Frage | Antworten |
Definition "Moderne" | Als Moderne bezeichnet man bestimmte Basisprinzipien, die in bestimmten gesellschaftlichen Basisinstitutionen mehr oder weniger umgesetzt wurden/ werden." |
Definition "(Basis)Prinzipien" | Gesellschaftlich gültige Grundsätze |
Definition (Basis)Institution | Dauerhafte Form menschlicher Beziehungen, die durch die gesellschaftlich gültigen Grundsätze getragen & gelebt werden |
Modernisierung (Bestandteile) | 1. Umsetzung der Basisprinzipien 2. Entgrenzung des Rationalisierungsprozesses 3. technisch-ökonomischer Neuerungsprozess |
Theorie der Postmoderne | - ersetzt klassische moderne Gesellschaft - Kritik & Emanzipation von den 'Grundwerten' der Moderne (Aufklärung) "Man kann sich nicht auf Prinzipien/Werten ausruhen, die überall funktionieren. Es gibt ständige Neuerung und Flexibilität." |
Theorie flexibler Modernisierung | - nicht Ende der Moderne, sondern Modernisierung der bisherigen Moderne - Theorie der Risikogesellschaft |
Theorie multipler Modernitäten | - Kritik an klassischen Modernisierungstheorien: Westliche Kopie - neues Denken auf 2 Ebenen 1. Entwicklung nicht aus europäischem Potential 2. Vielfalt der Achsenkulturen -> Vielfalt der Moderne |
Definition "Individuum" | Individuum sein zu wollen, bezeichnet den historisch gewachsenen Anspruch des Menschen auf Besonderheit. (Mit dem Beginn der Moderne entsteht ein Denken, das den Einzelnen in den Mittelpunkt stellt & ihn als Schöpfer seiner selbst erklärt) |
Definition "Individualisierung" | Individualisierung ist der Prozess, der die Individuen aus traditionellen sozialen Bindungen, kollektiven Zusammenhängen und zugewiesenen Rollen herauslöst. Elementare Entscheidungen können nicht länger an übergeordnete Instanzen abgegeben werden. |
Individualisierungsthese (Ambivalenzen?) | - Fahrstuhleffekt: kollektives Mehr an Einkommen, Bildung, Recht, Mobilität etc. - individualisierte Existenzformen zwingen den Menschen dazu sich selbst zum Zentrum der eigenen Lebenslage zu machen -Ambivalenz: Chance auf Selbstbestimmheit vs. Verlust von Sicherheiten |
Gesellschaft der Individuen | Individuen bilden Gesellschaft Gesellschaft besteht aus Individuen (das von gesellscchaftlichen Verhältnissen abtrennbare Subjekt) (weniger Fremdzwänge, mehr Selbstzwänge) |
These von der Dezentrierung des Subjekts | zentriertes Subjekt als Zentrum der Ordnung? -> Wandel: Identität wird erschüttert, steht nicht länger im Zentrum (Wer wird gesellschaftlich als Subjekt anerkannt?) |
Studie: Leben in Szenen | (von Ronald Hitzler) Motor von Individualisierung sind sozialstrukturelle Veränderungen -> hoher Erwartungsdruck für Jugend-> Individualisierung für Jugendliche in Szenen, "posttraditionale Gemeinschaftsformen", eigene Regeln/Relevanzen/Weltdeutungsschemata Individualisierung ist positiv für diejenigen, die die Kompetenz haben, die zunehmende Komplexität des sozialen Lebens für sich zu nutzen! |
Definition "Szene" | - Eine Form von lockerem Netzwerk - posttraditionale Gemeinschaftsform |
Definition "Globalisierung" | Globalisierung wird als Prozess verstanden, in dem die Welt ein einziger Ort wird. |
Definition "Globalität" | Globalität bezeichnet ein kognitives Schema: - ausgedehntes Bewusstsein: die Welt als Ganzes, eine Weltgesellschaft - die Vorstellung geschlossener Räume wird fiktiv |
Kosmopolitisierung (Indikatoren) | - weltumspannender Austausch & Anerkennung von weltgesellschaftlichen Differenzen - Umgang mit Diversität und Identitätsbestimmungen: "sowohl als auch Logik" - Analyse kosmopolitischer Veränderungen & damit verbundenen Widerständen Indikator: Verbreitung von kulturellen Güterm, doppelte Staatsbürgerschaft, politische Beteiligung aller ethnischer Gruppen, internationale Reisen |
Glokalisierung | - das Globale ersetzt nicht das Lokale - beides trägt Elemente des anderen in sich - Globalisierung = Verknüpfung von Lokalitäten |
Transnationalisierung | Flexibler Gedanke der Migration/ Wanderung transnationale Phänomene: Sozialkontakte, die über mehrere Nationalstaaten verstreut leben "Mit dem Begriff Transnationalisierung werden grenzüberschreitende Phänomene verstanden, die relativ dauerhafte und dichte soziale Beziehungen, soziale Netzwerke oder Sozialräume konstituieren. " |
Studie Pries: Die Transnationalisierung der sozialen Welt | Migranten mit häufigen Landeswechseln leben in einem pluri-lokalen Sozialraum |
Definition "Nationalstaat" | Form der Organisation der Gesellschaft - Moderne Gesellschaften begründen sich als souveräne Nationalstaaten |
Definition "Nation" | Größenordnung politischer Vergemeinschaftung Nationen können sich in Staaten organisieren |
Methodologischer Nationalismus | Gleichsetzung von Nationalstaatlichkeit und Gesellschaft ("Unsere Gesellschaft..." -> Deutschland!) |
Definition "Vergemeinschaftung" | Soziale Beziehung, die auf subjektiv gefühlter Zusammenhörigkeit der Beteiligten beruht |
Migrationsforschung | hohe Bedeutung historischer, sozial-räumlicher und kontextgebundener Alltagspraktiken |
Postkoloniale Forschung | Auseinandersetzung mit kolonialen Konstellationen -> koloniale Macht wird diskursiv ausgeübt! ("West and the Rest) -> Offenlegung verdeckter Herrschaftsverhältnisse (können eigene Previlegierung nicht sehen) |
Definition "Sozialstruktur" (5 Punkte) | Unter Sozialstruktur verstehen wir 1) die demographische Grundgliederung der Bevölkerung 2) die Verteilung zentraler Ressourcen wie Bildung, Einkommen 3) Klassen und Schichten 4) Sozialmilieus und Lebensstile 5) Soziale Prägungen des Lebenslaufs in der Abfolge der Generationen |
Klasse (nach Marx) - Basis für Klassenzugehörigkeit - Unterscheidung der Sicht auf Klassenlage - Definition sozialer Wandel | Gesellschaft spaltet sich in 2 Klassen (Bourgeoisie & Proletariat) Moderne Gesellschaft -> neue Klassen, neue Unterdrückung - ökonomische Basis & Arbeit als Grundlage menschl. Daseins -> Besitz entscheidet Klassenzugehörigkeit - Klassenlage 1.objektiv (gleiche Klassenzugehörigkeit), 2.subjektiv (gemeinsames Klassenbewusstsein) - sozialer Wandel = Geschichte von Klassenkämpfen |
Klasse und Stände (nach Weber) - Wann ist Klasse gegeben? - Differenzierung zwischen Klassen - Basis für Klassenzugehörigkeit - Definition sozialer Wandel | Klasse ist gegeben, wenn 1) mehrere Menschen eine ursächliche Komponente ihrer Lebenschancen gemeinsam haben 2) diese Komponente der ökonomische Besitz ist 3) und diese unter den Bedingungen des Marktes dargestellt werden - Differenzierung in Besitzklassen, Erwerbsklassen & soziale Klassen - Sozialer Wandel = mehr als ein Klassenkampf, es geht um die sich verändernde ständische Lage - nicht nur Besitz&Arbeit sind bestimmend für soziale Struktur, sondern auch Konsumption&Lebensführung |
Schichten (nach Geiger) - Definition einer Schicht - Schicht als.... - Definition sozialer Wandel | Eine Schicht: - besteht aus vielen Personen, die ein erkennbares Merkmal gemeinsam haben - als Träger dieses Merkmals nehmen sie gewissen Status in Gesellschaft ein - Status umfasst Lebensstandard, Chancen/Risiken, Privilegien, Diskriminationen, Rang & öffentliches Ansehen - Schicht als zentrales Charakteristikum für Sozialstruktur - Zusammenhang zwischen Lagemerkmal (zB Einkommen) und Haltung/ Mentalität/ Denkweise (zB Sparsamkeit) - Sozialer Wandel= Veränderungen des dominanten Schichtprinzips (nicht alle Schichtmerkmale sind gleich wichtig) |
Schichten (nach Dahrendorf) Schichtung als.... | - günstige Stellung in Gesellschaft hat derjenige, dem es am besten gelingt sich den herrschenden Normen anzupassen - geltenden Normen & Werte sind an Oberschicht ablesbar - soziale Position bestimmt die Möglichkeit zur Normerfüllung -> Schichtung bildet HERRSCHAFTSSTRUKTUR ab |
Lebensstil | - Rekonstruktion sozialer Struktur! - mehr kulturalistische, weniger ökonomische Aspekte - gestiegene Wahlfreiheit |
Sozialer Raum (nach Bourdieu) - Arten von Kapital - Definition Habitus | Arten von Kapital: 1) ökonomisches 2) soziales 3) kulturelles Zwänge bestimmen die Erfolgschancen -> Habitus einer Person; Der Habitus ist ein SYSTEM VON GRENZEN |
Definition "Soziale Ungleichheit" | Soziale Ungleichheit ist jede Art verschiedener Möglichkeiten der Teilhabe bzw. der Verfügung über gesellschaftlich relevante Ressourcen. / ist die ungleiche Verteilung von Lebenschancen. |
2 Perspektiven der Bildungsungleichheitsforschung | 1) auf die soziale Herkunft bezogen - Bedingungen des Erlternhauses - Indikatoren: materielle Lage, Schicht-/Klassenzugehörigkeit, soziale Beziehungen, Bildungsniveau der Eltern 2) auf das Ergebnis bezogen - Unterschiede im Bildungsverhalten & in Bildungsabschlüssen |
Liberale Perspektive auf Chancengleichheit | -Barrieren, die von der Wahrnehmung(!) höherer Bildung abhalten, beseitigen -Leistungsbezogene Kriterien, gleiche Zugangschancen, Chancengerechtigkeit |
Illusion der Chancengleichheit | Anstrengungen, Leistungen und Fähigkeiten sind an die soziale Herkunft gekoppelt |
Ungleichheit & Hochschulbildung | - "Expertenwissen" - Hochschule = Zugang zu previligierten Positionen - Ungleichverteilung erhöht sich nach dem Abitur - niedrige staatl. Unterstützung (finanziell) - kaum gezielter Ausgleich nach Herkunftsbedingungen |
"Eigendynamik der Bildungsexpansion" | Studienanfängerzahl steigt aus Akademikerfamilien |
Die "unternehmerische" Universität | 1) zunehmende Bedeutung von "Wissen", Unis als Innovationsmotor, Wissenschaftlichkeit 2) Ökonomisierung des Sozialen (Wettbewerb, Marktförmigkeit, Konkurrenz), Ausbildung von Kernprofilen & Kompetenzfeldern, Herausbildung einer "unternehmerischen Kultur" |
Einkommen und soziale Ungleichheit | männlich weiblich ungleich auf Berufe verteilt -> berufliche Segregation geht mit Einkommens- und Machtunterschieden einher (Fraueneinkommen 20% weniger) |
Marienthalstudie | Auswirkungen von Arbeitslosigkeit - veränderte Zeitverwendug - Geldmangel |
Definition "Soziale Ungleichheit" | unterschiedliche Chance auf die Ausbildung bestimmter Gewohnheiten, Fertigkeiten, Körperhaltung, Weltdeutung etc. |
Wie begründen wir das Verhältnis zwischen Frauen & Männern? | - Chromosomen/ Naturalisierung von Geschlecht - relationales Verweisungsverhältnis: man kann das eine nicht ohne das andere beschreiben (Gegensatz) |
Definition "Gender" | Gender is not a set of traits, nor a variable, nor a role, but the product of social doings! (Geschlechter sind verschieden, weil sie unterschieden werden...) |
Normalbiographie | ungebrochener, kontinuierlicher Lebenslauf |
Modell des Haupternährers | Sorge FÜR die Familie, statt Sorge IN der Familie. |
Krise des Mannes | - durch Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses entstehen neue Vaterschaftskonzepte |
Definition "Arbeit" | - Aktivität! - mögliche weitere Kriterien: spezifisch menschlich, Zweckgerichtetheit, Werkzeuggebrauch, Nützlichkeit/ Produktivität, gesellschaftliche Einbindung, Vergütung/Bezahlung |
Normalarbeitsverhältnis | "Tariflich abgesicherte VOLLZEITbeschäftigung, mit einer geregelten Arbeitszeit von ca. 8 Std. am Tag bei einem Arbeitgeber" - gesellschaftliches Leitbild, nicht Regelfall - gibt an, was nicht als "normal" gilt (Teilzeit, Leiharbeit, Hausarbeit) |
Pluralisierung von Arbeitsformen | - Entgrenzung & FLEXIBILISIERUNG (Trennung Beruf-Privat) - ENTSTRUKTURIERUNG von Arbeitszeiten- und Modellen - Vermarktlichung & SUBJEKTIVIERUNG (von Fremd-auf Selbststeuerung) - PREKARISIERUNG (weniger staatliche Absicherung der Erwerbsarbeit, Risiken des Marktes, mehr Selbstsicherung- und Verantwortlichkeit, unsichere Arbeits- und Lebensverhältnisse) |
Weitere Neuerungen im Erwerbsbereich | - zunehmende Bedeutung von Dienstleistungen - "A-Typische" Beschäftigungsformen - implizite Wissensformen & softskills - Vervielfältigung von Kommunikationsmöglichkeiten |
Studie: Soziale Praktiken in einer Internetagentur (Lengersdorf!) | - berufliches Umfeld der Programmierer: Wechselverhältnis zwischen Männlichkeits- und Technikkonstruktionen - nur bestimmte Formen von Mannsein können gelebt werden/ sind anerkannt - |
Definition "Kernfamilie" | = eine auf Dauer angelegte Verbindung von Mann & Frau , gemeinsame Haushalts-führung und mindestens ein eigenes (oder adoptiertes) Kind |
Grundformen von Familie | 1) Kernfamilie: Abstammungs-/Zeugungsfamilie 2) erweiterte Familie: Dreigenerationenfamilie/ Großfamilie |
Strukturell funktionale Theorie der Familie - Funktionen von Familie - Wandel in der Moderne - Sphärentrennung & Modell des Haupternährers | Funktionen von Familie: Reproduktion, Sozialisation, biologische emotionale & ökonomische Erhaltung des Individuums -> Moderne: Familienmitglieder verbringen viel Zeit außerhalb der Familie - Vater ist durch Erwerbsarbeit in Familie verankert (als Versorger) 1) Sphärentrennung Reproduktionssphäre: Familie, Freizeit, Erholung, Privatheit Produktionssphäre: Beruf, Arbeit, Öffentlichkeit -> Zuweisung der Sphären zu männlich/weiblich 2) Modell des Haupternährers |
Studie Meuser et al.: Väterforschung (Ergebnisse & Ambivalenzen) | Rolle des Vaters hat sich geändert, 80% der Väter sehen Aufgabe in Kinderbetreuung - Erhöhrung der Arbeitszeit nach Geburt des Kindes -> wenig Beteiligung an Haushaltstätigkeiten & Kinderbetreuung Einstellung zu Vaterschaft ist nicht gleich Praxis!!! Familiäres Engagement VS. Vorstellung des männl. Normalarbeiters Väterliches Engagement VS. Vorstellung von Zuständigkeit der Mutter für familiäre Sphäre und Emotionalität |
Studie Beck-Gernsheim: Das halbierte Leben. Männerwelt Beruf, Frauenwelt Familie. | Hat Berufstätigkeit den Frauen wirklich neue Chancen eröffnet oder neue Form der Abhängigkeit/ Unterordnung? Beruf = Entfaltung & Vereinseitigung zugleich Was gibt und der Beruf & was nimmt er uns? Wie kann man die gegenwärtige Form der Berufsarbeit verändert um Arbeit nicht als Ärgernis zu haben? |
Vor- und Nachteile der Moderne | Vorteile: ENTSCHEIDUNGsfreiheit, Ordnung und SICHERHEIT Nachteile: Herausgelöst aus TRADITIONEN, Ausgrenzung und AUSBEUTUNG |
Studie Bourdieu: Die feinen Unterschiede | Vergleich Besucher einer Kunstgalerie & einem Volksfest -> alle Lebensäußerungen sind abhängig von der sozialen Zugehörigkeit! -> Stellung im Sozialen Raum & Lebensweise stehen durch den Habitus im Zusammenhang |
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