Erstellt von Ann-Kathrine Buchmakowsky
vor fast 4 Jahre
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Frage | Antworten |
Worin bestehen die Unterschiede zwischen „narrativen“ und „dramatischen“ Texten? | Narrativ: erzählend + Erzählinstanz, fiktiv drammatisch: zeigend, keine Erzählinstanz, fiktiv und real (Theatersituation) |
Was sind die drei Kommunikationsebenen des Dramas? | 1.) drammatische Kommunikation 2.) theatralische Situaution 3.) lebensweltliche Kommunikation |
dramatische Kommunikation | Figur und Figur auf der Bühne (reziprok (wechselseitig)) |
theatralische Kommunikation | Schauspieler und Zuschauer (Nicht reziprok) |
lebensweltliche Kommuniaktion | Inszenierung und lebensweltliche Normen |
Illusionstiftung | Fokus des Zuschauers auf das Verhältnis Figur/Figur --> Eindenken in das Geschehen |
Illusionsdurchbrechung | Fokus des Zuschauers auf das Verhältnis Schauspieler/Publikum (Ebene B) --> Wahrnehmund der Realität |
Unter welchen Aspekten kann die Struktur des Dramentextes analysiert werden? | Figur (ihre Rolle in Bezug auf Handlung, Raum, Zeit) Handlung (intentionale Situationsveränderung) --> Lösung um den Konflikt um ein erstrebtes Gut Haupttext, Nebentext (Spielanweisung) |
Warum ist eine Theateraufführung eine Interpretation des „dramatischen Textsubstrats“? | "Übersetzung" eines Textes durch Regie/Dramaturgie + Auslegung durch Schauspieler, Die wirkweise wird durch das theatrale Aufarbeiten verändert. (z.B: Akzentsetzung, Kostüm, zwischenspiele, Musik, Bühnenbild, Ort der Aufführung ect.) |
Wie lässt sich eine „klassische“ Tragödie sowohl inhaltlich als auch formal in aller Kürze charakterisieren? | - (eher) keine Durchsetzung des Subjektwillens --> Ausgrenzung/ Vernichtung der Hauptfigur - (eher) Handlungsabfolge sukzessiv (auf eine Klimax (Höhepunkt) zulaufend --> Ausgang der Tragödie: Katastrophe - (eher) keine Wiederherstellung der „alten“ Ordnung --> Infragestellung der Werte und Normen der „alten“ Ordnung -- Tragödien neigen zu dramatischer Illusion |
Wie lässt sich eine „klassische“ Komödie sowohl inhaltlich als auch formal in aller Kürze charakterisieren? | - (eher) Durchsetzung des Subjektwillens - (eher) Handlungsabfolge iterativ / episodisch - (eher) Wiederherstellung der „alten“ Ordnung --> „Ordnungsgläubigkeit“ --> Ausgang der Tragödie: Harmonie --> Komödien neigen zu theatralischem Spiel und Durchbrechung der dramatischen Illusion |
Spielzeit (Drama) | Wie lange es dauert das Stück aufzuführen (dramatische Konzentration) |
gespielte Zeit (Drama) | Wie viel Zeit vergeht in der Handlung des Dramas |
dramatische Sukzession | Zulauf auf Ereignis, Chronologie in der Regel linear, da eine Erzählinstanz fehlt |
dramatische Konzentration | Dauer des Dramas: Begrenzung des Umfangs durch Theatersituation |
offene Handlung | alles, was auf der Bühne sichtbar ist (und dort stattfindet) |
verdeckte Handlung | alles was nicht auf der Bühne stattfindet aber dort als schnelle Information (zeitsparend) berichtet wir - Exposition (zum point of attack) -Botenberichte - Teichoskopie (Mauerschau) |
geschlossene Dramenform | -- Exposition (Anfang) -- zunehmende Verwicklungkrisenhafte -- Wendung (Mitte) -- Weiterführung (Retardierung) -- abschließende Lösung (Ende) --> Wahrscheinlichkeitsprinzip: Einheit von Ort, Zeit, Raum, Figuren |
Peripetie | (geschlossenes Drama) Wendung von Glück in Unglück |
Anagnorisis | (geschlossenes Drama) (Wendung) Umschlagen von Verblendung zur Selbsterkenntnis |
offene Dramenform | moderne Gegnform zur geschlossenen Form z.B. kein klarer Ausgang, nicht chronologisch, viele Personen/orte ect., Zeitspünge, Nebenhandlungen |
Botenbericht | im Nachhinein wird erzählt, was irgendwo passiert ist |
Teichoskopie | Es wird im aktuellen Moment berichtet, was gesehen wird (auch wenn der zuschauer es nicht auf der Bühne sieht) |
Was wird in der Regel mit dem Begriff „Wahrscheinlichkeit“ im Rahmen einer poetologischen Analyse von Dramentexten ausgedrückt? | Authetentizität, dass sich das Stück in dieser Weise ereignen könnte (unabhängig von nicht-weltlichen Figuren, Orten, etc. ) Einheit von Figuren, Handlung, Raum, Zeit, Ort |
point of attack | Punkt, an dem die Handlung einsetzt (je später, desto mehr Inforamtionen müssen ggfs. nachgereicht werden) |
Wozu dient bei einem Dramentext der sog. „Nebentext“? | Zum Beschreiben von Ort, Zeit, Figuren als Spielanweisungen und Gestaltungsrichtlinien der Aufführung, (ggfs. Licht, Musik) |
Wozu dient in einem Drama die Figurenrede? | Figurencharakterisierung als Eigen-oder Fremdkommentar kann gleichzeitig, zurück- oder vorausweisend sein --> Information und Wertung (da keine Erzählerinstanz) polyperspektivisch (Ereignis aus mehrern Perspektiven) |
Das Figurenarsenal eines Dramas kann ein System von „Äquivalenzen und Oppositionen“ beschrieben werden – was ist damit gemeint? | Die Zuordnung der Figuren nach bestimmten Merkmalen (im rahmen des Diskurs raumes begrenzt) lässt dieses System entstehen und treibt eine handlung z.b. voran die wichtigsten Kontrast- und Korrespondezrelationen sind: -Geschlecht (männl. / weibl.) -Alter (alt / jung) -Stand (hoch / niedrig) -Herkunft (fremd / heimisch) |
polyperspektivischen Grunddisposition | da in einem Drama alle Ereignisse nur durch Figuren geschildert werden können, Koexistieren verschieden Diskursräume unter denen der Zuschauer sich ein Bild vermitteln muss. Es gibt also immer nur polyperspektivische Darstellungen der frei zuverfügenden Grundannahmen |
Sympathielenkung | für wen soll der Zuschauer Sympathie entwickeln (geschieht über Figurencharakteristika) |
Zuschauerlenkung | in welchem Verhältnis soll sich der Zuschauer zu dem gezeigten sehen (Überlegen oder Verunsichert) Eindeutigkeit von Gut und Böse: Überlegen Vielfältigkeit der Perspektiven: (moralische) Verunsicherung |
Plurimedialität | Vorhandensein von schriftlichem Dramentext (Haupttext) und Anweisungen zur szenischen Bühnenrealisierung (Nebentext) |
Welche allgemeinen Aspekte sind neben der Analyse des dramatischen Textsubstrats bei einer Aufführungsanalyse zu beachten? | 1.) Figur 2.) Raum 3.) Rollenspiel des Schauspielers -- 3.1. dramatische Ebene -- 3.2. theatralische Ebene |
Unter welchen Aspekten lässt sich eine Figur auf der Bühne bei einer Aufführungsanalyse betrachten? | - Kostüme-Maske(n) - Raumausnutzung: Distanz/Nähe der Figuren untereinander und zum Zuschauer - Gestik, Mimik, Bewegung durch den Raum |
Unter welchen Aspekten lässt sich der Raum auf der Bühne bei einer Aufführungsanalyse betrachten? | - Architektur und Ausgestaltung der Bühne - Beleuchtungstechnik - Requisiten - Geräusche und/oder Musik |
Unter welchen Aspekten lässt sich das Rollenspiel eines Schauspielers auf der Bühne bei einer Aufführungsanalyse betrachten? | in Bezug zur dramatischen Ebene (Figur / Figur) - bewusstes Spiel mit der fiktiven Rolle (aufrichtig / unaufrichtig) in Bezug zur theatralischen Ebene (Schauspieler / Zuschauer) - Rollenengagement (illusionsstiftend) - Rollendistanz (tendenziell illusionsdurchbrechend) |
Warum muss bei der Analyse eines Dramas immer auch dessen historische Situierung berücksichtigt werden? | In historischer Sicht sind Dramen immer auch Repräsentanten -- kultureller Sphären -- politischerKontexte -- ökonomischer Zusammenhänge Bei der Dramenanalyse muss daher in der Regel der theater- und realgeschichtliche Hintergrund in die Analysen miteinbezogen werden! |
Warum ist Plurimedialität ist ein wesentlicher Faktor theatralischer Bedeutungskonstitution? Was bedeutet der Satz „Alles auf der Bühne ist zeichenhaft“ bei der Analyse der Aufführung eines Dramas? | durch die Plurimedialität des Dramas werden nonverbale Elemente der Aufführung gleichbedeutsam zu gesprochenem Text. Deshalb werden alle gewollten wie ungewollte Geschenisse auf der Bühne und eindrückde durch die Zuschauer zum Teil der Inszenierung. |
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