Question
Wer einen Beruf erlernen möchte, muss sich zunächst darüber informieren, welche [blank_start]staatlich[blank_end] anerkannten Ausbildungsberufe es gibt. Durch den technischen [blank_start]Fortschritt[blank_end] kommen immer wieder neue Berufe hinzu. Auch werden viele Berufe in [blank_start]Fachrichtungen[blank_end] aufgegliedert. Über derartige Spezialisierungen sollte man sich vorab gut informieren.
Auf der Webseite des Bundesinstituts für Berufsbildung gibt es einen Überblick über sämtliche staatlich anerkannten Ausbildungsberufe.
Hat man sich für einen Ausbildungsberuf entschieden, beginnt die Suche nach einem [blank_start]Ausbildungsplatz[blank_end]. Eventuell merkt man dabei, dass es schwierig wird, für genau diesen Beruf einen [blank_start]Ausbildungsbetrieb[blank_end] in erreichbarer Nähe zu finden. Dann sollte man das vorhandene Ausbildungsplatzangebot in seiner Region sondieren und sich über weitere Ausbildungsberufe informieren.
Die Kammern [blank_start]lassen Betriebe für die Ausbildung zu[blank_end] und verfügen daher über Adressen von Ausbildungsbetrieben. Über [blank_start]Lehrstellenbörsen[blank_end] auf den Kammer-Webseiten kann man sich prima über das regionale Ausbildungsplatzangebot informieren. Auch bei der Jobbörse der Arbeitsagentur kann man fündig werden (siehe Webadressen in der Erklärung).
Es gibt drei berufliche Kammern:
- Landwirtschaftskammer
- [blank_start]Handwerkskammer[blank_end]
- Industrie- und Handelskammer
Die Kammern lassen die Ausbildungsbetriebe zu, geben Vordrucke für Ausbildungsverträge heraus, beschäftigen [blank_start]Ausbildungsberater[blank_end] und organisieren überbetriebliche Lehrgänge sowie Prüfungen (Zwischenprüfung, [blank_start]Abschlussprüfung[blank_end]).
Hat man einen passenden Ausbildungsbetrieb gefunden, bewirbt man sich bei ihm. Dazu benötigt man eine Bewerbungsmappe mit Deckblatt, [blank_start]Bewerbungsfoto[blank_end], Lebenslauf, Zeugniskopien und kopierten Praktikumsbescheinigungen. Daher sollte man seine Schulzeugnisse gut aufbewahren und sich im Anschluss an jedes absolvierte [blank_start]Praktikum[blank_end] eine Bescheinigung geben lassen, die man ebenfalls sammelt. Die [blank_start]Originale[blank_end] sollte man niemals verschicken, sondern Kopien für Bewerbungszwecke anfertigen.
Manche Ausbilder wollen [blank_start]beglaubigte[blank_end] Zeugniskopien sehen. Beglaubigungen kann man beim Bürgerservice seiner Stadt machen lassen. Auch Kirchengemeinden haben das Recht, die Echtheit von Dokumenten zu beglaubigen. Manchmal fordern Arbeitgeber weitere Unterlagen an ([blank_start]handgeschriebener[blank_end] Lebenslauf, Gesundheitszeugnis, polizeiliches [blank_start]Führungszeugnis[blank_end], Taufbescheinigung bei kirchlichen Organisationen).
Der Lebenslauf muss aktuell sein und eigenhändig mit Angabe von Ort und Datum unterschieben werden. Mit seiner [blank_start]Unterschrift[blank_end] erklärt man die Richtigkeit der Angaben.
Außerdem gehört zu jeder Bewerbung ein speziell für den Betrieb entworfenes Anschreiben, in dem man mitteilt, dass man sich bei der Firma um einen Ausbildungsplatz in einem bestimmten Ausbildungsberuf bewerben möchte. Man sollte schreiben, warum man sich für diesen Beruf begeistert und welche [blank_start]Voraussetzungen[blank_end] man dafür mitbringt. Am Ende des Schreibens bittet man um einen Termin für ein [blank_start]Vorstellungsgespäch[blank_end].
Auch wenn man zu einem Azubi-Speeddating geht, erwarten die Betriebsleiter, dass man ihnen [blank_start]vollständige[blank_end] Bewerbungsunterlagen übergibt!
Verläuft das erste Gespräch positiv, wird man eventuell als nächstes zu einem [blank_start]Test[blank_end] eingeladen. Dort werden einige Grundfertigkeiten abgeprüft, die für den Beruf von Bedeutung sind. Vielleicht schlägt der Betriebsleiter auch vor, zunächst ein Praktikum zu absolvieren. [blank_start]Praktika[blank_end] sind überhaupt eine hervorragende Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Man sollte rechtzeitig vor den nächsten Schulferien nach einem Betrieb Ausschau halten, der auch ausbildet und dort nach einem Ferienpraktikum fragen.
Verlaufen Vorstellungsgespräch und ggf. Test und Praktikum positiv, so wird ein Termin für den [blank_start]Ausbildungsvertrag[blank_end] vereinbart. Der Ausbilder bereitet den Vertrag vor und greift dabei in der Regel auf einen Vordruck seiner [blank_start]Kammer[blank_end] zurück.
Wer minderjährig ist, geht mit mindestens einem Elternteil zu diesem Termin, da ein gesetzlicher [blank_start]Stellvertreter[blank_end] den Vertrag mit unterschreiben muss. Manche Betriebe sehen es gerne, wenn auch die Eltern Volljähriger mitkommen, da der Ausbildungsvertrag eine besondere Bedeutung hat. Der Ausbilder begleitet den jungen Menschen in einen neuen und sehr bedeutenden [blank_start]Lebensabschnitt[blank_end]. Da macht es Sinn, dass Ausbilder und Eltern sich bei dieser Gelegenheit kennenlernen.
Bei diesem Gespräch geht es evt. auch um einige Dinge, die vor Ausbildungsbeginn noch erledigt werden müssen: Für Jugendliche ist eine [blank_start]ärztliche Untersuchung[blank_end] nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz vorgeschrieben (zum Hausarzt oder Betriebsarzt gehen). Außerdem braucht der angehende Azubi für das [blank_start]Kalenderjahr[blank_end], in dem die Ausbildung beginnt, eine Lohnsteuerkarte (bei der Stadtverwaltung beantragen). Als Azubi ist man [blank_start]nicht mehr[blank_end] über die Eltern krankenversichert, braucht also eine [blank_start]Krankenkasse[blank_end]. Über die Krankenkasse beantragt man auch den Sozialversicherungsausweis und die [blank_start]Rentenversicherungsnummer[blank_end]. Erforderlich ist außerdem ein Girkonto für die Überweisung der [blank_start]Ausbildungsvergütung[blank_end]. Falls der Arbeitsgeber [blank_start]vermögenswirksame Leistungen[blank_end] zahlt, ist auch ein passender Sparvertrag interessant.