Created by Lukas Kramer
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Question | Answer |
Womit befasst sich Flugmedizin? | Flugmedizin befasst sich mit der Erfassung und Erhaltung der Gesundheit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit derer, die in der Luft und im Weltraum fliegen. |
Was ist Flugmedizin? | Physiologie Psychologie Pathologie Klinische Medizin Regularien, Gesetze Forschung und Lehre Entwicklung |
Welche Voraussetzungen muss ein Flugmediziner haben? | Luftverkehrszulassungsordnung, Luft-VZO §24e JAR (Joint Aviation Regulation) EASA (European Aviation Safety Agency) Voraussetzungen: Studium der Humanmedizin Facharztanerkennung Innere/Arbeits- Medizin Lehrgänge Cockpiterfahrung Zeitzonenflüge Ausstattung flugmedizinischen Praxis Fluglizenz … |
Welche AME-Klassen gibt es? | AME Klasse II: – Erst- und Nachuntersuchungen für Privatflugzeugführer AME Klasse I: – Erst und Nachuntersuchung Berufspiloten AeMC: Erstuntersuchung Berufspiloten Nachuntersuchungen Sondergenehmigungen, Verweisungen |
Welche Aufgaben übernimmt ein AMC? | Kompetenzzentrum Alle Untersuchungen für Privat und Berufspiloten Erstuntersuchung Piloten Sondergenehmigung Überprüfungsverfahren |
Wie sind die Untersuchungsintervalle? | Untersuchungsintervalle entsprechend den Anforderungen Privatpilot: 14 – Jahre Berufspiloten: 18 – 65 Jahre Militärpilot: 18 – 41 Jahre |
Woraus besteht das Medical? | Körperliche Untersuchung • EKG • Labor, Impfstatus • Lungenfunktion • Prüfung des Vestibularorgans • Augenuntersuchung • Akustisches Organ • Bewegungsapparat • Psychische Verfassung |
Wen betrifft das Medical? | Fluglotsen Vorfeld Feuerwehr Airport Service Ballonfahrer Zeppelinfahrer Helicopter Flächenflugzeug …. |
Wie wahrscheinlich sind Flugunfälle? | 0,000012% pro Jahr und Passagier 4 Unfälle pro 1 Mio. Flüge |
Was sind Ursachen für Flugunfälle? | Gewalt Wetter technisches Versagen menschliches Versagen (Verhalten oder Krankheit) |
Wonach richten sich die Untersuchungsintervalle? | Vorerkrankungen Flugzeugmuster |
Was ist die Atmosphäre? | Gemisch verschiedener Gase Gravitationskraft verhindert Entweichen Form: Rotationsellipsoid um die Erde Ausdehnung an den Polen: ca. 30.000 ft am Äquator: ca. 60.000 ft |
Warum ist die Atmosphäre wichtig? | Für Leben essentiell: Schutz vor UV, Ozon, Temperatur, kosmische Strahlung |
Aus welchen Schichten besteht die Atmosphäre? (Von oben nach unten) | Exosphäre Thermosphäre Mesosphäre Stratosphäre Troposphäre |
Wie ist die Troposphäre aufgebaut? | Ausdehnung: bis 8 km Höhe (Pole) bzw. 15 km Höhe am Äquator Temperatur: Abkühlung 2°C/1000 ft bzw. 0,65°C/100 m, minimal -60°C Geschehen: Wettergeschehen, Flugverkehr bis maximal 11 km Höhe Wasserdampf, Wolken und Wasserkreislauf Wettergeschehen Tropopause: gleichbleibende Temperatur, -56 °C |
Wie ist die Stratosphäre aufgebaut? | Ausdehnung: 8 km bzw. 15 km bis 50 km Höhe Temperatur: -60°C - 0°C Geschehen: Ozonschicht, HALO, Stratoshärensprünge: Felix Baumgartner, Joe Kittinger, Alan Eustace Trocken: Durch niedrige Temperatur der Tropopause kondensiert Wasserdampf absorbiert UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht, dabei elektromechanische Strahlung in Wärme gewandelt Temperatur steigt mit der Höhe |
Wie ist die Mesosphäre aufgebaut? | Ausdehnung: 50 - 90 km Höhe Temperatur: 0°C - -90°C Geschehen: Sternschnuppen verglühende Meteore ausgedünnte Luft über Ozonschicht hoher UV Anteil |
Wie ist die Thermosphäre aufgebaut? | Ausdehnung: 80 - 500 km Höhe Temperatur: 1700°C Geschehen: ISS, Raumschiffe |
Wie ist die Exosphäre aufgebaut? | ab 500km |
Wie ist die ICAO-Standardatmosphäre aufgebaut? | ICAO (International Civil Aviation Organisation) Standardatmosphäre: -Temperatur 15°C -Luftdruck 1013,25 hPa → Druck halbiert sich alle 5500 m -relative Luftfeuchte 0% -Temperaturgradient -0,65°C/100 m → gilt oberhalb 10.000 ft → QNH-Angabe (Fliegen nach Höhenmesser) gilt nicht mehr |
Wie ist die Luft aufgebaut? | 21% Sauerstoff in der Luft → aber weniger Sauerstoff-Teilchen in größerer Höhe 0,03% CO2 Stickstoff 78% Edelgase 1% Im Körper: Sauerstoffsättigung Hämoglobin → Einschränkungen des Körpers werden in der Höhe größer, da geringere Sättigung |
Was passiert ohne Druckkabine in großer Höhe? | Indifferente Zone bis 7000 ft. → Sättigung 93% - 97%: ab 5000 ft: Nachtsehen eingeschränkt jedoch keine Einschränkung in der Leistungsfähigkeit Kompensationszone bis 10.000/12.000 ft. → Sättigung 85% - 93%: ab 8000 ft: eingeschränkte Funktion des Kurzzeitgedächtnisses vollständige Kompensation noch möglich Mangelzone → Sättigung 60% - 85%: Leistungsfähigkeit nimmt rapide ab Ausfallerscheinungen nicht mehr kompensierbar ab 18.000/25.000 ft: Bewusstlosigkeit |
Was sind Merkmale einer Druckkabine? | 746 hPa → wie bei 8200 ft/2500 m Maximal erlaubt: Druck bei 3000 m → billiger für die Fluglinien A350: Drucklevel wie auf 2000 m Höhe Ziel: Drucklevel wie auf 500 m Höhe → für den Menschen am angenehmsten |
Welche Gasgesetze gibt es? | Boyle-Mariotte-Gesetz: Gasausdehnung bei Druckänderung Dalton-Gesetz: Verhalten einzelner Gase eines Gemisches Graham-Gesetz: Diffusion Henry-Gesetz: Gase in Flüssigkeiten bei Druckänderung |
Was besagt das Boyle-Mariotte-Gesetz? | Gasausdehnung bei Druckänderung Druckausgleich → p*V = konstant bei konstanter Temperatur → Volumen nimmt bei abnehmendem Druck zu Otitis Media – Mittelohrentzündung → Gefahr eines Risses im Trommelfell, da im Ohr ein großer Druck durch Volumenvergrößerung der Luft entsteht (Außendruck niedriger) Sinusitis – Stirnhöhlenentzündung |
Was besagt das Graham-Diffusionsgesetz? | Abbau von Konzentrationsunterschieden durch Diffusion Atmung und Blutgefäße → Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid Nierenfiltration |
Was besagt das Dalton-Gesetz? | Verhalten einzelner Gase eines Gemisches Gesamtdruck eines Gasgemisches ergibt sich aus der Summe der Teildrücke der einzelnen Gase des Gemisches wenn sich der Gesamtdruck erhöht, erhöhen sich auch die Teildrücke der Gase → Gase können toxisch werden Hypoxie – Sauerstoffmangel → Anpassung des Menschen durch Produktion von mehr roten Blutkörperchen Sehstörungen Konzentrationsstörungen Schwindel Hyperventilation Verringertes Urteils- und Auffassungsvermögen Koordinationsstörungen etc. |
Was besagt das Henry'sche Gesetz? | Gase in Flüssigkeiten bei Druckänderung je höher der Druck eines auf eine Flüssigkeit drückenden Gases ist, desto mehr Gas wird in der Flüssigkeit gelöst p1/p2 = Q1/Q2 Rapid decompression – plötzlicher Druckabfall → geringe Selbstrettungszeit Luftembolien Lähmungen etc. In 18.000 ft. Höhe ist die gelöste Gasmenge nur halb so groß wie auf Meereshöhe |
Was sind Symptome einer Hypoxie? | Symptome: • Sehstörungen • Konzentrationsstörungen • Schwindelgefühl • Beklemmungsgefühl • Abnormes Temperaturempfinden • Kribbeln in den Extremitäten • Euphorie oder Apathie • Hyperventilation • Zyanose • Beeinträchtigung/Verlust des Urteilsvermögens • Verringertes Auffassungsvermögen • Verminderte Kritikfähigkeit • Koordinationsstörungen |
Was ist die Fovea Centralis? | (Größe 1,5 mm) Punkt, an dem wir am besten sehen Abweichung von 5° möglich, dann wird das Bild unschärfer Visus = zentrale Sehstärke (Fovea centralis) Test des Visus → Landoltringe = Ringe mit Öffnung |
Wie ist das menschliche Sehfeld aufgebaut? | Vertikales Gesichtsfeld ca. 130° Horizontales Gesichtsfeld ca. 180° - 200° Scanning = Abscannen der Umgebung um den Punkt, auf den man schaut → funktioniert völlig automatisch, keine Bewegung des Kopfes oder Körpers Exzentrische Fixation = Blick bewusst um 10° - 15° am Objekt vorbeiführen |
Was ist Emmetropie? | Normalsichtigkeit |
Was ist Presbyopie? | Fernsicht: Der Ciliarmuskel entspannt sich. Zonulafasern ziehen Linse in abgeflachte Form. Nahsicht (Akkomodation): Ciliarmuskel kontrahiert sich und die Linse wölbt sich. Altersweitsichtigkeit → Linse kann nicht mehr akkomodieren, Brennpunkt wird hinter die Netzhaut verschoben → Korrektur mit Sammellinse |
Was ist Hyperopie? | Weitsichtigkeit Augapfel zu klein, Brechkraft nicht ausreichend → Brennpunkt der Linse hinter der Netzhaut → Korrektur mit Sammellinse |
Was ist Myopie? | Kurzsichtigkeit → Brennpunkt der Linse vor der Netzhaut → Korrektur mit konkaver Linse |
Was ist Astigmatismus? | Hornhautverkrümmung / zusätzliche Hornhaut → Objekte erscheinen verzerrt → Korrektur mit Zylindergläsern Kontaktlinsen für Piloten verboten |
Wie wird die Hornhaut des Auges untersucht? | Hornhauttopographie → Laser, der die Hornhautoberfläche abbildet dreidimensionale Abbildung der Hornhaut → Keratometrie |
Wie verläuft die Hell-Dunkel-Adaption? | Dunkeladaption (Pupille weitet sich) läuft sehr langsam ab Lichtadaption (Pupille verengt sich) läuft sehr schnell ab Verbesserung des Nachtsehens mit Nachtsichtbrille |
Wie werden erbliche Farbsinnstörungen erfasst? | Pilot darf nicht farbgestört sein farbiges Cockpit Bedeutung von Leuchtraketen Karten mit Farbgruppen und Nummern als Test Anomaloskop → manuelle Mischung eines Farbtons |
Was ist Achromatopsie? | totale Farbenblindheit Ursachen: angeboren, vererbt Folgen: fehlende Farbtüchtigkeit (nur Grautöne), Lichtscheu, herabgesetzte Sehschärfe |
Was ist Stereosehen? | Stereosehen = räumliches Sehen → bis auf 150 m durch Projektion auf beide Augen |
Was ist ein Glaukom? | Glaukom → Kammerwasserproduktion und -abfluss ist gestört (Missverhältnis durch verstopften Abfluss) → Druck im Auge erhöht sich und die Retina drückt auf die Nerven einfach zu behandeln, z.B. Öffnung des Kammerwasser-Abflusses kann unbehandelt zu Erblinden führen Test durch Computerperimetrie → Messung des Augendrucks |
Was ist ein Skotom? | Augenhintergrund stark geschädigt |
Was ist eine Makuladegeneration? | Makula = Stelle des schärfsten Sehens Augenzellen gehen kaputt nicht heilbar, kann zur Erblindung führen |
Welche Methoden gibt es um Augen zu diagnostizieren? | direkte Ophthalmoskopie, Funduskamera (Augenhintergrundkamera) |
Wie funktioniert das Augenlasern? | kosmetischer Eingriff, meist keine therapeutische Funktion Methode 1: Umklappen der Hornhaut Methode 2 (PRK): Weglasern der Hornhaut Nebenwirkungen etwa 10% Infektionen Instabilität der Hornhaut Blendempfindlichkeit Halo = Flap (= weggeklappte Hornhaut) bildet Schleier Keratokonus = verdünnte Hornhaut beult durch Augeninnendruck aus |
Harte Kontaktlinsen: | sauerstoffdurchlässig gute Nährstoffversorgung Augenschädigung durch Überalterung möglich |
Weiche Kontaktlinsen: | angenehmes Tragegefühl 3x höheres Risiko zu Sauerstoffmangel, Ernährungsstörung, Ablagerung von Staub |
Nebenwirkungen von Kontaktlinsen: | Infektionsrisiko Nährstoffversorgung geringer Überempfindlichkeit Trockenes Auge |
Was ist Stress? | beschreibt die Körperreaktion auf belastende Einflüsse Gemeint ist damit der Zustand eines Organismus, nicht die Ursache (der sogenannte „Stressor“) Selye unterscheidet zwei Arten von Stress: • negativer Stress (Disstress) und • positiver Stress (Eustress) |
Was sind Beispiele für Stressoren? | physikalisch (Lärm, Hitze, …) leistungsbedingt (Zeitdruck, Verantwortung, Über-/Unterforderung, …) sozial (Konflikte, Liebeskummer, Finanzen, Anerkennung, Existenzangst, …) Reaktion auf Stressoren hängt von der individuellen Wahrnehmung des Betroffenen ab (Lazarus) |
Was ist Eustress? | Positiv empfundener Stress erhöht Aufmerksamkeit und maximale Leistungsfähigkeit, ohne Schaden Ein grundsätzliches Stress- bzw. Erregungspotenzial ist für das Überleben eines Organismus unabdingbar Eustress tritt auf, wenn ein Mensch Motivation oder Anregung empfindet. |
Was ist Disstress? | Negativ empfundene Stressreaktion : unangenehm, bedrohlich, überfordernd, Ausweglosigkeit zur Bewältigung der Situation (Beispiel: Wettkampf) Überfluss an Disstress → Burnout-Syndrom |
Was passiert bei Stress im Körper? | erhöhten Anspannung des Körpers (Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone z.B. Adrenalin und Noradrenalin) • Adrenalin setzt Glucose und Fettsäuren frei • Noradrenalin - Verengung der Blutgefäße und Blutdrucksteigerung • Stimulation Herztätigkeit und Atmung • Schweißbildung |
Symptome Disstress: | Rücken- & Kopfschmerzen • Gereiztheit, Aggression • Konzentrationsstörung • Schlafstörungen • Leistungsknick • Bluthochdruck • Herzrasen |
Was ist Burnout? | Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit Alters- & Geschlechtsunabhängig Oft Berufsleute mit hohem Arbeitsdruck |
Burnout-Symptome: | Zwang sich zu beweisen • Vernachlässigung eigener Bedürfnisse • Verdrängung von Konflikten • Rückzug vom Sozialen Umfeld • Innere Leere • Depression • völlige Erschöpfung |
Was tun gegen Stress? | • Zeitmanagement • positive Stimulantien ( Musik) • Bewegung, sportliche Aktivität • NEIN .... sagen können • Medikamente (unter ärztlicher Kontrolle) • Entspannungstechniken • Yoga |
Was nicht gegen Stress tun? | Medikamente Dosis! Dauer! Ärztliche Kontrolle • Nikotin • Alkohol • Ess-Attacken • Drogen • Isolation • Schlafmangel • Fehlernährung |
Wie wirkt Alkohol? | • Urteilsvermögen sinkt • Augenmuskel-Irritation/ Doppelbilder • Schwindel • Müdigkeit • Individuelle Unterschiede • Lichtempfindlichkeit • Übelkeit • Kopfschmerz • Gereiztheit |
Was ist ein Hangover? | bis zu 72 Stunden • min. 12 Std. Pause bis Flug • Schwindel • Müdigkeit • Lichtempfindlichkeit • Übelkeit • Kopfschmerz • Gereiztheit |
Was passiert durch rauchen? | Magen-Darm-Erkrankungen Atemwegserkrankungen Gefäßkrankheiten Bösartige Tumore Störungen des Immunsystems Impotenz Venenthrombosen Risiken für Ungeborene und Neugeborene Schädigend sind: Kohlenmonoxid, Teer, Nikotin |
Wie wird Alkohol abgebaut? | mittlerer Abbauwert 0,15‰ pro Stunde langsamerer Stoffwechsel in der Nacht: Abbauwert etwa 0,09‰ pro Stunde |
Welche Arten von optischen Täuschungen gibt es? | Tiefenillusion, Farbillusion, geometrische Illusion, Bewegunsillusion, etc - Problem für das Fliegen -> fehlendes Bezugssystem (Horizont) - Abhängig von der Erfahrung des Flugzeugführers und von Umweltbedingungen |
Probleme für das Fliegen: | nicht abgrenzbarer Horizont bei Dämmerung/Dunkelheit Verwechslung von Lichtern mit Sternen schlechte Wetterlagen Scheinhorizonte z.B. eine schräge Wolkengrenze automatische Ausrichtung des Flugzeugs → Querlage führt z.B. zu unbewussten Sink- oder Steigflug Reflexionen Lichtreflexe und Spiegelungen im Glas Reflexionen der Luft- oder Rotorschrauben (Helikopter) → “Flicker Vertigo” zusätzlich räumliche Desorientierung in den Wolken oder im Nebel |
Was ist White-Out? | große schneebedeckte Flächen schwache Lichtverhältnisse diffuse Reflexion → starke Kontrastreduktion → Horizont verschwindet z.B. auf einer Skipiste |
Was ist Autokinese? | Objekt scheint sich zu bewegen, obwohl es ortsfest ist tatsächlich bewegen sich die Augen des Beobachters (Sakkaden) Lösung: Scanning + Referenzpunkte suchen |
Wie wirken Lichtintensität und Farbe? | Fehldeutungen von Bewegungen durch Veränderungen der Lichtintensität blaues Licht wird heller wahrgenommen als rotes Licht → Lichter im Cockpit sind rot (zum Erhalten der Dunkeladaption) Chromatische Aberration → rote Gegenstände erscheinen näher als blaue |
Wie wirken Dunst und Nebel? | Gegenstände erscheinen entfernter, als sie tatsächlich sind |
Was kann man über die Bewegung scheinbarer Objekte sagen? | entfernte Gegenstände wirken kleiner als nahe Gegenstände relative Bewegungen: weiter entfernte Objekte scheinen sich langsamer zu bewegen als nahe Objekte → Fehldeutung möglich |
Wodurch verschätzt man sich beim Landeanflug? | Abschätzung hängt von der Entfernung und der Höhe ab dunkler Landebahnbelag → Landebahn erscheint schmaler als bei einem helleren Landebahnbelag abfallendes und ansteigendes Gelände PAPI (Precision Approach Path Indicator) |
Welche Konsequenz gilt für Piloten? | Optische Täuschungen und Schätzfehler liegen in der Natur des Sehens Hilfsmittel nutzen (Instrumentenanflug, Radarhilfe, etc.) Trust your instruments |
Welche Rhythmischen Muster gibt es? | zirkadian: einen Tag dauernd; Körpertemperatur, Schlafen/Wachen, Hormonproduktion • ultradian: Frequenz höher als 1 Tag; Periodendauer also kürzer als ein Tag: Hunger, Blasentätigkeit, Konzentration, Leistung, Nervenzellenaktivität • zirkaseptan: Siebentagesrhythmus: häufiger Verlauf von Infektionen /Fieber, Immunsystem • zirkannual: Jahresrhythmus: Gewebeveränderungen, Haut, Haare |
Wie wirken zirkannuale Rhythmen? | Jahreszeiten (zirkannualer Rhythmus), z.B. Winter erhöhte Nahrungsaufnahme → Anstieg bei Körpergewicht und Blutzuckerspiegel Stimmungstief, erhöhte Nervosität Melatonin-Konzentration im Blut ist höher schlechtere Konzentrations- und Reaktionsgeschwindigkeit nächtlicher Schlaf ist länger und tiefer als im Sommer |
Wie wirken zirkadiane Rhythmen? | Körpertemperatur Maximum (etwa 37,5°C) am frühen Nachmittag (15 Uhr) Minimum (etwa 36,5°C) gegen 3 Uhr nachts Leberzyklus sekretorische Phase (2-14 Uhr), Entgiftung des Blutes assimilatorische Phase (14-2 Uhr), Synthese wichtiger Stoffe Lungenschleimhaut empfindlicher auf allergene Substanzen während der Nacht Nieren scheiden am Morgen größte Wassermenge aus Intellekt morgens: intellektuelle Leistungen höher abends: sensorische Fähigkeiten besser Schmerzempfinden nachts und morgens am höchsten nachmittags und abends geringer Zellen Haar- und Hautwachstum in der Nacht am schnellsten Produktion der meisten Abwehrstoffe in Immunzellen am Nachmittag |
Was macht der SCN? | tagesrhythmische Produktion und Ausschüttung von Hormonen Wachstumshormon, Cortisol, Testosteron, Melatonin wichtig für psychomotorische Leistung → Melatonin Bildung in Darm und Netzhaut des Auges Freisetzung in der Zirbeldrüse unter Einfluss von Dunkelheit Maximum gegen 3 Uhr morgens (Faktor 10) jahreszeitlich wechselnde Rhythmik Tageslicht bremst Sekretion Bedeutung bei Jet-Lag und Schichtarbeit |
Schlafdauer: | Durchschnitt: 7h 15 min, Einschlafen 23 Uhr, Aufstehen 6 Uhr Langschläfer > 9h 30 min Kurzschläfer < 6h Morgenmenschen (Lerchen): früh aktiv Abendmenschen (Eulen): spät aktiv |
Welche zusätzlichen Schlafpforten gibt es? | außerhalb des Nachtschlafes zu diesen Zeiten relativ leichtes Einschlafen zwischen 9 und 10 Uhr, 13 und 14 Uhr, 17 und 18 Uhr → 4-Stunden-Phasendauer besonders in monotonen Situationen |
Was ist die biologische Geisterstunde? | hora minoris resistentiae gegen 3 Uhr morgens Körpertemperatur am Tiefpunkt Blutdruck sinkt, Herzaktivität am geringsten geringste Aktivität der Muskulatur Minimum an Leistungsfähigkeit und Stimmung Lunge hat höchste Anfälligkeit für Asthma und Allergene |
Was ist das Suppenkoma? | 14 bis 16 Uhr Physiologisches Tagestief Körpertemperatur, Blutdruck und Herzaktivität sinken 12h zeitversetzt zur “hora minoris resistentiae” |
Wie funktioniert Powernapping? | Kurzschlaf, max. ca. 30 min während des Tagestiefs am erholsamsten Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit wesentlich verbessert im Cockpit wenn es die Situation zulässt mögliches Problem im Notfall: Sleep-Inertia (Schläfrigkeit danach) → Steueraufgaben werden erst verzögert übernommen generelle Ruhezeiten durch ICAO (International Civil Aviation Organization) vorgeschrieben |
Was sind freilaufende Zyklen? | Andechser Bunker (1966), Versuche unter Isolation subjektiver Tag dehnt sich auf 25 Stunden aus ⅓ des Tages Schlafen, ⅔ Wachen Aufstehzeitpunkt in etwa konstant 5 Stunden nach dem Temperaturminimum |
Rhythmusstörung und Synchronisierung: | Synchronisierung: gleiche Phasenlänge → z.B. Schlaf-Wach-Rhythmus und Temperaturzyklus Desynchronisierung: Verschiebung der Phasenlängen und Zyklen gegeneinander Auswirkungen: getrübte Stimmung, geringe Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, langfristige Schlafstörungen Schlaf-Wach-Rhythmus kann manipuliert werden, z.B. für Schichtarbeit Temperaturzyklus kann nicht bewusst willentlich gesteuert werden |
Wie wirkt Schlafmangel? | Experimente zeigen: 4 ½ Stunden Schlaf pro Tag sind kaum länger als eine Woche zu schaffen Physiologische Folgen Veränderungen im Kohlehydrat-Stoffwechsel hohe Glukosewerte im Blut höhere Cortisolkonzentration am Abend als üblich veränderter Rhythmus der Schilddrüsenhormone Gesundheitliche Folgen Schlafstörungen Herzerkrankungen, Bluthochdruck Magenbeschwerden Nervosität rasches Ermüden, Stimmungstief vermindertes Leistungsvermögen Aktivitäts- und Schlafbedürfnis zu unpassenden Zeiten Therapie Stabilisierung des Biorhythmus durch helles Licht und körperliche Aktivitäten Entspannungs- und Atemtechniken Autogenes Training Autosuggestion |
Was ist ein JetLag? | Phänomen beim Überschreiten von zwei oder mehr Zeitzonen Grund: Der Mensch unterliegt zirkadianen Rhythmen. Es folgt eine Desynchronisation durch die Zeitverschiebung, da die Zeitgeber (Helligkeit/Dunkelheit, Tagesablauf, ...) verschoben sind |
Symptome Jetlag: | Schlafstörungen, Müdigkeit Merkfähigkeitsstörungen, Konzentrationsverlust reduzierte Urteilsfähigkeit eingeschränktes visuelles Erkennen Stimmungsschwankungen Reduktion der psychomotorischen Leistungsfähigkeit |
Wodurch wird der Jetlag beeinflusst? | zunehmendes Alter soziale Faktoren (Problemsituationen) Flugrichtung → in Richtung Osten wird meist stärker empfunden Anzahl der überflogenen Zeitzonen Tageszeit → Tagesflüge werden besser toleriert |
Was passiert bei Resynchronisation? | 1-1,5h pro Tag können kompensiert werden so viele Tage nötig wie überflogene Zeitzonen bei Aufenthalten < 24h ist keine Umstellung nötig, bei längeren Aufenthalten sollte die Umstellung so früh wie möglich erfolgen |
Wie wirkt ein Westflug? | Zeitverlängerung wird besser toleriert während des Fluges wach bleiben Bewegung, viel Flüssigkeit, eiweißreiche Nahrung, Aufenthalt im Hellen |
Wie wirkt ein Ostflug? | Zeitverkürzung wird schlechter toleriert während des Fluges schlafen Entspannungsübungen, kohlenhydratreiche Nahrung, Verzicht auf Alkohol, Aktivitäten am Abend |
Wie sollte man bei Flügen Medikamente einnehmen? | bei Westflügen muss die Uhrzeit der Medikamenteneinnahme beachtet werden z.B. Pille Einnahme intervallmäßig später (kürzere Flüge) zusätzliche Pille einnehmen (längere Flüge) |
Welche Aufgaben hat der Hirnstamm? | Sensomotorische Verbindung: Gehirn und Körper, Regulation von Herzschlag, Körpertemperatur,Atmung etc. |
Welche Aufgaben hat das limbische System? | Verarbeitung von Gefühlen, Auslösen körperlicher Reaktionen wie Gänsehaut, Weinen, Magendrücken. |
Welche Aufgabe haben die primären Hörareale? | rechts und links außen im Großhirn, Schaltzentralen des Hörens. |
Welche Aufgabe haben die sekundären Hörareale? | In der linken Gehirnhälfte wird Rhythmus verstanden“, rechts: Klangfarben und Tonhöhen |
Was macht das Präfrontalhirn? | Wissen über Musik |
Was macht der orbifrontale Kortex? | persönlicher Musikgeschmack; linke OFK ist aktiv, wenn Musik gefällt, rechts, wenn nicht gefällt. |
Wo liegt der menschliche Hörbereich? | Hörbereich 20 - 20.000 Hz |
Wie wirken Haarzellen im Innenohr? | Bei Überlastung des Ohres können die Zilien kaputt gehen, das sind die Haarzellen im Innenohr. Mithilfe eines Tonaudiogrammes kann man abbilden, in welchen Frequenzen man ab welcher Lautstärke hören kann. Je nachdem an welcher Stelle im Innenohr die Härchen kaputt sind hört man in diesen Frequenzen nicht mehr. |
Was braucht man um ein Wort zu verstehen? | Konsonanten |
Welche technischen Fortschritte gibt es im Flugzeug? | völlige Automatisierung der Systeme TCAS (Traffic Alert and Collision Avoidance System) GPWS (Ground Proximity Warning System) → Höhe des Flugzeugs TAWS (Terrain Awareness and Warning System) → Vermeidung eines Zusammenstoßen mit landschaftlichen Gegebenheiten (z.B. Berge) |
Was ist Flugpsychologie? | Erleben und Verhalten des Mensch in der Luftfahrt Eignungstest ( psychisch und physisch) Verhaltenstraining Cockpit und Kabine Ursachenforschung bei Unfällen Erleben von Passagieren ( Flugangst) Stress Informationsverarbeitung Kommunikation Fehlermanagement Automatisierung |
Wie wirkt Stress? | Belastung = Einflüsse von außen Beanspruchung = individuelle unmittelbare Auswirkung Überbeanspruchung = Diskrepanz zwischen Anforderung und Handlungsmöglichkeiten → Lösungssuche unter hohem Energieaufwand Folgen: Unfallrisiko steig |
Welche Belastungsfaktoren gibt es im Flugzeug? | physikalisch mechanisch, akustisch (Motorenlärm) hohe Geschwindigkeit, Beschleunigung Temperatur Luftdruckschwankungen Diskomfort durch Technik, Enge psychisch-mental temporär hohe Handlungsdichte (bis zu 60 Aktionen/min) Informationsüberladung Komplexität der Arbeitssituation (Systemmanagement) Monotonie (Autopilot, Dunkelheit, Nacht) Daily Hassels / Life Event (Alltagssorgen, Probleme) Kumulation mehrerer Belastungen → Desorientierung, Fehler, Fehlverhalten, Unfall |
Was sind Qualitätsanforderungen an einen Piloten? | geringe psychische Vulnerabilität geringe Reaktion auf physikatische Stressoren hohe Resistenz gegenüber Belastungen Training von „ Coping“ |
Was ist Kommunikation? | Definition: Prozess der Informationsübertragung Technisch: weitgehend fehlerfrei Interpersonell: Pilot – Copilot - Crew - Lotse Kommunikation in der Luftfahrt: Hoch – sensibles, damit fehleranfälliges System kann großes Sicherheitsrisiko bedeuten |
Wie läuft Kommunikation ab? | Nachricht Kapitän codiert Copilot empfängt Copilot wiederholt, wird zum Sender Capitän empfängt Ein-Weg Kommunikation in 2 Weg Kommunikation Feedback Fehlerquelle: Missverständnis wie unklare Aussprache fehlende Absichtserklärung unnötige fachfremde Kommunikation unpräzise Ausdruckweise mehrdeutige Kommunikation kulturelle Einflüsse belastende zwischenmenschliche Beziehungen |
Wie werden Kommunikationsprobleme gelöst? | Checklisten Standard Operating Procedures Training von Verhaltensmustern: CRM (Crew Ressource Management) |
Wie ist die Fliegersprache standardisiert? | Geringere Fehlerrate: Festgelegte Phraseologie Festgelegte Verfahrensweisen Festgelegte Kommunikation CrewCoordinationConcept : Checklisten Standard Operating Procedures Training von Verhaltensmustern: CRM ( Crew ressource Management) |
Was ist Informationsverarbeitung? | Sensorik Zentrale Informationsverarbeitung und Entscheidung Informationsweiterleitung ( Motorik, Sprache) Informationsspeicherung ( Gedächtnis |
Wie wird eine Inromation verarbeitet? | Wahrnehmung Entscheidung Antwort-Auswahl Arbeitsgedächtnis Antwort-Ausführung |
Wie ist die Informationsverarbeitung im Cockpit? | Zeitdruck und/oder Monotonie Wachsamkeitsverlust Reizüberflutung Gestaltung der Systeme ist bedienerorientiert Training zu Problemlösungen, Training in Simulatoren Aufgabenverteilungen Schnittstelle Mensch - Maschine multimodal → mehrere Sinnesmodalitäten betreffend → visuelle und auditive Hinweissignale |
Wie werden Fehler minimiert? | Personal-Auswahl, insbesondere auf „ Coping mit hoher Workload“ Technisches / fachliches Training Company Culture Sicherheitskultur: non-punitives Reportsystem ! Sicherheit hat Vorrang vor wirtschaftlichem Aspekt ! CRM ( Crew Resource Management): Training guter Kommunikation „Charakterspiel im Cockpit“ Analyse von Flugunfällen Flugsimulator: Training qualifizierter Entscheidungen Modelle : FOR-DEC |
Wie läuft die Automatisierung im Cockpit? | Automatisierung: Immer größere Rolle in der Luftfahrt Industrie-Ziel der Automatisierung: Einsparung von Arbeitsplätze mit niedrigeren Anforderungen Entwicklung zeigt: oft höhere Qualifizierung ist erforderlich Bsp. Luftfahrt: Größere Flugzeuge mit nur 2 Piloten, Anforderungen steigen: Bsp. Glascockpit – Hybridcockpit -> Farbtauglichkeit Informationsüberladung: nicht Einbeziehen alles Entscheidungs-Faktoren Überlastung des visuellen Kanals |
Wie wirkt Automatisierung auf Piloten? | Zeitdruck, entscheidende Aspekte ausgeblendet? Umfangreiche Kenntnisse der Systemprozesse ? Visuelles System überlastet? Verstärkte Überwachungsfunktion Monotonie Vigilanz-Phänomen Automation Complacency ! Head down Zeiten länger |
Für die räumliche Orientierung, Wahrnehmung der Eigen- und Fremdbewegung und der eigenen Körperhaltung stehen dem Menschen drei Systeme zur Verfügung: | 1. Visuelles System, zur räumlichen Orientierung 2. Vestibulär System, zur Wahrnehmung der Eigen-/Fremdbewegung 3. Propriozeptives System. Zur Erkennung der eigenen Körperhaltung |
Was ist Kinetose? | „Schwindelgefühl beim Gesunden mit und ohne Übelkeit“ |
Was sind Ursachen für Kinetose? | Reale oder scheinbare Bewegungsempfindung ; Dauer der Symptome Stunden -> Tage |
Wo kommen Kinetosen vor? | Boot, Auto, Achterbahn, Flugzeug |
Symptome von Kinetosen: | Schwindel - Schwitzen - Häufiges Gähnen - Übelkeit - Angst - Panik - Desorientiertheit - Handlungsunfähigkeit … zunehmende Reizgeneralisierung |
Wo kann man Kinetosen anatomisch einordnen? | Labyrinth = Gleichgewichtsorgan Cochlea = Hörschnecke Man sieht die drei Bogengänge des Gleichgewichtsorgans. Kapula/Cupula = Bauch des Gleichgewichtsorgans Otolitenorgan= Gallenartige Membran die linearer Beschleunigungen erfasst |
Woher kommen Kinetosen? | Funktion des Bogengangs: abgeschlossenes System mit Flüssigkeit, verschlossen durch Membran, mit Nervenzellen verbunden → Richtung Vestibularnerv Flüssigkeit beginnt sich zu drehen, wenn der Mensch sich dreht längere konstante Drehung → Capula kommt in Ausgangsrichtung zurück → Gefühl, dass keine Drehung passiert Beendigung der Drehung → Gefühl der Drehung gegen den Uhrzeigersinn Corioliseffekt: plötzliche Auslenkung der Capula, die innerhalb einer Rotation Ausgangsstellung hatte → Bogengang-Konflikt → zwei oder drei Bogengänge geben gleichzeitig verschiedene Informationen ans Gehirn weiter |
Auswirkungen von Kinetosen aufs Fliegen? | Gefühl des Hängens oder “Leans” Friedhofstrudeln (Graveyard spin) BILD: FUNKTION DER OTOLITHEN Lineare Beschleunigung = Gefühl des Abhebens → z.B. missed approach (Fehlanflug) Lineare Verzögerung = Gefühl des Sinkens |
Auswirkungen von Kinetosen auf Passagiere? | keine Außensicht begünstigt Kinetosen Flicker light vertigo |
Wie werden Kinetosen therapiert? | Wenig Kopfbewegungen Fixieren des Horizontes Einhalten von gleichen Flugbedingungen Atmen von 100%igen Sauerstoff Konditionierung: Vertrautheit mit Flugbewegungen, Vertrauen in den Flieger, INSTRUMENTENFlug, Ablenkung Entspannungstechniken, psych. Verarbeitung Medikamente |
Was ist Flicker Light Vertigo? | Auch „Bucha effect“ genannt, ist ein Störgefühl das bei der Aussetzung gegenüber relativen Hellen Niederfrequenten Licht auftritt. Vergleichbar mit Epilepsie tritt der Effekt auch beim Flimmern eines solchen Lichtes auf, z.B. beim Blick durch die bewegenden Rotorblätter eines Hubschraubers in die Sonne. Führt zu Desorientierung, Schwindel und Übelkeit Ähnliche Effekte können auch bei Stroboskopen in Musikclubs auftreten, beides wird durch Vestibuläre Konflikte ausgelöst. |
Was sind die häufigsten 3 Todesursachen in Deutschland? | 1. Chronische ischämische Herzkrankheit 77 000 2. Akuter Myokardinfarkt 57 000 3. Herzinsuffizienz 50 000 |
Wie wirkt sich Höhe aus? | Hypoxie Mangelerscheinungen ab 1500 m Hirnfunktionseinschränkungen Farbsehen- Nachtsehen Periphere Vasokonstriktion: RR (Blutdruck) steigt ca. 10 mm Hg und Pulsbeschleunigung: 3-4 p/min je 1000 Höhenmeter |
Was sind krankheitsbedingte Ursachen für Flugunfälle? | Ursachen (FAA, USA, seit 1975): • ca. 40 % koronare Herzerkrankung (KHK =Erkrankung der Herzkranzgefäße) • Cerebrovaskuläre Erkrankungen • Alkohol, Medikamente • Magen-Darm-Beschwerden • Lebensmittelvergiftung • 1 Sudden Incapacitation in 2.683.629 Flugstunden Hauptrisikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen: Alter 30-50 Jahre: KHK Risiko ca. 18% über 50Jahre: KHK Risiko ca. 43 % Gewerblicher Flugschein bis 65 Jahre möglich „Gesamtalter“ im Cockpit sollte unter 120 Jahren sein |
Welche Leistung vollbringt das Herz? | Muskel versorgt durch: Coronararterien (Die Koronararterien sind die beiden Arterien, die kranzförmig das Herz umgeben und den Herzmuskel mit Blut versorgen - einschließlich der von diesen Gefäßen abgehenden Äste.) Normale Herzfrequenz: 60 bis 80 pro Minute Kardialer Auswurf: Frequenz x Schlagvolumen Schlagvolumen: 70 ml 5l in Ruhe pro Minute 30 l bei Anstrengung pro Minute Leistung: 100.000 Schläge / Tag Pumpleistung: > 7.000 Liter Blut / Tag |
Was sind Kenngrößen der Lunge? | Vitalkapazität: Lungenvolumen zwischen maximaler Einatmung (Inspiration) und maximaler Ausatmung (Exspiration) Forcierte Einsekundenkapazität: Volumen das in 1s ausgeatmet werden kann Atemzugvolumen Inspiratorisches Reservevolumen: Volumen das noch zusätzlich eingeatmet werden kann nach normalem atmen Exspiratorisches Reservevolumen – Selbes Spiel mit ausatmen Funktionelle Residualkapazität: Am Ende der Atmung verbliebenes Volumen in der Lunge (ca. 3l) Residualvolumen: ca.1,5l nach Ende der maximalen Ausamtung noch in der Lunge vorhanden Ergibt ca. 6l Gesamtvolumen pro Mensch! |
Wie wird Sauerstoff aufgenommen? | Sauerstoff im Inneren der Lunge diffundiert im Laufe der Zeit durch die Doppellipidschicht in den Blutkreislauf. Die Lipid bilayer Schicht, ist sehr flexibel, mechanisch schwer zu zerstören, lässt aber Wasser und Gase ohne Probleme durch sie durch diffundieren. Rückwärts diffundiert „gebrauchte Luft“ mit mehr CO2 von innen nach außen und wird ausgeatmet |
Was ist Pneumothorax? | Teils Lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt und damit die Ausdehnung eines (/beider) Lungenflügels verhindert oder einschränkt. Nach Chirurgischen Entfernungen sollten Flugreisen mindestens 3 Wochen ausgesetzt werden, danach sind weitere Probleme möglich! |
Was ist Hypoxie? | = Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff Externe Atmung: Atmosphäre – Lunge Interne Atmung: Lunge – Blut Zellatmung: Blut- Zelle |
Welche Arten von Hypoxie gibt es? | Hypoxämische Hypoxie: Sauerstoffmangel mit Folge der Unterversorgung von Organen (Bsp. Lungenerkrankungen, Höhe über 10000ft.) Anämische Hypoxie: Blutmangel, nicht ausreichender Sauerstofftransport Ischämische (stagnierende) Hypoxie: Einschränkung der Organdurchblutung; Sauerstoff erreicht sein Ziel nicht! Histotoxische Hypoxie: Zellen können den Sauerstoff nicht verwerten (Bsp. Zyankali-Vergiftung, Überkonsum an Alkohol, Schlafmitteln) Hypobare Hypoxie: Höhenexposition geht einher mit einer Erniedrigung des Umgebungsluftdruckes bei gleichbleibender Sauerstoffkonzentration Normobare Hypoxie: die Sauerstoffkonzentration wird verringert (z.B. durch Zufuhr von Stickstoff oder CO2) bei unverändertem Luftdruck. (Bsp. In Plastiktüte atmen) |
Warum ist CO2 gefährlich? | Blockiert O² Träger 0,01% blockieren 60% Hämoglobin! Hämoglobin ist der eisenhaltige Proteinkomplex, der in den roten Blutkörperchen Sauerstoff bindet und auch für die rote Farbe verantwortlich ist. Starke Raucher haben ohnehin zwischen 5-10% ihres Hämoglobins mit CO besetzt. Kohlenmonoxid: unvollständige Verbrennung von Kunststoffen; Farb- ,geschmackloses, giftiges und GERUCHLOSES Gas. -> Schneller Tod! Bei Öldämpfen immer vermuten! |
CO2-Therapie? | Sauerstoff-Überdruckbeatmen; drängt CO weg vom Hämoglobin Vitalzeichen überwachen Biomonitoring |
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