Pregunta | Respuesta |
Def. Persönlichkeit | individuelle Konstellation von Eigenschaften, Persönlichkeitsentwicklung als lebenslanger Prozess |
Notwendige Merkmale zur Diagnose einer Persönlichkeitsstörung | 1. innere Verhaltens und Erfahrungsmuster weichen deutlich von gesellschaftlicher Norm ab in den Bereichen: Kognition, Affektivität, Impulskontrolle/Bedürfnisbefriedigung, zwischenmenschliche Beziehungen 2. Abweichung so ausgeprägt, dass Verhalten in vielen Situationen unangemessen ist 3. Persönlicher Leidensdruck ist 2) zuzuweisen 4. Nachweis, dass Abweichung im späten Kindesalter oder Adoleszenz begann und seiter stabil/ von dauer ist 5. Abweichung kann nicht durch andere psych. Erkankung erklärt werden 6. körperliche Ursachen ausgeschlossen |
F60.6 Änsgtlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen | -Große Angst vor negativer Bewertung, Wunsch nach emotionaler Nähe, Minderwertigkeitsgefühle, „ungeschickt“ in Beziehungen, „schüchtern“ -Vermeidung von engen Bindungen, Konflikten & beruflichen Herausforderungen andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiertwerden, Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik -> eingeschränkte Beziehungsfähigkeit Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten. |
F60.7 Abhängige Persönlichkeitsstörung | -Suche nach „überlegenen“, „führenden“ Partnern in Beziehungen -Zurückstellen eigener Bedürfnisse und Entscheidungsunfähigkeit -> verlassen sich bei kleineren oder größeren Lebensentscheidungen passiv auf andere Menschen, geben Verant-wortung ab -> Angst verlassen zu werden führt zu erhöhtem Risiko andere Störung zu entwickeln (Angststörung, Depressionen etc.) |
F60.5 Zwanghafte/ anankastische Persönlichkeitsstörung | pflichtbewusst, korrekt, unflexibel, eigensinnig, Perfektionismus, Verlieren in Details, Übermäßige Zweifel, Streben nach Kontrolle durch Regeln, Normen & Listen, Schwierigkeit „inkompetente“ Menschen zu tolerieren (Bewertung entweder „richtig“ oder „falsch“), Teilweise übertriebene Sparsamkeit |
DF60.2 dissoziale Persönlichkeitsstörung | ICD „dissozial“, DSM5 „antisozial“ -Neigung zu unbedachtem, impulsivem Vehalten, Geringe Frustrationstoleranz, Mangel an Empathie,Schuldbewusstsein & Verantwortungsgefühl, Oft wechselnde Beziehungen, Respektlos oder manipulativ, neigen zu Schuldzu weisungen, Häufig zusätzlich Substanzmissbrauch und/oder Suchterkrankung nachteilige Erlebnisse zB Bestrafung zeigt keine Änderung im Verhalten |
F60.8 sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen Narzistische Persönlichkeitsstörung | - Fantasien von Erfolg, Macht, Schönheit und Liebe, fühlen sich einzigartig, Streben in übertriebenem Maße nach Bewunderung, Gefühl von Überlegenheit, Sonderstatus, Gefühle von Neid gegenüber anderen oder Glaube, anderen wären neidisch Wenn narzistische Bedürfnisse nicht gestillt: Aggression Gleichzeitig fragiles Selbsterleben, Angst vor Kritik (diese kann depressive Episoden, Gefühle von Wertlosigkeit und Leere auslösen) |
F60.0 Paranoide Persönlicheitsstörung | Tiefes Misstrauen gegenüber anderen, Analyse derer Motivationen, Stets wachsam, geben aus Vorsicht wenig von sich preis, In Beziehungen: Angst vor Betrug, starke Eifersucht, Überinterpretation, nachtragend Einige leiden aber auch unter starken Ängsten durch die „Bedrohung“ |
Epidemiologie bei PS | - ca. 50% aller psychisch behandelten Patienten - 70 bis 90% aller Patienten in der forensischen Psychiatrie - 2/3 aller Betroffenen weisen eine weitere psychische Erkrankung auf - Höheres Risiko für Angststörungen, affektive Störungen und Essstörungen |
Diagnostik von PS | Patienten erleben ihr Verhalten oft nicht als störend (Ich-Synton), viele stellen sich wegen anderer Krankheiten vor (s.o.) - Einbeziehung verschiedener Informationsquellen über langen Zeitraum, Eigen-und Fremdanamnese zur Feststellung, ob Auffälligkeiten über langen Zeitraum anhalten Diagnose kann nur gestellt werden, wenn differenziert werden kann, welche Verhaltensweisen/Denkmuster zur akuten Krankheit und welche auf die PS/VS zurückzuführen ist |
Therapie bei Persönlichkeitsstörungen allgemein | a)Psychotherapie - Bedingung: Hierarchisierung von Problembereichen (weil mehrere Problembereiche), Detaillierte Diagnostik, Beziehungsaufbau - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen zB durch Psychoedukation Aktivierung und Bearbeitung dsysfunktionaler Muster b)Pharmakotherapie - Es existiert kein Medikament für die spezifische Behandlung - Symptomatische Behandlung von Teilaspekten |
Persönlichkeitsstörungen Codes im ICD-10 | F6 |
Borderline Symptomatik | Affektivität, Impulsivität, Kognition, Beziehungen |
Borderline Komorbidität | -zusätzliche Erkrankungen bei BPS sehr häufig depressive Syndrome, Angststörungen, Substanzabhängigkeit, Essstörungen, andere PS |
Borderline Verlauf und Prognose | - Beginn typischerweise in der frühen Adoleszent - Maximum der Symptomatik ca. mit 25 - Mit zunehmendem Alter, Abnahme der Intensität - Nur ca. 50% aller sprechen auf die therapeutischen Verfahren an |
Borderline Epidemiologie | - Ca. jeder 10. Ambulant behandelte Patient - Etwa 15 – 20% aller stationären Patienten - Suizidrate sehr hoch (5-8%) |
Borderline Ätiologie | psychosoziale Faktoren, biologische Faktoren, Folgen aus Kombination dieser |
Borderline Therapie | Psychotherapie Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) Mentalization-based therapy (MBT) Schemafokussierte Therapie für BPS (SFT) Übertragungsfokussierte Therapie (Transference Focused Therapy, TFT) Pharmakotherapie |
F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle | zB pathologisches Spielen, Brandstiften, Kleptomanie.... |
Kleptomanie | Symptomatik - Wiederholtes Bedürfnis zu Stehlen als Drang - Kein persönlicher Nutzen und Wahrnehmung der Sinnlosigkeit (Ich-dyston) - Erregung -> Lustempfinden -> Erleichterung |
F61 Kombinierte Persönlichkeitsstörung wann diese Diagnose vergeben? | Wenn die allgemeinen Kriterien für eine PS erfüllt sind, jedoch nicht für eine spezifische PS/ kein vorherrschendes Symptombild |
F62 andauerne Persönlichkeitsänderungen F62.0 nach Extrembelastung F62.1 nach psychischer Krankheit | Folge traumatischer Erfahrungen (Gefangenschaft/Folter) -> vorher evtl. posttraumatische Belastungsstörung oder nach langer schwerer psychischer Störung Zeitkriterium: Symptomatik muss mind. 2 Jahre bestehen |
F64 Störungen der Geschlechtsidentität | Sexualentwicklungsstörungen mit Leiden am eigenen biologischen Geschlecht und dem Wunsch dem anderen Geschlecht anzugehören (zB Transsexualität oder Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen) |
F65 Störungen der Sexualpräferenz | Sexualverhaltensstörungen auch: "Paraphilien" zB Fetischismus Exhibitionismus Voyeurismus Pädophilie Sadomasochismus |
F66 Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung | sexuelle Reifungskrise in der Jugend ichdystone Sexualorientierung (zB homosexuell aber starker Wunsch nicht so zu sein) |
F68 Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen Artifizielle Störung / "Münchhausen-Syndrom" | Fehlen einer körperlichen oder seelischen Erkrankung -> Vortäuschen oder absichtliches Erzeugen von Symptomen, bspw durch Injektionen, Schnittverletzungen mit dem Wunsch nach Untersuchungen oder gar Operationen - durch Krankenrolle Zuwendung durch Umwelt? Differentialdiagnose: KEINE Simulation (belastungsbedingt oder aus äußeren Gründen zB Klausur nicht mitschreiben zu wollen) |
Münchhausen-by-proxy-Syndrom | psychisch kranke Eltern - meist überfürsorgliche, medizinisch gebildete, isoliert lebende Frauen - rufen bei ihrem Kind absichtlich Symptome hervor, um Hilfe und Aufmerksamkeit zu bekommen -> zunächst nicht offensichtliche Form der Kindesmisshandlung, kann tödlich enden |
F60.1 Schizoide Persönlichkeitsstörung | Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben. |
F60.3 emotional instabile Persönlichkeitsstörung allgemeine Merkmale Unterscheidung zweier Typen | Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, unvorhersehbare und launenhafte Stimmung, Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren, Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen: a) impulsiver Typus (gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle) b) Borderline- Typus (zusätzlich gekenn-zeichnet durch Störungen des Selbst-bildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, chronisches Gefühl von Leere, intensive, aber unbeständige Beziehungen, Neigung zu selbstdestru-ktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen |
F60.4 Histrionische Persönlichkeitsstörung | Persönlichkeitsstörung, die durch oberflächliche und labile Affektivität, Dramatisierung, einen theatralischen, übertriebenen Ausdruck von Gefühlen, durch Suggestibilität, Egozentrik, Genusssucht, Mangel an Rücksichtnahme, erhöhte Kränkbarkeit und ein dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen und Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist. |
F60.5 Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung | Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen. |
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