Question | Answer |
Akteur-Beobachter-Effekt (actor-observer bias) | Tendenz, in Bezug auf das Verhalten anderer Personen dispositionale Ursachen zu überschätzen, während für das eigene Verhalten der Einfluss situativer Faktoren überschätzt wird |
Ankerheuristik (Ankereffekt) | unter Urteilunsicherheit bewirkt ein Ausgangswert (sog. Anker) eine Angleichung (Assimilation) des Urteils auf diesen Anker |
Assoziation | besteht A. zwischen zwei Reizen/Kategorien, so wird bei der Wahrnehmung eines dieser Reize/Kategorien auch der /die andere aktiviert bzw. ins Bewusstsein gerufen |
assoziative Netzwerke | Art und Weise, wie einzelne Kategorien in der Wissensstruktur eines Menschen miteinander verbunden sind; einander semantisch ähnliche Kategorien sind in einem a. N. funktional näher beieinander als sehr unterschiedliche Kategorien |
Attribution | Prozess der Ursachenzuschreibung; unterschieden werden u.a. internale/dispositionale und externale/situationale Ursachen |
fundamentaler Attributionsfehler | Tendenz, den Einfluss dispositionaler Faktoren auf das Verhalten anderer Personen zu über- und den Einfluss situativer Faktoren zu unterschätzen; dadurch kommen häufig Fehlurteile zustande; eine der Ursachen für den correspondence bias |
ultimativer Attributionsfehler | selbstwertdienliche Attributionstendenz auf Gruppenebene; in Bezug auf die Eigengruppe wird positives Verhalten auf internale Ursachen, negatives Verhalten aber auf externale Ursachen zurückgeführt; in Bezug auf Fremdgruppen dagegen umgekehrt |
Basisrate | Häufigkeit, mit der ein bestimmtes Merkmal einer bestimmten Kategorie in einer Population vorkommt |
Basisratenvernachlässigung | bei Entscheidungen dient häufig die Repräsentativität als Entscheidungsgrundlage. während die Basisrate vernachlässigt wird |
Beauty-is-good-Stereotyp | Tendenz, attraktiven Menschen mehr positive Eigenschaften zuzuschreiben als unattraktiven |
behavior-trait-inference | automatische Schlussfolgerung von Verhaltensweisen auf Eigenschaften bei der Eindrucksbildung |
Bottom-up-Verarbeitung | Informationsverarbeitung anhand der Merkmale, die der wahrgenommene Reiz selbst mitliefert, also ein datengesteuertes Vorgehen über Merkmale |
correspondence bias | Tendenz, aus dem Verhalten anderer Personen stabile Persönlichkeitsmerkmale zu erschließen, selbst wenn das Verhalten stark durch situative Faktoren bedingt ist |
Distinktheit | Ausmaß, in dem sich die zu beurteilende Person über verschiedene Situationen hinweg gleich oder in einer spezifischen Situation besonders verhält |
Enkodierung | erstmalige Verarbeitung von Reizen und deren Umwandlung in eine interne Repräsentation; Bedeutung, die ein Reiz dabei erhält, ist abhängig davon, wie er zu bestehenden Wissensstrukturen in Beziehung gesetzt wird |
exemplar-based-representation | Repräsentation einer Kategorie im Gedächtnis, die eher auf konkreten Beispielen basiert als auf abstrakten Merkmalen |
first Impression error | Tendenz, andere Personen aufgrund des ersten Eindrucks zu beurteilen |
Good-is-familiar-Effekt | bekannte Reize können leichter wahrgenommen werden, angesichts begrenzter Verarbeitungskapazitäten wird diese Leichtigkeit der Verarbeitung empfunden |
selektives/positives Hypothesentesten | Vorgehen, bei dem hauptsächlich nach Informationen gesucht wird, die für die eigene Hypothese sprechen könnten und Informationen vernachlässigt werden, die der Hypothese widersprechen würden |
Inkonsistenzeffekt | bei Eindrucksbildung bewirkten distinkte und inkonsistente Informationen dann einen Erinnerungsvorteil, wenn sie besonders gut enkodiert und verarbeitet wurden, Voraussetzung dafür sind ausreichende Verarbeitungskapazitäten und Motivation |
Kausalattribution | Zuschreibung von Ursachen für ein bestimmtes beobachtbares Ereignis, Kriterien sind Konsensus, Distinktheit, Konsistenz |
Konjunktionsregel | Verbindung von zwei Ereignissen kann niemals wahrscheinlicher sein als eines dieser Ereignisse alleine (Konjunktionstäuschung) |
Leichtigkeit des Abrufs (ease of retrieval) | sind Informationen für kognitive Operationen leicht verfügbar, so stell sich ein Gefühl der Leichtigkeit des Abrufs ein; "Gefühl der Leichtigkeit" wird als heuristischer Hinweisreiz für die Urteilsbildung herangezogen |
Mere-thought-Effekt | Effekt, der allein dadurch entsteht, dass über ein Einstellungsobjekt nachgedacht wird |
overconfidence bias | unangemessen hohe Überzeugung von der Richtigkeit der eigenen Meinung oder des eigenen Verhaltens |
affektives Priming | Reaktion auf einen Zielreiz wird erleichtert, wenn er dieselbe Valenz wie der Prime aufweist |
konzeptuelles Priming | Reaktion auf komplexe, mit dem Prime assoziierte Konzepte wird erleichtert |
prozedurales Priming | bestimmte kognitive oder behaviorale Prozedur |
semantisches Priming | Reaktion auf mit dem Prime in seiner inhaltlichen Bedeutung verknüpfte Gedächtnisinhalte wird erleichtert |
Reflektiv-Impulsiv-Modell (RIM) | Zwei-Prozess-Modell zur Erklärung sozialen Verhaltens; reflektives System für bewusste Verhaltensentscheidungen, impulsives System für assoziative Verknüpfungen und grundlegende motivationale Orientierungen; beide Systeme können synergetisch (gleiche Richtung) oder antagonisch (gegenläufig) arbeiten |
Repräsentativitätsheuristik | mentale Faustregel, bei der Personen Typikalität als Grundlage für ihre Entscheidung heranziehen |
Salienz | Auffälligkeit eines Stimulus in Bezug zu seinem jeweiligen Hintergrund |
selective accessibility model (SAM) | Annahme, dass Personen zunächst überprüfen, ob eine Hypothese zutreffend sein kann; dabei werden selektiv Informationen aktiviert, die für diese Hypothese sprechen |
sich selbst erfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy) | Erwartungen an das verhalten einer Person werden Realität, indem sie das gegenüber dieser Person gezeigte Verhalten so beeinflussen, dass diese Person mit dem erwarteten Verhalten reagiert |
Similar-to-me-Effekt | Tendenz, andere Personen, die man sich selbst in irgendeiner Weise als ähnlich empfindet, in einem positiven Licht wahrzunehmen |
Top-Down-Verarbeitung | konzeptgeleitete Informationsverarbeitung unter verstärktem Rückgriff auf übergeordnete Wissensstrukturen und vereinfachte Prozeduren |
Verfügbarkeitsheuristik | mentale Faustregel, bei der Personen ihr Urteil auf die Leichtigkeit stützen, mit der ihnen ein Gedächtnisinhalt in den Sinn kommt; "Wenn mir das Ereignis leicht einfällt, dann wird es wohl häufig auftreten" |
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