Zusammenfassung der Ressource
Angst- und Panikstörungen
- psychopathologischer Unterschied zwischen Angst=diffus und Furcht=zielgerichtet
- Angst=eigentlich sinnvoll, Reaktionsmuster der Alarmbereitschaft, auch Signalangst oder Realangst genannt, dient der Auslösung von Aktivitäten zur Beseitigung von Gefahren für unseren Organismus
- erst dann zum Problem, wen sie im Übermaß auftritt oder in Situationen, die keine Gefahr bedeuten und das Verhlaten eines Menschen beinträchtigen
- Oberbegriff der Angst und Panikstörung verschiedenen Formen zusammengefasst: frei flottierende Angst, phobische Angst sowie Panik
- seelische und körperliche BEschwerden, gravierende Folgen im sozialen Bereich, lähmender Einfluss auf körperliche und geistige Funktionen, führen zu Behinderungen--> Angst mit Krankheitswert
- Angstbewältigung durch Vermeidung schränkt persönlichen Lebensraum und soziale Kontakte ein
- Angststörungen verbunden mit Depressionen, Medikamenten und Alkoholmissbrauch häufiger bei Frauen
- in Anlehnung an ICD-10 Störungen dieser Art unterschieden in:
- generaliserte Angststörung (Angstneurose) (F41.1)
- wesentliche Symptom:generalisierte und anhaltende Angst nicht auf bestimmte Situation beschränkt, d.h. frei flottierend
- ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden
- Befürchtungen geäußert Betroffene selbst oder Angehöriger demnächst erkranken, große Anzahl an Sorgen und Vorahnungen
- häufiger bei Frauen, oft mit langdauernder Belastung
- Diagnostische Leitlinien nach ICD-10
- primäre Symptome von Angst an meisten Tagen mindestens mehrere Wochen bzw.mehrere Monate aufweisen
- 1.Befürchtungen:Sorge über zukünftige Unglück, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten
- 2.Motorische Spannung:körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz, Zittern, unfähig sich zu entspannen
- 3.vegetative Übererregbarkeit:Benommenheit, Schwitzen, Tachykardie, Tachypnoe (schnelle Atmung), Mundtrockenheit, Oberbauchbeschwerden, Schwindelgefühle
- Psychodynamik
- fehlende Bewältigung verdrängter, unbewusster Konflikte Grund für generalisierte Angststörung UND Panik/Panikströrung
- Entdeckung der Psychoananalyse:Erleben von unbegründeter Angst sehr wohl begründet ist, nur dass der Auslöser im UNBEWUSSTEN zu finden ist
- Verlauf und Prognose
- Erstmanifestation von Angsterkrankungen häufig im 3.Lebensjahrzehnt, fehlende Behandlung erhöht Chronifizierungsrisiko
- mehr als 10% der Angtspatienten entwickelt sekundär Alkohol- und/oder Benzodiazepinabhängigkeit z.B. Valium
- Epidemiologie: relativ häufiges Krankheitsbild Angst und Panikstörung bis zu 5% der Bevölkerung
- Panik/Panikstörung=episodisch paroxysmale Angst (F 41.0)
- mit oder ohne Agoraphonie
- widerkehrende schwere plötzliche Angstattacken (Panik), nicht auf eine spezifische Situation beschränkt, deshalb auch nicht vorhersehbar
- typisch ist der plötzliche Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerz,Erstickungsgefühl, Depersonalisations- oder Derealisationserlebnissen
- dabei sekundär Furcht dabei zu sterben, vor Kontrollverlust oder Angst, wahnsinnig zu werden
- dauern nur wenige Minuten, häufig crescendo der Angst, dadurch fluchtartiges Verlassen
- durch Unvorhersehbares, Angst vorm Alleinsein oder vor öffentlichen Plätzen
- nach Panikattacke oft Angst vor erneuten Attacke--> "Angst vor der Angst"/Phobophobie
- Lebenszeitprävalenz 2-3%, 11% Frauen, 7% Männer einmal im Leben Panikattacke
- häufiger mit Agoraphobie als ohne, Ende des dritten Lebensjahrzentes, bei mit Agoraphobie Frauen doppelt so häufig betroffen als Männer
- Panikstörungen ohne Agoraphobie Frauen/Männer ausgeglichen
- Herzphobie=Herzneurose=Herzangstsyndrom=Herzhypochondrie=Kardiophobie (F45.3)
- Mechnismus hypochondrischer Natur zu somatoformen Störungen nach ICD-10 zugeordnet
- früher von Angststörungen abgegrenzt und zu Panikstörungen gezählt
- auf das Herz zentrierte Angstsyndrom
- attackenartig auftretender kardialer Symptomatik mit intensiver Angst
- begleitet von vegetativen Sensationen Blutdruckanstieg, Schweißausbruch, Schwindel
- Männer im 3. Lebensalter am häufigsten betroffen
- Auslöser häufig Herzerkrankungen von Personen in Umgebung
- phobische Störungen
- spezifische Phobien (einfache und isolierte Phobien)
- soziale Phobie
- Agoraphobie