Created by Jannik Palu
over 8 years ago
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Question | Answer |
Lession Learned (05.04.16) | . |
Grundsätze | 1. Das Wohl des Patienten steht an erster Stelle. Es dürfen nie die ökonomischen Interessen im Vordergrund stehen. SALUS AEGROTI SUPREMA LEX 2. Man darf dem Patienten nicht schaden. Jede medizinische Maßnahme ist mit Risiken verbunden. Nutzen-Risiko-Abwägung. Zb. Blinddarm-OP, Risiko einer OP ist kleiner als das Risiko nichts zu tun. PRIMUM NIHIL NOCERE |
Lession Learned (07.04.16) | . |
Ablauf einer Patientenbehandlung: | 1. Anamnese: Strukturierte Befragung des Patienten. Es gibt Fremdanamnese durch Dritte (Säugling, bewusstlos) und es gibt Eigenanamnese durch den Patienten selbst. Es gibt 4 Arten (körperlich, seelich, familiär, soziales Umfeld) 2. Diagnostik: Kann aus Inspektion = genaues Betrachten, Palpation = Abtasten bestimmter Körperpartien, Perkussion = Abklopfen von Körperregionen, Auskulation = Abhören von Körperregionen, Funktionsuntersuchung = zb. Reflextest entstehen. Dazu kommen Bildgebende Verfahren (MRT), Messung elektr. Felder und die Analyse der Zellen. 3. Diagnose: Bewertende Zusammenfassung der Erkenntnisse und systematische Benennung der Erkrankung). Es gibt 8 Arten. 4. Therapie: Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten. kausal (Erreger bekämpfen) vs. symptomatisch (Symptome werden bekämpft) / kurativ (heilbar)vs. palliativ (keine Heilung möglich) / elektiv (geplant) vs. dringlich (keine Planung, schnelle Handlung) / frustran (keine Wirkung) vs. erfolgreich (wirkt gut) 5. Prognose: Einschätzung des Krankheitsverlaufs bezüglich der Heilungschancen. Beruhen auf der Erfahrung des |
Präventionen: | Primärprävention = Entstehung verhindern zb. Impfung Sekundärprävention = Krankheiten früher erkennen zb. Krebsvoruntersuchung Tertiärprävention = Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Quartärprävention = zb. unnötige Behandlung vermeiden, zb. durch einen gesunden Lebensstil. Pathogenese = Beschreibt die Entstehung einer Erkrankung. Prävention und klassischer Therapieansatz Salutogenese = Gesundheitsförderung |
Lession Learned (14.04.16) | . |
Evidenzbasierte Medizin | Integriert die besten Forschungsergebnisse mit dem eigenen klinischen Wissen und den Vorstellungen des Patienten. Notwendigkeit = Qualitätssicherung muss aufrecht erhalten werden §135. |
Die 5 Schritte: | 1. Stellen von beantwortbaren Fragen (zb. Was hilft Patient mit Bluthochdruck?) 2. Suche nach externer Evidenz (Informationssuche in Datenbanken, Fachzeitschriften etc.) 3. Bewerten der externen Evidenz (Gefundene Infos werden auf Verlässlichkeit geprüft) 4. Anwendung auf den Patienten (Patient nimmt vorgeschlagenes Präparat) 5. Evaluation der eigenen Leistung (Erfolgreich, ja/nein?) |
Gütekriterien diagnostischer Studien: | - geben Anhalt über die Validität einer Studie - sollten grundsätzlich vor der Analyse der Effekte überprüft werden - Effektanalyse nur bei mindestens ausreichender Validität sinnvoll |
Hauptgütekriterien: | 1. Wurde der neue Test gegen den Goldstandart getestet? 2. Wurde jeder Teilnehmer mit beiden Verfahren getestet? 3. War das Ergebnis des ersten Tests vor dem zweiten bekannt? 4. Haben sich die Tests wechselseitig beeinflusst? 5. Wurde ein geeignetes Patientenspektrum verwendet? |
a) true positiv = Er ist krank und wurde vom Test als krank erklärt b) false positiv = Er ist gesund und wurde vom Test als krank erklärt c) false negatice = Er ist krank und wurde vom Test als gesund erklärt d) true negativ = Er ist gesund und wurde vom Test als gesund erklärt | |
- Vortestwahrscheinlichkeit | Wahrscheinlichkeit krank zu sein, bevor der Test durchgeführt wird. Anzahl-Kranke / Anzahl Getestete. |
- Sensitivität | Wie viele Kranke werden durch den Test als krank erkannt. Anzahl Richtig-positiver / Anzahl Kranker. |
- Spezifität = | Wie viele gesunde werden durch den Test als gesund erkannt. Anzahl Richtig-negativer / Anzahl Gesunder |
- Positiver Prädiktiver Wert (PPT) | = Wie viele Testpositive sind tatsächlich an der Zielkrankheit erkrankt? Wenn der Test positiv ist, wie wahrscheinlich ist mein Patient krank? Anzahl Richtig-Positiver / Anzahl aller Positiver |
- Negativer Prädiktiver Wert (NPW) = | Wie viele Testnegative sind tatsächlich nicht an der Zielkrankheit erkrankt? Wenn der Test negativ ist, wie wahrscheinlich ist mein Patient gesund? Anzahl Richtig-negativer / Anzahl aller negativer.*Anwendbarkeit des Testergebnisses kontrollieren durch Fragen wie: bezahlbar? Verlässlichkeit? Erfahrung? |
Lession Learned (19.04.16): | . |
Allgemein: | Ist Medizin eine Naturwissenschaft? - Nein, aber Sie bedient sich den Naturwissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie. Medizin ist eine Kunst, der ethisch sehr enge Grenzen gesetzt sind. Warum spielt die wissenschaftliche Evaluation eine so wichtige Rolle? - „Die Wissenschaft von heute, ist der Irrtum von Morgen“, das bedeutet, dass ständig neue Erkenntnisse gewonnen werden, sodass die Medizin immer auf den neusten Stand gebracht und geprüft werden muss. Jedes neue medizinische Verfahren ist daher bezüglich Nutzen und Risiko zu überprüfen. |
Klinische Studien: | retrospektiv = zurückblickend, Fragestellung wird formuliert, nachdem die Daten erfasst wurden, „Analyse der Vergangenheit“ prospektiv, sich umschauend = Fragestellung wird formuliert, bevor die Daten gesammelt wurden, „Analyse der Zukunft“ |
Beobachtungsstudie | kein aktiver Eingriff, Beobachtung des täglichen Praxisalltags, Therapiefreiheit für den Arzt |
Interventionsstudie | = Festlegung einzelner, oder aller Maßnahmen, hohe gesetzliche Anforderung, der Arzt greif ein, er interveniert |
Studientypen: | 1. Fallbericht = Ausführlicher Bericht über Symptome, Anamnese, Diagnose, Therapie und Nachbeobachtung eines spezifischen Patienten. Der Arzt schreibt einen Fallbericht, bei unerwarteten Effekten bei einer Therapie, unerwarteten Symptomen einer Krankheit. Vorteil = schnell / Nachteil = sehr anfällig für systematische Fehler und Zufall |
Studientypen: | 2. Fallserie = Beobachtungsstudie über eine Reihe von Patienten mit gleicher Erkrankung oder gleichen Risikofaktoren (konsekutiv = alle Patienten mit dieser Erkrankung / nicht-konsekutiv = Patienten werden ausgewählt) Vorteil = bei niedriger Patientenanzahl durchführbar, etwas weniger anfällig für Fehler, schneller als große Studien Nachteil = weiterhin sehr anfällig für Systemfehler, hohe Unsicherheit auf Rückschluss-Wirkungsbeziehung |
Studientypen: | 3. Fall-Kontroll-Studie = Retrospektiver Vergleich zweier Patientengruppen, Zu einer Gruppe erkrankter, wird eine Gruppe gesunder gebildet, für alle Patienten wird ein Risikofaktor ermittelt. Vorteil = bei niedriger Patientenzahl durchführbar, geringere Fehleranfälligkeit, ggf. ethisch vertretbarer als andere Studientypen Nachteil = sehr anfällig für bestimmte Fehler, daher schwer zu planen |
Studientypen: | 4. Kohortenstudie = Beobachtungsstudie einer Patientengruppe, Aufteilung in Untergruppen nach zu untersuchender Risikoexposition, Vergleich der Anzahl an Neuerkrankungen unter den Gruppen Vorteil = Fehleranfälligkeit sinkt weiter, direkte Bestimmung der Neuerkrankungsrate möglich Nachteil = sehr aufwändig, hohe Fallzahl notwendig, lange Dauer |
Studientypen: | 5. Randomisierte-kontrollierte-Studie = prospektive, vergleichende Interventionsstudie, zufällige Zuteilung der Teilnehmer in Gruppen Vorteil = die Studie mit den wenigsten Fehlern, stellt den Goldstandart dar Nachteile = sehr aufwändig, lange Dauer |
Lession Learned (21.04.16): | . |
Methoden und Ansätze der Medizin: | Die erste randomisierte kontrollierte Studie = James Lind, mit dem Versuch, ein Mittel gegen Skorbut zu finden. 6 Gruppen Seemänner, alle bekommen andere Mittel. Die einzige erfolgreiche Gruppe ist die, die Zitrusfrüchte zu sich nimmt, da Skorbut der Mangel an Vitamin C ist. Besser, oder nicht schlechter? Ein Unterschied? --> Ja! Überlegenheitsstudie = Das neue Präparat muss besser sein, um zugelassen zu werden. (Zusatznutzen) Nicht-Unterlegenheitsprüfung = Das neue Präparat darf nicht schlechter sein, um zugelassen zu werden. Für was braucht man ein gleich gutes Medikament? Zb. Kann es leichter herzustellen sein, oder die Nebenwirkungen sind andere. Dadurch kann man auf eine Alternative zurückgreifen. |
Gegen was vergleichen? | 1. Vergleich gegen Unterlassensalternative= Man tut nichts vs. Neues Medikament. Problem: Placebo-Effekt (Patient hat das Gefühl es geht ihm besser), oder Nocebo-Effekt (Patient hat das Gefühl, es geht ihm schlechter). 2. Vergleich gegen Placebo = Patient bekommt Medikament ohne Wirkung vs. Neues Medikament. Problem: Es ist schwer vergleichbar mit anderen Alternative (ethisch?!) 3. Vergleich gegen beliebige Alternativtherapie = Patient bekommt ähnliche Therapie, aber kein Goldstandart vs. Neues Medikament. Problem: Zusatznutzen von neuem Medikament ist nicht ermittelbar. 4. Vergleich gegen derzeitigen Standard = Aktueller Standard vs. Neues Medikament. Vorteil: Direkte Messung des Zusatznutzens des neuen Medikaments möglich. |
Kriterien zur Bewertung von Studien: | - Wurde Studienprotokoll bestätigt? - Erhielt Kontrollgruppe die richtige Vergleichstherapie? - Wurden richtige Patienten ein- bzw. Ausgeschlossen? - Wurden Patienten/Ärzte verblindet? - Erfolgte eine unabhängige Analyse der Daten? |
Leitfragen vergleichender Untersuchungen: | – Um welchen Effekt ist die neue Therapie gegenüber der bisherigen Kontrolltherapie besser oder ggf. Schlechter? – Vergleich der Therapieversagensquoten in der Kontrollgruppe und der neuen, experimentellen Gruppe ergibt die Reduktion des Risikos eines Therapieversagens. |
Abkürzungen | CER = kontrollierte Ereignisrate EER = experimentelle Ereignisrate ARR = Absolute Risikoreduktion RRR = Relative Risikoreduktion NNT = Anzahl der notwendigen Behandlungen |
Beispiel | Es gibt 2 Gruppen, mit jeweils 100 Teilnehmern. Eine Gruppe erhält das Medikament auf Goldstandart-Basis gegen Kopfschmerzen, die andere Gruppe das neue Medikament. Aus der Kontrollgruppe (Goldstandart) wurden 20 von 100 Patienten nicht geheilt. CER = 20/100= 20% Aus der Experimentalgruppe (neues Medikament) wurden 10 Patienten nicht geheilt. EER = 10/100 = 10% Das Risiko eines Therapieversagens wir absolut um 10% gesenkt. ARR = 20% -10% = 10% Im Verhältnis zum Ausgangsrisiko (CER von 20%) wird das Risiko um 50% gesenkt, d.h. in diesem Fall halbiert. RRR = 10% / 20% = 50% Ich muss 10 Patienten mit der neuen Behandlung behandeln, um bei einem Patienten mehr das Therapieversagen zu verhindern. NNT = 1 / 0,1 = 10 (Rechnerisch der Kehrwert der ARR: NNT = 1 / ARR; immer aufrunden) |
Fragen zur Anwendbarkeit des Studienwissens: | 1. Sind die Ergebnisse reproduzierbar und in der Praxis möglich? Efficacy: Therapieeffekt unter Studienbedingung (sehr gute Bedingungen). Effectiveness: Effekt unter real-life Bedingungen in der Praxis 2. Verbessert die Therapie patienten-relevante Endpunkte? Problem Surrogatparamete = Zb. Hoher Blutdruck = erhöhte Schlaganfallgefahr. Wenn Medikament Blutdruck senkt, heißt es nicht automatisch es senkt auch die Schlaganfallgefahr. 3. Zusatznutzen mit Risiken/Nebenwirkungen verbunden? |
Lession Learned (26.04.16): | . |
Prävention und Screening: | Prävention = siehe Primär-, Sekundär-, Tertiär- , Quartärprävention (LL 07.04) Screening = Instrument der Sekundärprävention, man will die Krankheit frühzeitig erkennen Allgemein: Diagnostik am symptomfreien Patienten eines bestimmten Patientenkollektivs. Ziel: Reduzierung von Mortalität (Sterblichkeit) und Morbidität (Häufigkeit von einer Krankheit in der Bevölkerung). |
Arten von Screening: | – Massenscreening = Zb. Alle Neugeborenen werden auf Stoffwechsel- und Hörschäden gescreent → extrem hohe Kosten, benötigt viele Ressourcen – Gezieltes Screening = Zb. Wenn Krankheit in der Familie liegt, und ein Kind erste Anzeichen aufweist → Kind gezielt screenen (Patienten mit Verdacht) – Opportunistisches Screening = Zufallsbefund |
Allgemein | - viele Patienten werden getestet → wenige (wenn überhaupt) Patienten profitieren - Gesunde können Geschädigt werden = emotionale/physische Belastung durch bestimmten Test, Testnebenwirkungen, Überdiagnose oder falsch positive Befunde |
Anforderungen um Screening durchzuführen: | – Zielkrankheit: Heilungschancen müssen durch frühzeitige Erkenntnis steigen, ist die Krankheit ein bedeutendes Gesundheitsproblem? Ist die kosteneffektive Primärprävention bereits ausgeschöpft? Ist der Verlauf der Krankheit bekannt? – Test: Darf nicht zu große Nebenwirkungen enthalten, muss in der Masse durchführbar sein (genug Einrichtungen, Personal etc.), muss valide / einfach / sicher sein, muss von der Gesellschaft akzeptabel sein, es muss genau festgelegt sein, was mit positiv getesteten Patienten passiert. Ist ein Cut off Lvl definiert? – Behandlung: Konzept muss vorhanden sein (bestimmter Ablauf), es muss möglich sein, durch die Behandlung (evidenzbasierte Therapie) eine bessere Prognose zu erreichen, (Lead Time Bias: man lebt nicht länger, man erhält die Diagnose nur früher). Wurde das klinische Manage ment optimiert? – Screening Programm: Nutzen muss gegen Kosten/Risiko verglichen werden, screening hat auch den Anspruch ökonomisch sinnvoll zu sein. Ist Evidenz vorhanden, dass dieses Programm M&M reduziert? Entstandener Nutzen muss Schaden deutlich überwiegen. |
Lession Learned (28.04.16): | . |
Wann benutzen Ärzte Fachsprache, sodass der Patient es nicht verstehen kann: | *wenn Diagnose unklar ist, soll nicht beunruhigt werden * Austausch nicht dienstlicher Informationen, zb. Mittagessen * Medizinische Informationen sollen nur von Anwesenden Fachleuten verstanden werden, zb. Visite („zu viel gesoffen“ Könnte unangenehm für Patent werden) Beispiele für "Code-Sprache": * Krankheit ist C2-bedingt --> Alkohol-bedingt , C2H5 * c.p. Hinter Patientennamen --> "fauler Sack" * "essentiell", oder " funktional-idiopathisch" --> der Arzt hat kp was der Patient hat |
Lession Learned (03.05.2016): | . |
Lebensverlängerung: | Allgemein: - Die Menschen werden aufgrund des medizinischen Fortschrittes, immer älter. ...aber: - mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit altersbedingter Erkrankungen, zb. Krebs, Demenz, Alzheimer. |
Was ist das Wohl des Patienten? | Selbstbestimmung ist die Grundlage ärztlichen Handelns. --> Patient entscheidet selbst über seine Behandlung. - Wenn Patient nicht entscheidungsfähig ist (zb. Koma), wird versucht den mutmaßlichen Willen des Patienten umzusetzen. - Hilfsmittel: 1. Patient hat vor Koma entschieden was passieren soll (=Patientenverfügung, wird aber stark diskutiert). 2. Patient hat einem anderen Menschen eine Vorsorgevollmacht erteilt, dieser entscheidet im Notfall. 3. Ein gerichtlich bestellter gesetzlicher Betreuer "entscheidet". |
Generationen-Konflikt: | Allgemein: Demografische Entwicklung nimmt auch Einfluss auf Krankenhauspersonal. Folgen: Verschiedene Generationen = verschiedene Vorstellungen von guter Führung. 1. Wirtschaftswundergeneration (1945-1955) = Sind meist in Führungspositionen, große Erfahrungen, erwarten partizipative, demogratische Führung, sonst Konflikt mit jüngeren Vorgesetzten. 2. Babyboomer (1956-1965) = Auch viel Erfahrungen / Führungspositionen, erfuhren Unsicherheit über berufliche Zukunft durch Krisen, sind Konkurrenz gewöhnt, erwarten entwicklungsorientierten Führungsstil, wollen sich mit anderen Messen. 3. Generation X (1966-1985) = harte Arbeiter, Karriere im Vordergrund, Familie wird "vernachlässigt", erwarten zielorientieren, pragmatischen Führungsstil 4. Generation Y (1985-) = geprägt durch Internetzeitalter und elektronische Medien, erwarten engmaschiges Feedback und Coaching durch Vorgesetzten, sind weniger anpassungsfähig |
Lebensqualität (QoL = quality of life): | Lebensqualität ist allgemein der Grad des Wohlbefindens eines Menschen. |
Einflussfaktoren: | - materieller Wohlstand - Gesundheitsproblem - soziales Umfeld - Bildung / Berufschancen - Natur und andere... |
Definition QoL | Definition: „Lebensqualität ist die subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertsystemen in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen.“ WHO 1993 |
In allen Ländern wird versucht die Lebensqualität zu "messen", aber nach welchen Parametern? | - Gesundheit: Lebenserwartung in Jahren - Familienleben: Scheidungsrate (pro 1000) wird ermittelt - Soziales Leben: Kirchgänger- oder Gewerkschaftszugehörigkeitsraten - Materieller Wohlstand: BIP pro Person bei KKP in $ - Politische Stabilität und Sicherheit: Nach Einschätzungen Dritter. - Klima und Geographie: Nach Breitengrad. - Geschlechtergleichheit: Verhältnis Durchschnittseinkommen Männer/Frauen - Politische Freiheit: Nach Einschätzung Dritter. - Job Sicherheit: Arbeitslosenquote (%) |
Gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQol): | Die HRQol ist ein Teilaspekt der allgemeinen Qol und spezialisiert sich auf das gesundheitliche Befinden des Individuums. Sie besteht aus psychischen, physischen und sozialen Aspekten. Messmöglichkeiten: Deckeneffekt = Hoher Qol --> Leute profitieren sehr gering. Bodeneffekt = Niedriger Qol --> Leute profitieren stark. Response Shift Bias = Einstellung von Patienten ändert sich durch Adaption --> vermeidlich besseres Ergebnis Diskriminierungsproblematik = Unterschied zwischen einzelnen Bewertungseinheiten muss bekannt sein. |
Lession Learned (10.05.16): | Efficacy =Therapieeffekt unter Studienbedingungen, muss hier klappen, um in Praxis durchgeführt zu werden. (Labor, optimale Bedingungen) Effectiveness = Therapieeffekt in der tatsächlichen Anwendung, im realen Leben. |
Phasen klinischer Studien: | Phase 0 = 10-15 Personen, Die ersten Versuche an gesunden Menschen, mit sehr geringen Dosen (First in Human). Phase 1 = 20-80 Personen, erstmals höhere Dosen, untersucht Verträglichkeit und Sicherheit Phase 2 = 50 - 200 Personen, Erste Untersuchung der Wirksamkeit, richtige Dosisfindung. Phase 3 = bis zu 10000 Personen, Nachweis einer therapeutischen Wirkung. Nutzen-Risiko-Abwägung. Phase 4 = Langzeitbeobachtungen, seltene Nebenwirkungen? Marketingzwecke. |
Sphären medizinischer Forschung: | Biomedizinische Grundlagenforschung = Test an Mäusen / Zellen, in Petrischalen unter Laborbedingungen, Test auf Efficacy klinische, patientennahe Forschung = Test an Patienten, auf Effectiveness Versorgungsforschung = folgt Jahre später, positives Ergebnis? --> tatsächliches Nutzen des Medikaments wird deutlich |
Abgrenzung Gesundheitssystem vs. Versorgungsforschung: | Gesundheitssystemforschung: Bedarf an Gütern, Ressourcen, Prozesse, Ergebnisse, Krankheitsverhütung, -bekämpfung, oder -bewältigung. |
Versorgungsforschung: | ist GSF auf Mikroebene zur Evaluation einzelner Institutionen, Gesundheitstechnologien. |
Input-Output-Modell: | |
Lession Learned (12.05.16): | . |
Vier der bedeutendsten Errungenschaften moderner Medizin sind: | 1. Einführung von Hygienestandards zur Vermeidung von Infektionen (insb. Händehygiene) --> Durch Ignaz Semmelweiß. Patienten während und nach operativen Eingriffen, sowie Patienten mit schwachem Immunsystem, benötigen besonders hohe Hygienestandards. 2. Impfungen (= vorbeugende Maßnahme, Körper wird stark abgeschwächter Krankheitserreger injiziert, worauf der Körper Antikörper gegen Zielkrankheit bildet und geschützt wird) gegen Infektionskrankheiten. Robert Koch Institut gibt offizielle Impf-Empfehlungen heraus. 3. Sterilisation uns Aseptisches Arbeiten im OP. Bei Vernachlässigung --> Infektionsrisiko steigt stark, Gesetztesverstoß, extreme Kosten können entstehen. 4. Entdeckung des Penicillins als erstem Antibiotikum. Problem: Menschen verwenden Antibiotikum inflationär, dadurch wird zb. gesunde Darmflora geschädigt und Krankheitserreger bleibt bestehen und kann sich auspreiten. Die Einhaltung dieser Standards sichert auch heute Patienten das Überleben bzw. Die Wiederherstellung der Gesundheit. Sie dürfen keines falls vernachlässigt werden! |
Lession Learned (17.05.16): | . |
Palliativmedizin (Sterbehilfe): | WHO – Definition der Palliativmedizin (2002) = Palliativmedizin ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. |
Entwicklung: | - in der Antiken Medizin, keine Behandlung bei infauster Prognose als Selbstschutz. - ab dem 16. Jhd. beginnt der Prozess der Sterbehilfe. - es kommt in den 1980er und 90er Jahren zu ersten palliativen Einrichtungen. - 2007 folgt eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, die auch im SGB V verordnet wird. |
Grundprinzipien der Palliativ Care: | - Patient wählt Umgebung, in der er behandelt wird. - „high Person, low technology“. - Ziel ist die möglichst hohe Qol des Patienten. - Offenheit und Wahrheit als Vertrauensgrundlage. - Kontrolle durch Spezialisten. - Kontinuierliche Betreuung bis zum Tod, bzw. bis in die Trauerzeit. - Akzeptanz von Leben und Tod als „normalen“ Prozess. Keine aktive Sterbehilfe! |
Die 5 Sterbephasen nach Kübler-Ross: | 1. Nichtwahrhabenwollen und Isolierung 2. Zorn 3. Verhandeln 4. Depression 5. Akzeptanz |
Aktive Sterbehilfe: | Gezielte Herbeiführung des Todes durch Handeln auf Grund eines tatsächlichen oder mutmaßlichen Wunsches einer Person (Töten auf Verlangen). Grundsätzlich verboten (Außer in Belgien, Holland). |
Indirekte Sterbehilfe: | In Kauf genommene Beschleunigung des Todeseintritts als Nebenwirkung eines Medikaments. Grundsätzlich erlaubt. |
Passive Sterbehilfe: | Unterlassen oder die Reduktion von eventuell lebensverlängernden Behandlungsmaßnahmen. Grundsätzlich unter Berücksichtigung des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten erlaubt. Beihilfe zur Selbsttötung: |
Beihilfe zur Selbsttötung: | Überlassung eines Medikaments zur Selbsttötung. Stellt keine aktive Sterbehilfe dar, aber möglicherweise unterlassene Hilfeleistung. Ist Ärzten gesetzlich untersagt, obwohl Sie von etwa einem Drittel aller Ärzte befürwortet wird. |
Lession Learned (19.05.16): | . |
Einführung und Intentionen von DMP’s: | Allgemein: - Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen basierend auf den Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Mitarbeit des Patienten. EIn weiteres Kernelement ist die Qualitätssicherung. Die Auswertung der Daten erfolgt in gemeinsamen Einrichtungen der KV's und der KK's. Außerdem erhält jeder Vertragsarzt ein Feedback. - In DE leiden etwa 20% an einer chronischen Erkrankung (länger als 4 Wochen), typische Beispiele sind Diabetes Typ 1/2, KHK, Asthma, Brustkrebs. - DE ist mehr auf die Akuttherapie ausgelegt. |
Ziele: | - Unterstützung der Arzt-Patienten-Beziehung. - Betonung der Prävention von Exazerbationen und Komplikationen unter Nutzung evidenzbasierter Leitlinien. - Evaluation –> Gesamtverbesserung der Gesundheitsversorgung. - Empowerment des Patienten erhöhen (zb. Durch Spezialärzte), Ziele in Deutschland: - Die Verbesserung der Langzeitbehandlung chronisch erkrankter Patienten. - Besonders bei Erkrankungen mit hohem Ressourceneinsatz aufgrund hoher Prävalenz der Erkrankung, lohnen sich DMP’s. - Leistungsausgabensenkung durch Ressourcenoptimierung. |
Entwicklung der DMP’s in DE: | - Schaffung der Rahmenbedingungen für DMP‘s durch das Gesetz am 01.01.2002. - Empfehlungen des inzwischen aufgelösten Koordinierungsausschusses. |
Anforderungen an ein DMP Programm: | - Behandlung nach aktuellem, evidenzbasiertem Wissen, Qualitätssicherung. - Schulungen der Leistungserbringer und der Versicherten. - Dokumentation (von personenbezogenen Daten). - Bewertung der Auswirkungen der Versorgung in den Programmen (Evaluation). |
Auswahl der Erkrankung: | - Zahl der von der Krankheit Betroffenen (Prävalenz). - Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgungsqualität. - Verfügbarkeit von evidenzbasierten Leitlinien. - Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs durch aktive Mitarbeit der teilnehmenden Pateienten. - Hoher finanzieller Aufwand. |
Risikostrukturenausgleich (RSA): | - Patienten, die an DMP's teilnehmen, wurden im RSA der Krankenkassen gesondert berücksichtigt. - Primäre Zielvorgabe für KK's: Einschluss möglichst vieler Patienten (Quantität vor Qualität), um im RSA nicht benachteiligt zu werden. - Derzeit nur noch Erstattung von Durchschnittskosten. |
Konzeptionelle Kritikpunkte: | - Verbindung der DMP's mit RSA → inzwischen finanziell unattraktiver als zu Beginn. - komplizierte, bürokratische Dokumentation - hohe Verwaltungskosten - Fokussierung auf Diagnostik und Therapie, Prävention und Reha weitgehend unberücksichtigt. |
ELSID-STUDIE: | - Ziel: Vergleich der Sterblichkeitsraten von Patienten mit Diabetes Typ 2 in DMP-Programmen verglichen mit Standardbehandlung (Zeitraum = 3 Jahre). - 11.079 Patienten analysiert, 2.300 DMP-Patienten, 8.779 Patienten mit Routineversorgung –> Gesamtsterblichkeit 11.3% in DMP und 14.4% in Nicht-DMP-Gruppe. - Allgemein: „…von 2003 bis 2013 lässt sich ein deutlicher Rückgang der Häufigkeit schwerer diabetischer Folgeschädigungen beobachten. Zum Beispiel sinkt die Häufigkeit einer Amputation, die Einsätze von Dialysen und das Eintreten von Erblindungen. |
Lession Learned (24.05.1016): | . |
Aufgabe der Krankenkassen | §1 = Die Aufgabe einer Krankenkasse ist es, die Gesundheit des Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen, oder zu bessern. Der Versicherte ist allerdings mitverantwortlich für seine Gesundheit präventiv zu sorgen, erhält dabei wiederum Hilfe der Krankenkassen durch Aufklärung. |
→ Eigenverantwortung: | Ist die Möglichkeit, Fähigkeit, Bereitschaft und Pflicht, für das eigene Handeln Reden und Unterlassen Verantwortung zu tragen. Artikel 2 GG, Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. |
→ Medizinische Eigenverantwortung: | § 2 Leistungen SGB V, „Krankenkassen, Leistungserbringer und Versicherte haben darauf zu achten, dass die Leistungen wirksam und wirtschaftlich erbracht und nur im notwendigen Umfang in Anspruch genommen werden.“ Begriff negativ zu betrachten, da er hier mit einer höheren finanziellen Eigenbeteiligung einhergeht. |
Aspekte der Eigenverantwortung: | - Mikroebene: Verantwortung für eigene Gesundheit. - Mesoebene: Auswirkungen auf unmittelbare soziale Umgebung. - Makroebene: Verantwortung für die gewissenhafte Entnahme von solidarischen Ressourcen. |
Solidarität vs. Subsidiarität: | - Solidarität: Zum Beispiel die solidarische Finanzierung der GKV. - Subsidiarität: Entfaltung der individuellen Fähigkeiten. Nur wenn diese nicht ausreichen, sollen staatliche Institutionen eingreifen. Hilfe zur Selbsthilfe hat Vorrang vor Aufgabenübernahme. |
Zentrale Fragen der Eigenverantwortung: | 1. Hält unsere Gesellschaft Menschen, die Verantwortung für sich übernehmen überhaupt aus? → Ja, durch das Übernehmen von Verantwortung können Vorteile für den Einzelnen oder die Gruppe entstehen. Zum Beispiel das Einführen eines Vegi-Tages in der Mensa, dadurch gesünder leben. 2. Was versetzt Patienten dazu eigenverantwortliche zu handeln? → Wenn die Patienten das Risiko kennen und über Krankheiten aufgeklärt sind, können Sie dadurch dazu versetzt werden präventiv zu handeln . Es muss eine Aufklärung stattfinden. |
Es gibt 3 Modelle der Entscheidungsfindung: | - Das Paternalistische Modell, wo allein der Arzt die Entscheidung trifft und der Patient ihm blind vertraut. - Dann gibt es die partizipative Entscheidungsfindung, bei der der Arzt den Patienten in eine bestimmte Richtung „schubst“. Arzt und Patient entscheiden hier zusammen, nachdem der Patient über alle Folgen und Einzelheiten der Entscheidung aufgeklärt wurde. - Als letztes folgt das Informationsmodell, wo allein der Patient entscheidet. Umso mehr Informationen und Eigenverantwortung der Patient hat, desto wahrscheinlicher wirkt er selbst bei einer Entscheidung über sein Schicksal mit. 3. Wie steht es mit der Verantwortung in einer Solidargemeinschaft? → Ähnlich wie Punkt 1, wird Verantwortung in einer Solidargemeinschaft übernommen, wird zwangsläufig die gesamte Gemeinschaft davon profitieren, oder eben nicht profitieren. |
Effekte von Anreizprogrammen: | → Man verknüpft die Entscheidung von Patienten mit bestimmten Anreizen, um Sie in eine Richtung zu „lenken“. - Zum Beispiel wurden Einkaufsgutscheine unter allen neuen Impfungen verteilt. Dadurch stieg die Impfrate um 17%. - Die Hepatitis B-Impfung unter Obdachlosen wurde von 23 auf 69 Prozent erhöht, da hier jeder 20$ im Monat erhielt (6 Monate lang). - Allgemein: Geldzuwendungen sind in Populationen mit niedrigem Einkommen wesentlich effektiver als das Bereitstellen von Infos und Aufklärung. Der Anreiz muss „einfach“ gehalten werden. |
Lession Learned (31.05.16): | . |
Alternativmedizin: | - Grund der Patienten: Angst vor Nebenwirkungen chemischer Medikamente. - Anerkennung dieser Methoden wächst in Deutschland, lässt in China nach. |
Akupunktur: | - acus = Nadel, punctio = das Stechen - Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin - Stimuliert das Chi - Kritik: Beweislage fehlt |
German Acupuncture Trials for chronic low back pain (GERAC): | - Studie mit 1162 Patienten von 18 – 86 in 3 Gruppen - 1. Akupunktur 2. Placebo Akupunktur 3. Westliche Medizin - Ergebnis: Nach 6 Monaten beste Ergebnisse in Gruppe 1 (47,6%), dann folgt Gruppe 2 (44,2%), dann Gruppe 3 (27,4%) |
Homöopathie: | - beliebteste Alternative zur Schulmedizin, ist ein riesen Geschäft - aus Mineralien, Metallen, oder tierische Stoffe, zb. Honigbienen oder Hundemilch - Grundprinzip: Ähnliches mit ähnlichem zum Heilen. - Selbstheilungskräfte im Körper sollen angeregt werden - Bekannteste Maßnahme ist die Einnahme von Globulis, diese bestehen aus einfachem Zucker, der mit dem flüssig potenzierten Wirkstoff imprägniert werden. - Kritik: Keine bestätigte Wirkung. |
Lession Learned (02.06.2016): | . |
Das Konzept der QALYs (quality adjusted life years) / Einflussgrößen: | = qualitätskorrigierte Lebensjahre, gibt an, wie lange ein Mensch, in guter Lebensqualität, noch zu leben hat. Man berechnet einen Indexwert, der sich aus der Restlebenszeit (Einflussgröße) und der Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Einflussgröße) ergibt. Grenzen des Indexwertes: 0 = Tod / 1 = völlige Gesundheit / Alles andere befindet sich dazwischen! Berechnung: Restlebenszeit * Index = QALYs (1 QALY = 1 qualitätsreiches Lebensjahr) |
In der Praxis: | Entscheidet sich der Patient für eine Therapie (zb. Chemo), kommt es aufgrund der Nebenwirkungen zu einem erheblichen QoL-Verlust. Mit dem Ziel die Krankheit zu bekämpfen und die QoL dauerhaft, im Vergleich zum Anfangszustand, zu erhöhen. |
Messgrößen: | 1. Rating Scale = LQ auf einer Skala von 0-100. 2. Time Trade Off = Anzahl der Lebensjahre mit Krankheit, die gegen ein Jahr bei völliger Gesundheit eingetauscht würden. 3. Standart Gamble = Risiko zu Sterben vs. Sofortige Heilung |
Welche Annahmen sind notwendig? | - Unabhängigkeit der Nutzenwerte für verschiedene Zustände. Ein 80-jähriger erhält gleiche Behandlung wie 18-jähriger, unabhängig vom Nutzen (Nicht in UK) - Dauer des Zustandes ist ohne Einfluss auf die Bewertung. - Risikoneutralität, OP wird durchgeführt, egal wie hoch das Risiko ist, wenn es dem Willen des Patienten entspricht. - Erhebungseinschränkung bei Kindern, Dementen und Bewusstlosen - Anwendung des objektiven Utilitarismus Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht. Optimalen Weg für alle Beteiligten finden! |
Welche Vorteile bietet die Methode? | - Vereinfachung der Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Patienten mit Hilfe der QALYs. - Direkter Vergleich von Alternativbehandlungen, um zum Beispiel die Kosten zu vergleichen. - Leichte Berechnung möglich. |
Welche medizinischen Defizite und ethische Kritikpunkte hat das Verfahren? | - Die Einschätzung der Situation kommt bei gleichen Personen zu unterschiedlichen Ergebnissen, bei unterschiedlichen Messverfahren. - Risiken/Schweregrad der Erkrankungen werden tendenziell unterschätzt. - Diskriminierung bestimmter Gruppen (zum Beispiel von Behinderten, der durch eine Heilung nie seine eingeschränkte Anfangs-QoL überbieten kann). - Benachteiligung von Patienten mit geringerer Therapiefähigkeit. |
Beispiel Vorteil: | - Schwangerschaftsvoruntersuchung vs. OP für schweren Gehirntumor. 1 QALY ist hier mit extremen Preisunterschieden besetzt. |
Bespiel Nachteil: | - Behinderter, der nie über die 0,5 drüber kommt. |
Wie stehen die Gesundheitssysteme der BRD, UK und USA zum System der QALYs? | BRD = Ablehnung der QALYs, durch methodische und ethische Gründe. USA = Verbot der QALYs, aufgrund von Diskriminierung der Patienten. UK = Unterstützer des Systems, aufgrund von Kosten- und Nutzenerfassung. |
Lession Learned (07.06.2016): | . |
Zählen Sie bezogen auf den Umsatz in Deutschland relevante Medikamentengruppen auf: Welche Gruppen sind relevant für den Umsatz? | 1. Immunsuppressiva = Erkrankungen, deren Ursache eine Fehlfunktion des Immunsystems ist. Unterdrückung der normalen Funktion des Immunsystems (Unterdrückung der Abstoßung nach Transplantationen). 2. Antidiabetika = Sind Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes. 3. Angiotensinhemmstoffe = Werden verwendet, um den Blutdruck von Patienten zu regulieren. ACE-Hemmer. 4. Antiasthmatika = Arzneimittel, die zur Therapie von Asthmapatienten dienen. |
Welche Darreichungsformen gibt es für Arzneimittel? | 1. Feste Darreichungsformen = Tabletten, Kapseln. 2. Halbfeste Darreichungsformen = Paste, Gel. 3. Flüssige Darreichungsform = Sirup, Lösung. 4. Andere Darreichungsformen = Pflaster, Spray |
Worin liegen die Gründe für unterschiedliche Darreichungsformen? | Durch die unterschiedliche Verträglichkeit der Patenten gegenüber den Darreichungsformen. Außerdem kommt es je nach Darreichungsform zu einer unterschiedlichen Wirkungsausprägung des Arzneimittels. |
Welche Applikationswege zur Einbringung von Medikamenten gibt es? | 1. Nasal = Nasenspray. 2. Oral = Tablette. 3. Peridural = Zufuhr durch Rückenmark. 4. Rektal = Zäpfchen. 5. Sublingual = Zufuhr durch Auflösen unter Zunge. 6. Transdermal = Verabreichung über Haut durch Pflaster. 7. Vaginal = Vaginaltabletten. 8. Intravenös = In eine Vene hinein. 9. Intramuskulär = In einen Muskel hinein. |
Welche Angaben sind für die korrekte Anordnung eines Arzneimittels relevant? | 1. Wirkstoff. 2. Dosierung. 3. Art und Beginn der Verordnung. 4. Häufigkeit der Einnahme. 5. Verteilung der Dosen. |
Was beschreibt die 5R-Regel? | 1. Richtiger Patient. 2. Richtiges Arzneimittel. 3. Richtige Dosierung. 4. Richtige Applikation. 5. Richtige Zeit. |
Nennen Sie 3 Blockbuster-Medikamente aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen inkl. deren Indikation! | 1. Atorvastatin = Wir bei zu hohem Cholesterinspiegel eingesetzt. 2. Clopidogrel = Wirkt gegen die Verklumpung von Blutblättchen. Vorbeugung Herzinfarkte. 3. Spiriva = Dient zur Therapie von Atemwegserkrankungen. |
Lession Learned (09.06.2016): | . |
Beschreiben Sie die ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen unter denen IGeL angeboten werden dürfen? | 1. Ehrliche, sachliche Aufklärung des Arztes über Nutzen, Risiken und wissenschaftliche Belege der Behandlung. 2. Es sollte eine schriftliche Vereinbarung der Behandlung und deren Kosten, zwischen beiden Parteien geben. 3. Es sollte eine Bedenkzeit für den Patienten geben, kein Zwang. 4. Nachvollziehbare Rechnung nach der Behandlung. |
Welche Leistungsarten fallen in den Bereich der IGeL? | - Freizeit, Urlaub, Sport - Medizinisch-Kosmetische Leistungen - Ärztliche Serviceleistungen - Laboruntersuchungen - Psychotherapeutische Leistungen |
Zeigen sich nachweisbare Wirkungen in Studien? | Ein Großteil der bewerteten iGe-Leistungen haben für den Patienten keinen messbaren Nutzen, sie sind zum Teil sogar schädlich. Grund: Geringe Evidenzbasis. |
Welcher Kritik sehen sich Ärzte, die IGeLn ausgesetzt / Welche Missstände gibt es? | 1. Schlecht informierte Patienten lassen sich von Ärzten diese Leistungen „andrehen“. 2. Ärzte machen hier ein sehr gutes Geschäft. Abzocke? 3. Leistungen schneiden ist Tests sogar schlecht ab. |
Lession Learned (14.06.2016): | . |
Auf welchen Grundvoraussetzungen baut das Konzept auf? | Die Methoden der IM sind an das Wissen der genetischen Zusammenhänge, aber auch an die technischen Möglichkeiten, die sich in den letzten Jahren deutlich verändert haben gebunden. |
Welche Art von Fragestellung kann die IM unterstützen? | Zielt darauf ab, durch Prävention, systematische Diagnostik und den Einsatz von für einzelne Patientengruppen maßgeschneiderte Therapieverfahren die Wirksamkeit medizinischer Handlung zu verbessern. Dabei sollen Nebenwirkungen reduziert und Kosteneffizienz gesteigert werden. |
Welche ethischen, medizinischen oder ökonomischen Bedenken werden mit dieser Methode assoziiert? | Ökonomisch = Durch die hohen Kosten der individualisierten Testverfahren, stellt sich die Frage, ob die Solidargemeinschaft (GKV) dafür aufkommen soll, oder ob solche Verfahren vom Verbraucher komplett selbst übernehmen werden sollen. Medizinisch = Durch die Tatsache, dass der Verbraucher sein Vertrauen in Verfahren legt, die komplett auf neuer Forschung basieren, können Risiken auftreten. Ethisch = Individuum muss sich den Folgen bestimmter Diagnosen bewusst sein und damit umgehen können. |
Warum ist der Begriff Personalisierte Medizin „unglücklich“ gewählt? | Da keine genaue Definition besteht und sich weder Mediziner, Politiker oder auch Forscher einig, was der Begriff überhaupt genau bedeutet. Zudem ist es eher ein Marketing-Begriff, der mit der Sehnsucht der Patienten spielt. |
Welche Versprechungen einzelner Akteure sind derzeit nicht bzw. möglicherweise nie einlösbar? | Anhand der Testergebnisse kann zwar die Risikowahrscheinlichkeit bestimmter Krankheiten ausgemacht werden, jedoch können Sie nicht ausgeschlossen werden. Hersteller versprechen zweifelsfreie medizinische Entscheidungen, zum Beispiel ob bei einem Krebspatienten eine Chemotherapie nötig ist, jedoch ist keine Garantie möglich. |
Lession Learned (16.06.16): | . |
Globalisierung Chancen und Risiken: | Anbieter im Inland: Chancen = Zugang von ausländischen Spezialisten, extrabudgetierte Leistungen (Dubai etc.), Bezug von Fremdleistung aus dem Ausland. Risiken = Abwanderung von Fachkräften / Patienten ins Ausland, Selbstzahler aus dem Ausland (aus Kosten sitzen bleiben), Bakterien / Keime können nach DE gebracht werden. |
Welche Einflussfaktoren begünstigen die Ausbreitung von Epidemien bzw. Entwicklungen von Pandemien? | Pandemie = Länderübergreifende Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Epidemie = Regionale Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Die Ausbreitung wird durch die heutige enorm gute Vernetzung der Menschen begünstigt. Krankheiten können durch moderne Transportmittel sich binnen Stunden / Tage extrem schnell ausbreiten. |
Welche Pandemiephasen gem. WHO gibt es? | Stufe 1: Geringes Risiko, keine neuen Erreger beim Menschen entdeckt. Stufe 2: Höheres Risiko, Erreger im Tierreich birgt evtl. ein Risiko für Menschen. Stufe 3: Pandemische Warnperiode, die Tierkrankheit breitet sich auf andere Länder und Kontinente aus, Menschen stecken sich im Ursprungsland an. Stufe 4: Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind möglich. Stufe 5: Mensch-zu-Mensch-Übertragungen werden häufiger und kommen auch in anderen Ländern und Kontinenten vor. Stufe 6: Pandemie Periode, der Virus wird in der gesamten Welt von Mensch zu Mensch übertragen. |
Welche Strategien sind zur Prävention von Pandemien gibt es? | - Impfungen - Hygienevorschriften - Identifikation von infektiösen Patienten - Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen - Quarantäne |
IPPAF - Schema | 1. Inspektion = Patient entkleidet sich, äußere Schäden / Körperöffnungen werden untersucht 2. Palpation = Abtasten bestimmter Körperregionen. 3. Perkussion = Thorax und Abdomen werden abgeklopft. 4. Auskulation = Abhören von Thorax und Abdomen. 5. Funktionskontrolle = Neurologische Untersuchung der Körperfunktionen. Kotrollfunktion. |
Schnittebenen des menschlichen Körpers | 1. Sagittalebene = es wird median geschnitten, zb. Symmetrisch durch Nase, zwischen beiden Augen durch 2. Frontalebene = die Seite wird geschnitten, zb. Mann mit zur Seite gestreckten Armen, Schnitt geht in rechtem Mittelfinger los und hört im linken Mittelfinger auf 3. Transversalebene = es wird quer geschnitten, zb. Schnitt, der Oberkörper und Beine in zwei Hälften teilt |
Richtungs - und Lagebezeichnungen | - anterior/ventral = vor etwas liegend - posterior/dorsal = hinter etwas liegend - superior/kransial = über etwas liegend - inferior/kaudal = unter etwas liegend - proximal = näher am Körperstamm liegend - distal = weiter vom Körperstamm liegend - median = Körpermitte/Achse lateral = seitlich/von der Körpermitte abgewandt medial = zur Körpermitte hin orientiert/mittig gelegen |
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