EURO-FH SOPS 3 Glossar

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Flashcards on EURO-FH SOPS 3 Glossar, created by Romi J on 13/07/2017.
Romi J
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Question Answer
abhängige Variable (AV) Variable, deren Ausprägung in Experimenten durch die hypothesengeleitete systematische Variation der unabhängigen Variable beeinflusst und untersucht wird
Advocatus diaboli Person, die bei Diskussionen im Auftrag der Gruppe die Gegenposition zur aktuellen Gruppenmeinung vertritt; dadurch kann Verzerrung bei Gruppenentscheidungen entgegengewirkt werden
additive Aufgabe Aufgabenart, bei der sich die Gesamtleistung der Gruppe aus der Summe der Einzelleistungen der Gruppenmitglieder ergibt; potentielle Produktivität der gruppe liegt über der Einzelleistung; Beispiel: Tauziehen
disjunktive Aufgabe Aufgabenart, bei der der Beitrag eines Gruppenmitglieds als Gruppenprodukt ausgewählt wird; potentielle Gruppenleistung ist maximal so gut wie die Leistung des besten Mitglieds Beispiel: Lösen eines Rätsels
konjunktive Aufgabe Aufgabenart, die erfordert, dass eine Aufgabe von jedem Gruppenmitglied einzeln erfolgreich ausgeführt wird; potentielle Leistung der Gruppe ist maximal so gut wie die Leistung des schlechtesten/schwächsten Mitglieds Beispiel: Bergsteigen
basking in reflected glory ist die Eigengruppe erfolgreich oder allgemein beliebt, identifiziert man sich stärker mit dieser und zeigt dies auch verstärkt nach außen
cautious shift Form der Gruppenpolarisierung, bei der die Gruppenentscheidung vorsichtiger ausfällt, als man angesichts der ursprünglichen Neigung ihrer Mitglieder erwarten würde
confirmation bias Tendenz, für die eigenen Annahmen bestätigende Informationen bevorzugt zu suchen bzw. wahrzunehmen
egocentric bias selbstwertdienliche Attribution, bei der Personen ihren eigenen Anteil an gemeinsamen Ereignissen oder Leistungen überschätzen
Fremdgruppenhomogenitätseffekt Tendenz, Mitglieder der Fremdgruppe als einander ähnlicher wahrzunehmen, als sie tatsächlich sind
Gimpel-Effekt (sucker effect) Variante des sozialen Faulenzens, bei der Gruppenmitglieder ihre Leistung reduzieren, wenn sie den Eindruck haben, dass andere Mitglieder sich nicht oder nicht so sehr anstrengend wie sie selbst
Gruppe Ansammlung von 2 oder mehr Personen, die folgende Kriterien aufweist: Interaktion, gemeinsame Ziele, Wir-Gefühl, zeitliche Stabilität
justification of effort waren große Anstrengungen nötig, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann wird das Erreichte aufgewertet, um die Vorleistung/erbrachte Opfer zu rechtfertigen
Kohösion Zusammenhalt einer Gruppe, der sich darin widerspiegelt, wie gerne die Gruppenmitglieder Teil der Gruppe bleiben wollen; resultiert aus allen Kräften, die die Mitglieder motivieren, in der Gruppe zu bleiben
Köhler Effekt Prozessgewinn bei der Arbeit in Gruppen, der dadurch erzielt wird, dass leistungsschwächere Mitglieder ihre Anstrengung steigern, um die Gruppe nicht aufzuhalten. Tritt auf, wenn der eigene Beitrag als für das (individuell bedeutsame) Gruppenergebnis wesentlich wahrgenommen wird.
extrinsische Motivation von außen kommende Motivation aufgrund von Belohnung und/oder äußerem Druck
intrinsische Motivation aus einem inneren Antrieb entstehende Motivation durch Interesse und/oder Spaß an der Tätigkeit
persuative arguments explanation Erklärung für das Zustandkommen von Gruppenpolarisierung: andere Mitglieder bringen Argumente vor, die man selbst noch nicht bedacht hat und die die eigene Meinung zusätzlich stützen, was dazu beitragen kann, dass sich die Meinungen extremisieren
Prozessbilanz Variable zur Bestimmung der Gruppenleistung, die sich aus der Summe von Prozessverlusten und -gewinnen ergibt
Prozessgewinne Leistungszuwachs, z.B. durch gegenseitiges Motivieren, wechselseitiges Lernen und Inspiration
Prozessverluste Leistungsverluste, z.B. durch Motivations- oder Koordinationsverluste
risky-shift phenomenon Form der gruppenpolarisierung, bei der die Gruppenentscheidung riskanter ausfällt, als man angesichts der ursprünglichen Neigungen ihrer Mitglieder erwarten würde
soziale Kompensation Prozessgewinn bei der Gruppenarbeit, wobei stärkere Mitglieder ihre Anstrengungen steigern, um eine erwartete geringe Leistung von weniger fähigen oder unmotivierten Mitgliedern auszugleichen
soziales Faulenzen (social loafing) wenn die Einzelleistung in der Gruppe nicht identifizierbar ist oder zumindest nicht bewertet wird, vermindern die Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen, tritt v.a. bei langweiligen und/oder einfachen Aufgaben auf
Stereotypisierung Symptom, das in der Theorie des Gruppendenkens beschrieben wird und die undifferenzierte (stereotype) Wahrnehmung von Meinungsgegnern beschreibt, womit diese abgewertet werden und das eigene Denken unkritisch aufrechterhalten werden kann
Synergieeffekte Durch Zusammenarbeit in der Gruppe erzielter Zugewinn an Leistung, wodurch die Gruppenleistung größer wird als die Summe der Einzelleistungen der Gruppenmitglieder
Theorie der Erwartungsgegenstände Status eines Gruppenmitglieds hängt davon ab, wie viel es gemäß den Erwartungen der Gruppe zur Erreichung der Gruppenziele beitragen kann. Um dies abzuschätzen, werden spezifische (Fähigkeiten/Fertigkeiten, die für die erfolgreiche Aufgabenbewältigung unmittelbar von Bedeutung sind) und diffuse Statusmerkmale (z. B. Alter, Geschlecht, Titel oder Status in anderen Gruppen) herangezogen.
Theorie der sozialen Identität Menschen haben das Bedürfnis, ein positives Selbstkonzept zu erreichen und zu erhalten. Dieses Selbstkonzept definiert sich nicht nur über individuelle Merkmale, sondern auch über Gruppenmitgliedschaften (soziale Identität). Der Wert der Eigengruppe wird dabei (auch) über den Vergleich mit anderen Gruppen bestimmt.
Theorie des Gruppendenkens Theoretische Erklärung für das Zustandekommen fataler Gruppenentscheidungen, wonach die Kohäsion hierfür eine zentrale Rolle spielt: Um diese aufrechtzuerhalten und nicht durch Konflikte zu beeinträchtigen, wird versucht, möglichst schnell – und damit mitunter auf Kosten der Entscheidungsqualität – einen Konsens zu finden.
Theorie des realistischen Gruppenkonflikts Der Wettbewerb um wertvolle, aber knappe Ressourcen führt zu Konflikten zwischen Gruppen; Feindseligkeit, vermehrte Vorurteile und Diskriminierung sind die Folge.
transaktives Gedächtnissystem Bezeichnet die effektive Kombination der Gedächtnisse von zwei oder mehr Personen, indem eine klare Aufteilung besteht, wer für das Erinnern welcher Arten von Informationen zuständig ist. Dadurch kann Informationsverlusten entgegengewirkt und die gesamte Erinnerungsleistung einer Gruppe verbessert werden.
unabhängige Variable (UV) Variable, die in Experimenten systematisch variiert wird, um ihren Einfluss auf abhängige Variablen (AV) zu untersuchen
Verlusteskalation Wegen der Unfähigkeit, Entscheidungen zu revidieren/Vorhaben abzubrechen, auch wenn deren Erfolg bereits mehr als fraglich ist, werden meist weitere Anstrengungen in solche Vorhaben investiert, zum Teil werden die Anstrengungen sogar weiter intensiviert, was zu einem weiteren Ansteigen der Verluste führt.
Gruppenphasen 1. Forming 2. Storming 3. Norming 4. Performing 5. Adjourning
Trittbrettfahren Leistungsreduktion, wenn der persönliche Beitrag als für das Gruppenergebnis nicht wichtig wahrgenommen wird
Effekt des gemeinsamen Wissens Gruppe konzentriert sich auf Informationen, die bereits allen bekannt sind, d.h. auf das "gemeinsame Wissen"; Informationen, die nur einzelnen Mitgliedern bekannt sind ("nicht geteiltes Wissen"), kommen häufig nicht zur Sprache oder erhalten weniger Aufmerksamkeit; Gegenmaßnahmen: genügend Zeit geben, Advocatus diaboli, klare Verantwortlichkeiten für bestimmte Infos
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