Question | Answer |
Was ist der Stroop Effekt? | Der Stroop-Effekt ist ein experimentalpsychologisches Phänomen, das bei mentalen Verarbeitungskonflikten auftritt. Er zeigt, dass trainierte Handlungen nahezu automatisch ablaufen, während ungewohnte Handlungen eine größere Aufmerksamkeit benötigen. Im klassischen Experiment sollen die Probanden die Farben der dargebotenen Wörter benennen. Handelt es sich dabei um Farbwörter, die nicht ihrer Druckfarbe entsprechen, steigen Reaktionszeit und Fehlerzahl. |
Wirksamkeit unter Idealbedingungen | Efficacy |
Effektivität unter Alltagsbedingungen | Effectiveness |
3 Schwerpunkte der Qualitätssicherung nach Donabedian (1980) | STRUKTURQUALITÄT -> Rahmenbedingungen: sachliche, personelle Voraussetzungen, Aussstattung, interne Vernetzung, Qualifzierungsmaßnahmen PROZESSQUALITÄT -> Umsetzung aufgrund der Rahmenbedingungen. Durchführung und Verlauf der Leistung- Standards, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Dokumentation ERGEBNISQUALITÄT -> Erreichung der Ziele, Auswirkung der Behandlung |
Kriterien der Testbeurteilung | Objektivität Reliabilität (Zuverlässigkeit - Retest) Validität (Gültigkeit- misst der Test das, was er zu messen vorgibt) |
Konklusivität: Schlüssigkeit, Bewertung nach möglichem Ausmaß der Störfaktoren; Alternativerklärungen können weitestgehend ausgeschlossen werden | interne Validität |
Ausmaß der Generalisierbarkeit auf andere Personen, Situationen, Zeitpunkte | externe Validität |
Fall-Kontroll-Studie | retrospektiv. Vergleich Fallgruppe -Gruppe Erkrankter vs. Kontrollgruppe -Gruppe Gesunder wird befragt- Blick auf vermutete Exposition, analytisch, quasiexperimentell |
Querschnittsstudie/erhebungen | Zu einem best. Zeitpunkt werden mit demselben oder einem vergl. Instrument mehrere unabhängige Stichproben jeweils einmal untersucht. Bsp.: Prävalenzstudie (quasiexp., analytisch) erlaubt Aussagen über die Punktprävalenz |
Längsschnittstudie/erhebungen | Bsp.: Kohortenstudie (z.B. Mannheimer Risikostudie) 1. Trendstudie - diesselbe Studie zu mehreren Zeitpunkten mit unterschiedlichen Stichproben 2. Panelstudie- Erhebung von Daten zu mehreren Zeitpunkten mit derselben Stichprobe erlaubt Aussagen über die Periodenprävalenz und die Inzidenzraten. |
RCT-Studie | Randomisierte kontrollierte Studie- Randomisierung: Zufallseinteilung: 2 Vergleichsgruppen: eine Gruppe erhält zu erprobendes Medikament/Verfahren, andere Gruppe Standardbehandlung oder Placebo. experimentelles Design. Bsp. Wirksamkeitsprüfung |
2 Möglichkeiten der statistischen Analyse einer Studie | 1) intention to treat: Berücksichtigung aller Probanden, die man beabsichtigtete (intention) zu behandeln (to treat). 2) per protocol: Berücksichtigung der Daten der Probanden, die prüfplankonform aufgenommen werden konnten- ohne drop-out-Probanden |
Effektstärke nach Cohen | d= 0,2 kleiner Effekt d= 0,5 mittlerer Effekt d= 0,8 starker Effekt |
bevorzugte Veröffentlichung von Studien mit positiven/signifikanten Ergebnissen, Vorselektion | Publikationsbias (Verzerrung). File Drawer Problem (Aktenschubladenproblem) |
Evidenzgrad | Cochrane Klassifikation Stufe Evidenz-Typ Ia wenigstens ein systematischer Review auf der Basis methodisch hochwertiger kontrollierter, randomisierter Studien (RCTs) Ib wenigstens ein ausreichend großer, methodisch hochwertiger RCT IIa wenigstens eine hochwertige Studie ohne Randomisierung IIb wenigstens eine hochwertige Studie eines anderen Typs quasi-experimenteller Studien III mehr als eine methodisch hochwertige nichtexperimentelle Studie IV Meinungen und Überzeugungen von angesehenen Autoritäten (aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien |
Was heißt Operationaliseren? | Die Operationalisierung ist ein Vorgang, um Konstrukte messbar zu machen. Dabei werden den Konstrukten direkt beobachtbare Kriterien zugeordnet. Man unterscheidet zwei Schritte der operationalen Definitionen: 1. Messorientiert (Wie soll gemessen werden?) Hier werden die abhängige Variable (AV) und die Erhebungsinstrumente (z.B. Test, Interview, Beobachtung,…) festgelegt. 2. Untersuchungsorientiert (Wie soll untersucht werden?) Hier wird die unabhängige Variable (UV) festgelegt und der Untersuchungsplan ausgewählt. |
X -> Y ^ l Z | Moderatorvariablen beeinflussen und verändern die Wirkung einer unabhängigen Variable auf eine abhängige Variable. Eine Moderatorvariable zählt zu den Kovariablen, d.h. sie ist nicht Bestandteil der Untersuchungshypothese übt trotzdem einen Einfluss auf die abhängige Variable (AV) aus. |
X->Z->Y | Eine Mediatorvariable zählt zu den Kovariablen, d.h. sie ist nicht Bestandteil der Untersuchunsghypothese, übt aber trotzdem einen Einfluss auf diese aus. Sie vermittelt den Effekt der unabhängigen Variable (UV) auf die abhängige Variable (AV). |
Was ist die unabhängige Variable, das Treatment, die Behandlung, die Bedingung, der Faktor, der Prädiktor? | Die unabhängige Variable ist die experimentelle Bedingung, welche durch den Forscher manipulativ oder selektiv eingeführt wird. Ihr Einfluss auf die abhängige Variable wird untersucht. |
Nenne die vier Entwicklungsstufen der Leitlinien Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) . | S1: von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet S2k: eine formale Konsensfindung hat stattgefunden S2e: eine systematische „Evidenz“-Recherche hat stattgefunden S3: Leitlinie mit zusätzlichen/allen Elementen einer systematischen Entwicklung (Logik-, Entscheidungs- und „Outcome“-Analyse, Bewertung der klinischen Relevanz wissenschaftlicher Studien und regelmäßige Überprüfung) Hinweis: 70% der LL entsprechen der Stufe S1 |
Was ist eine High-Risk -Studie? | Eine Art der prospektiven Studie, bei der das ZUsammenwirken von genet. Disposition und Umweltfaktoren erfasst wird, um Prädiktoren für das Auftreten späterer Erkrankungen zu suchen. |
Bsp. einer retrospektiven Studie | Befragung von Senioren über ihre Erinnerungen II WK. |
Bsp. Labor-Studie | künstliches Milieu Bsp.: Fremde -Situations-Test |
Sytematische wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen.Bsp.: Auszählung aggressiven Verhaltens auf dem Spielplatz | Feldforschung/studie |
Einzelfalluntersuchung Fallbericht | Beschreibung von Fallbeobachtungen. Ein Individuum oder ein im Hinblick auf ein Merkmal homogenes Kollektiv wird betrachtet, meist wenig standard. Verfahren- Hypothesengenerierung, Auswertung Zeitreihenanalyse (Trend, Oszillation-Zustandsänderung, Fehlerkomponenten) |
Begrifff für die Zusammenfassung von Einzelergebnissen | Aggregation |
Gruppenstudien | Experimental-/Kontrollgruppe- Mittelwertunterschied wird auf statistische Signifikanz untersucht. |
Randomisierung | Zuteilung Experimental-/Kontrollgruppe erfolgt zufällig |
Experiment | genau definiert, dient der Überprüfung der Hypothese, muss reproduzierbar sein. Veränderung der UNABHÄNGIGEN Variable- Messung der ABHÄNGIGEN. Andere Variablen werden kontrolliert und konstant gehalten. |
Quasiexperiment | keine Kontrollgruppe oder keine Randomisierung-> Veränderung kann z.T. auf Unterschiede der Gruppe zurückgehen |
Was ist eine Epidemiologische Erhebung? Unterschied deskriptiv vs. analytisch | deskriptiv: Auftreten und Verteilung der Krankheit über Populationen, geografische Regionen und die Zeit. analytisch: erfasst Ursachen, Risikofaktoren, weitere Determinanten |
PRÄVALENZRATE | Anzahl der Erkrankten im Verhältnis zur Anzahl der untersuchten Personen |
Standardabweichung | Maß für die Abweichung der Einzelwerte einer Messreihe von ihrem arithmetischen Mittelwert, definiert als positiver Wert der Wurzel aus der Varianzσ(X) = √Var(X) 68,3 % der Realisierungen im Intervall µ ± σ, 95,4 % im Intervall µ ± 2σ und 99,7 % im Intervall µ ± 3σ |
wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Verbreitung sowie den Ursachen und Folgen von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Bevölkerungen oder Populationen beschäftigt | Epidemiologie |
Was ist die administrative Prävalenz? | Routinestatistik in Kliniken |
Lebenszeitprävalenz v. Lebenszeitrisiko | 1) Häufigkeit der Personen, die einmal in ihrem Leben an einer bestimmten Erkrankung leiden. 2) Wahrscheinlichkeit mit der man im Laufe ds Lebens die Krankheit entwickelt. |
Häufigkeit mit der ein Ereignis bei Angehörigen einer Population mit einem bestimmten Merkmal auftritt. | Relatives Risiko |
Begriff stellt dar, um welchen Prozentsatz man eine Krankheitshäufigkeit senken kann, würde man den Risikofaktor ausschalten. | attributable Risiko |
Odds ratio | Wettchancen-Rechnung; Quotient zweier "Chancen"; Verhältnis zwischend er Wahrscheinlichkeit des Auftretens und des Nicht-Auftretens. Kreuzprodukt der 4 Felder Tafel |
Daten aus Generalisierung, Klassifikation oder Interpretation vs. Daten unmittelbar aus der Erhebung | Sekundärdaten vs. Primärdaten |
2 Arten Kohortenstudie | Intra-Kohortenvergleich: zeitliche Entwicklung bestimmter Merkmale in einer Kohorte. Inter-Kohortenvergleich: Vergleich Mitglieder versch. Kohorten |
Was zeigen Untersuchungen mit der SSRS und der LCU? | Life event Forschung. Social Readjustment (Rückanpasssung) Rating Scale. Life Change Unit Score- Gewichtung differenzieller Stresswerte nach Ereignissen. Bspw. Zusammenhang LCU Wert und Infektionen, Allergien |
Wieso gilt bei der psychiatrischen Diagnose, die Urteilerübereinstimmung, als relativ unzuverlässig? | Interrater-Reliabilität gering aufgrund: Subjektvarianz Situautionsvarianz Informationsvarianz Beobachtungsvarianz Kriterienvarianz |
Rosenhan Studie 1973 | Gesunde Versuchspersonen haben in der Eingangsuntersuchung behauptet Stimmen zu hören- durchschnittlicher Klinikaufenthalt 19 Tage, medikamentöse Einstellung. Danach Enttarnung von 41 "Simulanten", obwohl die Studie beendet war. |
Mögliche Fehlerquellen im diagnostischen Prozess auf seiten der Therapeutin? | 1. Wahrnehmungsabwehr- beruhigende oder bedrohende Informationen haben mehr Einfluss als neutrale 2. Vermeidungsreaktion aufgrund von Bedrohung 3. Halo/Hof-Effekt, Wahrnehmungsverzerrung, Tendenz hervorstechende Tatsachen zu bevorzugen 3. Error of central tendancy- Tendenz den Mittelwert anzugeben 4. Mildeeffekt- Verharmlosung 5. Extremwert- Effekt- extreme Aussagen sind berichtenswert, andere werden weggelassen 6. Ähnlichkeitsfehler-eigene Eigenschaften dem Patienten zuordnen 7. primacy- regency Effekte- früh oder spät aufgenommene Informationen werden bevorzugt 8. Tendenz das Urteil über andere im deutlichen Kontrast zu sich selbst zu fällen 9. Einzelphänomene in Übereinstimmung mit dem Gesamturteil zu fällen 10. Orientierung an früheren Urteilen |
mögliche Fehlerquellen auf Seiten des Patienten | Erinnerungsfehler, Selbsttäuschung, absichtliche Täuschung, Antworttendenzen, response set/bias= Antworttendenz- soziale Erwünschtheit oder extreme Antworten |
Verfahren zur Selektion von Personen oder Items zwecks weiterer Analyse | Screening |
Eignung eines Tests, Merkmalsträger zu erkennen | Sensitivität, hoch bei niedrigem cut -off Wert |
Inwieweit ist der Test geeignet, Nicht-Merkmalsträger zu entdecken. | Spezitifität, wird erhöht, durch Erhöhung des cut-off Wertes bei positiver Polung |
Was darf bei keiner psychiatrischen/ psychotherapeutischen Exploration fehlen? | Frage nach Suizidalität |
Odds Ratio Faktor | OR= 1 gleich hohes Risiko; OR>1 Risiko erhöht; OR < 1 verringert bei gleichen Bedingungen Bsp.: Odds bei Männern- 0,08 vs. Odds bei Frauen- 0,16 Odds Ratio = 0,16/0,08= 2 - erhöht bei Frauen |
Skala zur Messung vorallem subjektiver Einschätzung | visuelle Analogskala |
Diagnostik bei Enuresis | Anamnese inklusive Stuhlanamnese Quantifizierung der Symptome und Bewertung des Leidensdruckes Miktionsprotokoll Körperliche Untersuchung Harnbefund Sensibilitäts- und Reflexprüfung Sonographie Uroflowmetrie 5.1.2.2.2. im Einzelfall nützliche Maßnahmen Uroflowmetrie+EMG Miktionsbeobachtung Endoskopie und Harnröhrenkalibrierung in Ausnahmefällen (Video)Urodynamik Miktionscystographie (fieberhaften Harnwegsinfekten, pathologischer oberer Harntrakt) |
Sensitivität | Empfindlichkeit. richtig identifizierbare Fälle, d.h. Wahrscheinlichkeit, eine erkrankte Person als krank zu erkennen- Bsp. neugeborenen Screening |
Spezifität | Treffsicherheit. richtig identifizierte negative Fälle, d. h. Wahrscheinlichkeit eine gesunde Person als gesund zu erkennen -> in Anschluss ans Screening- z.B. HIV Suchtest |
weitere Testgütekriterien | Normierung, Vergleichbarkeit, Ökonomie, Nützlichkeit, Zumutbarkeit |
GAS Zielerreichungsbeurteilungsbogen- Kirusek und Shermann 1968 | Patient und Therapeut entwickeln individuell operationalisierte Ziele und gewichten diese hinsichtlich der Relevanz fünfstugfige Skala. Jetzt Zustand in Bezug auf Ausgangssituation |
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