)
Definitionsversuch nach Tillmann
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Triebtheoretische Erklärung für Gewalt
zentralen Begriffe: Dampfkesselprinzip, Triebe ( bei Freud: Libido/Destrudo); ( bei Lorenz: angeborener Aggressionstrieb),Grundannahmen:
Gewalt beruht auf einem angeborenen Trieb
Triebquelle erzeugt permanente Spannung, diese Impulse drängen auf, Entladung (Dampfkesselprinzip)
bei Freud: Aggressive Impulse können kanalisiert werden (Erziehung, Sozialisation)
bei Lorenz: Aggressive Impulse haben eine arterhaltende Funktion; Schlüsselreize lösen Entladung aus (bei ausbleiben des Schlüsselreizes:Leerlauf)
Menschenbild:
Triebe bestimmen menschliches Verhalten, Mensch ist durch Triebe determiniert
Betonung der Anlage
Triebe sind angeboren, Mensch hat nur bedingt Kontrolle
Kritik:
Übertonung der Anlage
Verhaltensänderungen kaum möglich
empirisch nicht belegt
vereinfachte Erklärung, (Pseudo-)Entschuldigung
vereinfachtes, sehr pauschales Menschenbild
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Lerntheoretische Erklärung für Gewalt
zentrale Begriffe: Lernen am Modell, Imitation, Lernen am Effekt, Konsequenz, VerstärkungGrundannahmen:
Aggressives Verhalten beruht auf Lernvorgängen
Verhaltensweisen werden durch Beobachtung von Modellen gelernt
Vorbilder wirken stimulierend oder reduzierend bzw. hemmend
jede Aggression erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer Aggressionen
Verhalten wird durch Konsequenzen erlernt
Erfolgserwartung verstärkt Auftreten bestimmter Verhaltensweisen
aggressives Verhalten befriedigt Bedürfnisse und führt (schnell) zum Erreichen von Zielen
Menschenbild:
Mensch ist lernfähig, weltoffen
Mensch ist durch Umwelteinflüsse und andere Personen leicht beeinflussbar
Betonung der Umwelt
Gewalt hat keine angeborenen, genetischen Ursachen
Kritik:
wirken aggressive Modelle auf jeden gleich?
Überbetonung der Umwelt
fraglich, ob genetische Dispositionen nicht doch eine Rolle spielen (Theorie nach Albert Bandura)
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Psychoanalytischer Erklärungsansatz
nach Udo RauchfleischGrundannahme:
schwerste Verlust und Mangelerfahrugen in der frühen Kindheit begünstigen Dissozialität
Teilweise liegen bei Betroffenen schwerste Traumatisierungen vor, die den Kern der psychischen und physischen bedrohten
Entwicklungsbedingungen/Ursachen:
Verlust und Mangelerfahrungen
häufige Beziehungsabbrüche
traumatisierende Erlebnisse
soziale Instabilität in Familien
-> lebensgeschichtlicher Zeitpunkt dieser Erfahrungen: frühe Kindheit
Folgen der Persönlichkeitsstörungen:Beziehungsstörungen:
Wunsch nach Zuwendung und Bestätigung und Angst vorNähe und Verbindlichkeit
Ausweichen auf Suchtverhalten, Manipulation und Benutzen von Mitmenschen
unrealistische Erwartungen an Mitmenschen, funktionalisierte Beziehungen
Kontaktstörungen, Beziehungsabbrüche
Individualisierung oder Herabsetzung anderer
Ich-Störung:
Verzerrung der Realität
unrealistische Zukunftsversionen
archaische Abwehrmechanismen (Projektion,Spaltung..)
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Über-Ich Störung:
Selbstentwertung
überhöhtes und damit irreales Ich-Ideal
Projektion aggressiver Impulse auf Über-Ich Träger
narzisstische Störung:
funktionalisierte Beziehungen
geringe Fustrationstoleranz
erhöhte Kränkbarkeit
Depressivität
INSGESAMT:
Kontakt-/Bindungsstörung
fehlende Impulskontrolle
verzerrte Wahrnehmung der Realität
Selbstentwertung
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Der Desintegrationsansatz (Wilhelm Heitmeyer)
INDIVIDUALISIERUNG:
als Kennzeichen moderner gesellschaftlicher Entwicklung
Individualisierung: Biografie des Menschen und aus seinen vorgegebenen Fixierungen herausgelöst - der einzelne wird zu seines "eigenen Glückes Schmied"
Motoren der Individualisierung: - Steigerung des materiellen Lebensstandards - gestiegene soziale und geografische Mobilität - Bildungsexpansion
ENTSCHEIDUNGSSPIELRÄUME/ENTSCHEIDUNGSZWÄNGE:
Zunahme von Entscheidungsfreiheiten und gleichzeitig Entscheidungszwängen-> Ambivalenz der Individualisierung
DESINTEGRATIONSPOTENZIALE:
Verlust von traditionellen Lebenszusammenhängen z.B Familie
Auflösung gesellschaftlicher Werte und Normen
Abnehmende Teilnahme an gesellschaftlichen Institutionen
Desintegration=Unmöglichkeit, sich zu integrieren, Zerfall
Verlust von sozialen Beziehungen und Vergemeinschaftsformen: - Veränderungen der Familienkonstellation z.B Trennung, ,,Schlüsselkinder´´
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