Question 1
Question
Historische Entwicklung der Arbeitssoziologie? (5)
Answer
-
Nach dem 2. WK entwickelte sich die Arbeitssoziologie im Deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung Industriesoziologie.
-
Im Zentrum der Industriesoziologie:
- Bringt technischer Wandel sozialen Fortschritt, z.B.: Befreiung der Arbeiter von
menschenunwürdiger Arbeit, oder unterwirft er sieh eher?
- Wie wirkt sich die veränderte Arbeitssituation auf das Bewusstsein der Arbeitenden aus?
-
Kern/Schumann (1970) zeigten, dass Mechanisierung & Automatisierung der Produktion die Handlungsspielräume der Arbeitenden verringert und die Qualitätsanforderungen reduziert.
-
Braverman (1974) konstatiert generelle Abwertung der Arbeit.
Hauptthese: „deskilling“ = Dequalifizierung der Arbeit besagt, dass Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität führt notwendigerweise zu einer Vereinfachung der Arbeit, weil dequalifizierte Arbeit ist billiger & leichter zu kontrollieren.
-
Historische Grundlagen der Arbeitssoziologie damit bei Marx (1890) „Das Kapital“ beschreibt darin den Charakter der Lohnarbeit in kapitalistischen Gesellschaften:
- Menschen werden enteignet, dadurch müssen sie ihre Arbeitskraft zu einer Ware machen, d.h. am Arbeitsmarkt anbieten um überleben zu können.
- von Unternehmen wird Arbeitskraft benötigt, um Wert zu schaffen
Aber: nur Potenzial Arbeit zu leisten wird verkauft/gekauft. D.h. Käufer hat Recht die Arbeitskraft für einen festgelegten Zeitraum zu nutzen.
-
Historische Grundlagen der Arbeitssoziologie damit bei Marx (1890) „Die Kapitalform“ beschreibt darin den Charakter der Lohnarbeit in kapitalistischen Gemeinschaften:
- Menschen werden enteignet, dadurch müssen sie ihre Arbeitskraft zu einer Ware machen
- von Unternehmen wird Arbeitskraft benötigt, um Wert zu schaffen
Aber: nur Potenzial Arbeit zu leisten wird verkauft/gekauft.
-
Nach dem 1. WK entwickelte sich die Arbeitssoziologie im Deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung Industriesoziologie.
-
Nach dem 2. WK entwickelte sich die Arbeitssoziologie im Deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung Gesellschaftssoziologie.
Question 2
Question
Was versteht man unter TAYLORISMUS? (1)
Answer
-
von F.W. Taylor entwickelte System der Arbeitsgestaltung, das er „scientific management“ genannt hat.
-
von A.W. Taylor entwickelte System der Arbeitsgestaltung, das er „science management“ genannt hat.
Question 3
Question
Nenne die Prinzipien des TAYLORISMUS! (4)
Answer
-
Trennung von Planung und Ausführung der Arbeit; Zeit & Abläufe werden vom Management vorgegeben; Prinzip des one-best-way = Annahme eines optimalen Ablaufs je Arbeitsgang
-
Hoher Grad an Arbeitsteilung = Zerstückelung der Arbeit in kleine Vorgänge
-
Selektion und Anlernen der Arbeitskräfte = hoher Grad an Spezialisierung
-
Pensum und Leistungslohn = Bezahlung abhängig von der erbrachten Leistung – wobei für jeden ein optimales Pensum festgelegt wird.
-
Pensum und Leistungsorientierung = Bezahlung unabhängig von der erbrachten Leistung – wobei für jeden ein optimales Pensum festgelegt wird.
-
Selektion und Anlernen der Arbeitgeber = hoher Grad an Spezialisierung
-
Geringe Arbeitsteilung = Keine Zerstückelung der Arbeit in kleine Vorgänge
Question 4
Question
Wandel der Kontrollformen (nach EDWARDS): (3)
Answer
-
Während Konkurrenzkapitalismus (19. Jh.): Persönliche Kontrolle des
Unternehmers
-
Wachstum der Unternehmen & Einsatz von Technik: Strukturelle und technische Kontrollformen (z.B.: Fließband)
-
Großunternehmen 20. Jhd.: Bürokratische Kontrolle, Einbindung der Arbeiter durch dauerhafte Beschäftigung und Aufstiegsmöglichkeiten - Kontrolle durch Konsens der Arbeitenden
-
Kleinunternehmen 20. Jhd.: Bürokratische Kontrolle, Einbindung der Arbeiter durch dauerhafte Beschäftigung und Aufstiegsmöglichkeiten - Kontrolle durch Konsens der Arbeitenden
-
Während Konkurrenzkapitalismus (21. Jh.): Gesellschaftliche Kontrolle des
Unternehmers
-
Stagnierung der Unternehmen & kein Einsatz von Technik: Strukturelle und technische Kontrollformen
Question 5
Question
Subjektivierung der Arbeit = Abkehr vom Taylorismus – entspricht nicht mehr den neueren Vorstellungen von Produktion!
Es kommt zur Veränderung der Perspektive!
Question 6
Question
Beginn in Arbeit von Kern/Schumann „Das Ende der Arbeitsteilung?“ (1984) beschrieben die neuen Produktionskonzepte in der industriellen Fertigung in DE:
• industrielle Produktion nicht um jeden Preis automatisiert
• Nutzung der Potenziale der Arbeitskraft = Arbeiter werden in ihren Fähigkeiten
wertgeschätzt & haben dadurch größere Handlungsspielräume.
Question 7
Question
Beginn in Arbeit von Kern/Schumann „Das Ende der Arbeitsteilung?“ (1984) beschrieben die neuen Produktionskonzepte in der industriellen Fertigung in Ö:
• industrielle Produktion um jeden Preis automatisiert
• Nutzung der Potenziale der Arbeitskraft = Arbeiter werden in ihren Fähigkeiten
nicht wertgeschätzt & haben dadurch auch keine größere Handlungsspielräume.
Question 8
Question
Fazit: überall wo Werte geschaffen werden, kreative Lösungen für Probleme gefunden und DL in Interaktion mit Kunden erbracht werden sollen, sind die Mitarbeiter mit ihren individuellen Motivationen und Eigenheiten gefragt.
UND: trifft umgekehrt auch auf die Mitarbeiter selbst zu, durch bessere Ausbildung steigt Wunsch auf Selbstverwirklichung in der Arbeit; eigene Erwartung & Vorstellungen sich selbst in die Arbeit einzubringen steigt.
DADURCH: neue Formen der Arbeitsorganisation werden geschaffen, die größere Involvierung ermöglichen. Gleichzeitig steigt natürlich auch die Erwartung des Managements an den Mitarbeiter.
Question 9
Question
Normalarbeitsverhältnis ab ca. 1980 nicht mehr so selbstverständlich. V.a. ausgelöst durch Einstieg der Frauen in die Arbeitswelt. Auf einmal wichtig: Vereinbarkeit von Beruf & Familie. Folge: Flexibilisierung der Arbeitszeit für die Beschäftigten z.B.: durch Einführung von Teilzeit & Gleitzeit.
Question 10
Question
Was versteht man unter FLEXIBILITÄT? (4)
Answer
-
durch variable Arbeitszeiten ist flexibler Personaleinsatz (sowohl intern als auch extern) je nach Gebrauch für Unternehmen möglich
-
interne Flexibilität z.B.: durch Teilzeit, Jahreszeitenmodellen etc.
-
externe Flexibilität z.B.: durch Leiharbeitskräfte
-
externe Flexibilität z.B.: durch Teilzeit, Jahreszeitenmodellen etc.
-
Flexibilität meint aber häufig bei Betrieben auch eine Einteilung/Nutzung der Arbeitskraft nach Funktionen (+ Qualifikationen) die zu erfüllen sind z.B.: Teamarbeit, Projektorganisation etc.
-
Flexibilität meint aber häufig bei Betrieben auch eine Einteilung/Nutzung der Arbeitskraft nach Organisationen z.B.: GmbH, ...
-
interne Flexibilität z.B.: durch Leiharbeitskräfte
-
durch variable Arbeitszeiten ist kein flexibler Personaleinsatz (sowohl intern als auch extern) für Unternehmen möglich
-
aktive Flexibilität z.B. durch Mitarbeit
Question 11
Question
Was bedeutet PREKARISIERUNG? (1)
Answer
-
Arbeits- und sozialrechtlich nicht geschützt bzw. kurzfristige oder nicht existenzsichernde Beschäftigungsform bewirken prekäre Lebenssituationen (v.a. Frauen & Migranten betroffen) ➡️ „Armut trotz Arbeit“
-
Arbeits- und sozialrechtlich geschützt bzw. langfristige Beschäftigungsform bewirken gesunde Lebenssituationen (v.a. Männer & Inländer betroffen) ➡️ „keine Armut dank Arbeit“
Question 12
Question
Wie lassen die Arbeitsmärkte beschreiben? (4)
Answer
-
Arbeitsmärkte sind sehr oft inhomogen ➡️man spricht von stark segmentiert.
-
SEGMENTIERUNG: Nebeneinander von prekärer und geschützter Beschäftigungsqualität der Arbeit hängt davon ab, in welchem Segment sie geleistet wird.
-
FRAGMENTIERUNG: Arbeitskräfte, die in Arbeitsprozess zusammenarbeiten, werden unter verschiedenen Bedingungen und von verschiedenen Arbeitgebern beschäftigt, Grenzen der Organisation und Beziehungen verschwimmen durch Privatisierung von Aufgaben („Outsourcing“)
-
FRAGMENTIERUNG: Arbeitskräfte, die in Arbeitsprozess zusammenarbeiten, werden unter gleichen Bedingungen und von gleichen Arbeitgebern beschäftigt, Grenzen der Organisation und Beziehungen verschwimmen daher nicht durch Privatisierung von Aufgaben („Insourcing“)
-
SEGMENTIERUNG: Nacheinander von prekärer und ungeschützter Beschäftigungsqualität der Arbeit hängt nicht davon ab, in welchem Segment sie geleistet wird.
-
Arbeitsmärkte sind sehr oft homogen ➡️man spricht von stark segmentiert.
-
Parallel dazu ist der Grad der Internationalisierung gestiegen.
• Dualer Arbeitsmarkt (USA)
• Qualifikationsspezifischer AM (D)
Question 13
Question
Erste allgemeine Betrachtung von Armut = Georg Simmel (1906) ➡️ zentral für ihn ist wie man Armut definieren kann. Legte damit den Grundstein für Definition. Was unterscheidet er ? (2)
Answer
-
ARM SEIN = relativer Armut = Arm ist, dessen Mittel zu seinen Zwecken nicht
ausreichen. Bezugspunkt ist das Milieu in dem man lebt – d.h., wenn man den Bedürfnissen/Ansprüchen die in einem Milieu vorherrschen nicht gerecht wird, ist man arm = subjektive Armutsbewertung.
-
ARMUT = gesamtgesellschaftliche Perspektive - Abgrenzung der Armen als gesellschaftliche Gruppe. Damit einher geht Institutionalisierung der Armut, d.h. durch soziale Hilfeleistung wird Armut symbolisch klassifiziert und zugeschrieben (meint auch: de-klassifiziert) = Beginn der Idee eines Wohlfahrtsstaates: Durch Mitgliedschaft in einem staatlichen Gemeinwesen haben Arme Anspruch auf Fürsorge. Dadurch aber Klassifizierung und De-Klassifizierung!
-
ARMUT = soziologische Perspektive - Abgrenzung der Armen als soziale Gruppe. Damit einher geht Institutionalisierung der Armut, d.h. durch soziale Hilfeleistung wird Armut symbolisch klassifiziert und zugeschrieben (meint auch: de-klassifiziert) = Beginn der Idee eines Wohlfahrtsstaates: Durch Mitgliedschaft in einem staatlichen Gemeinwesen haben Arme Anspruch auf Fürsorge. Dadurch aber Klassifizierung und De-Klassifizierung!
-
ABSOLUTE ARMUT = wenn Menschen nicht über die zur Existenzsicherung notwendigen Güter verfügen; z.B.: Nahrung & Wohnungsraum = rein monetäre Gesichtspunkte.
-
RELATIVEARMUT = bemisst sich am Lebensstandard einer konkreten Referenzgruppe - Vergleichsmaßstäbe z.B.: durchschnittliches Einkommensniveau, durchschnittlich zur Verfügung stehender Wohnungsraum etc.
Question 14
Question
Rowntree führte 1898 in York (UK) Studie in LEBENSLAUFPERSPEKTIVE durch, die sich mit Lebenssituationen von Arbeiterfamilien befasste.
Legte „Warenkorb“ mit best. Gütern fest, über die jeder verfügen sollte; wenn nicht = arm.
- Arme wurden in primäre (=zu geringes Einkommen um Existenz zu sichern) + sekundäre (= ausreichend Einkommen, aber durch unnütze Ausgaben trotzdem arm) eingestuft.
Ergebnis: Armut Ende 19. Jh. in England weit verbreitet (ca. 1/3).
Question 15
Question
Wie kann man Armut definieren bzw. unterscheiden? (4)
Answer
-
Armut wird nicht einheitlich definiert!
-
RELATIVEARMUT=bemisstsichamLebensstandardeinerkonkretenReferenzgruppe ➡️Vergleichsmaßstäbe z.B.: durchschnittliches Einkommensniveau, durchschnittlich zur Verfügung stehender Wohnungsraum etc.
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ABSOLUTE ARMUT = wenn Menschen nicht über die zur Existenzsicherung notwendigen Güter verfügen; z.B.: Nahrung & Wohnungsraum = rein monetäre Gesichtspunkte.
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Fazit: Armut liegt vor, wenn Menschen das soziokulturelle Existenzminimum einer Gesellschaft unterschreitet.
-
Es gibt eine einheitliche Theorie!
-
Fazit: Armut liegt vor, wenn Menschen das soziokulturelle Existenzminimum einer Gemeinschaft überschreitet.
-
ALLGEMEINE ARMUT = wenn Menschen nicht über die zur Existenzsicherung notwendigen Güter verfügen; z.B.: Nahrung & Wohnungsraum = rein monetäre Gesichtspunkte.
-
SPEZIALARMUT = bemisst sich am Lebensstandard einer konkreten Referenzgruppe - Vergleichsmaßstäbe z.B.: durchschnittliches Einkommensniveau, durchschnittlich zur Verfügung stehender Wohnungsraum etc.
Question 16
Question
Was versteht man unter dem RESSOURCENANSATZ? (1)
Answer
-
Kriterium der Armutsbestimmung = Einkommen von Personen oder Haushalten. In Armut leben diejenigen, deren Einkommen nicht ausreicht, um Güter und DL zu erwerben, die zur Abdeckung eines soziokulturellen Existenzminimums erforderlich ist. Die meisten Publikationen beruhen auf dem Ressourcenansatz.
-
Kriterium der Armutsbestimmung = Einkommen von Personen oder Haushalten. In Armut leben diejenigen, deren Einkommen ausreicht, um Güter und DL zu erwerben, die zur Abdeckung eines soziokulturellen Existenzminimums erforderlich ist. Die meisten Publikationen beruhen auf dem Ressourcenansatz.
Question 17
Question
Was versteht man unter dem MULTIPLE LEBENSLAGENANSATZ? (1)
Answer
-
Nicht nur Einkommen, sondern zusätzlich die Ausstattung mit weiteren wichtigen Ressourcen und Gütern werden ermittelt.
Hauptfrage: ob bei Versorgung mit Nahrung, Bekleidung, Wohnraum sowie Gesundheits- und Sozialleistungen Mindeststandards erreicht werden. Berücksichtigt auch ob Menschen ausreichend am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilnehmen. Armut = Unterversorgung in zumindest zwei Lebensbereichen.
-
Kriterium der Armutsbestimmung = Einkommen von Personen oder Haushalten. In Armut leben diejenigen, deren Einkommen nicht ausreicht, um Güter und DL zu erwerben, die zur Abdeckung eines soziokulturellen Existenzminimums erforderlich ist. Die meisten Publikationen beruhen auf dem Ressourcenansatz.
Question 18
Question
Was versteht man unter dem DEPRIVATIONSANSATZ? (1)
Answer
-
Armut = mangelnde Teilhabe und Ausgrenzung. Dieser Ansatz bündelt: Versorgunglage eines Haushaltes (mit Versorgungsgütern, Gebrauchsgütern und DL), soziokulturelle Mindeststandards und das allgemeine Wohlfahrtsniveau einer Gesellschaft.
-
Kriterium der Armutsbestimmung = Einkommen von Personen oder Haushalten. In Armut leben diejenigen, deren Einkommen nicht ausreicht, um Güter und DL zu erwerben, die zur Abdeckung eines soziokulturellen Existenzminimums erforderlich ist. Die meisten Publikationen beruhen auf dem Ressourcenansatz.
Question 19
Question
Aktuelle Forschung in Österreich:
- Armutsforschung in Österreich in letzter Zeit wieder wichtiger. Hat sich v.a. mit klassischen und neuen Risikogruppen in Bezug auf Einkommensarmut, Deprivation und soziale Ausgrenzung auseinandergesetzt.
- Forschungen zeigen: in Österreich verfügen knapp 13 % der Bevölkerung über ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze ➡️ist eine im europäischen Vergleich unterdurchschnittliche Armutsgefährdung.
Grund: Armutsgefährdung wird durch wohlfahrtsstaatliche Programme deutlich reduziert!
Question 20
Question
5 WOHLFAHRTSREGIME (nach ESPING-ANDERSEN): (5)
Answer
-
SOZIALDEMOKRATISCH: Marktabhängigkeit wird durch universelle Sozialleistungen stark reduziert, Familien werden entlastet, geringe Abhängigkeit des Individuums von Familie – Schweden
-
KONSERVATIV-KORPORATISTISCH: Sozialleistungen stark an Erwerbstätigkeit
geknüpft, traditionelles Familienbild wird favorisiert, Dekommodifizierung hoch – Österreich
-
LIBERAL: Beschränkt auf Abfederung extremer Notlagen, Dekommodifizierung gering – USA
-
MEDITERRAN: Soziale Sicherungssysteme nur schwach ausgebaut. D.h. Familie
wichtig für Abfederung – Spanien
-
POSTSOZIALISTISCH: haben Hybridcharakter mit Elementen
konservativkorporatistischer, sozialdemokratischer und liberaler Systeme – Polen
-
POSTSOZIALISTISCH: haben Hybridcharakter mit Elementen
konservativkorporatistischer, sozialdemokratischer und liberaler Systeme – Belgien
-
LIBERAL: Beschränkt auf Abfederung extremer Notlagen, Dekommodifizierung gering – England
-
MEDIAN: Soziale Sicherungssysteme nur schwach ausgebaut. D.h. Familie
wichtig für Abfederung – Griechenland
Question 21
Question
Was versteht man unter Bildung? (2)
Answer
-
kein einheitlicher Bildungsbegriff!
-
4 Perspektiven auf Bildung nach M. Löw
-
5 Perspektiven auf Bildung nach M. Löw
-
einheitlicher Bildungsbegriff!
Question 22
Question
4 PERSPEKTIVEN AUF BILDUNG (NACH M. LÖW): (4)
Answer
-
ALS KULTURGUT: Im Prozess des Sich-Bildens und Gebildet-Seins entwickelt sich ein Kulturverständnis und Urteilsvermögen - Bildung dient dem Wissenszuwachs, der Selbstformung und Persönlichkeitsentwicklung.
-
ALS RESSOURCE: die Verwertung von Bildungsabschlüssen ist wichtig, Bildung ist Kapital, Bildungsunterschiede sind Ergebnis von Investitionsentscheidungen.
-
ALS DISTINKTIONSMITTEL: als Mittel der Unterscheidung zu Fremden,sowohl
nach innen & und außen
-
ALS SOZIALE TEILHABE: Bildung = Chance und Bedingung für
politische/soziale Teilhabe; daraus ergeben sich Fragen von Herrschaft und Macht bzw. Emanzipation und Demokratisierung
-
ALS GESELLSCHAFTLICHE TEILHABE: Bildung = Chance und Bedingung für
politische/soziale Teilhabe; daraus ergeben sich Fragen von Herrschaft und Macht bzw. Emanzipation und Demokratisierung
-
ALS KULTURGUT: Im Prozess des Sich-Bildens und Gebildet-Seins entwickelt sich kein Kulturverständnis und Urteilsvermögen - Bildung dient nicht dem Wissenszuwachs, der Selbstformung und Persönlichkeitsentwicklung.
-
ALS MEDITERRAN: Soziale Sicherungssysteme nur schwach ausgebaut. D.h. Familie wichtig für Abfederung der Persönlichkeit
Question 23
Question
Was versteht man unter Bildungssoziologie? (3)
Answer
-
Bildung = soziale Tatsache.
-
Bildungssoziologie untersucht die ökonomischen, kulturellen, politischen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen von Bildungsprozessen.
-
Ziel = Bildungsstatus und Bildungsprozesse im Quer- und Längsschnitt zu beschreiben und in ihren Auswirkungen für Individuen, Institutionen und Gesellschaft zu erklären.
-
Weg = Bildungsstatus und Bildungsprozesse im Quer- und Längsschnitt zu beschreiben und in ihren Auswirkungen für Individuen, Institutionen und Gesellschaft zu erklären.
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Bildung = unsoziale Tatsache.
-
Bildung = Chance und Bedingung
Question 24
Question
Historische Entwicklung der Bildung
Beginn = Industrialisierung. Dadurch entstanden Chancen, über Bildung den sozialen Status zu verändern ➡️Bildung wird wesentliches Element der gesellschaftlichen Positionierung.
DURKHEIM: Bildung = Vergesellschaftung, d.h. Eingliederung in die Gesellschaft. D.h. Bildung hat Aufgabe, eine Vielzahl von Qualifikationen anzubieten und allen Heranwachsenden das Gemeinsame einer Kultur zu vermitteln.
Question 25
Question
Erkläre den STRUKTUR-FUNKTIONALISMUS (Davis & Moore; 1945)! (5)
Answer
-
In der Gesellschaft sind bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die für diese funktional sind. Dafür werden unterschiedliche Begabungen und Fertigkeiten benötigt. Da nur eine begrenzte Anzahl an Menschen entweder das Talent hat oder bereit ist, in eine entsprechende Ausbildung zu investieren, ist es notwendig – so die Forscher – ihnen mehr zu bezahlen oder ihnen zusätzliche Belohnungen wie Macht, Prestige oder angenehme Arbeitsbedingungen zu geben ➡️ Zusammenhang zwischen Bildung und soziale Stratifikation = Leistungsprinzip.
-
Moderne Gesellschaften sind – strukturfunktionalistisch gedacht – Leistungsgesellschaften. Fazit: wer mehr leistet, soll auch bessere Chancen in der Gesellschaft haben. = Grundlage für die Theorie einer sozialen Schichtung.
-
In den 1960er Jahren kam es zu einem PARADIGMENWECHSEL: Ausgehend von einer Bildungsexpansion und der damit einhergehenden Chancengleichheit im Bildungssystem in nahezu ganz Europa. Politiker versuchten damit dem Defizit an qualifizierten Arbeitskräften und dem Mangel an Absolventen mittlerer und höherer Schulen entgegenzuwirken. Damit sollte auch ein Abbau sozialer, geschlechtsspezifischer und regionaler Ungleichheiten erreicht werden. Die Impulse dafür kamen aus den USA.
-
Ebenen der bildungssoziologischen Analysen: MAKRO-MESO-MIKRO
-
Neuerdings kommt es in der Bildungssoziologie zu einer Verlagerung der Forschung von der Mikro- auf die Makro- und Mesoebene.
-
Ebenen der bildungssoziologischen Analysen: MAKRO-MISO-MIKRO
-
In der Gesellschaft sind bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die für diese funktional sind. Dafür werden keine unterschiedliche Begabungen und Fertigkeiten benötigt. Da nur eine begrenzte Anzahl an Menschen entweder das Talent hat oder bereit ist, in eine entsprechende Ausbildung zu investieren, ist es nicht notwendig – so die Forscher – ihnen mehr zu bezahlen oder ihnen zusätzliche Belohnungen wie Macht, Prestige oder angenehme Arbeitsbedingungen zu geben ➡️ Zusammenhang zwischen Bildung und soziale Stratifikation = Leistungsprinzip.
Question 26
Question
Welche Ebenen der bildungssoziologischen Analysen gibt es? (4)
Answer
-
MAKRO - erforscht wird wie Bildungssysteme soziale Ungleichheiten produzieren, reproduzieren und aufbrechen. Durch Längsschnittstudien + quantitative Methoden.
-
MESO - Schule als Institution im Mittelpunkt bildungssoziologischer Forschung; Themen sind Schul- und Lernkulturen und deren Vergleich zwischen einzelnen

Schulformen, einzelnen Schulen oder Klassen. Interaktionen zwischen Lehrern, Schülern und Eltern.
-
MIKRO - beschäftigt sich v.a. mit Individuum; Häufig werden Handlungs- und
Entscheidungstheoretische Ansätze angewandt. Untersuchungsgegenstand sind Bildungsentscheidungen an Übergängen zw. verschiedenen Schulstufen. D.h. es wird von individuellen Bildungsbiographien ausgegangen, in welchen Personen Handlungsalternativen haben, die durch formelle und informelle Voraussetzungen eingeschränkt werden. Werden meist durch qualitative Interviews erforscht.
-
Neuerdings kommt es in der Bildungssoziologie zu einer Verlagerung der Forschung von der Makro- auf die Meso- und Mikroebene.
-
Neuerdings kommt es in der Bildungssoziologie zu einer Verlagerung der Forschung von der Mikro- auf die Makro- und Mesoebene.
-
MAKRO - beschäftigt sich v.a. mit Individuum; Häufig werden Handlungs- und Entscheidungstheoretische Ansätze angewandt. Untersuchungsgegenstand sind Bildungsentscheidungen an Übergängen zw. verschiedenen Schulstufen. D.h. es wird von individuellen Bildungsbiographien ausgegangen, in welchen Personen Handlungsalternativen haben, die durch formelle und informelle Voraussetzungen eingeschränkt werden. Werden meist durch qualitative Interviews erforscht.
-
MIKRO - erforscht wird wie Bildungssysteme soziale Ungleichheiten produzieren, reproduzieren und aufbrechen. Durch Längsschnittstudien + quantitative Methoden.
Question 27
Question
Was besagt die HUMANKAPITALTHEORIE? (5)
Answer
-
Bildung wird als Investition in menschliche Ressourcen gesehen.
-
Nutzen wird in langfristigen, zukünftigen, monetären Erträgen gemessen, die die vorgeleisteten Kosten abdecken.
-
Bildung steigert Qualifikation eines Individuums - führt zu höheren Entlohnungen auf dem Arbeitsmarkt
-
Hohes Einkommen = Hohe Bildung ist Output-Orientierung! Relevant ist demnach nur jenes Wissen, welches wirtschaftskompatibel und hoch belohnt wird = Ökonomisierung!
-
Kritik: Es konnte nachgewiesen werden, dass hohe Qualifikation nicht per se mit hohem Einkommen einhergeht. Denn neben Humankapital wirken noch andere Faktoren positionsbestimmend: Alter, Geschlecht, Ethnizität, regionale Unterschiede etc.
-
Bildung wird als Investition in die Gesellschaft gesehen.
-
Bildung steigert Qualifikation eines Individuums - führt zu höheren Kosten der Gesellschaft
-
Geringes Einkommen = Hohe Bildung ist Output-Orientierung! Relevant ist demnach nur jenes Wissen, welches wirtschaftskompatibel und hoch belohnt wird = Ökonomisierung!
-
Kritik: Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass hohe Qualifikation nicht per se mit hohem Einkommen einhergeht.
Question 28
Question
RATIONAL-CHOICE-ANSÄTZE: (2)
Answer
-
Bildungsverläufe werden als Ergebnis rationaler Bildungsentscheidungen auf der Basis von Kosten-Nutzen-Kalkulationen angesehen - Kosten-Nutzen Kalkulation
-
Kosten eines gesellschaftlichen Abstieges sind für privilegierte Mitglieder der Gesellschaft höher als der Nutzen eines gesellschaftlichen Aufstieges für Mitglieder unterer Gesellschaftsschichten.
-
Kosten eines gesellschaftlichen Abstieges sind für unterprivilegierte Mitglieder der Gesellschaft höher als der Nutzen eines gesellschaftlichen Aufstieges für Mitglieder höherer Gesellschaftsschichten.
-
Wissen wird als Ergebnis rationaler Bildungsentscheidungen auf der Basis von Kosten-Nutzen-Ergebnissen angesehen - Kosten-Nutzen Ergebnis
Question 29
Question
THEORIE DES KULTURELLEN KAPITALS/DER KULTURELLEN REPRODUKTION: (5)
Answer
-
Bourdieu & Passeron (1971) – entwickelten Gedanken von Bildung als Kapital weiter, indem sie sich mit dem Einfluss der sozialen Herkunft auf universitäre Bildungsverläufe in Frankreich angesehen haben
-
Schulerfolg und Bildungslaufbahnen sind „vollständig soziologisch“, d.h. Resultat des Einflusses der sozialen Herkunft.
-
Lebensbedingungen sind als Ressourcen (Kapitalien) zu sehen – bestimmt die Erfolgschancen der Menschen.
-
Bourdieu unterscheidet kulturelles, ökonomisches und soziales Kapital.
o kulturelles Kapital hat besondere Bedeutung: wird v.a. durch Bildungsniveau der Eltern und des engsten Verwandtenkreises bestimmt, sowie vom Wohnort.
-
privilegierte Kinder sind nicht Schlauer, die Schulkultur steht ihnen nur näher – d.h. durch Bildungssystem kommt es zur Reproduktion der Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse!!
-
Wissen ist als Ressource (Kapitalie) zu sehen – bestimmt nicht die Erfolgschancen der Menschen.
-
privilegierte Kinder sind meist Schlauer, die Schulkultur steht ihnen näher – d.h. durch Bildungssystem kommt es zur Reproduktion der Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse!!
-
Parson (1971) – entwickelten Gedanken von Bildung als Kapital weiter, indem sie sich mit dem Einfluss der sozialen Herkunft auf universitäre Bildungsverläufe in Frankreich angesehen haben
Question 30
Question
Aktuelle Studien und Ergebnisse zum Thema "Bildung"! (5)
Answer
-
BILDUNGSEXPANSION ist ein universelles Phänomen in nahezu allen
industrialisierten Ländern. Besonders Frauen haben davon profitiert.
-
KANALISIERUNG: Im Bildungssystem existiert Gruppe von Menschen
(=“Zurückgelassene“), die mit der Welt der Bildung nicht mithalten können Folge: während der Schulzeit kommt es zu einer subkulturellen Abschottung von Schülerkreisen; infolgedessen kommt es zu einer herkunftsspezifischen Differenzierung von sozialen Lernumwelten.
-
CREAMING-OUT: Abwanderung der Schüler aus Bildungsnahen Schichten von niedrigeren Schulen - deswegen in Hauptschulen überproportional viele Kinder aus sozial schwächeren Familien.
-
ELEKTIVITÄT: Es wird im Berufsleben nach Zeugnissen und Bildungsabschlüssen = Qualifikationen selektiert, abgestempelt und in bestimmte Selektionen unterteilt.
Aber: auch Gegenansatz = Kompetenzorientierung vorhanden!
-
aktuelle Forschung in Österreich:
Befasst sich hauptsächlich mit 2 Themenfeldern:
1) Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit und der Vererbung von Bildungsabschlüssen
2) Veränderungen und Übergängen im Bildungssystem und den Bildungsinstitutionen. Prinzipiell muss man aber unterscheiden zwischen den Forschungen zur Sekundarstufe I und II und jenen zur Hochschule.
-
BILDUNGSEXPANSION ist ein soziales Phänomen in nahezu allen
industrialisierten Ländern. Besonders Männer haben davon profitiert.
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CREAMING-IN: Abwanderung der Schüler aus Bildungsnahen Schichten von höheren Schulen - deswegen in Gymnasium überproportional viele Kinder aus sozial schwächeren Familien.
-
ELEKTIVITÄT: Es wird im Berufsleben nicht nach Zeugnissen und Bildungsabschlüssen = Qualifikationen selektiert, abgestempelt und in bestimmte Selektionen unterteilt.
Aber: auch Einheit = Kompetenzorientierung nicht vorhanden!
-
aktuelle Forschung in Deutschland:
Befasst sich hauptsächlich mit 3 Themenfeldern:
1) Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit und der Vererbung von Bildungsabschlüssen
2) Veränderungen und Übergängen im Bildungssystem und den Bildungsinstitutionen. Prinzipiell muss man aber nicht unterscheiden zwischen den Forschungen zur Sekundarstufe I und II und jenen zur Hochschule.
3) soziale Ungleichheit durch Bildung