Leistungsmotivation

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(Motivation & Emotion) Mind Map on Leistungsmotivation, created by anna.purucker on 04/02/2014.
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Leistungsmotivation

Annotations:

  • Leistungsmotivation ist komplex, umfasst: - situative Faktoren - kognitive Faktoren (Erwartung-mal-Wert), - emotionale Faktoren (z.B. Flow), - Persönlichkeitsfaktoren (z.B. Erfolgs- oder Misserfolgsorientierung) - Selbstkonzept (z.B. Attributionsmuster). FOLIE 41!
  1. Risiko-Wahl-Modell von Atkinson (1957)

    Annotations:

    • Annahme: Erfolgsmotivierte (EM) streben danach, positive Affekte (Stolz nach Erfolg) zu maximieren, während Misserfolgsmotivierte (ME) negative Affekte (scham nach Misserfolg) minimieren wollen.
    1. TR = Te x Tm

      Annotations:

      • Te (Tendenz, Erfolg aufzusauchen) = Me (Erfolgsmotiv) x Ae (Erfolgsanreiz) x We (Erfolgswahrscheinlichkeit)
      • Tm (Tendenz, Misserfolg zu meiden) = Mm (Misserfolgsmotiv) x Am (negativer Misserfolgsanreiz) x Wm (Misserfolgswahrscheinlichkeit)
      1. 3 zentrale Konstrukte

        Annotations:

        • 1) das individuelle Leistungsmotiv = motive 2) die subjektive Erwarung der Aufgabenbewältigung = expectancy 3) den Anreiz einer Aufgabe = incentive
        1. Vorhersagen

          Annotations:

          • Erfolgsmotivierte Personen (Me > Mm) suchen Leistungssituationen auf, bevorzugen mittelschwere Aufgaben, da sie diese als maximal motivierend erleben. Motivation hat einen umgekehrt U-förmigen Verlauf: der Erfolgsanreiz nimmt mit zunehemender Schwierigkeit der Aufgabe zu; während die Erfolgswahrscheinlichkeit mit zunehmender Schwieirgkeit der Aufgabe absinkt.
          • Misserfolgsmotivierte Personen (Me < Mm) meiden Leistungssituationen; bevorzugen extrem leichte oder extrem schwere Aufgaben.
          1. Empirische Befunde zum Risikowahlmodell
            1. Aufgabenwahl - Atkinson & Litwin (1960)

              Annotations:

              • UV: Erfolgsmotiv (TAT) und Misserfolgsmotiv (TAQ) AV: Wahl der Wurfdistanz in einem Ringwurfspiel (Ring soll auf einen Pflock geworfen werden; je weiter weg, desto schwerer die Aufgabe)
              • Ergebnisse: Erfolgsmotivierte wählen eine mittlere Schwierigkeit Misserfolgsmotivierte wählen nicht die extremen Schwierigkeiten (leichte bzw. schwere) Peak bei beiden Gruppen in etwa an gleicher Stelle; keine absolute Präferenz der misserfolgsmotivierten für extreme Schwierigkeiten.
              • Interpretation: Alle Vpn bevorzugen eine mittlere Schwierigkeit
              1. Fazit

                Annotations:

                • EM präferieren mittlere Aufgabenschwierigkeit mehr als MM MM zeigen im Vgl. zu EM relative Bevorzugung von zu leichten oder schweren Aufgaben ABER: MM präferieren oft nicht die ganz leichten oder schweren Aufgaben
              2. Anspruchsniveau = Leistungsniveau, das eine Person bei einer Aufgabe erreichen möchte, wenn sie ihr vergangenes Leistungsniveau bei dieser Aufgabe kennt

                Annotations:

                • Ergebnisse: EM orientieren sich an bisheriger Leistung und gehen leicht darüber hinaus ( = maximale Unsicherheit) MM setzen unrealistisch hohe oder sehr niedrige Zielsetzungen
                1. Ausdauer - Experiment von Feather (1961)

                  Annotations:

                  • VPn (EM & MM) bearbeiten objektiv unlösbare Aufgabe Instruktion: Vpn ist es freigestellt, wie lange sie an den Aufgaben arbeiten will und wann sie zu einer anderen Aufgabe übergeht UV: Information über angebliche Aufgabenschwierigkeit (Pseude-Normwerte) (hohe (We = 0.05) vs. niedrige Schwierigkeit (We = 0.70) AV: Anzahl Lösungsversuche bei Aufgabe bevor Aufgabenwechsel
                  • Vorhersagen: 1) bei leichten Aufgaben (We = 0.70) sinkt nach Misserfolg die Erfolgserwartung --> We rückt näher an 0.50 heran: EM sollten größere Ausdauer  bei leichten Aufgaben zeigen MM sollten geringere Ausdauer zeigen 2) schwere Aufgaben (we = 0.05) erscheinen nach Misserfolg noch schwieriger --> We rückt weiter weg von 0.50 EM sollten geringere Ausdauer zeigen MM sollten größere Ausdauer bei schweren Aufgaben zeigen
                  • Ergebnis: hypothesenkonform: EM zeigen größere Ausdauer bei leichten Aufgaben, als bei schweren Aufgaben MM zeigen höhere Ausdauer bei schweren Aufgaben als bei leichten Aufgaben
                  1. Fazit

                    Annotations:

                    • Vorhersagen des Risiktowahlmodells bzgl. Aufgabenwahl und Anspruchsniveau-Setzung: Für Erfolgsmotivierte häufig bestätigt worden Für Misserfolgsmotivierte nur z.T.: -zeigen oft nur relative Bevorzugung sehr leichter oder extrem schwerer Aufgaben - verhalten sich mitunter indefferenter gegenüber Manipulationen der Aufgabenschwierigkeit - Je persönlich relevanter die Aufgabe, umso eher scheinen MEs auf Extreme der Schwierigkeitsskala auszuweichen Informationsgewinn / Diagnostizität spielen auch eine Rolle.
                    • Risikowahlmodell hat wenig Vorhersagekraft für Leistungsdaten (Güte, Menge) --> taugt primär für motivationsnahes Verhalen (z.B. Aufgabenwahl, Anspruchsniveausetzung) Tatsächliches Verhalten & erbrachte Leistung hängt von weiteren Faktoren ab - z.B. Fähigkeit, sich gegen Ablenkungen abzuschirmen; löngere Zeit bei einer Sache zu bleiben - Erfordert Modelle der Umsetzung von Zielen in Handlungen und Handlungskontrolle (Thema der Volitionspsychologie)
                2. Alternativerklärung zu Atkinson: Diagnostizität von Aufgaben treibt uns an! Trope und Brickman (1975)

                  Annotations:

                  • Menschen streben nicht nach MAximierung positiver Affekte und Minimierung negativer Affekte, sondern nach Informationsgewinn Leistungshandeln lässt sich entsprechend besser  mit dem Bedürfnis, etwas über die Eigene Person zu erfahren, erklären.
                  • Aufgaben mittlerer Schwierigkeit liefern Maximum an Infromation über die eigene Leistungsfähigkeit
                  • Erfolgsmotivierte streben nach maximaler informativer Rückmeldung über ihre Leistungsfähigkeit
                  1. Experiment von Trope (1975)

                    Annotations:

                    • UV: 1) MM und EM 2) Aufgabenschwierigkeit 3) Diagnostizität = Differenz zwischen dem Prozentsatz der Personen mit hoher vs. niedriger Fähigkiet, die die Aufgabe (angeblich) lösen können
                    • Ergebnis: Hoch Leistungsmotivierte streben möglichst informative Rückmeldungen über ihre Leistungen an,  während das bei niederig Leistungsmotivierten weniger ausgeprägt der Fall war: Bevorzugung mittelschwerer Aufgaben bei EM könnte also wirklich an deren höheren Diagnostizität liegen
                  2. Der Einfluss von Kausalattributionen
                    1. Attributionstheorie

                      Annotations:

                      • Wichtige Begründer Heider (1958): the psychology of interpersonal relations Kelley (1972): Causal schemata & the attribution process
                      • Grundannahme der Kausalattribution: Menschen haben das Bedüfrnis, sich ihre Umwelt verstehbar (und kontrollierbar) zu machen, indem sie Ereignisse und Verhalten auf Ursachen zurückführen.
                      • Wann und wie führen wir Ereignisse / Verhalten auf Ursachen zurück? Attributionen = AV
                      1. Attributionale Theorie

                        Annotations:

                        • Weiner, 1986, 1995: Auf welche Ursachen eine Person Handlungsergebnisse attribuiert, beeinflusst ihre Motivation und emotionalen Reaktionen
                        • Welche Effekte haben Kausalattributionen bzgl. Motivation, Emotionen & Verhalen? Attributionen = UV
                        1. Kausalattribution und Motivation

                          Annotations:

                          • Auswirkungen von Erfolg und Misserfolg auf die Motivation hängen davon ab, auf welche Ursachen man eigene Leistung zurückführt
                          • Attribution eines Misserfolgs auf... 1) ... eigene Unfähigkeit: geringere Motivation, es erneut zu versuchen 2) ... Zufall: Motivation, es erneut zu versuchen, aber ohne sich besonders vorzubereiten 3) ... Ungenügende Vorbereitung: Motivation, sich beim nächsten Mal anzustrengen
                          1. Drei Diemensionen von Kausalattributionen

                            Annotations:

                            • 1) Lokus der Kontrolle: internale Ursachen (z.B. Anstrengung) vs externale Ursachen (z.B. Aufgabenschwierigkeit)
                            • 2) Stabilität über die zeit: stabile Ursachen (z.B. Begabung) vs. variable Ursachen (z.B. Anstrengung)
                            • 3) Kontrollierbarkeit: kontrollierbare Ursachen( z.B. aufgewendete Vorbereitungszeit) vs. unkontrollierbare Ursachen (z.B. Krankheit am Prüfungstag)
                            1. Motivationale Auswirkungen von Kausalattributionen siehe Folien 28 ff!!
                              1. Attributionsmuster von Erfolgs- und Misserfolgsmotivierten

                                Annotations:

                                • Erfolgsmotiviertes Attributionsmuster: Erfolg = internale und stabile Faktoren (Fähigkeit) Misserfolg = zeitvariable Faktoren (mangelnde Anstrengung, Pech) Erfolgsmotivierte neigen zu selbstwertdienlichen Attributionsmustern, suchen Herausforderungen auf
                                • Misserfolgsmotiviertes Attributionsmuster: Erfolg = zeitvariable und/ oder externale Faktoren (Glück, leichte Aufgabe) Misserfolg = internale und stabile Faktoren (Fähigkeit) Misserfolgsmotivierte neigen zu selbstwertbelastenden Attributionsmustern, meiden Leistungssituationen Chronisch selbstwertbelastender Attributionsstil bei Misserfolg (zeitinstabil, internal): Leistungsbeeinträchtigungen nach Misserfolg; Risikofaktor für "erlernte Hilflosigkeit"
                            2. Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation, Heckhausen (1975, 1999)

                              Annotations:

                              • Integratives, prozesstheoretisches Modell aus: Risikowahl-Modell & Attributionstheorie (Leistungsmotiv in seinen beiden Ausprägungen wird als ein sich selbst stabilisierendes System betrachtet)
                              1. Leistungsmotivation = Zusammenspiel von drei Teilprozessen
                                1. Vergleich mit Standard (Zielsetzung / Anspruchsniveau)

                                  Annotations:

                                  • Erfolgsmotivierte haben das realistische Anspruchsniveau  mittelschwerer Aufgaben dies gibt ihnen die Chance zu lernen, wie Leistung von eigener Anstrengung abhängt und man durch Üben besser wird
                                  • Misserfolgmotivierte haben das unrealistische Anspruchsniveau  zu schwerer oder zu leichter Aufgaben das gibt ihnen keine Gelegenheit zu lernen, dass Leistung von eigener Anstrengung abhängt oder man durch Üben besser wird.
                                  1. Ursachenzuschreibung für Erfolg und Misserfolg

                                    Annotations:

                                    • Erfolgsmotivierte attribuieren den Erfolg auf die eigene Anstrengung, dies stärkt die Zuversicht in die eigene Fähigkeit außerdem attribuieren sie Misserfolg auf einen Anstrengungsmangel oder Pech, was zu einer größeren Anstrengung beim nächsten Mal motiviert
                                    • Misserfolgsmotivierte attribuieren Erfolg auf das Glück oder aber auf leichte Aufgaben, dies heißt, dass für sie der Erfolg wenig bedeutet, gleichzeitig attribuieren sie Misserfolg auf einen Mangel an Begabung, somit ist Misserfolg sehr belastend.
                                    1. Selbstbewertungsaffekte (Stolz, Scham, etc.)
                                    2. Selbsstabilisierung der Erfolgsmotivation
                                      1. Selbsstabilisierung der Misserfolgsmotivation
                                        1. Teufelskreis der Misserfolgsorientierung
                                      2. Fazit: Unterschiede in Leistungsmotivation

                                        Annotations:

                                        • Erfolgsmotivierte: - Bevorzugen mittelschwere Aufgaben - Suchen Infos zur eigenen Kompetenz - Beharrliches Leistungsstreben mit realistischem Anspruchsniveau - Attribuieren Erfolg auf eigene Kompetenz und Misserfolg external, v.a. auf Anstrengung
                                        • Misserfolgsmotivierte: - Bevorzugen relativ leichte bzw. schwere Aufgaben, um Misserfolg zu vermeiden bzw. Misserfolg den eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben - vermeiden Info über Kompetenz - Ängstliches Leistungsstreben, unrealistischer Anspruch - Attribuieren Erfolg external und Misserfolg auf unzureichende eigene Kompetenz
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