Depressionen

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Lena Paisdzior
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Lena Paisdzior
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Leitsymptome - Kernsymptome o Depressive / gedrückte Stimmung o Interessensverlust und/oder Freudlosigkeit -> Keine Teilnahme mehr an Aktivitäten, sich nicht mehr mit Freunden treffen, … o Antriebsmangel - Weitere Symptome o Verlust von Selbstvertrauen oder des Selbstwertgefühls o Unbegründete Selbstvorwürfe, ausgeprägte, unangemessene Schuldgefühle o Suizidgedanken und -handlungen o Vermindertes Denk- & Konzentrationsvermögen, Unentschlossenheit o Schlafstörungen o Verminderter oder gesteigerter Appetit
Zusätzliche Symptome im Kindes- und Jugendalter - Gelangweiltsein - Erhöhte Reizbarkeit, aggressives Verhalten - Soziale Isolation - Beziehungsprobleme - Häufige körperliche Beschwerden oder Müdigkeit - Trennungsängste - Alkohol- oder Drogengebrauch - Angst vor dem Tod
Schweregrad einer Depression - Leichte depressive Episode o 2 Kernsymptome o 2 Zusatzsymptome - Mittelgradige depressive Episode o 2 Kernsymptome o Mind. 3 Zusatzsymptome - Schwere depressive Episode o 3 Kernsymptome o Mind. 5 Zusatzsymptome
Depressive Symptome in Abhängigkeit des Alters
Klassifikationen im ICD-10
Anhaltende affektive Störungen - Dysthymia (F34.0) => Chronische, gewöhnlich > 2 Jahre anhaltende, milde depressive Verstimmung, die nie oder selten die Schwerekriterien einer depressiven Episode erfüllt - Zyklothymia (F34.1) => Anhaltende schwere Stimmungsinstabilität mit zahlreichen Episoden leichter Depression & leicht angehobener Stimmung, die nicht die Schwerekriterien für manische oder depressive Episoden erfüllen
Prävalenz von Depressionen - Depression in der Kindheit => Prävalenz zwischen 0,5 – 2,5 % - Depression in der Pubertät => Prävalenz zwischen 4 – 9 % - bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres auf ca. 20% - Depression in klinischen Populationen häufig => Klinische Population = Population mit ausschließlich diagnostizierten Menschen - Geschlechtereffekte: -> Kindheit: keine Unterschiede in der Prävalenz -> Pubertät: höhere Prävalenz bei Mädchen
Komorbidität von Depressionen - Angststörungen - Externalisierende Störungen (SSV, ADHS) - Essstörungen - Substanzkonsum/-missbrauch - 40 – 70 % depressiver Jugendlicher weisen komorbide Störungen auf - 20 – 50 % erfüllen Kriterien für zwei oder mehr komorbide Störungen -> Je mehr Störungsbilder ich erfülle, desto schwieriger und aufwendiger wird die Therapie
Risikofaktoren für die Entstehung einer Depression
Kognitionspsychologische Perspektive nach Beck/Ellis - Bei Verarbeitung & Bewertung ihrer Erfahrungen (Schemata) neigen depressive Personen durch kognitive Fehler zu irrationalen, negativ geprägten dysfunktionalen Grundannahmen (kognitive Triade) → Auslöser für negative Gedanken => Menschen bewerten Reize unterschiedlich, je nachdem kann das überhaupt keinen Einfluss oder einen sehr negativen Einfluss auf die Gedanken haben - Schemata = Strukturen, durch die Person Reize in bestimmten Situationen wahrnimmt, bewertet & neue Erfahrungen strukturiert - Kognitive Fehler -> Herunterspielen positiver Erfahrungen (Minimierung) -> Überbewertung negativer Erfahrungen (Maximierung) -> Einzelne isolierte negative Ereignisse wird grundlegende Bedeutung beigemessen (Übergeneralisierung) - Negatives Selbstbild: Beurteilung als fehlerhaft, wertlos, unwürdig - Negative Sicht der Welt: negative Interpretation der Erfahrungen & Umwelt - Negative Zukunftserwartungen: Problematik & Leiden wird weitergehen, keine Besserung
Kognitionspsychologische Perspektive nach Beck/Ellis - Schema
Multimethodales Modell zur Entstehung einer Depression
Verfahren zur Diagnostik - Selbst- und Fremdanamnese -> Emotionale, kognitive & psychosoziale Entwicklung , Psychosoziale Belastungen - Körperliche Untersuchung -> Laboruntersuchung (z.B. endokrine Störungen) -> Neurologische Untersuchung (z.B. Hirntumore) - Psychologische Untersuchung -> Exploration -> generelle Anamnese (Ausgangsproblematik) -> Leistungsdiagnostik (IQ) -> Emotions- & Persönlichkeitsdiagnostik -> Verhaltens- & Aufmerksamkeitsdiagnostik - Klinische Interviews -> Diagnostiksystem für psychische Störungen im Kindes- & Jugendalter nach ICD-10 & DMS-5 (DISYPS-ILF) -> Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- & Jugendalter (KinderDIPS) - Fragebögen (Selbsturteil) -> Depressions-Inventar für Kinder & Jugendliche (DIKJ; 8-17 Jahre) -> Depressionstest für Kinder (DTK; 9-14 Jahre) -> Allgemeine Depressionsskala (ADS; ab 14 Jahren)
Besonderheiten in der Diagnostik - jüngere Kinder - Depressive Symptomatik wird leicht übersehen o „der ist einfach ein ruhiges Kind“ - Kinder sind noch keine zuverlässige Informationsquelle o Können sich eventuell sprachlich nicht ausdrücken o Sind kognitiv nicht weit genug, um ihre Gefühle und Gedanken zu äußern - Fremdbeurteilung der Symptome von außen kaum möglich o Extrem schwer, man kann ja nicht Gedankenlesen - Diagnose erfolgt durch Verhaltensbeobachtung, Anamnese und Exploration von v.a. Kindern und Eltern
Besonderheiten in der Diagnostik - Jugendliche - Selbsturteil der Jugendlichen wichtigste Informationsquelle - Eltern als Informationsquelle eher ungeeignet, Lehrer & Peers oft zuverlässiger - Suizidalität spielt wichtige Rolle bei Jugendlichen mit depressiver Symptomatik
Verlauf und Prognose von Depressionen - Modell
Verlauf und Prognose von Depressionen - Dauer depressiver Episoden: 7-9 Monate - 10 % der Jugendlichen remittieren innerhalb von 2 Jahren - Rückfallquote bei remittierten Personen ist relativ hoch (innerhalb von 2 Jahren 40%, innerhalb von 5 Jahren 70 %) o Remittierend -> Symptome lassen nach oder fallen komplett weg - Verlauf einer unbehandelten Depression meist chronisch rezidivierend - Auftreten einer depressiven Episode im Kindes- & Jugendalter erhöht Risiko weiterer depressiver Episoden & anderer psychischer Störungen im Kindes- & Jugend- sowie im Erwachsenenalter - Eltern depressiv → Kinder erkranken häufig früher & langwieriger an Depression o Spielt auch bei der Aufrechterhaltung einer Depression eine Rolle
Faktoren für einen ungünstigen Verlauf - Früher Beginn der Depression - Hoher Schweregrad der Depression - Suizidgedanken (und Handlungen) - Komorbide Störungen - Starker Emotionsausdruck - Probleme in der Eltern- Kind-Interaktion - Elterliche Depression - Schlechte Sozialkontakte
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