empirisch-analytischer Zugang

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Diese Mindmap ist meine Zusammenfassung des zweiten Kapitels des Studienbriefes 33041, welches zum Studium der Bildungswissenschaften der Fern Universität Hagen gehört.
Yvonne Heitland
Mind Map by Yvonne Heitland, updated more than 1 year ago
Yvonne Heitland
Created by Yvonne Heitland about 8 years ago
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empirisch-analytischer Zugang
  1. Allgemein
    1. Bezeichnungen für empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
      1. Empirische Pädagogik
        1. Empirisch-analytische Pädagogik
          1. Deskriptive Pädagogik
            1. Experimentelle Pädagogik
            2. Empirie: Erfahrung
              1. Empirisch-analytische Bildungswissenschaft gewann nach dem Krieg in Deutschland erst richtig an Bedeutung
                1. Wichtigster Repräsentant der empirisch-analytischen Bildungswissenschaft ist Wolfgang Brezinka (geb. 1928)
                2. Karl Popper und das Falsifikationsprinzip
                  1. „Für jegliche Art von Erfahrungswissenschaft ist die Annahme grundlegend, dass wir nicht ohne Beobachtungen oder Erfahrungen zu neuen Erkenntnissen kommen könnten.“
                    1. Der „Wiener Kreis“ bildete den Kern des logischen Empirismus oder Neopositivismus
                      1. Ziel des Wiener Kreises war es, den Begriff „Beobachtung“ zu klären
                        1. Beobachtung = ein bestimmter Sachverhalt in Sätzen oder Aussagen, die protokolliert werden müssen; „Protokollsätze müssen sowohl Beobachter, Sachverhalt, Ort und Zeit der Wahrnehmung erfassen und haben daher die Form ‚Ich-Hier-Jetzt-Dies‘.“
                        2. Die Hauptaufgabe des Wiener Kreis‘ bestand darin, Sätze zu formulieren, die empirisch überprüfbar sind
                          1. Begriffe müssen empirische Begriffe sein (=Richtigkeit überprüfbar)
                            1. Begriffe müssen verifizierbar sein (in der Sprache des Neopositivismus)
                            2. „Alle wissenschaftlich akzeptierbaren Aussagen müssen entweder rein logisch begründbar sein oder sich empirisch, d.h. erfahrungsgemäß bewähren.“
                              1. Induktiver Schluss ist für den Neopositivismus das Schließen vom Besonderen auf das Allgemeine
                              2. Karl Popper: „Aus der Tatsache, dass ich sehr viele Beobachtungen desselben Typus mache, lassen sich noch lange nicht allgemeine Sätze, so genannte Allsätze, beweisen“
                                1. Deduktive Methodik der Nachprüfung:
                                  1. Am Anfang jeder Untersuchung steht ein Einfall, der als Arbeitshypothese für die weitere Forschung dient (>Erwartung eines Ereignisses)
                                  2. Von der Arbeitshypothese werden auf (logisch-deduktivem Wege) Folgerungen abgeleitet, die in einer empirischen Überprüfung möglichst leicht widerlegt (falsifiziert) werden können; am besten eigenen sich dafür „Es-gibt-Sätze“
                                    1. Allsatz: „Alle online Seminare verwenden Moodle.“
                                      1. Folgerung (verneinender Existenzsatz): „Es gibt kein Online-Seminar, das nicht Moodle verwendet.“
                                        1. Singulärer Existenzsatz: „Im Online-Seminar xy der Universität z wurde im SS 2015 ein von Moodle unterschiedliches LMS verwendet“
                                          1. Die singulären Existenzbehauptungen sind intersubjektiv überprüfbar (>Basissätze)
                                            1. „wird ein Satz bei einer Überprüfung nicht widerlegt, so ist damit dieser Satz noch nicht bewiesen, sondern es hat sich nur die bisherige Theorie bewährt.“ (Hypothesen können nicht bewiesen werden, müssen sich aber bewähren)
                                        2. Wissenschaftliche Grundannahmen
                                          1. Die empirisch-analytischen Bildungswissenschaft wendet sich vor allem gegen eine normative Bildungswissenschaft, da diese sich nicht empirisch absichert
                                            1. Als theoretische Grundlagen fungieren beobachtbare pädagogische Tatsachen
                                              1. Gezielte Beobachtungen bzw. Experimente dienen als Grundlage (ähnlich wie bei den Naturwissenschaften)
                                                1. Popper kritisierte die Forderung des Wiener Kreises nach einer unabhängigen Beobachtung: „Beobachtung ist bereits eine planmäßige, vorbereitete Wahrnehmung, die wie nicht ‚haben‘, sondern, wie es in der deutschen Sprache auch richtig heißt: ‚machen‘.
                                                  1. Jeder Beobachtung geht eine Fragestellung voraus, was den Unterschied zu zufällig gemachten Erfahrungen und Wahrnehmungen darstellt
                                                    1. „Das Experiment ist die klassische Form einer systematischen, unter vereinfachten Bedingungen durchgeführten Beobachtung. Die Untersuchung muss dabei so angelegt und beschrieben werden, dass sie reproduziert und damit intersubjektiv überprüft werden kann.“
                                                    2. Postulat der Wertfreiheit
                                                      1. „Neutralität bzw. Indifferenz gegenüber dem pädagogischen Forschungsfeld und der Bildungspraxis.“
                                                        1. Wolfgang Brezinka unterscheidet drei Bereiche innerhalb der Bildungswissenschaft:
                                                          1. Erziehungswissenschaft (Theoretische Erziehungswissenschaft: Produktion von nomologischem Wissen >Wissen über allgemeine Gesetzmäßigkeiten; Historiografie der Erziehung: vergangene geschichtliche Ereignisse, Abläufe, Zusammenhänge erforschen)
                                                            1. Philosophie der Erziehung/Bildung (Fragen nach dem Sinn und Zweck von Bildung/Erziehung)
                                                              1. Praktische Pädagogik (Mittler zwischen Theorie und Praxis)
                                                            2. „Für den Kritischen Rationalismus stellt empirisch-analytische Wissenschaft keine unmittelbare Handlungsanleitung für die Praxis dar. Sie expliziert jedoch Wirkungsgefüge und kann daher nach entsprechender Transformation für die Klärung von Handlungsalternativen herangezogen werden.“
                                                              1. der Kritische Rationalismus ist eine von Karl Popper begründete philosophische Denkrichtung (>„Lebenseinstellung, die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden.“ Wikipedia)
                                                                1. H-O-Schema: „Eine deduktiv-nomologische Erklärung eines Ereignisses geht davon aus, dass ein Satz, der das zu erklärende Ereignis beschreibt, logisch begründet, d.h. abgeleitet wird
                                                                  1. Explanandum: Draht A leitet Elektrizität
                                                                    1. Gesetz: Kupfer leitet Elektrizität
                                                                      1. Randbedingungen: Draht A besteht aus Kupfer
                                                                  2. Würdigung und weitere Entwicklung
                                                                    1. Zwischen dem Kritischen Rationalismus und den neueren empirischen Ansätzen muss klar unterschieden werden
                                                                      1. Aktuelle empirische Studien „beziehen auch qualitative Methoden und Handlungsforschung in das Forschungsdesign mit ein.“
                                                                        1. Die Handlungsforschung hat eine grundsätzlich andere Konzeption von Wissenschaft als der Kritische Rationalismus
                                                                          1. Es geht nicht zuerst um die Erkenntnisse, sondern um die praktische Lösung von Problemen
                                                                            1. Aktive Einbeziehung der „beforschten“ Menschen Objekt-Subjekt-Beziehung wird zu Subjekt-Subjekt-Beziehung
                                                                            2. Kritik am Kritischen Rationalismus:
                                                                              1. Von den Vertretern der Frankfurter Schule:
                                                                                1. Mangelnde Theorieorientierung
                                                                                  1. Fehlender Gesellschaftsbezug
                                                                                    1. Naturwissenschaftliche Forschungsmethoden lassen sich nicht 1:1 auf die Sozial-Geisteswissenschaften übertragen
                                                                                    2. Vom Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn (1922-1996)
                                                                                      1. Jede Theorie kennt unerklärbare Fakten
                                                                                        1. Widersprechende Fakten können durch zusätzliche ad hoc-Hypothesen erklärt und integriert werden
                                                                                          1. Falsifizierende Beobachtungen werden durch Zusatzannahmen „rationalisiert“
                                                                                            1. „Erst wenn es zu viele ad hoc-Hypothesen gibt und eine einfachere alternative Theorie vorhanden ist, kann es zu einem Paradigmenwechsel kommen.“
                                                                                        Show full summary Hide full summary

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