Sportmotorik Seminar

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Paul Panglisch
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Paul Panglisch
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Question Answer
Sportmotorik organismische Teilsysteme und Teilprozesse, die die sportliche Bewegung auslösen und kontrollieren
motor contol bezieht sich auf die Aufgabe Teilsysteme und -prozesse, die die Freiheitsgeraden des Körpers kontrollieren
Koordination bezieht sich auf das harmonische Zusammenwirken der Teilsysteme und Teilprozesse --> 1. Ebene Intramuskuläre Koordination: Muskelkontraktion --> 2. Ebene Intramuskuläre Koordination: motorische Einheiten des Muskels
Morphologische Bewegungsmerkmale nach Meinel und Schnabel Mehrdimensionalität: -Struktur sportlicher Bewegungsakte Bewegungsrhytmus Bewegungskopplung
Morphologische Bewegungsmerkmale Eindimensionalität -Bewegungsfluss Kontinuität -Bewegungspräzision Ziel und Ablaufgenauigkeit -Bewegungskonstanz Wiederholungsgenauigkeit -Bewegungsstärke Krafteinsatz -Bewegungstempo Schnelligkeit/Frequenz -Bewegungsumfang Räumliche Ausdehnung
Struktur sportlicher Bewegungsakte Vorbreitungs- Haupt- und Endphase --> azyklische Bewegungen -VP: Optimale Vorbereitung der Hauptphase -HP: Optimales Lösen der Bewegungsaufgabe EP: Stabilisierung des labilen Gleichgewichtes Hauptphase und Zwischenphase --> zyklischen Bewegungen
Bewegungsrhytmus Zeitliche Ordnung einer sportlichen Bewegung --> Objektrhytmus --> Subjektrhytmus
Bewegungskopplung Zusammenhang von Teilbewegungen -Schwungübertragung -zeitlicher Verschiebung von Teilsystemen -Formen des Rumpfeinsatzes -Steuerfunktion des Kopfes
Beziehungen der Haupt Vorbereitung und Endphase -Zweckbeziehung zwischen VP und HP: Zweck der VP liegt in der Vorbereitung der HP--> Art und Weise der VP hängt von HP und einschränkenden Regelbedingungen ab -Ergebnisbeziehung VP/HP: Durchführung HP hängt von VP ab -Zweckbeziehung zwischen HP und EP: Zweck der EP beeinflusst die Ausführung der HP -Ergebnisbeziehung EP/HP: Ergebnis der HP beeinflusst Ausführung EP -Kausale Beziehung: der HP folgt Zwangsläufig eine relativ genau bestimmte EP
azyklische Bewegung -einmalig ausführbare Bewegung mit einer HP -Variante 1: mehrfache Ausholbewegung (Diskuswerfer) -Variante 2: Unterdrückung der Ausholbewegung
zyklische Bewegung -mehrfach nacheinender ausgeführte gleichartige Bewegung mit jeweils einer HP -Phasenverschmelzung EP und VP -Zweiphasigkeit mit jeweils einer HP und ZP -Variante 1: Alternierend zyklische Bewegung (Kraulschwimmen) -Variante 2: Sukzessivkombinationen (Flick-Flack) -Variante 3: Simultankombinationen (2 Bewegungen mit selbständiger Funktion werden gleichzeitig ausgeführt)
Vor- und Nachteile bzgl. biomechanischer Analysen --> Vorteile -Kein bis geringer materieller Aufwand und jederzeit verfügbar -Keine Kosten -Keine Verfälschungen des Bewegungsablaufes -Unmittelbares Feedback/Fehlerkorrektur -Sofortiges Einwirken auf motorischen Lernprozess -Kann im gewohnten Setting des Sportlers durchgeführt werden -ökonomische Betrachtungsweise
Vor- und Nachteile bzgl. biomechanischer Analysen --> Nachteile -fehlender Objektivität des Betrachters -Abweichungen durch verschiedne Schulungen der Beobachter -Konzentration kann Abweichen -fehlende Präzision der Informationsvermittlung der Beobachter -Zuverlässigkeit ist eingeschränkt in Bezug auf komplexen oder schnellen Handlungen -Genauigkeit der Beobachtung ist durch verschiedne Faktoren limitiert -einige biomechanische Prozesse sind in der Anwendung und Ergebnisdarstellung sehr schnell und zuverlässig
Funktionsphasenkonzept nach Gönner -sportarten übergreifendes Klassifikationsprinzip -bestimmte Phasen oder Abschnitte einer Bewegung haben generell eine Funktion -Funktionen beziehen sich auf das Ziel oder andere Phasen -Funktionsphasen sind funktionstragende Bestandteile, die die grundlegende Analyseeinheiten der sportlichen Bewegung bildet
Funktionsphasenkonzept nach Göhner Hauptfunktionsphasen -ist der Kern des Bewegungsablaufs --> kommt mind 1x im Bewegungsablauf vor -durch sie wird das Ziel der Bewegung bestimmt -Funktion besteht nur im Zusammenhang mit dem Bewegungsziel, nicht mit anderen Funktionsphasen --> funktional unabhängige Phase
Funktionsphasenkonzept nach Göhner --> Hilfsfunktionsphasen -Funktion besteht nur im Zusammenhang mit einer anderen Phase --> funktional abhängige Phase -sind nicht direkt auf das Ziel bezogen -realisieren bestimmte Aktionen, die: -> vorbereiten -> begleiten -> abschließen ->überleiten -vorbereitende Hilfsfunktionsphase: --> zum Erreichen bestimmter Orte, Lagen, Positionen bzw. Bewegungszuständen -unterstützende Hilfsfunktionsphase: --> direkt und indirekt -überleitende Hilfsfunktionsphasen: --> zielansteuernde HFP --> Anschluss ermöglichende HFP (Stabilisierung von Gelenken)
Sensorische Systeme Bestandteile -Rezeptoren --> Sensoren, wandeln physikochemische Reize in bioelektrische Signale um -afferente Nervenfasern --> leiten bioelektrische Signale in Neuronengruppen des ZNS -ZNS --> verarbeiten bioelektrische Signale
Motorische Systeme Elemente motorischer Systeme -für Motorik zuständige Kortexareale (Großhirnrinde) -Nervenfasern, die Kortexareale mit Rückenmark verbinden -im Rückenmark befindliche Motoneurone (für Muskelkontraktion) -absteigende motorische Bahnen, Pyramidbahnen
Zusammenspiel von motorischem und sensorischem System Steuerung und Kontrolle der Bewegungen im Zusammenspiel mit Sinnesrückmeldungen
visuelle System -wandelt Licht in bioelektrische Signale um--> Verarbeitung im ZNS -Bestandteile: Auge mit Netzhaut Sehnerv Teile des Thalamus, Hirnstamm sowie Sehrinde
Sinnesorgan Auge -Netzhaut: Photorezeptoren bipolare Zellen Ganglienzellen Amakrinzellen Horizontalzellen -Sensoren: Stäbchen Zapfen
Pupillenreaktion -hoher Lichteinfall: kontrahiert Ringmuskel der Iris -geringer Lichteinfall: kontrahiert Radialmuskel der Iris
Akkommodation (Auge) -Entfernungsehen: Linse flacht ab (Zug der Zonulafasern) -Nahsehen: Linse rundet sich (Ziliarmuskel kontrahiert)
Blickmotorik Sakkaden -Blicksprünge -beim freien Umherblicken Wechsel Sakkaden mit Fixationen -visuelle Informationsaufnahme für min 150ms stark eingeschränkt nach, vor und während Sakkade -
Blickmotorik Augenfolgebewegungen -bewegte Objekte werden während der Fixation mit Auge verfolgt -schneller als 40°/S --> unscharf -langsamer als 10°/s-->scharf
Blickmotorik weitere Augenbewegungen bei sportlichen Bewegungen -konjugierte Augendrehung um die Breitenachse -konvergierende/divergierende Augenbewegungen um senkrechte Augenachse -vestibulär gesteuerte Augenbewegungen
Auflösungsvermögen -räumliches Auflösungsvermögen Sehschärfe Fähigkeit sei räumlich dicht nebeneinander auf die Netzhaut treffende Lichtpunkte getrennt wahrnehmen zu können -zeitliches Auflösungsvermögen Fähigkeit, kurz hintereinander auf die Netzhaut treffende Lichtsignale wahrnehmen zu können -Bewegungssehen dynamische Sehschärfe Bewegungen können unter optimalem Bedingungen bei hohen Winkelgeschwindigkeiten erkannt werden
Räumliches Sehen im Sport -Leistungsbeeinflussend Weite bis zum Absprungbalken time to contact -Hinweise zum Tiefensehen und zur Tiefe des Raumes Bilder kommen 2D auf der Netzhaut an Gehirn erhält über Position der Augäpfel bei fixieren eines Punktes und durch stereoskopisches Sehen 2 Bilder, die zu einem zusammengefügt werden Infos wie Schatten, Überlagerung geben Hinwiese zu Tiefe
Das visuelle System im Sport -Voraussetzung für Erfolg -Sport und Rückschlagspiele sind ohne Kontrolle durch das visuelle System (Beobachtung des Gegners, Zielvorgänge) so gut wie garnicht möglich -90% aller Umwelteindrücke über visuelles System
Trainierbarkeit des visuellen Systems -ist belegt für --> statische und dynamische Sehschärfe --> peripheres Sehen --> Tiefen/Räumliches sehen --> Bewegungssehen und Blickmotorik --> Akkommodation, Hand-Auge Koordination
Weisen dann Leistungssportler anforderungsinduziert und -spezifisch bessere visuelle Fähigkeiten auf ? (implizites Training) lies sich für die dynamische Sehschärfe, das Bewegungs- und Sakkadensehen sowie für die periphere Wahrnehmung nachweisen
Führen optimierte visuelle Fähigkeiten zu besseren sportlichen Leistungen? -Transfereffekt schwierig -Studienlage konträr
Peripheres Sehen im Sport -->liefert nur grobe und optische verzerrte Seheindrücke außerhalb eines festen Fixationspunktes -extrafovealen Bereiche -Betrachter schaut am Objekt vorbei --> Effizienz für Wahrnehmung von Bewegungen -auch bei geringer Helligkeit -weniger effektiv bei Wahrnehmung von Farbnuancen --> zeitliche Auflösungsvermögen ist in der extremen Periphere am höchsten --> 99,9% des Gesichtsfeld --> zur Kontrolle von Mitspielern/Gegenspielerbewegungen
Eyetracking -Aufzeichnen der Blickbewegungen einer Person -Fixationen --> Punkte die man genau Betrachtet -Sakkaden --> schnelle Augenbewegungen, Blicksprünge -Regression --> wenn Blick zurückgeführt wird
somatosensorisches System --> Rezeptoren --> afferente NV --> verarbeitende Zentren des ZNS Somatosensorik ist die Körperwahrnehmung: --> Mechanorezeption --> Thermorezeption --> Proprozeption
Propriozeption Muskellängensystem -wandelt Muskellängenänderungen in bioelektrische Signale um -verarbeitet werden diese im ZNS -Rezeptor: Muskelspindeln --> schütz vor Überdehnung -> bei plötzlicher Dehnung wird Dehnungsreflex ausgelöst (Muskel zieht sich zusammen)
Propriozeption Sehenspannungssystem -Rezeptor: Golgi-Sehnenorgan --> misst und regelt Muskelspannung --> zusammen mit Muskelspindeln für Propriozeption der Muskulatur zuständig -Leiten über NV der Klasse Ib dem ZNS Spannungszustand der Muskeln zu
Propriozeption Gelenkstellungssystem Rezeptor: Ruffini-Endorgane in Gelenkkapseln --> messen Geschwindigkeit der Gelenkbewegungen- und Richtung Rezeptor: Golgi-Typ --> messen Gelenkstellung
Propriozeption neuste Erkenntnisse --> Muskelspindeln sind hauptverantwortlich beteiligt an Gelenkbewegungssinn -körpernahe Gelenke registrieren Winkeländerungen ab 0,2°, -körperferne Gelenke registrieren Winkeländerungen ab 1° -sehr schnelle/sehr langsame Gelenkbewegungen werden ungenauer gemessen -langandauernde/sehr kurzandauernde Gelenkbewegungen werden ungenauer gemessen -Beugebewegungen werden genauer gemessen als Streckbewegungen -Bewegungen in der Körpernähe genauer als Bewegungen in der Peripherie -aktive Bewegungen besser als passive -Bewegungen vor dem Rumpf genauer als neben oder hinter dem Rumpf
Propriozeption Kraftsinn ist auch eine Leistung der Gelenkrezeptoren -Gewichte von 10% Unterschied können erkannt werden -proximale Gelenke messen Kräfte genauer als distale Gelenke
Mechano- & Thermorezeptoren Mechanorezeptoren -Sinneszellen, die mechanische Kräfte in Nervenerregung umwandeln -sind in Sinnesorganen wie Ohren, Haut, Arterien --> große Vielfalt an Mechanorezeptoren --> variieren in Bau und Funktion
Mechano- & Thermorezeptoren Thermorezeptoren -Rezeptoren auf der Haut und im Körperinneren -->Registrierung der Umgebung oder körpereigenen Temperatur -Wärmerezeptor --> Frequenz der Aktionspotentiale steigt mit der Erhöhung der Temperatur -Kälterezeptor --> Frequenz der Aktionspotentiale steigt mit Absinken der Temperatur
Gleichgewichtskontrolle 1. Informationen -visuelle Informationen (Augen) -vestibuläre Informationen (Ohren) -propriozeptive Infos (Gelenkrezeptoren und Muskelspindeln)
Gleichgewichtskontrolle 2. Verarbeitung im ZNS -Verschaltung der Infos im Hirnstamm -Verarbeitung von zusätzlichen Infos aus Kleinhirn und Hirnrinde im Hirnstamm für beabsichtigte Bewegungen
Gleichgewichtskontrolle 3. Bewegungsausführung -Augenbewegung -Muskelbewgung
Das Nervensystem anatomische Gliederung Zns: umfasst Gehirn und Rückenmark Pns: umfasst alle Nervenzellen, die nicht zum ZNS gehören
Das Nervensystem physiologische Gliederung: -somatisches Nervensystem regelt willkürliche und unwillkürliche Motorik -vegetatives Nervensystem kontrolliert Vitalfunktionen
ZNS -Aufgabe: --> Integration aller sensibler Reize --> Koordination sämtlicher motorischer Eigenleistungen des Gesamtorganismus --> Regulation aller innenorganischen Abstimmungsvorgänge (auch hormoneller Art)
PNS -motorische und vegetative Neuronen haben ihre Zellkörper im ZNS, Fortsätze reichen bis in das PNS -sensible Neuronen haben Zellkörper fast ausschließlich in Ganglien ausserhalb des ZNS, Fortsätze ziehen fast alle ins ZNS
Informationsverarbeitung im Nervensystem Neuron: funktionelle Einheit des Nervensystems Dendriten: Fortsätze die Signale empfangen Axon: leitet Signal weiter
Willkürliche und unwillkürliche Motorik -es lassen sich zwei Arten der motorischen Kontrolle unterscheiden --> Reglung --> Steuerung Reglung (Feedback Control): --> auf der Basis von sensorischen Rückmeldungen wird ein Kontrollsignal generiert -entweder während (online) oder nach (offline) der Bewegungsausführung Steuerung (Feedforward Control) --> eine Form der Kontrolle, die auf der Ausführung eines vorher formulierten Bewegungsplanes basiert
Willkürliche und unwillkürliche Motorik Reflexe (unwillkürlich) -unbedingte, umkonditionierte, angeborene Reflexe -bedingte, konditionierte Reflexe (Können erlernt werden) -Eigenreflex -Fremdreflex -Koordinierte Reflexbewegung -primitive Reflexe -Mono/Polysynaptische Reflexe
Willkürliche und unwillkürliche Motorik Automatisierte Bewegungen -rhythmische Bewegungsmuster (Gehen,Laufen,Kauen) -werden erst imVerlauf des Lebens erlernt -auf der Grundlage von Rhythmusgeneratoren im Rückenmark und Hirnstamm -von dort aus werden selbstständig Referent motorische Signale generiert -Bewegungen erscheinen unbewusst -werden meist ohne gerichtet Aufmerksamkeit ausgeführt
Willkürliche und unwillkürliche Motorik Willkürbewegungen -intendierte, geplante Bewegungen -werden durch die Aktivierung der sensomotorischen Areale im Neokortex realisiert -sind nicht unbewusst -hocherlernte willkürliche Bewegungen bekommen aber eine automatische Qualität
Reflexe und Reflexbogen -Reflexe sind die einfachste Form eines koordinierten motorischem Prozess -bestehen grundsätzlich aus 5 Komponenten: Rezeptor-->Afferente NV--> Reflexzentrum-->Effernete NV--> Effektor (Reagierende Muskel)
Reflexe und Reflexbogen Dehnungsreflex --> Eigenreflex (Rezeptor/Effektor = gleicher Muskel) -->Reflexzentrum besteht nur aus einer synaptischen Verschaltung = monosynaptisch --> Reflexe mit Vielzahl von Interneurone+synaptischen Verschaltungen = polysynaptisch Der Dehnungsreflex ist ein für die Sportmotorik bedeutender Reflex. Er wirkt im Stand als Antischwerkraftreflex und ist am Aufrechthalten des Körpers beteiligt. er wirkt dem beugen der unteren Extremitäten entgegen
Beispiel polysynoptischer Reflexe -tritt man am Strand auf eine Scherbe wird kombinierter Beuge- und gekreuzter Streckreflex ausgelöst -Beugereflex führt zu Kontraktion der gleichseitigen Beugemuskeln gleichzeitigen Hemmung der gleichseitigen Streckmuskeln -->Fuß wird reflektorisch Hochgezogen, dass führt zur einer Verschlechterung der Standsicherheit und somit ist eine andere Aktion nötig
Aspekte des Dehnens nach Freiwald -Dehen und Lockerungsübungen sollen die Beweglichkeit erhöhen, leistungssteigernd und verletzungsprophylaktisch sein --> Treten diese Wirkungen des Dehnens wirklich ein? -Ziel des Aufwärmens ist es, die Funktionseinheiten so vorzubereiten, dass sich optimale Effekte auf die 4 Funktionsdimensionen einstellen
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: Allgemein, Muskulatur und Gelenke allgemein--> Herstellen optimaler psycho-physischen/ koordinativ-kinästhetischen Vorbereitungszustandes -Muskulatur: Temperaturerhöhung, Energiestoffwechselaktivierung, Abnahme der Rissbereitschaft von Muskeln und Sehnen, Steigerung der Kraft und Geschwindigkeit der Muskelkontraktion -Gelenke: Zunahme der Dicke der hyalinen Knorpelschicht, Erhöhung der Plastizität und Elastizität der Kollagenen Fasern(Kapseln;Bänder)
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: Herzkreislaufsystem -Anstieg von Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzminutenvolumen und Blutdruck, Blutumverteilung zugunsten der beanspruchten Muskulatur
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: Atmung Anstieg von Atemfrequenz, Atemzugvolumen und Atemminutenvolumen
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: Hormonelles und vegetatives System Umstellung auf ergotrope Phase, Verbesserung der Koordination der Organfunktionen
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: ZNS Aktivierung des somatosensorischen Gedächtnissen und weiterer funktioneller Handlungsregulationssysteme
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: PNS Verbesserung der Sensorenfunktion
Ziele des Aufwärmens/Dehnens: Psychisches System Verbesserung bzw. Aktivierung von Kognition (z.B Aufmerksamkeit), Motivation und Emotion
4 Funktionsdimensionen Allgemeines Aufwärmen zielt auf die unspezifische Vorbereitung der genannten Funktionssysteme des Organismus
4 Funktionsdimensionen Spezielles Aufwärmen orientiert sich an den Disziplin oder Sportarten spezifischen Anforderungen der jeweiligen Bewegung
4 Funktionsdimensionen Aktives Aufwärmen beinhaltet die physische Ausführung von Bewegungen durch den Sportler
4 Funktionsdimensionen passives Aufwärmen umfasst Maßnahmen zu Erhöhung der Körpertemperatur wie Duschen Einreibungen Massagen
Drephasigkeit des Aufwärmens nach Freiwild Phase der Allgemeinen dynamischen Ganzkörperbeanspruchung: --> Allgemeine organismische Leistungsbereitschaft --> Psychische Leistungsbereitschaft Phase des Dehnens: --> Koordinative Leistungsbereitschaft --> Verletzungsprophylaxe Phase des Koordinativen Einüben (sportartenspezifisch): --> Koordinative Leistungsbereitschaft --> Psychische Leistungsbereitschaft
Bewegungsvorstellung -Fähigkeit über eine Bewegungswahrnehmung Auskunft zu geben -setzt voraus, dass man sich erinnert und sich eine Vorstellung vom Wahrgenommen Bild machen kann -Erinnerungsbild an Sinneseindrücke, die im Laufe von Eigenbewegungen zu einer Bewegungswahrnehmung führten -meint nicht die Erinnerung an visuellen Eindrücken aus Beobachtungssituationen -Reproduktion der Bewegungswahrnehmung ohne Produktion der zugehörigen Bewegung --> Voraussetzung: Wahrnehmungsinhalte vergangener physiologischer Momente müssen gespeichert sein
Bewegungsvorstellung Vorstellung (psychologische Erscheinung) -Sinneseindrücke, die vor kürzerer oder längerer Zeit wahrgenommen wurden, werden ins Bewusstsein gerufen
Bewegungsvorstellung Komponenten und Faktoren -zeitliche Komponente -räumliche Komponente -dynamische Komponente --> auch bei der Produktion einer Bewegungsvorstellung kann sich das Bewusstsein während des physiologischen Momentes nur auf einen Vorstellungsinhalt konzentrieren
Bewegungsvorstellung Zeitliche Komponente - bei interner Realisation einer Bewegung ist man von mechanischen Bedingungen der Umwelt unabhängig -interner Ablauf kann an beliebigen Stellen "angehalten" werden -Bewegung lässt sich beliebig Zeitdehnen
Bewegungsvorstellung Räumliche Komponente -beim Üben der Stützkehre ist Turner nicht in der Lage seine Beinhaltung in der Drehphase bewusst zu überwachen, weil gleichzeitige Umgreifen seine Aufmerksamkeit erzwingt -in Vorstellung kann Stützkehre mit bewusst kontrollierten korrekter Beinhaltung realisiert werden
Bewegungsvorstellung Dynamische Komponente - Aufgrund der Unabhängigkeit der mechanischen Umwelt muss Dynamik nicht gleiche Quantität einnehmen wie bei der Bewegungswahrnehmung - anders als in der Realität lässt sich jede sportmotorische Fähigkeit mühelos realisieren ---> Vorsicht: in internen Realisationen kann man sich einen stärkeren Krafteinsatz vorstellen als es zu erreichen des Bewegungszieles in der Realität notwendig ist
Bewegungsvorstellung -Herausbildung einer Bewegungsvorstellung durch Freminformation -daraus resultiert Bewegungsvorstellung--> Ausführung der Bewegung in gewünschter oder abweichender Form -durch Bewegungsausführung werden Rezeptoren der Sinnessysteme gereizt -Afferenzen werden in die zuständigen Verarbeitungszentren des ZNS geleitet; integrativ zur Bewegungswahrnehmung verarbeitet -Verarbeitungsprozess nutzt auch bereits bestehende Gedächtnisinhalte (Eigeninformation) -Beobachtungen/Ergebnisse werden Lernenden übermittelt; haben je nach Zeitpunkt und ausgeführter Bewegung direkt Einfluss auf Bewegungswahrnehmung u/o –Vorstellung -Fremdinformationen können entweder die vom Lernenden ebenfalls wahrgenommene Aspekte unterstützen oder neue Aspekte ergänzen
Bewegungsvorstellung Instruktionen = zukunftsorientiert -vermitteln Vorstellung von der auszuführenden Bewegung -Anweisungen die Informationen über Bewegungsausführung zu transportieren -
Bewegungsvorstellung Rückmeldung = Vergangenheitsorientiert -Feedback - Informationen über gelungene oder fehlerhafte Aspekte einer Ausgeführten Bewegung
Bewegungsvorstellung Ziel Reduzierung des Informationsdefizit von Lernenden --> Lernerfolg
Bewegungsvorstellung Instruktionen und Rückmeldungen ACHTUNG Instruktionen und Rückmeldungen sind nicht grundsätzlich positiv für Lernprozesse -redundant und Irreführend -bei ständiger Verfügbarkeit verlässt sich der Lernende nur auf Rückmeldung -Herausbildung des Fehlererkennungsmechanismus wird vernachlässigt -motorische Programme lassen sich auch ohne physisches Üben und trainieren erlangen -
Bewegungsvorstellung -motorische Programme lassen sich auch ohne physisches Üben und trainieren erlangen -unabhängig von sensorischen Input und realen Bewegungsabfolgen -wichtige Komponente der Bewegungskontrolle/Bewegungserlernen -Vorstellung einer Bewegung kann geringfügige Innervation der Muskulatur hervorrufen --> zeigt die Verbindung der Bewegungsvorstellung mit Effektorik
Bewegungsvorstellung Systematisierung der Effekte durch Bewegungsvorstellung (vgl. Heuer, 1985) Neuromuskuläre bzw. ideomotorische Hypothese: -schreibt den Erfolg des mentalen Üben den peripheren Effekten zu -Bewegungsvorstellung schlägt sich in schwacher Aktivierung der Beteiligten Muskeln nieder -wiederholte Vorstellung kann zu Bahnungseffekten führen
Bewegungsvorstellung Kognitive Hypothese -erklärt die positiven Effekte durch das Erlernen der kognitiven Anteile der Bewegungsrepräsentation (sprachlich-symbolisch und räumlich-bildhaften Anteile)
Bewegungsvorstellung Programmierungshypothese -zentral nervöse Prozesse, die bei der Bewegungsvorstellung ablaufen sind entscheidend -durch das wiederholte Vorstellen wird die Bereitstellung des Bewegungsprogrammen geübt
Bewegungsvorstellung Kann dazu dienen -Techniken oder Teilbewegungen neu zu erlernen zu festigen oder zu korrigieren -kann sich aus visuellen, auditiven Taktiken kinästhetischen und emotionalen Vorstellungsanteilen zusammensetzen -Verletzungsbedingte Pausen zu überbrücken -mentale Einstellungen -Ängste überwinden
Bewegungsvorstellung ITM -Entwicklung/Festigung bewegungsbezogener kognitiver Repräsentationen -ITM: inneres Training von Techniken und Bewegungen -basiert auf der Einheit von motorischem Programm und äußerlich sichtbarer Bewegung -motorische Programme werden geübt, und auch die koordinativen Strukturen der Muskulatur werden trainiert -je höher die koordinativen Anforderungen, desto effektiver ist der Einsatz von ITM
Untersuchung von Bewegungsvorstellungen Neuronale Korrelate Mit der Hilf bildgebender Verfahren werden spezifische Aktivierung in Gehirnarealen bei Bewegungsvorstellung untersucht: --> fMRT: neuroyale Aktivierung wird indirekt über die Erhöhung des Blutflusses infolge der Aktivitäten in den entsprechenden Hirnarealen dargestellt --> EEG: ermöglicht zeitlich differenzierte Aussagen zur neuroyalen Aktivierung -->TMS: primäre motorische Kortex wird durch externe magnetische Felder während BV stimuliert; zusätzlich angebrachtes EMG am Zielmuskel wird die Erregbarkeit des kortikomotorischen Pfades erfasst
Untersuchung von Bewegungsvorstellung Periphere Physiologie -Führt BV zu Änderungen im autonomen Nervensystem? --> dazu kann Herz und Atemfrequenz, Hautwiderstand und der H-Reflex untersucht werden=Indikatoren für peripher-physiologische Effekte der Vorstellung
Untersuchung von Bewegungsvorstellung Psychophysik -erfasst wird die räumliche Orientierungsfähigkeit und die dazu benötigte Zeit um Objekte mental zu rotieren -Reaktionzeiten werden als Indikator für Interne Verarbeitungsprozesse in folge mentaler Reaktion herangezogen
Untersuchung von Bewegungsvorstellung Mentale Chronometrie -ähnelt der Methode der Psychophysik -geht um die zeitliche Genauigkeit der BV -wird Übereinstimmung/Abweichung von aktueller und vorgestellter Bewegungszeit untersucht -signalisiert wird Bewegungsstart und Ende einer BV
Untersuchung von Bewegungsvorstellung Behavioral Lern und Trainingseffekte -es werden Versuchsgruppen mit und ohne BV-training verglichen -gemessen werden veränderte Kraftleistungen, Genauigkeitsleistungen und Bewegungsgeschwindigkeiten
Untersuchung von Bewegungsvorstellung Testung der Bewegungsvorstellungsfähigkeit -voraussetzung für BV-training ist, dass man sich die Bewegung überhaupt vorstellen kann -gibt starke individuelle Differenzen bzgl. der Lebendigkeit und Genauigkeit von BV
Antizipation -mentale Vorwegnahme einzelner Abschnitte der Bewegung und ihrer Ergebnisse -umfasst all jene Leistungen in der Bewegungsregulation, die die "Vorhersage" von eigenen und fremden Bewegungen oder Geräte und Umgebungskonstellationen beinhaltet
Antizipation Beispiele -wie sich ein Skifahrer auf das unmittelbar vor ihm liegende Gebiet einrichtet --> gegenwärtige Sinneseindrücke werden mit bestehenden Gedächtnisinhalten abgeglichen und verwertet -im Kampfsport aus aktueller Körperhaltung des Gegners eine Aktion zu vermuten --> Einstellung auf bevorstehende Situation durch möglichst geeignete Aktionsmuster (meist unbewusst)
Antizipation -Bewegungserfahrungen und die antzipierten Teilabschnitte und -ergebnisse der auszuführenden Bewegung sind im motorischen Gedächtnis gespeichert -prognostische Wahrscheinlichkeitsabschätzung auf der Basis der Wahrnehmung aktueller Parameter -Antizipationsfähigkeit hängt vom großen Maße von Erfahrungen des Sportlers mit der Bewegungshandlung ab
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