Kromreyfragen - September 2013 - Block 2

Beschreibung

Bachelor Modul 1D - Empirische Sozialforschung (alte Klausuren) Quiz am Kromreyfragen - September 2013 - Block 2, erstellt von Melanie Najm am 10/02/2014.
Melanie  Najm
Quiz von Melanie Najm, aktualisiert more than 1 year ago
Melanie  Najm
Erstellt von Melanie Najm vor fast 11 Jahre
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Zusammenfassung der Ressource

Frage 1

Frage
Welche Aussagen zum kritischen Rationalismus treffen zu?
Antworten
  • In erfahrungswissenschaftlichen Aussagen können nur Begriffe benutzt werden, die sich auf die erfahrbare Realität beziehen.
  • All-Aussagen werden nach dem Hauptprinzip des kritischen Rationalismus gefordert, da sie sich falsifizieren lassen.
  • Tautologien sind Aussagen, die immer wahr sind und die deswegen nicht falsifiziert werden können.
  • Die Aussage „Die Matheleistungen der Schüler/innen in Deutschland sollte verändert werden.“ ist nicht empirisch überprüfbar
  • „Kritik“ im „Kritischen Rationalismus“ verweist auf das Ziel, dass im Rahmen der Wissenschaft eine kritische Auseinandersetzung mit der Realität stattfindet, Kritik an sozialen Tatbeständen geübt wird.

Frage 2

Frage
Welche der aufgeführten Sätze sind Hypothesen im Sinne des kritischen Rationalismus?
Antworten
  • Welche Ursachen beeinflussen den erreichten Schulabschluss?
  • Je mehr Bücher im Haushalt der Eltern vorhanden sind, desto besser ist die Lesekompetenz der Kinder
  • Deutschland wird in der nächsten PISA-Studie besser abschneiden als in den bisherigen.
  • Eine Teilnahme am Mathematikförderunterricht kann die Erfolgsaussichten für die entsprechenden Klausuren verbessern
  • Je höher der Schulabschluss ist, um so höher ist auch das später erzielte Einkommen

Frage 3

Frage
Beurteilen Sie die Aussagen zur Forschungsplanung auf Richtigkeit!
Antworten
  • Der Forschungsprozess besteht aus einer Reihe verzahnter (aufeinander aufbauender) Entscheidungen
  • Längsschnittuntersuchungen sind statische Analysen.
  • Werden Informationen über Prozesse oder Ereignisse zeitgleich mit diesen Prozessen bzw. Ereignissen erhoben, spricht man von „ex post facto“-Untersuchungen.
  • Das Postulat der Werturteilsfreiheit beinhaltet u.a., dass Werturteile erfahrungswissenschaftlich nicht begründbar sind.
  • Werturteile können Gegenstand sozialwissenschaftlicher Untersuchungen und erfahrungswissenschaftlicher Aussagen sein.

Frage 4

Frage
Welche der folgenden Aussagen zum Untersuchungsdesign treffen zu?
Antworten
  • Im hypothesen- und theorietestenden Design wird in Situationen, in denen die Wenn-Komponente der Hypothesen vorliegt, festgestellt, ob auch die Dann-Komponente auftritt.
  • Als Prototypen des sozialwissenschaftlichen Experiments gelten Laborexperimente
  • Empirische Studien nach dem Evaluationsdesign können aufgrund der engen Verzahnung mit der Umwelt nicht von Umgebungsbedingungen abgeschirmt werden.
  • Unter Wirkungszurechnung in der Evaluationsforschung wird verstanden, dass von dem Programm verursachte Veränderungen der Zielvariablen von Veränderungen der Zielvariablen durch Umwelteinflüsse unterschieden werden.
  • Unter dem deskriptiven Surveymodell werden Querschnittserhebungen experimenteller Daten verstanden.

Frage 5

Frage
Welche Aussagen zum Hempel-Oppenheim Schema (H-O Schema) sind richtig? Bei den Aussagen D) und E) ist der zweite Satz zu beurteilen
Antworten
  • In dem deduktiv-nomologischen Erklärungsschema (H-O Schema) beschreibt das „Explanans“ die Ursache und das „Explanandum“ die Wirkung.
  • Die Konsequenz im H-O Schema wird induktiv aus dem nomologischen Gesetz und dem Vorliegen der Randbedingung abgeleitet
  • Das Explanans im H-O Schema muss empirischen Gehalt haben.
  • (D) Ein zentrales Problem deduktiv-nomologischer Erklärungen ist, dass Gesetze einen prinzipiell unendlichen Geltungsanspruch haben.
  • (E) Bei einem Experiment werden in kontrollierten Untersuchungssituationen Maßnahmen ("treatments") durchgeführt. In der Logik des H-O Schemas entsprechen diese Maßnahmen den „Randbedingungen“ im Explanans.

Frage 6

Frage
Welche der folgenden Aussagen zur semantischen/dimensionalen Analyse und zur Operationalisierung sind zutreffend?
Antworten
  • Am Anfang einer hypothesentestenden Untersuchung steht eine dimensionale Analyse.
  • Die Ergebnisse einer semantischen Analyse werden in einer Objektsprache formuliert.
  • Mit Operationalisierung bezeichnet man die Vorgehensweisen, mit deren Hilfe entscheidbar wird, ob und in welchem Ausmaß der mit dem Begriff bezeichnete Sachverhalt in der Realität vorliegt.
  • Von Operationalisierung wird nur gesprochen, wenn Begriffe mit indirektem empirischen Bezug benutzt werden
  • Schlussfolgernde Indikatoren sind solche, bei denen die zur Operationalisierung benutzten Sachverhalte nicht Bestandteile der Definition sind, aber mit der begrifflich bezeichneten Merkmalsdimension korrelieren

Frage 7

Frage
Beurteilen Sie die folgenden Einstufungen der Skalenniveaus auf Richtigkeit!
Antworten
  • Die Religionszugehörigkeit erfüllt neben dem Nominalskalenniveau auch das Ordinalskalenniveau
  • Schulzensuren erfüllen nur das Kriterium des Ordinalskalenniveaus, aber nicht des Intervallskalenniveaus.
  • Bei den beruflichen Qualifikationsstufen Lehrling, Geselle, Meister werden neben den Kriterien für die Ordinalsskala auch die Kriterien für das Intervallskalenniveau erfüllt.
  • Die Altersangabe in Jahren erfüllt die Anforderungen des Ratioskalenniveaus.
  • Die Erfassung des Alter mittels der Einteilung <20, 20 - 30, 30 - 40, 40 - 50, und >50 erfüllt die Kriterien des Ordinalskalenniveaus.

Frage 8

Frage
Welche Aussagen zu den Gütekriterien sind richtig?
Antworten
  • Unter semantischer Gültigkeit wird verstanden, ob die Erhebung genau das misst, was durch das Konstrukt bezeichnet worden ist.
  • Die Zuverlässigkeit einer Messung meint, wie genau der „wahre Wert“ einer Messung von dem benutzten Messinstrument wiedergegeben wird.
  • Die Überprüfung der intertemporalen Stabilität der Messwerte ist problemlos möglich.
  • Mit der interpersonalen Stabilität der Messwerte wird die Unabhängigkeit der Messung von der Person des Messenden bezeichnet.
  • Die Zuverlässigkeit ist eine notwendige und hinreichende Bedingung für die Gültigkeit

Frage 9

Frage
Welche Aussagen zu den Auswahlverfahren treffen zu? Bei Aussage B) geht es um die Beurteilung des letzten Satzes.
Antworten
  • Ziel eines Auswahlverfahrens ist, durch ein intensives Studium einer kleinen Zahl von Fällen zu gesicherten Verallgemeinerungen zu kommen.
  • (B) Ein Forschungsteam interessiert sich für die familiäre Situation von Grundschulkindern in einer religiösen Gemeinschaft, die eine besondere Art der Erziehung durchführt. Die religiöse Gemeinschaft lebt in einem flächenmäßig kleinen ländlichen Gebiet. Die Forscher schreiben die Schulen aus diesem Gebiet an. Einige Schulen erklären sich bereit, an der Untersuchung teilzunehmen. Die Schüler dieser Schulen sind die angestrebte Grundgesamtheit
  • Die von Friedrich formulierte Voraussetzung, dass die Grundgesamtheit empirisch angebbar sein soll, ist auch bei unendlichen Grundgesamtheiten unproblematisch.
  • Willkürliche Auswahlen erfüllen Anforderungen, die an eine Stichprobenkonstruktion gestellt werden.
  • Bei der Quotenauswahl werden dem Interviewer bestimmte Quoten von Merkmalen vorgegeben, die die befragten Personen aufweisen müssen

Frage 10

Frage
Beurteilen Sie die folgenden Aussagen zu den Erhebungsverfahren auf Richtigkeit!
Antworten
  • Bei der quantitativen empirischen Inhaltsanalyse beziehen sich die Analysen und daraus gezogenen Schlüsse nur auf die analysierten Dokumente selbst.
  • Das für eine quantitative empirische Inhaltsanalyse aufgestellte Kategoriensystem kann noch während der Datenerhebung erstellt oder verändert werden.
  • Bei dem zur quantitativen empirischen Inhaltsanalyse benutzten Kategoriensystem ist es statthaft, dass sich einzelne Äußerungen mehreren Unterkategorien zuordnen lassen.
  • An das Kategoriensystem einer Beobachtung sind die Anforderungen höher als bei einer Inhaltsanalyse, da die Kodierung, zumindest, wenn die Beobachtungssituation nicht aufgezeichnet wird, in dem gleichen Tempo vorgenommen werden muss, in dem die Handlungen ablaufen.
  • Beim Interview handelt es sich um eine symmetrische soziale Beziehung zwischen Interviewer und Interviewtem, die allerdings für den Interviewten soziale Folgen haben kann.

Frage 11

Frage
Ein Forschungsteam untersucht die Auswirkungen der Nutzung von Tablet-Computern im Schulunterricht auf das Lernverhalten der Schulkinder. Welche der folgenden Aussagen dazu sind richtig? (Es wird jeweils nach dem letzten Satz gefragt.)
Antworten
  • Es gibt bisher wenige Schulen, die Tablet-Computer im Unterricht einsetzen. Daher wurde die Auswahl der Schulen, in denen die Forschung durchgeführt wird, nach folgenden Merkmalen ausgeführt: • Je zwei Schulen der Schulformen Gymnasium, Realschule, Hauptschule und Gesamtschule werden ausgewählt. • Von jeder dieser Schulformen soll eine Schule im ländlichen, eine im großstädtischen Bereich liegen. Die Forschenden finden die passenden Schulen auf unterschiedlichen Wegen, wie z.B. Suche im Internet, Hinweise von Bekannten usw. Bei dieser Auswahl handelt es sich um eine zufallsgesteuerte Auswahl der Schulen.
  • Die Forschenden erheben die Daten auf verschiedenen Wegen. Eine Methode ist die Beobachtung des Unterrichts. Dafür sitzen die Forschenden hinten in den Klassenräumen und machen sich während des Unterrichts Notizen zu den Kindern und ihrem Verhalten. Bei dieser Beobachtungsmethode handelt es sich um eine offene Beobachtung.
  • Zusätzlich werden die Eltern der Kinder mittels eines Fragebogens zum Lernverhalten ihrer Kinder befragt. Dies geschieht zu drei Zeitpunkten, einmal vor der Nutzung der Tablet-Computer (bei Eintritt in die jeweilige Schule), nach zweimonatiger Nutzung der Tablet-Computer im Unterricht und nach einem Jahr. Es werden hierbei immer die Eltern derselben Kinder befragt. Es handelt sich daher um eine Paneluntersuchung.
  • Die Eltern, die wie geschildert Auskunft geben über die Kinder, sind die Untersuchungseinheiten für die Befragung.
  • Eine Item des Fragebogens lautet wie folgt: Das Konzentrationsvermögen meiner Tochter bzw. meines Sohnes halte ich für sehr gut / gut / durchschnittlich / eher schlecht / sehr schlecht? Die Antworten werden für die Auswertung wie folgt kodiert: sehr gut -> 5 gut -> 4 durchschnittlich -> 3 eher schlecht -> 2 sehr schlecht -> 1 Die so kodierten Werte lassen sich auf einer Ordinalskala darstellen.

Frage 12

Frage
Welche Aussagen zur empirischen Bildungsforschung sind zutreffend?
Antworten
  • Die Bildungsforschung untersucht die Bildungsrealität in einer Gesellschaft
  • Die Auswirkungen des Qualifikationserwerbs spielen bisher in der Bildungsforschung keine Rolle.
  • Zentrale Merkmale der Bildungsforschung sind Problemorientierung, Interdisziplinarität und die Verwendung empirischer Forschungsmethoden
  • 1964 proklamierte Georg Picht(s) für die Zukunft der Bundesrepublik eine Bildungskatastrophe, da u.a. der Anteil an höheren Bildungsabschlüssen zu gering sei.
  • (E) PISA-Studien der OECD sind internationale Schulleistungsuntersuchungen, die seit dem Jahr 2000 in dreijährigem Turnus in den meisten Mitgliedstaaten der OECD und einer zunehmenden Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt werden und die zum Ziel haben, alltags- und berufsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten 15-Jähriger zu messen.
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