Sozialpsychologie 2 - Kapitel 3

Beschreibung

Entscheiden und arbeiten in Gruppen
Justus Honig
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Justus Honig
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Zusammenfassung der Ressource

Frage Antworten
Kooperation Koordinierte Zusammenarbeit mit anderen Menschen, um gemeinsame Ziele zu erreichen
Transaktives Gedächtnis Die Aufteilung einer Erinnerungsaufgabe innerhalb einer Gruppe, die es einzelnen Gruppenmitgliedern ermöglicht, vom bereichsspezifischen Wissen und der Expertise anderer Gruppenmitglieder zu profitieren. Andere Gruppenmitglieder dienen damit als „externer Gedächtnisspeicher“ Damit dieses verteilte Wissen allerdings in Gruppenentscheidungen eingeht, ist es wichtig, dass die Gruppenmitglieder wissen, wer über welches Wissen verfügt, um darauf aufbauend zu entscheiden, wer welche Aufgaben erfüllt. Mitglieder erfahrener Gruppen erfüllen ihre Aufgaben aufgrund ihres differenzierten transaktiven Gedächtnisses schneller und genauer als Mitglieder neu gegründeter Gruppen
Gruppenpolarisation Die Tendenz von Gruppen im Anschluss an Gruppendiskussionen Positionen zu vertreten, die extremer sind als der Durch-schnitt der ursprünglich von den Gruppenmitgliedern vertretenen Positionen. Die Verschiebung der Position erfolgt in die Richtung, die die Majorität der Mitglieder bereits favorisierte
Erklärungen für das Phänomen der Gruppenpolarisation 1. Majoritätsargumente sind zahlreicher: Es liegen mehr Argumente für diese Position vor 2. Maroritätsargumente werden häufiger diskutiert: Kann dazu führen dass enscheidungsrelevante Informationen systematisch verachlässigt werden 3. Majoritätsragumente werden von mehr unabhängigen Quellen vertreten: Sie wirken somit überzeugender 4. Majoritätsargumente werden überzeugender präsentiert
Gruppendenken Ein defizitärer Entscheidungsprozess in hochkohäsiven Gruppen, bei dem das Streben nach einer konsensual geteilten Entscheidung derart im Vordergrund steht, dass relevante Fakten und mögliche Handlungsalternativen nicht berücksichtigt werden
Bedingungen die Gruppendenken fördern 1. Extrem hohe Gruppenkohäsion. 2. Abschottung der Gruppe von externen Informationsquellen. 3. Mangel an verbindlichen Prozeduren oder Normen, die eine systematische Berücksichtigung relevanter Fakten fördern. 4. Direktive Führung, die den Druck zur Konformität erhöht. (Mitglieder, die eine andere Meinung vertreten, passen sich aus Angst vor Sanktionierung der vorherrschenden Meinung an.) 5. Hoher Stress (z.B. Zeitdruck, äußere Bedrohung) Der unter solchen Bedingungen erzielte Konsens ist eine Illusion: Er reflektiert weder die Kon-vergenz unterschiedlicher Standpunkte noch gibt er die privaten Überzeugungen der Gruppenmitglieder wider Ein Hauptgrund für Fehlentscheidungen liegt in der Vernachlässigung (oder Unterdrückung) von abweichenden Meinungen, obwohl diese korrekt sind
Wie läst sich Gruppendenken entgegenwirken? 1. die Führungsperson sollte bei der Entscheidungsfindung keine direktive Rolle einnehmen, 2. sie sollte die Diskussion so strukturieren, dass alle relevanten Informationen, die einzelnen Mitgliedern vorliegen, mit der Gruppe geteilt werden, 3. sie sollte zur Diskussion von abweichenden Positionen ermutigen, 4. sie sollte die Meinung externer Experten zum Thema einholen und 5. Abstimmungen über die endgültige Entscheidung sollten geheim, statt öffentlich stattfinden.
Verbesserung des digitalen Wissensaustauschs unter Gruppenmitgliedern 1. Nützlichkeit des spezifischen Tools 2. Identifikation mit der Organisation Je mehr sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Organisation identifizierten, desto höher war auch ihre Bereitschaft, ihr eigenes Wissen einzu-bringen, gesetzt den Fall, dass das dafür vorgesehene Tool als nützlich angesehen wurde. Um den Wissensaustausch zu intensivieren, müssen also sowohl technische als auch sozialpsychologische Faktoren berücksichtigt werden
Knowledge hoarding In Situationen, in denen Menschen daran interessiert sind, sich selbst im Vergleich zu einer anderen Person besser zu bewerten, sollten sie ihr eigenes Wissen strategisch nur insoweit preisgeben, als dass ihre eigene Wissensüberlegenheitdadurch nicht gefährdet wird.
Effekte der bloßen Anwesenheit anderer Personen Bei der Bearbeitung leichter oder hoch überlernter Aufgaben sollte die bloße Anwesenheit anderer zu einer Leistungssteigerung führen (soziale Erleichterung). Bei Aufgaben, die komplex oder neu sind oder deren Bewältigung noch nicht gut erlernt wurde, sollte sich die Anwesenheit anderer hingegen negativ auf die Leistung auswirken (soziale Hemmung)
Soziale Erleichterung vs. soziale Hemmung Individuelle Leistungssteigerung(-minderung) aufgrund der bloßen Anwesenheit anderer Personen bei der Bearbeitung einfacher (schwerer) oder hoch überlernter (unzureichend gelernter) Aufgaben infolge eines gesteigerten Erregungsniveaus
Ursachen für die Zunahme an körperlicher Erregung durch die Anwesenheit anderer 1.Biologische Faktoren: Biologische Untersuchungen zeigen, dass die körperliche Anwesen-heit von Mitgliedern derselben Spezies zu einer angeborenen Zunahme der Erregung führt. 2.Bewertungsangst: Die Sorge, vonanderen aufgrund der eigenen Leistung bewertet zu werden, führt zu einer Zunahme körperlicher Erregung. 3.Ablenkung: Aufgrund der Anwesenheit anderer kommt es zu einem Aufmerksamkeitskonflikt durch Ablenkung, der zu einer Erregungssteigerung führt.
Prozessmodell sozialer Erleichterung und sozialer Hemmung
Wie ist der Effekt der Anwesenheit Anderer auf die individuelle Leistung einzuschätzen? Soziale Erleichterung oder soziale Hemmung haben im Allgemeinen einen eher geringen Einfluss auf die individuelle Leistung. Nnegative Effekte sind allerdings umso stärker, je komplexer die Aufgabe ist. Interindividuelle Unterschiede: Personen mit geringem Selbstwertgefühl reagieren in Leistungssituationen in Anwesenheit anderer häufig mit einem ungewöhnlich hohen Erregungsniveau, was sich bei komplexen Aufgaben hemmend auswirkt
Soziales Dilemma Kooperationen innerhalb von Gruppen bewegen sich im Spannungsverhältnis zwischen individuellen und Gruppeninteressen und lassen sich daher als soziale Dilemmasituation beschreiben Klasse von Situationen, in denen sich zwei oder mehrere Parteien zwi-schen eigenem Interesse und kollektivem Interesse entscheiden müssen. Individuelles und kollektives Wohlergehen sind dabei voneinander abhängig, so dass eine Entscheidung zugunsten des Eigeninteresses das kollektive Wohlergehen schmälert; eine Entscheidung zugunsten des kollektiven Interesses allerdings das eigene Wohlergehen beeinträchtigt. Diese Entschei-dungssituation stellt ein Dilemma dar: Trifft jede der beteiligtenParteien eine Entscheidung zugunsten des Eigeninteresses, stehen am Ende alle schlechter da als wenn sie sich wechselseitig verantwortlich oder kooperativ verhalten hätten
Arten sozialer Dilemmata 1. Zwei-Parteien Gefangenendilemma 2. N-Parteien Gefangenendilemma (Feuer in Kino) 3. Ressourcendilemma 4. Trittbrettfahrerdilemma
Ressourcendilemma 1. Nutzungsdilemma: Die Parteien nutzen Ressourcen aus einem gemeinsamen Pool 2. Beitragsdilemma: Jede Partei steuert individuelle Ressourcen zu einem gemeinsamenPool (oder zur Produktion eines Gutes) bei, der (das) dann gemeinschaftlich genutzt werden kann.
Trittbrettfahrerdilemma Trittbrettfahren bezeichnet ein Problem kollektiven Handelns, das dann entsteht, wenn ein Individuum ein gemeinschaftliches produziertes Gut auch dann nutzen kann, ohne dass es einen Beitrag zur Produktion geleistet hätte. Es handelt sich insofern um ein spezielles Problem des Beitragsdilemmas
Welche Faktoren tragen dazu bei, dass sich Menschen in sozialen Dilemmasituationen kooperativ verhalten? 1. Situation 2. Person 3. Relation 4. Interkation 5. Gruppengröße 6. Zeitlicher Kontext
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Situation Die Wahrscheinlichkeit für Kooperation steigt als Funktion des wahrgenommenen Nutzens (Gewinns) für den Akteur. Kooperation nimmt in dem Maße zu, indem das individuelle Gruppenmitglied vom Gesamtgewinn der Gruppe profitiert und für Ausbeutung oder Trittbrett-fahren bestraft wird
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Person Eine wichtige personenseitige Determinante des Verhaltens in sozialen Dilemmasituationen ist die soziale Wertorientierung des sozialen Akteurs. Soziale Werte sind die relativ zeitstabilen Präferenzen einer Person fürbestimmte Klassen sozialer Handlungsergebnisse.
Grundtypen sozialer Wertorientierung 1. Prosoziale Orientierung: Diese Orientierung reflektiert das Bestreben, dass die Akteure den Gesamtgewinn für sich und den/die andere/n maximieren möchte (Maximaler gemeinsamer Gewinn). 2. Altruistische Orientierung: Diese Orientierung kommt darin zum Ausdruck, dass sich das eigene Handeln an der Maximierung des Gewinns des/r anderen orientiert, während die eigenen Konsequenzen unberücksichtigt bleiben (Maximierung des Gewinns des anderen). 3. Individualistische Orientierung: Diese Orientierung reflektiert das Bestreben, den eige-nen Gewinn zu maximieren (Maximierung des eigenen Gewinns). 4. Wettbewerbsorientierung: Diese Orientierung kommt dadurch zum Ausdruck, dass die Akteure bestrebt sind, den Abstand zwischen sich und den/m anderen zu Gunsten der eigenen Person zu maximieren. Ziel ist es also die anderen zu übertreffen, selbst wenn dadurch Einbußen im eigenen möglichen Gewinn in Kauf genommen werden müssen (Ma-ximierung der positiven Differenz)
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Relation Interpersonale Attraktion und ein „Wir“-Gefühl der Mitglieder einer Gruppe erhöhen die Kooperation in sozialen Dilemmasituationen (z.B. bestehende Freundschaftsbeziehungen, salienz einer kollektiven Identität) Ein wichtiger psychologischer Prozess, der diese Effekte vermittelt ist das steigende Vertrauen in die Kooperationspartner bzw. eine Transformation der Beziehungsdefinition von einer Austauschbeziehung zu einer Gemeinschaftsbeziehung
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Interaktion Die wahrgenommenen Verhaltensweisen der anderen Partei(en) haben einen Einfluss auf das eigene Kooperationsverhalten. Eine im Kontext des Gefangenendilemmas äußerst wirk-same Verhaltensstrategie zur Förderung von Kooperation ist die sog. Tit-for-Tat-Strategie
Tit-for-Tat-Strategie = Genaue Anpassung des eigenen Verhaltens an das Verhalten einer anderen Partei, wobei die erste Handlung immer die Wahl der kooperativen Alternative ist Sozialpsychologische Prozesse auf denen die Effektivität dieser Strategie beruht: 1. einfaches und nachvollziehbares Reziprozitätsprinzip, das gesellschaftlichen Normen und damit auch individuellen Erwartungen entspricht (Reziprozitätsnorm). 2. Ist der erste eigene Zug selbst kooperativ, dann erzeugt die Einhaltung der Regel bei einem kooperativen Interaktionspartner nur kooperative Interaktionen und minimiert Wettbewerb. 3. Weniger anfällig für Ausbeutung durch die andere Partei als andere Strategien, da Defektion unmittelbar negativ sanktioniert wird. 4. „verzeiht“ Defektion der anderen Partei. Wenn der Partner sich in der nächsten Situation wieder kooperativ zeigt, wird darauf wieder mit Kooperation geantwortet. Dadurch wird einer Eskalation von Konflikten oder einer Verhärtung von Fronten, wie sie in vielen Konflikten typisch sind, vorgebeugt.
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Gruppengröße Die Kooperationsbereitschaft der einzelnen Partei nimmt mit zunehmender Gruppengröße (d.h. der Anzahl der anderen Parteien, seien es individuelle Mitglieder oder andere Gruppen) ab. Während das Absinken bis zu einer Anzahl von acht Parteien relativ konstant zunimmt, ist ab acht Parteien ein Punkt erreicht, an dem die durchschnittliche Kooperation relativ konstant bleib Gründe: Höhere Wahrscheinlichkeit des Trittbrettfahrens durch schwerere Identifizierbarkeit der Mitglieder sowie Diffusion der Verantwortung
Steigerung der Kooperation in sozialen Dilemmasituationen: Zeitlicher Kontext Wenn soziale Dilemmata wiederholte Interaktionen über einen längeren Zeitraum beinhalten, sind Menschen tendenziell eher bereit zu kooperieren als wenn es sich um einmalige Interaktion handelt.
Gruppenpotenzial Die Leistung, die aufgetreten wäre, wenn die Grup-penmitglieder unabhängig voneinander und nicht als Gruppe an der Aufgabe gearbeitet hätten
Gruppenpotenzial nach Typ der Gruppenaufgabe 1. Additive Aufgaben: Summe der Leistungen der individuellen Mitglieder, wenn sie nicht in der Gruppe zusammenarbeiten 2. Disjunkte Aufgaben: Beste individuelle Leistung eines Mitglieds 3. Konjunkte Aufgabe: Individuelle Leistung des schwächsten Mitglieds 4. Diskretionäre Aufgabe: Abhängig vom optimalen Nutzen der individuellen fähigkeiten der Gruppenmitglieder Tatsächliche Gruppenleistung = Gruppenpotenzial -Prozessverluste+Prozessgewinne
Koordinationsverluste Zu Koordinationsverlusten kommt es, wenn eine Gruppe nicht in der Lage ist, die individuellen Beiträge ihrer Mitglieder zur Zielerreichung optimal zu koordinieren. Gründe: 1. Die Aufgabenverteilung innerhalb einer Gruppe ist unklar 2. die individuellen Stärken und Schwächen individueller Mitglieder wurden bei der Zuweisung von Aufgaben und Positionen nicht angemessen berücksichtigt 3. die Kommunikationsstrukturen und Arbeitsabläufe innerhalb der Gruppe sind ineffektiv
Produktionsblockierung Beim Brainstorming rufen die Gruppenmitglieder ihre spontanen Ideen laut in den Raum. Während eine Person dies tut, ist diese Möglichkeit für die anderen blockiert, was dazu führen kann, dass sie die Idee wieder vergessen, oderaus anderen Gründen davon absehen, sie zu äußern
Prozesse die zu Motivationsverlusten beitragen 1. Soziales Faulenzen: Sind die individuellen Beiträge der einzelnen Gruppenmitglieder zur Zielerreichung nicht identifizier-bzw. bewertbar, kann es dazu kommen, dass die einzelnen Gruppenmitglieder sich weniger anstrengen. 2. Soziales Trittbrettfahren: Wenn Gruppenmitglieder wahrnehmen, dass sich schon genü-gend Personen für das gemeinsame Ziel engagieren, können sie darauf spekulieren, dass das Ziel auch ohne ihr eigenes Zutun erreicht wird. Dies kann zu einer Reduktion der eigenen Anstrengung bis hin zur völligen Passivität führen. 3. Trotteleffekt: Wenn Gruppenmitglieder annehmen, dass sich andere Mitglieder der Gruppe nur wenig engagieren, kann dies dazu führen, dass sie ihre eigene Anstrengung ebenfalls reduzieren, weil sie vermeiden möchten, ausgenutzt zu werden und als „Trottel“ dazustehen
Prozesse die zu Motivationsgewinnen beitragen 1. Sozialer Wettbewerb:Sind die individuellen Leistungen der Gruppenmitglieder identifizierbar, bzw. besteht die Möglichkeit sozialer Vergleiche innerhalb der Gruppe, sind die Mitglieder einer Gruppe möglicherweise motiviert, besser abzuschneiden als andere Grup- penmitglieder. Dies kann dazu führen, dass sie sich innerhalb der Gruppe mehr anstrengen 2. Soziale Kompensation:Insbesondere in hoch kohäsiven Gruppen oder in Fällen, in denen das Erreichen des Gruppenziels hoch relevant für die einzelnen Mitglieder ist, ist zu be-obachten, dass die leistungsstärkeren Mitglieder der Gruppe sich mehr anstrengen, als sie dies unter individuellen Bedingungen täten, um die Leistungsdefizite schwächerer Grup-penmitglieder auszugleichen 3. Köhler-Effekt:Sind die individuellen Beiträge zum Erreichen des Gruppenziels identifizierbar, kann auch beobachtet werden, dass schwächere Mitglieder der Gruppe mehr arbeiten, als sie dies unter individuellen Bedingungen täten, um zu vermeiden,für eine schlechte Gruppenleistung verantwortlich gemacht zu werden
Förderung von Gruppenleitungen Faktoren: 1. Gruppenzusammensetzung 2. Kommunikation 3. Gruppensynchronisation
Gruppenzusammensetzung In Abhängigkeit vom Aufgabentyp hängt die Gruppenleistung von der Verteilung bestimmter Personenmerkmale (Fertigkeiten, Kompetenzen u.a.) innerhalb der Gruppe ab. Im Falle disjunktiver Aufgaben, haben heterogene Gruppen klare Leistungsvorteile, weil es wahrscheinli-cher ist, dass sich unter ihren Mitgliedern eine Person mit hohen Fähigkeitsausprägungen befindet. Bei konjunktiven Aufgaben hingegen, ist es genau umgekehrt, da es innerhalb von heterogenen Gruppen auch wahrscheinlicher ist, dass sie leistungsschwache Mitglieder haben. Bei diskretionären Aufgaben, können heterogene Gruppen homogenen Gruppen überlegen sein, allerdings nur dann, wenn die individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse bekannt sind und sich im Rahmen der Gruppe auch entfalten können Ein gezieltes Management der Gruppenzusammensetzung unter Berücksichtigung des Aufgabentyps, der Merkmalsverteilung der Gruppenmitglieder, kann daher dazu beitragen die Gruppenleistung zu steigern.
Gründe für Kooperationsbereitschaft durch Kommunikation 1. Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, dass sich innerhalb der Gruppe kooperative Normen entwickeln 2. Ermöglicht positive bzw. negative Sanktionierung bei einhalten/nicht einhalten kooperativer Normen 3. Erlaubt es den Mitgliedern sich vor anderen öffentlich zur Einhaltung der Normen zu verpflichten, was gleichzeitig häufig auch die Selbstverpflichtung erhöht 4. Fördert die Kollektive Gruppenidentität durch Feststellung von Gemeinsamkeiten in Zielen und Interessen sowie dem Gebrauch einer gemeinsamen Sprache oder nonverbaler kommunikativer Verhaltensweisen
Gruppensynchronisation bezeichnet die Summe aller Aktivitäten, die darauf abzielen, die Generierung und Integration von individuellen Beiträgen zur Gruppenleistung zu optimieren Maßnahmen: 1. Verbesserung der Identifizierbarkeit der individuellen Beiträge (dies beugt dem Trittbrettfahren vor und bietet zudem die Möglichkeit für unmittelbares Feedback) 2. Vermittlung der Wichtigkeit des individuellen Beitrags für die Gruppenleistung 3. Transparente Vermittlung von Leistungsstandards zur Selbsteinschätzung 4. Gezielte Strukturierung von Prozessabläufen zur Vermeidung von Koordinationsverlusten
Strukturelle Eigenschaften von Verhandlungssituationen 1. Verhandlungsspielraum: umfasst die Gesamtmenge aller realisierbaren Verhandlungsergebnisse unter Beachtung der jeweiligen Limits 2. Anzahl der Verhandlungsgegenstände 3. Art des Verhandlungsgegenstands: distributive und integrative Verhandlungsgegenstände. Im Fall einer distributiven Verhandlung geht jeder Zugewinn für eine Partei mit einer gleichwertigen Zunahme an Kosten für die Gegenseite einher. Integrative Gegenstände resultieren aus unterschiedlichen, aber nicht-antagonistischen Interessen und Präferenzen der beteiligten Parteien. 4, Verbundenheit von Gegenständen Verhandlungssituationen lassen sich auch danach unterscheiden, ob sie eine Einigung der Parteien in Bezug auf alle Gegenstände erfordern (Verhandlungen mit verbundenenGegenständen), oder ob Einigungen auf einem Teil der Gegenstände erzielt werden kann, ohne dass hierdurch die Einigungen auf anderen Gegenständen betroffen sind (Verhandlungen mit unverbundenen Gegenständen)
Potenzielle Barrieren der Einigung in Verhandlungen 1. Nullsummenannahmen: Verhandlungsführende gehen vor der Verhandlung davon aus, dass sich die Interessen der Parteien diametral entgegenstehen 2. Ankereffekte: Informationen (z.B. Forderungen) die zu Beginn der Verhandlung genannt werden und den Verhandlungsspielraum frühzeitig unnötig einschrenken 3. Reaktive Abwertung: Aufgrund mangelnden Vertrauens werden selbst Zugeständnisse und Vorschläge von der Gegenseite abgewertet, in der Annahme, dass diese irgendwo einen versteckten Haken haben müssen
Beziehung zwischen Geschlecht der verhandelnden Person und ökonomischen Ergebnis - Männer erziehlen durchschnittlich bessere Verhandlungsergebnisse - Geschlechtsunterschiede sind stark kontextabhängig - Unterschiede zwischen Männern und Frauen verkleinern sich, wenn die verhandelnde Person Verhandlungserfahrung hat, wenn sie den Verhandlungsspielraum kennt und wenn sie für eine andere Person (statt sich selbst) verhandelt - In Kontexten in denen keine klaren Geschlechtsrollenerwartungen in Bezug auf das Verhalten vorliegen, kehren sich die Geschlechtsunterschiede sogar um
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