Erstellt von Gioia Zeller
vor mehr als 8 Jahre
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Frage | Antworten |
Normorientierte Definition Devianz (Lamnek) | Ein Verhalten, welches von Strafgesetznormen abweicht. |
Erwartungsorientierte Definition Devianz (Lamnek) | Verhalten, das den Erwartungen der Interaktionspartner NICHT entspricht. |
Sanktionsorientiert Definition Devianz (Lamnek) | Verhalten, das bei Interaktionspartner zu einer negativen Sanktionierung führt. |
Lamnek Definitionsvorschlag von abweichendem Verhalten/Devianz | Abweichendes Verhalten liegt immer dann vor, wenn sich aus dem Vergleich einer bestimmten Handlung mit einer korrespondierenden Verhaltensanforderung keine Übereinstimmung ergibt und für diese Diskrepanz eine Bereitschaft zu negativen Saktionen besteht. |
Peuckert Definitionvorschlag von abweichendem Verhalten/Devianz | Ein Verhalten, das gegen die geltenden sozialen Normen verstosst und so soziale Reaktionen hervorruft, die auf Bestrafung, Isolierung, Behandlung oder Verbesserung abzielt. |
Konventionelle: Unspektakuläre Abweichungen Provozierende: Abweichungen, welche in der Regel auf Missbilligung stossen Problematische: Nicht tolerierbar und Ergreifen von Massnahmen Kriminalität: Rechtsnormen | |
Funktionen von Devianz | Devianz ist normal! funktionale Wirkungen: Normverdeutlichung (Signalwirkung) Innovation (Bsp Homosexualität) Solidarisierung dysfunktionale Wirkungen: Beschädigung der Identität Verminderung Lebensqualität Schaden und Kosten Untergraben des Gerechtigkeitsempfindens |
Definition Kriminalitätsfurcht | persönliche Unsicherheitsgefühle, Risikoeinschätzung und damit verbundene Verhaltenskonsequenzen KF-Paradoxon: tatsächliche Opfer nicht ie, welche am meisten Angst haben |
Broken Windows Theorie Grundsatz | Zusammenhang zwischen Sozialraum, Unordnung und Kriminalität |
Definition Soziale Kontrolle | - soll unerwünschtes Verhalten verhindern in Gegenwart und Zukunft - Reaktion auf normverletzendes Verhalten - Bezugsgruppe, die über die Angemessenheit der Handlung wacht - staatliche und private Meschanismen und Techniken |
4 Typen sozialer Kontrolle | 1. Latent-diffuse: in alltäglichen Beziehungen 2. Manifest-diffuse: Kontrollfunktionen über soziale Rollen (Eltern, Kollegen,etc.) 3. Latent-spezifische: An Rolle gebunden, nicht aber primäres Merkmal (Sozpäd) 4. Manifest-spezifisch: An Rolle gebunden, primäres Merkmal |
Soziale Arbeit und Soziale Kontrolle Zusammenhang? | 60er: Selbstverständnis als Helfer_in 70er: Doppeltes Mandat Hilfe - Kontrolle Hilfe - Kontrolle als Paradoxie |
Sozialpädagogische Zugänge Grundlagen | - Nohl "Fokus auf Probleme, die ein Jugendlicher hat (nicht die, die er macht) - Biographie sthet im Vordergrund, nicht Normverstoss - dialogisches Verstehen - Botschaft hinter abw. V., weist auf kritische Lebenskonstellation hin, welche nicht bewältigbar sind für das Individuum |
Thiersch und Böhnisch: was ist abweichendes Verhalten? | - aV = Bewältigungsverhalten, weil legitime normkonforme Mittel fehlen. - man will handlungsfähig bleiben - Trennung von Person - Delikt - Jugendgewalt: Täter wollen Aufmerksamkeit, Selbstwert, Anerkennung, soziale Orientierung |
3- Zonen-Modell (Böhnisch/Schröer) - Personalpsychodynamische Zone: | 3 Bewältigungsimpulse: - Verlangen nach Selbstwert - Soziale Anerkennung -Selbstwirksamkeit 3 Typen Handlungsfähigkeit: - Regressive (z.B. Abschottung) - Einfache (Alltag) -Erweiterte (Reflexion) |
3- Zonen-Modell (Böhnisch/Schröer) Relational-intermediäre Zone | Bewältigungskultur ist von Beziehungen abhängig (Peers, Familie etc.) -Gruppe wird zum Bewältigungsmedium |
Settings | - Ergebnis einer absichtsvollen Strukturierung gegebener Elemente für einen spezifischen Zweck - Gelegenheitsstrukturen für Lern- und Entwicklungsprozesse Gelegenheit= Situatives Struktur= Geplantes |
Zentrale Elemente von Settings | 1. Leistungsbechreibung/Konzepte 2. Gestaltung von Räumen, Orten, Gegenständen 3. Alltagssituationen/Grundbedürfnissen 4. Pädagogisch+therapeutischen Angeboten 5. Regeln und Kontrollaufgaben 6. Besondere Ereignisse/Events |
Arbeitsprinzipien J. J. Rousseau (wohlgeordnete Freiheit) | - Arrangements (eigene Erfahrungen an der Welt machen) - "Fehler" als wichtiger Lernprozess - Wechselspiel von Arrangements (Struktur) und Freiraum - Regisseur_ in von Lernerfahrungen (Absichtliches Verrirren im Wald Kompetenzerwerb: Karte lernen) |
Arbeitsprinzipien B. Bettelheim (Therapeutisches Milieu) | Milieupädagogik (pädagogisch-erzieherischer Ansatz) Settingelemente die sich zu einem Ganzen zusammenschliessen |
Arbeitsprinzipien B. Bettelheim (Therapeutisches Milieu) Systematik des TM | 1. Kernbestandteil 4 Milieudimensionen - Umgebung - Institutionelle Dimension - Physikalische Dimesion - Menschliche Dimension |
Arbeitsprinzipien B. Bettelheim (Therapeutisches Milieu) Systematik des TM | 2. Kernbestandteil: Psychoanalytisch informierte Gestaltung täglich wiederkehrender Ereignisse Alltag als pädagogische Chance!!! Alltag nach Prinzipiem der Abstufung/Auswahl: Nur eine herausfordernde Erfahrung pro Mal! |
Arbeitsprinzipien B. Bettelheim (Therapeutisches Milieu) Systematik des TM | 3. Kernbestandteil: Gezielte Nutzung nicht-alltäglicher Ereignisse - Zelebrieren von nicht-Alltäglichem Ziel: Vermittlung von Zuneigung und Sicherheit mittels Ritualen |
Arbeitsprinzipien L. Böhnisch (offene Milieubildung) | - lebensweltorientierte SA - Milieu= Entwicklung von Erfahrungsraum bieten damit Bewältigungskompetenzen entwickelt werden können. ZIEL: Bisher regressiv organisierte Milieus nach aussen hin zu öffnen! Dimensionen: Anerkennung, Vertrauen und Achtung |
Arbeitsprinzipien A. S. Makarenko & S. Bernfeld (Gemeinschaftserziehung) | - Schaffung eines Ortes, an dem sie sich sinnlich als lohnenswert erfahren - Idee der Selbsterziehung durch Gemeinschaft |
Arbeitsprinzipien M. Winkler (Ortshandeln) | - Orte zur Verfügung stellen, die Schutz, Versorgung, Sicherheit und Lernmöglichkeiten bieten - Guter Ort ist Voraussetzung, dass Entwicklungprozesse möglich werden! - Fehlerfreundlichkeit - Subjektivität: Kontinuierliche Aneignung und Distanzierung von Welt wird ermöglicht. |
Das Bedingungsgefüge abweichenden Verhaltens | 1. Abweichendes Verhalten: - Sozial konstruiert (≠ Ätiologie) - Normal vs. dysfunktional - Sanktionen als Reaktion - Vorstellungen von Abweichendem historisch wandelbar 2. Gesellschaftliche Normen und Werte: - Subkulturelle Werte - Nicht statisch 3. Formen der sozialen Kontrolle: - Ebenen: soziale Kontrolle, Alltag, Instanzen 4. Individuelle Voraussetzungen, Lebenswelten, Lernerfahrungen und –möglichkeiten: - Lerntheorie (differentielle Gelegenheit) - Subkultur 5. Rolle sozialpädagogischer Institutionen: - Entstigmatisierung / Stigmatisierung → Bsp. Akten (Beschreibung) → Begrifflichkeiten 6. Intention und Effizienz, soz.päd. Interventionen (Arbeitsprinzipien) (s. Darstellung) |
(Merkmale pädagogische Provinzen) | - starke Kontrolle - korrektiver Neuanfang - Erziehung = System von Sachzwängen - Integrationsauftrag --> Resozialisierung - Ablehnung von Erziehung und Autorität - Versorgung, Selbstverantwortung, Zukunftsperspektiven, Regeln und Sanktionen |
(pädagogische Provinzen: Allseitige Versorgung Wahlmöglichkeiten) | - Erfüllung von existenziellen Grundbedürfnissen - Voraussetzung für Neuanfang - Überzeugung durch Wahlmöglichkeiten |
(pädagogische Provinzen: Arbeit) | - Ernstcharakter: Situation des Mangels - Devianz wird dysfunktional durch Verantwortungsübernahme - Paradoxon: Arbeit erzielt pädagogischen Effekt - Steuerungsfunktion Erzieher (unsichtbar) |
(pädagogische Provinzen: Übernahme von organisatorischen Aufgaben und Verantwortung) | - Regeln entstehen aus der Gemeinschaft (nicht von aussen) - Selbstverwaltung als Mittel zur Verhaltenskorrektur |
(pädagogische Provinzen: Strafe) | - Akzeptanz der Zwecke der Einrichtung ermöglicht Chance für Einsicht und erziehisch sinnvolle Strafen - Sanktionierende Gewalt durch Jugendliche selbst (Ausnahme: Pestalozzi) - nicht nachtragend |
(pädagogische Provinzen: Qualifikation und Lernen) | Sachliche Gründe sprechen für Qualifikation |
(pädagogische Provinzen: Zukunftsperspektiven) | - Paradoxon: Zukunftsperspektive wirkt erzieherisch, obwohl nicht so gedacht - gesellschaftlich-strukturelle Rahmenbedingungen sind notwendig |
(pädagogische Provinzen: Vergangenheit der Jugendlichen) | - nicht von Bedeutung - Fokus auf Gegenwart und Zukunft |
(pädagogische Provinzen: Erziehungsverständnis) | - Sachliche Gründe statt moralische Forderungen - Ökonomie = Medium der Erziehung |
Text "Was charakterisiert 'das Sozialpädagogische' an sozialpädagogischen Zugängen zu Devianz?" Aufgabe SA | Aufgabe SA: - Normalisierung sozialer Verhältnisse - Kontrolle von Abweichung/Abweichenden - Resozialisierung, Reintegration - Zugang zu Klientel |
Text "Was charakterisiert 'das Sozialpädagogische' an sozialpädagogischen Zugängen zu Devianz?" zwei Zugänge zu Devianz | zwei Zugänge zu Devianz: - Schuld, Risiko, individuelle Verantwortung, Sanktion - soz.päd. Verständnis: 1. Verstehen: Motivation hinter der problematischen Verhaltensweisen --> Devianz als Bewältigungsverhalten (Wechselwirkung zwischen Individuum und strukturellen Kontextbedingungen) 2. Öffnungsprozesse: Wie Erziehungsprozesse realisiert werden können, trotz schwierigen Ausgangsvoraussetzungen --> mittels vorpädagogischen Tätigkeiten (Beziehung, Ortshandeln, Setting, Arbeitsprinzipien, allseitige Versorgung etc.) 3. Grenzsetzung und -marketing: Trennung von Tat und Person, erst möglich wenn vorhergehende Punkte abgeschlossen |
Stop & Go (Beispiel eines Settings) | Stop = Grenzen Go = selbstbestimmt leben Zielgrp: delinquente Jug, denen ein Urteil droht. Ziel: Schutz vor weiteren Gefährdung der Entwicklung, keine weiteren Straftaten, Auseinandersetzung mit Taten und Tatfolgen Räume/Ort: ärmliche Wohngegend, schmuddelig Alltagssituation: Selbstorganisation, Lehren von Alltagskompetenzen Regeln: Kompromisse vs. ganz klare Regeln Konflikte als Gelegenheitsstruktur, Punkteprogramm (positive Belohnung) Anträge stellen (Partizipation) Diskussion: Umsetzung Kompromisse vs. Regeln Doppelmandat Kontrolle vs. Beziehung Wohngegend und Setting geeignet? Wirkung Jug. - Umfeld Freiwillige Kooperation oder Kooperation durch Angst vor Strafe? |
Jugendstrafrecht in der Schweiz | Öffentliches Recht Grundlage ist das Strafrecht Jugenstrafrecht: Sanktionen (erzieherischer Zweck) beschrieben Tatzeitpunkt: 10-18 Jahre Dualistisch-vikariierendes System (dualistisch: Strafe und Massn./ vikariierend: Strafe wird aufgeschoben zugunsten Massnahme) |
Jugendstrafrecht (Paradigmen) | - Erziehungsparagdigma - Vergeltung - Unschädlichmachung |
Jugendstrafrecht (materiell) | - Strafrecht (strafrechtlich relevante Tat) - Sonderstrafrecht (für 10-18-jährige) - Täterstrafrecht (Persönlichkeit--> Wahl d. Sanktion) - Erziehungsstrafrecht (Sanktionen haben einen erzieherischen Zweck und orientieren sich an den Lebens- und Familienverhältnissen) |
Jugendstrafrecht (Rolle der SA) | - Strafuntersuchung (Massnahmebedürftig, Ja, Nein?) - Beobachtungs- und Durchgangsstation (vertiefte Abklärung) - Jugendgericht - stationäre Unterbringung |
Strafrecht (Definition) | - Alle Normen, bei denen es um die Durchsetzung des Strafansrpuchs des Staates zur Reaktion auf bestimmte Verhaltensweisen geht. |
Strafrecht (Arten) | - Materielles Strafrecht (verbotenes Verhalten, Sanktionen, StGB) - Formelles Strafrecht (Strafverfahrensrecht, StPO, EMRK) - Straf- und Massnahmenvollzugsrecht (Regeln des Vollzugs der Sanktionen, Rechte und Pflichten im Strafvollzug) |
Strafrecht (Strafvoraussetzungen) | - Tatbestandsmässigkeit (Vorsatz, Fahrlässigkeit) - Rechtswidrigkeit (kein Rechtfertigungsgrund, Ausnahme: Handeln in Notwehr) - Verschulden (Schuldfähigkeit / Massnahmen sind auch ohne Verschulden möglich, Strafen nicht!) |
Strafrecht (Beteiligungsformen) | - Mittelbare Täterschaft (Werkzeug --> Bsp. Briefbombe) - Anstiftung - Mittäterschaft Gehilfenschaft (psychische Unterstützung) - Versuch (Vorbereitung --> nur bei Mord strafbar; Versuch --> strafbar) |
Strafrecht (Deliktstypen und Geltungsbereich) | - Übertretung (Bagatelle) - Vergehen (schwerer) - Verbrechen (immens schwerer) - Begehungsortsprinzip (wo Tat ausgeübt wird --> Strafe) - Weltrechtsprinzip (Ausnahme) |
Strafrecht (Sanktionen) | Strafen: - Geldstrafe - Gemeinnnützige Arbeit Freiheitsstrafe Massnahmen: - bessernde Massnahmen - Verwahrung |
Jugendstrafrecht (Sanktionen) | Strafen: - Verweis (förml. Missbilligung) - persönl. Leistung (gemeinnützige Arbeit) - Busse - Freiheitsentzug (ab 15J. bis 1J. /ab 16J. bis 4J.) Schutzmassnahmen: - Aufsicht - persönl. Betreuung (Beistandschaft) - ambulante Behandlung (Therapie) - Unterbringung (offen/geschl.) Strafbefreiung (in rel. weitem Masse mögl.) |
Strafregisterauszug | - Freiheitsentzug und Unterbringung in geschl. Einrichtung: 10 J. - offene Unterbringung: 7 J. - ambulante Massnahme: 5 J. - Gelöschte Einträge: für Begutachtung/Gefährlichkeitsbeurteilung eingesehen werden - Behörde: Einsichtsrecht - Sonderprivatsauszug |
Krisenintervention (Verortung) | - Arbeitsfelder: Psychiatrie, Psychotherapie, SA - unscharfe/uneinheitliche Nutzung Begriff - pragmatisch-eklektische Ansätze (Methodenspezifität umstritten, zeitlich begrenzt, Voraussetzung Methodenflexibilität , Interdisziplinarität) - Angebotsloch? Literatur: Dominanz psychologische Fachliteratur, SP wenig |
Krisenintervention (Krisen) | - Bivalenz und prinzipielle Offenheit - Beziehungsbegriff (nicht Eigenschafts) - keine allg. Krisentheorie - Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen und individuellen Krisen, jedoch theoretisch und empirisch unklar - Fokus auf individueller Krise: Ressourcen reichen nicht aus, um Krise zu bewältigen. - Ziel: Wiedererlangung der Bewältigungskompetenzen / Ermöglichung Lern- und Entwicklungsprozesse - Bewältigungsmuster: personal-biografisch und milieuspezifisch vorstrukturiert - Krisenanalyse: Fokus Zusammenspiel Mikro-, Meso-, Makro-Strukturen - Krisenbewusstsein: muss extern hergestellt werden |
Krisenintervention (Adl-Aminis) | - Krisenpädagogik: Zusammenhang von Krise / Entwicklung (2 Seiten Medaille) --> Lernprozess/Veränderung - Kritik: Fokus auf Subjekt, Krise = Person |
Krisenintervention (Stressforschung) | typische Belastungen für Kinder und Jugendliche: - normative Ereignisse (alterstypische Entwicklungsaufgaben) - Alltäglich wiederkehrende Ärgernisse (altersspezifische Alltagsprobleme, daily hassles) - Kritische Lebensereignisse (nicht alltäglich bsp. Scheidung) |
Krisenintervention (Stressforschung - Kindheit) | |
Krisenintervention (Stressforschung - Jugend) | |
Krisenintervention (LIfe-Event-Forschung) | - "Kritisches Lebensereignis" = Situation, in der ein Ungleichgewicht zwischen Individuum und Umwelt gegeben ist und nicht durch einen einfachen korrigierenden Eingriff behoben werden kann. - Quelle: kann in Person oder in Umwelt liegen --> keine trennscharfe Grenze - Risiko- und Schutzfaktoren |
Typische Bewältigungsstrategien im Kinder- und Jugendalter | Kinder: - Suche nach sozialer Unterstützung - Vermeidung - Problemorientierte Strategien Jugendliche: - Suche nach sozialer Unterstützung - Kognitiv-reflektierende Strategien - Vermeidende Strategien |
Welche Konstellationen können eine Krisenintervention bei Kindern und Jugendlichen notwendig machen? | - Verständnis komplexerer Zusammenhänge und das Repertoire an Bewältigungsstrategien noch begrenzt - Soziale Umfeld = keine ausreichende Hilfe - Besondere Vulnerabilitäten - Belastungen übersteigen die Bewältigungskompetenz |
Welche Ziele verfolgt die Krisenintervention? | - positive Wende - möglichst frühzeitige Verhinderung von ungünstigen Verläufen und der Entstehung von Störungen - Erkennung und Abwendung von akuten Gefahren - Stabilisierung → Alltagsbewältigung - Würdigung der subj. Bedeutung der Krise - Kurzfristige: Erkennen von Gefährdung, Abwenden von Bedrohung, rasche Beseitigung von quälenden Symptomen, Reduzierung von Stressniveaus - Langfristige: Selbstvertrauen und Handlungsfähgikeit wiederherstellen/verbessern, alternative/konstruktive Handlungsweisen |
Welche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Krisenintervention werden benannt? | Rascher Beginn, niederschwelliger Zugang, zeitliche Begrenzung |
Ablaufschema einer Krisenintervention | - Erstkontakt: Ereignisbefragung, Tagesablauf, Ablauf geplante Sitzungen - Folgegespräche: Würdigung Veränderungen, Einhaltung der Vereinbarungen, Förderung Eigeninitiative - Ende: sorgfältige Vorbereitung, Rekapitulierung Erreichtes, Umgang mit späteren Krisen |
BELLA-Interventionskonzept | - B: Beziehung aufbauen - E: Erfassen der Situation - L: Linderung von Symptomen - L: Leute einbeziehen, die unterstützen - A: Ansatz zur Problembewältigung |
Soziale Trainings (Definition) | - Indikation: Soziale Unsicherheit oder soziale Aggression (bsp. psychische Störung, Behinderung, Devianz) - Hauptproblem: Kumulation fehlender Lernerfahrungen - Zielgruppe: Häufig bei Kindern, Jugendl. und jungen Erwachsenen; heterogene Gruppen sind bereichernd - Ziel: Aufbau sozialer Kompetenz |
Soziale Kompetenz (Definition) | = "Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen" |
Interventionsmöglichkeiten bei sozialer Isolierung | - Veränderungen auf individueller Ebene, jedoch auch durch soziale Integration notwendig - Zugang zu neuen/bestehenden Gruppen verschaffen |
Soziale Trainings (Vorbereitung Gruppengespräch) | - Gemeinsames Aufstellen von Gruppenregeln - Feedbackregeln einführen - Schweigepflicht einfordern - Umgang mit Videos thematisieren (Vernichtung) |
Soziale Trainings (Probleme in der Gruppe) | - Probleme ansprechen & gemeinsam nach Lösungen suchen (TZI) - Positive Verstärkung einsetzen - Logische Konsequenzen einsetzen - Verwarnung und Ausschluss einzelner |
Soziale Trainings (GO=Gesundheit und Optimismus Trainingsprogramm) Junge et al. | Die 4 Schritte zur Selbstsicherheit: 1. Problem beschreiben 2. Eigene Gefühle mitteilen 3. Sagen, was sich ändern soll 4. Sagen, wie man sich fühlt |
Soziale Trainings (GSK=Gruppentraining sozialer Kompetenzen) Hinsch und Wittmann | Training der drei Situationskategorien: Typ 1: Recht durchsetzen (alle Rechte sind auf deiner Seite) Typ 2: Beziehungen (Rechte sind ausgeglichen) Typ 3: Um Sympathie werben (Rechte sind bei den anderen Personen) |
Soziale Trainings Transfer sichern | Während des Kurses: - Hausaufgaben, Linking (Lebenswelten verknüpfen) Nach dem Kurs: Follow-ups (an Vorhergehendem anknüpfen), Refresher, Beratungsgutscheine Über den Kurs hinaus: (Peer-Involvement Peer-Education) |
Mediation (Definition) | - Form der Streitbeilegung - Gemeinsame Lösung erarbeiten - Kann Alternative zu Gerichtsverfahren sein - Interessen statt Positionen - Vermittlung und Konfliktregelung durch Konsens (nicht Recht/Macht) |
Hauptunterschied Mediation und Gerichtsverfahren | Gerichtsverfahren: Gericht entscheidet Mediation: Parteien suchen eine Lösung |
Rolle Mediationsperson | Neutrale Begleitung Unterstützung zur gemeinsamen Lösung keinen Einfluss auf Entscheidungen der Parteien |
Voraussetzungen für eine Mediation | - Karten auf den Tisch legen (Offenheit) - Parteien beide bereit, Freiwilligkeit - Akzeptanz der Regeln - Vertraulichkeit (Schweigepflicht) |
Vorteil und Nachteil Mediation | + gemeinsame Lösung führt zu beidseitiger Zustimmung + Parteien können selber Einfluss nehmen + keine Angst vor Gegner (Aussprechen) + gratis! - freiwillig, das heisst Verpflichtung ist nicht möglich. Gericht kann das. |
Mediation auch ohne Konflikt (als Prävention) ? | Ja, wenn höchstwahrscheinlich bald ein Konflikt sein könnte. |
Vorteile Mediation für Geschädigte und Beschuldigte | |
Ablauf Mediation (5 Phasen) | 1. Festhalten der Rahmenbedingungen 2. Sammeln von Streitpunkten (Bedürfnisse, Wünsche, Interessen aller Parteien) 3. Konflikterhellung 4. Entwicklung von versch. Lösungsmöglichkeiten 5. Verbindliche Vereinbarung, schriftlich |
Regeln der Mediation | Fairplay keine Unterbrechung Ehrlichkeit Anstand Allparteilichkeit Gemeinsame Lösung |
Vorgehen | 1. Mediationstauglichkeit durch JUGA 2. Wenn ja dann zu Mediationsperson erfolgreiche M.: Einstellung Strafverfahren gescheiterte M.: Sistierung aufgehoben, Verfahren geht weiter untaugliche M.: Retournierung der Strafakten |
SPF( Handlungsanlass) | häufigster Grund: Erziehungsschwierigkeiten Auswirkungen von ungünstigen Erziehungsformen führen zu Mangel an Wissen und Kenntnissen, persönlichen Fähigkeiten, Handlungsmöglichkeiten, Bereitschaft. Führt zu Teufelskreis. |
Warum Veränderung von Erziehungsverhalten? | Faktor Erziehung ist zugänglich und veränderbar. |
Mandate der SPF | Hilfe und Kontrolle Angebot im Rahmen des freiwilligen Kindesschutz (Familien müssen selber bezahlen) Anordnung im Rahmen des zivilrechtlichen Kindesschutz (Kosten werden übernommen) |
theoretisch methodischer Hintergrund (2 Positionen) | 1. Theorie ist oft nicht klar erkennbar, theoretische Unklärbarkeit. Theorie fundieren, sagt Petko. 2. Helming (oder Mollenhauer) sagt, es braucht massgeschneiderte Aushandlungsprozesse (eklektisch) Wenn nur Theorie als Herangehensweise ohne Beachtung des familiären Systems wird das Resultat wahrsch. Widerstand sein. Es braucht Theorie, aber auch Aushandlungsprozesse im Familiensystem. Herstellung von Normailitätsbalancen ist Voraussetzung für Eklektik (multimethodischgestützte Einflussnahme) |
Handlungstheorie (Petko) | 1. Konzeptionen Soziologische, psychologische, systematisch-konstruktivistische Perspektive 2. Prinzipien 3. Methoden 4. Handlungen |
KlientInnenperspektive | Vertrauen, Kompetenz sind wichtig! Zielorientierung Koproduktion praktische Unterstützung direktive Interventionen Erreichbarkeit, Verlässlichkeit, Sicherheit Abschlussphasen gestalten |
Arbeits- und Handlungsprinzipien | Ressourcen- und Risikoorientierung Alltags- und Lebensweltnähe Netzwerkarbeit Hilfe zur Selbsthilfe Stabilisierung strukturierte Offenheit Rollen- und Beziehungsgestaltung |
Konfrontative Pädagogik/AAT pro | - Praktizierende schätzen das Konzept grundsätzlich, anwendbar und klar, Qualifizierung - wirkt nicht besser aber auch nicht schlechter als anderes - es wird konsequent auf nicht tolerierbares Verhalten reagiert |
Konfrontative Pädagogik/AAT contra | - problematische Verhaltensweisen lassen sich nicht einfach abtrainieren - Fokus zu strak auf Individuum -sozioökonom. Faktoren und Tatkontext nicht beachtet und nicht bearbeitet - Flickenteppichtheorie - abwertendes Vokabular - Situationsspezifische Verhaltensweisen lassen keine Rückschlüsse auf situationsunabhängige Personeneigenschaften zu |
Glen Mills pro | gg |
Glen Mills contra | njj |
einführende Bemerkungen | jjj |
Text Debatte | jjj |
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