Frage | Antworten |
Definition diagnostischer Prozess (4) | 1) Systematisches Sammeln und Aufbereiten von Informationen mit dem Ziel, Entscheidungen und daraus resultierende Handlungen zu begründen, kontrollieren und zu optimieren. 2) Entscheidungen und Handlungen basieren auf komplexem Informationsverarbeitungsprozess. 3) Prozess orientiert sich am Ablauf diagnostischer Maßnahmen, mit deren Hilfe und unter Anwendung psychologischer Methoden eine Fragestellung so beantwortet wird, dass eine Entscheidungshilfe bzw. eine Entscheidung herbeigeführt werden kann. 4) Es wird auf Regeln und Algorithmen zurückgegriffen, um psychologisch relevante Charakteristika von Merkmalsträgern (Einzelpersonen, sowie Gruppen, Institutionen usw.) zu gewinnen. |
Teilschritte im diagnostischen Prozess (8) | 1) Abklärung, bzw. Präzisierung der Fragestellung und (rechts-)verbindliche Formulierung eines Auftrags 2) Fragestellung in Hypothesen übersetzen 3) Operationalisierung der Sachverhalte zur konkreten Datengewinnung sowie Wahl des Beobachtungszugangs, bzw. -verfahrens. 4) Genaue Untersuchungsplanung 5) Anschließende Durchführung der Untersuchung 6) Diagnostische Urteilsbildung 7) Urteil 8) Mündliches oder schriftliches psychologisches Gutachten |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 1) Abklärung, bzw. Präzisierung der Fragestellung und (rechts-)verbindliche Formulierung eines Auftrags (3) | 1) Ziele werden vorgegeben 2) Ist KEINE Versicherung für eine erfolgreiche Weiterführung des Prozesses (Kompetenz(bereich) der PsychologInnen immer wieder infrage stellen) 3) Im Falle keiner entsprechenden Kompetenz muss sich der Psychologe/die Psychologin diese verschaffen oder den Auftrag zurückgeben |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 2) Fragstellung in Hypothesen übersetzen (2) | 1) Annahmen formulieren, die im Prozess zu bestätigen oder falsifizieren versucht werden 2) Es können auch mehr als eine Hypothese relevant sein, wobei sich diese nicht gegenseitig ausschließen müssen |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 3) Operationalisierung der Sachverhalte zur konkreten Datengewinnung sowie Wahl des Beobachtungszugangs, bzw. -verfahrens (2) | 1) Screeningtests für Grobüberblick über bestimmte Verhaltensweisen und Dispositionen. Unterscheiden zwischen 2 Klassen (z.B. hochbegabt vs. nicht-begabt) 2) Entscheidungstests differenzieren zwischen mehr als 2 Klassen |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 4) Genaue Untersuchunsplanung (1) | 1) Wer erhebt wann, wo, welche Daten? |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 5) Anschließende Durchführung der Untersuchung (1) | 1) Kann Anlass für weitere Fragestellungen und Hypothesen sein |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 6) Diagnostische Urteilsbildung (3) | 1) Vorliegende Informationen über Beurteilungssachverhalt zu einem Urteil integrieren 2) Urteil soll diagnostisch oder prognostisch nutzbar sein 3) Urteil muss entweder durch empirisch abgesicherte Daten oder durh subjektive Evidenz (Erfahrung) begründet sein: 1. Statistisches Urteil: Orientierung an expliziten Regeln, d.h. wissenschaftliche Erklärungen 2. Klinisches Urteil: Orientierung an impliziten Regeln, d.h. individuelle Praxis, Erfahrungsraum, subjekt. Theorien |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 7) Urteil (2) | 1) Diagnose, bzw. Prognose 2) Wissenschaftliche Erklärung (3) 1. Aussage, die den erklärenden Beurteilungssachverhalt beschreibt 2. Aussage, die eine gesetzmäßige Beziehung zw. mind. 2 Sachverhalten unterstellt 3. Aussagen, welche Randbedingungen beschrieben (diese sind notwendig, weil aus Gesetzhypothesen allein keine Erklärung eines Sachverhaltes möglich ist |
Teilschritte im diagnostischen Prozess: 8) Mündliches oder schriftliches psychologisches Gutachten (1) | 1) Maßnahmenvorschlag bei förderungsorientierter Diagnostik oder direkte Maßnahme (Entschiedung) bei selektionsorientierter Diagnostik |
Hypothesenarten (5) | 1) Beobachtungshypothese 2) Idiographische Hypothese 3) Gesetzeshypothese 4) Kovariationshypothese 5) Operationale Hypothese |
Beobachtungshypothese (1) | 1) Singuläre Aussage über beobachtbares Verhalten der TP |
Idiographische Hypothese (1) | 1) Singuläre Aussage über Eigenschaft (Verhaltenstendenz) der Testperson |
Gesetzeshypothese (1) | 1) Allgemeine Aussage über den deterministischen Zusammenhang zwischen Variablen |
Kovariationshypothese (1) | 1) Allgemeine Aussage über probabilistischen Zusammenhang zwischen Variablen |
Operationale Hypothese (1) | 1) Allgemeine Aussage über Zusammenhang zwischen beobachtbaren und nicht beobachtbaren Variablen |
Randbedingungen des diagnostischen Prozesses (müssen vor und während d. Prozesses reflektiert werden) (4) | 1) Allgemeinethische und berufsethische Bedingungen 2) Rechtliche Bedingungen 3) Gesellschaftliche Rahmenbedingungen 4) Methodische Bedingungen |
Allgemeinethische und berufsethische Bedingungen (4) | 1) Genügt das Vorgehen der Wissenschaftlichkeit? 2) Sind die Voraussetzungen erfüllt? 3) Kann die Fragestellung mit jetzigen Mitteln gelöst werden? 4) Wo kollidiert die Handlung mit Erfordernissen der Berufsethik? |
Rechtliche Bedingungen (2) | 1) Sind Kompetenzen vorhanden? 2) Können zur Fragestellung passende und notwendige Verfahren ausgewählt werden? |
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen (2) | 1) Wird der gesellschaftliche, bzw. institutionelle Nutzen beachtet? 2) Wurden die Nutzungsbedingungen explizit und transparent gemacht? |
Methodische Bedingungen (2) | 1) Sind die Verfahren nach den "Regeln der Kunst" ausgewählt worden? 2) Welche Konsequenzen resultieren hieraus für Diagnose und Prognose? |
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