Question | Answer |
Adaption | wiederholte Reizung mit dem gleichen Stimulus führt zu einer Abnahme der Reizantwort, weil sich das System auf einen neuen Bereich von Reizen "kalibriert" |
Ames-Raum | ein schiefwinklig konstruiertes Zimmer, das durch ein Guckloch betrachtet gerade wirkt |
attentive & präattentive Verarbeitungsprozesse | die ersteren benötigen Aufmerksamkeit, die letzteren können auch ohne Aufmerksamkeitszuwendung abgeschlossen werden |
Aufgabenwechsel | Versuchsparadigma, bei dem die Versuchsperson so schnell wie möglich zwischen zwei Aufgaben wechseln muss, dabei entstehen charakteristische Wechselkosten; verwandtes Paradigma: Doppelaufgaben, bei denen die Bearbeitung gleichzeitig erfolgt |
Bilingualismus | Fähigkeit, zwei Sprachen auf dem Niveau einer Muttersprache zu sprechen |
Bindungsproblem | entsteht, wenn getrennt verarbeitete Reizeigenschaften wieder zu einer gemeinsamen Repräsentation verknüpft werden müssen |
biologische Bewegung | Bewegungen von Menschen und Tieren werden auch unter sparsamsten Wahrnehmungsbedingungen erkannt |
Change Blindness | Versuchsparadigma, in dem abwechselnd Bilder als "Original" und "Fälschung" präsentiert werden; Versuchspersonen brauchen überraschend lange, um selbst drastische Änderungen zu bemerken |
Cocktailparty-Phänomen | Fähigkeit, aus einer Vielzahl irrelevanter Laute die relevante Information herauszufiltern; wird häufig mithilfe des dichotischen Hörens untersucht |
divergentes Denken | kreatives, originelles Denken, das im Gegensatz zum zielgerichteten konvergenten Denken |
Doppeldissoziation | bedeutet in der Neuropsychologie, dass die Schädigung zweier Hirnareale jeweils nur spezifische Leistungsausfälle zur Folge hat; deutet darauf hin, dass die beiden Areale für wechselseitig unabhängige kognitive Funktionen verantwortlich sind |
dorsaler & ventraler Strom | ventraler Strom dient der visuellen Objekterkennung, dorsaler Strom der visuellen Handlungskontrolle und dem Wechsel zwischen räumlichen Referenzsystemen |
Einsicht | plötzliches Erkennen der Lösung einer Problemlöseaufgabe, oft mit Aha-Effekt verbunden |
exogen & endogen gesteuerte Aufmerksamkeit | im ersten Fall wird die räumliche Aufmerksamkeit unwillkürlich von einem Reiz angezogen, im zweiten Fall willkürlich ausgerichtet; dies kann auch modalitätsübergreifend geschehen |
Farb- und Helligkeitskontanz | bezeichnet das Phänomen, dass bei der Wahrnehmung von Oberflächeneigenschaften wie Farbe oder Reflektanz der Einfluss der Beleuchtung berücksichtigt wird |
Feedforward- vs. rekurrente Prozesse | Theorie die besagt, dass visueölle Reize zunächst nur zu einer Welle unbewusster Feedforward-Verarbeitung führen, für die Entstehung bewusster Wahrnehmung aber eine schleifenartige, rekurrente Verarbeitung notwendig ist |
freier Wille | philosophisches Konzept der Handlungsfreiheit, das mit naturwissenschaftlichen Mitteln nicht direkt untersucht werden kann; subjektive Wahrnehmung eigener Willensentscheidungen unterliegt jedoch charakteristischen Verzerrungen |
frühe & späte Selektion | beschreiben, ob Aufmerksamkeitsselektion vor oder nach der inhaltlichen Reizanalyse stattfindet |
Gestaltgesetze | geben an, unter welchen Bedingungen visuelle und auditive Reize als zusammengehörig wahrgenommen und so "gruppiert" werden |
Global-Workspace-Theorie | besagt, dass für die Entstehung bewusster Wahrnehmung die gleichzeitige, weitgespannte Aktivität vieler Hirnbereiche vonnöten ist |
Größenkonstanz | Fähigkeit des visuellen Systems, die Größe von Objekten trotz unterschiedlicher Entfernung als konstant wahrzunehmen |
Großmutterzelle | Spottname für eine hochspezialisierte Zelle die z.B. nur dann reagiert, wenn man ein Bild der eigenen Großmutter betrachtet |
Heuristik | Daumenregel als Handlungsanweisung, die zum korrekten Ergebnis führen kann, aber nicht muss |
Kategorisierung | ordnen verschiedener Begriffe oder Objekte in Ähnlichkeitsklassen; typischster Vertreter der Kategorie wird Prototyp genannt |
kognitive Täuschung | charakteristische Fehleinschätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit und der Konsequenzen von Ereignissen, oft auf Basis von Heuristiken |
komplexes Problemlösen | arbeitet mit Problemen, die sich während der Problemlösung dynamisch ändern und vernetztes Denken erfordern |
kritische Periode | Zeitraum, innerhalb dessen eine kognitive Fähigkeit erworben werden muss, wenn sie später perfekt beherrscht werden soll |
lexikalische Semantik | inhaltliche Bedeutung eines Wortes |
Logik | formales System von Regeln, das beschreibt, wie sich bei der Verknüpfung von Aussagen die Wahrheitswerte der Aussagen verändern müssen; logische Gültigkeit ist nicht gleich inhaltliche Richtigkeit! |
mentales Modell | räumliche Vorstellung einer in einem Text dargestellten Szene |
Norman-Shallice-Modell | beschreibt, unter welchen Umständen Handlungen kognitiv überwacht werden müssen und wann sie ohne Überwachung ablaufen können |
Parsing | Zerlegung gesprochener oder gelesener Sprachströme in Wörter, Satzteile und Sätze |
Proposition | inhaltliche Aussage, die als richtig oder falsch beurteilt werden kann; propositionale Netzwerke könnten dem semantischen Gedächtnis zugrunde liegen |
Psycholinguistik | widmet sich der Erforschung des Erlernens von Sprache und ihrer kompetenten Nutzung; Psycholinguisten beschäftigen sich auch mit der Frage, welche Vorgänge im Gehirn stattfinden, wenn wir sprechen oder anderen Sprechern zuhören |
rekurrente Prozesse | schleifenartige Prozesse, die entstehen, wenn Zellen durch Feedforward-Erregung aktiviert werden und ihrerseits Feedback-Signale an die Ausgangszellen zurücksenden |
Response Priming | Versuchsparadigma, das die Unabhängigkeit motorischer Kontrolle vom visuellen Bewusstsein belegt |
Scheinwerfer und Vergrößerungsglas der Aufmerksamkeit | grobe Modellvorstellungen, die veranschaulichen sollen, wie die Aufmerksamkeit die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Verarbeitung erhöht |
Schema & Skript | beschreiben den Zusammenhang von Merkmalen oder Handlungen Beispiele: das Schema für ein Gesicht oder das Skript für einen Restaurantbesuch |
Schlussfolgern | deduktives Schlussfolgernd einer Aussage aus Prämissen erfolgt nach Regeln der Logik, induktives Schlussfolgern beschreibt hingegen das Bilden eines generalisierten Schlussfolgerung aus vielen Einzelbeobachtungen |
Schwelle | diejenige Reizstärke, bei der ein Reiz in einem festgelegten Prozentsatz der Fälle erkannt, identifiziert oder von einem anderen Reiz unterschieden werden kann |
Signalentdeckungstheorie | psychophysisches Verfahren, mit dem die tatsächliche Wahrnehmungsempfindlichkeit einer Versuchsperson von deren Antwortstrategien getrennt werden kann |
Split-Brain-Patienten | Menschen, bei denen zur Behandlung von Epilepsie oder ähnlichen Störungen das Corpus callosum durchtrennt wurde; Behandlungsmethode geht häufig mit Leistungseinbußen im visuellen, motorischen und kognitiv-sprachlichen Bereich einher, weil Informationen nicht mehr zwischen den Hirnhemisphären übertragen werden kann |
Synästhesie | Aktivierung von Sinneswahrnehmungen in einer Domäne durch reize einer anderen Domäne, z.B. das Hervorrufen von Farbempfindungen durch musikalische Klänge |
Transduktion | Umwandlung eines physischen Reizes in elektrische neuronale Aktivitäten in einem spezialisierten Sinnesrezeptor |
Univarianzprinzip | Farben sind genau dann unterscheidbar, wenn sie zu unterscheidbaren Aktivitätsmustern der Zapfenrezeptoren führen |
visuelle Suche | Versuchsparadigma, in dem ein Zielreiz unter mehreren Distraktorreizen gesucht werden muss; Suche nach einzelnen Reizmerkmalen führt häufig zum Pop-Out-Effekt, bei dem der Zielreiz unmittelbar ins Auge sticht; Suchzeiten nach Merkmalskombinationen steigen mit zunehmender Distraktorzahl an |
Wahrnehmungsspezifität | jede Wahrnehmungsmodalität wird in spezifischen Pfaden im Gehirn verarbeitet |
Wernicke-Geschwind-Modell | beschreibt das Zusammenspiel sprachrelevanter Gehirnstrukturen (Wernicke-Areal, Broca-Areal, Fasciculus arcuatus) bei der Entstehung von Aphasien und normalen Sprachleistungen |
Wissen | organisierte Information, die im Gedächtnis repräsentiert ist; deklaratives (oder explizites) Wissen enthält Tatsachen (semantisches Wissen) und Ereignisse (episodisches Wissen); prozedurales (oder implizites) Wissen umfasst Wissen über Abläufe und Fertigkeiten |
Patientin L. M. | beidseitige Schädigung des Okzipitallappens führte zu einer Akinetopsie (konnte keine kontinuierlichen Bewegungen mehr sehen) |
Fall Phineas Gage | Verletzung des Frontalhirns durch Eisenstange ohne bleibende körperliche Schäden, aber mit gravierenden, negativen Persönlichkeitsveränderungen |
Patientin D. F. | durch CO2-Vergiftung verursachte Schäden in Arealen des ventralen Stroms führten zu Objekterkennungs-Agnosie (konnte keine Objekte identifizieren oder beschreiben) |
Patient M. H. | Entfernung des medialen Temporallappens zur Behandlung von Epilepsie führte bei unbeeinträchtigter kognitiver Intelligenz zu Gedächtnisverlust; Beweis, dass prozeduales und deklaratives Wissen unterschiedlich verarbeitet wird |
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