Diese Mindmap ist meine Zusammenfassung des vierten Kapitels des Studienbriefes 33040, welches zum Studium der Bildungswissenschaften der Fern Universität Hagen gehört.
Kant "stellt die
Erziehungstheorie vor die
Aufgabe, eine Antwort auf
die Frage zu geben, wie die
menschliche Freiheit, die
Menschlichkeit als
Autonomie zur Entfaltung
kommen und erhalten
werden kann."
Zwang ist
notwendig
Zentrale Ziele sind
Mündigkeit und
Aufklärung des
Menschen
Moralisierung ist die höchste
Aufgabe des Menschen
Mündigkeit
...ist ein
Rechtsbegriff
meint ein
Leben frei von
Herrschaft
"Aufklärung ist der
Ausgang des
Menschen aus
seiner selbst
verschuldeten
Unmündigkeit."
Unmündigkeit
"... ist das Unvermögen, sich
seines Verstandes ohne
Leitung eines anderen zu
bedienen."
Aufklärung als
Ausgang aus der
Unmündigkeit
...besteht darin, "dass der Mensch
nicht selbst denkt, nicht hinterfragt,
nicht über Gründe und Möglichkeiten
eigenen Handelns reflektiert. Der
Mensch lässt sich vorschreiben, was
er wissen kann, tun soll und hoffen
darf."
...ist grundsätzlich
selbst verschuldet
Unmündige Lebensführung
ist also ein Leben unter
Vormundschaft
Das Verhältnis zwischen Erzieher
und Erziehenden entspricht
zunächst einer Vormundschaft,
Unmündigkeit liegt im Wesen der
Erziehung
Vormundschaft soll
Sicherheit und Geborgenheit
gewährleisten, d.h. wer sie
'verlässt' muss dies riskieren,
um eine eigenständige
Lebensführung zu gestalten
Autoritäten können
Unmündige besser
lenken und regieren
Kant richtet sich gegen jede
Autorität, "die die Freiheit des
Menschen und eine mündige
Lebenführung einschränken
oder gar verhindern will."
"Sapere Aude! Habe Mut, dich
deines eigenen Verstandes zu
bedienen!"
Kennzeichen von Mündigkeit ist das Selbstdenken
Die Freiheit des Menschen geht bei Kant
einher mit Aufklärung
1. Das Kind sollte erstmal grundsätzlich frei sein
(ausgenommen von Dingen wo es sich selbst schadet
oder der Freiheit anderer im Wege ist)
2. Das Kind muss lernen, dass es seine Zwecke nur erreichen kann,
wenn es auch anderen ermöglicht ihre Zwecke zu erreichen (>dass
es kein Vergnügen hat, wenn es nicht die Dinge tut, von denen man
möchte, dass es sie lernt)
3. Zwang wird auferlegt, um zu dem Gebrauch der Freiheit zu
führen; es wird kultiviert um später frei sein zu können
Kant geht davon aus, dass
Menschen grundsätzlich mündig
oder aufgeklärt werden können
Erziehung über Generationen
Erziehung wird über die Gedanken
der Mündigkeit und der
Generationen begründet
"Die Erziehung des Einzelnen soll über die
Generationen zur Erreichung der Bestimmung der
Menschengattung führen. Das heißt, jede
Generation ist beteiligt am Bau eines Hauses, das
einst fertig wird und für einen aufgeklärten
Zustand der Menschen steht."
Kant geht davon aus, dass die Natur
eine zweckmäßige Absicht mit
ihren Geschöpfen verfolgt
Jedes Geschöpf (Gattung)
soll sich vollständig und
zweckmäßig entwickeln
Er geht davon aus, dass dies
beim Menschen der Gebrauch
der Vernunft ist
Es braucht viele Versuche, Unterricht und Übung um in
seiner Einsicht langsam fortschreitende Stufen zu
erreichen. Um die vollständige Einsicht zu erlangen muss
ein Mensch entweder unmäßig lange Leben oder durch
eine Reihe von Zeugungen seine Einsicht an die
folgenden Generationen weitergeben, damit
irgendwann dieser Zustand erreicht werden kann
Darin liegt auch der Unterschied zum Tier, welches
die Entwicklung seiner Naturanlagen in einem
abgeschlossenen Leben entfalten kann bzw. muss
"Erziehung steht [...] im Kontext eines
sukzessiven Fortschrittgedankens, der auf
die menschliche Gattung verweist."
"Für Kant ist die Höherentwicklung der Gattung mit
dem Anspruch von Aufklärung und Mündigkeit im
Sinne des aufklärerischen Fortschrittsgedanken durch
die menschliche Natur begründet."
Der Mensch kann laut Kant
vervollkommnet werden, wenn jede
Generation im Sinne der Mündigkeit
erzogen wird. Erziehung ist dafür
unerlässlich!
Eindruck einer
Ungerechtigkeit, weil
frühere Generationen
keinen Nutzen von
diesem Fortschritt haben
Erziehung und auch die
Reflexion über Erziehung
sind Bestandteil der
Vervollkommnung
menschliche Anlagen
Der Mensch ist das einzige
Geschöpf, welches erzogen werden
muss, da sich erst dann die
Naturanlagen richtig entfalten
können
"Der Mensch wird
nur durch Erziehung
zum Menschen."
"Der Übergang von der
Natur zum kultivierten
Zustand ist nötig und
muss jeweils individuell
vollzogen werden."
Kant sieht die Natur als Grundlage für die
Kultur, Rousseau betonte den Unterschied
zwischen Natur und Kultur
Drei Anlagen sind nach Kant
pädagogisch zu entfalten
Diese ermöglichen
das moralisch Gute
für den Menschen
Nach Kant haben wir alle
Anlagen des Guten in uns.
Es ist an uns diese zu
entwickeln und auch
davon hängt unser eigenes
Glück ab
1. Tierheit
Der Mensch ist ein Lebewesen,
welches sich selbst erhalten und
fortpflanzen muss und mit
anderen zusammenlebt
"Der Mensch muss überlebensfähig sein,
andernfalls ist die Frage nach einer guten
Lebensführung erst gar nicht zu stellen
2. Menschheit
Der Mensch ist ein
kulturell-soziales
Wesen
"Fähigkeit zu Kultur und Zivilisation
[...] umfasst insgesamt den
Gebrauch der menschlichen Kultur
3. Persönlichkeit
"Die Anlage für Persönlichkeit ist
die Empfänglichkeit der Achtung
für das moralische Gesetz, [...]"
Persönlichkeit ist zentral für
die moralische Bildung
"Moralität gehört letztlich
zum Bereich der Bildung.
Sie kann erzieherisch
durch Praktiken nicht
'hergestellt' werden; der
Mensch muss sich selbst
moralisch bilden."
moralische Bildung ist,
wenn der kategoriale
Imperativ Motiv des
Handelns und Prinzip der
Lebensführung ist
"Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst,
daß sie ein allgemeines Gesetz werde."
"Handle so, daß du die
Menschheit, sowohl in deiner
Person als in der Person eines
andern, jederzeit zugleich als
Zweck, niemals bloß als Mittel
brauchest."
Erziehungsaufgaben und -praktiken
"Der Mensch hat die Möglichkeit der
Selbstbesserung, doch dazu muss er
diszipliniert, kultiviert und zivilisiert
werden, und er muss sich selbst
moralisieren."
negativ, steht der Freiheit als
Selbstbestimmung entgegen
"Disziplinierung ist [...]
Bezähmung der Wildheit"
Soll die Tierheit umwandeln
>Herrschaft über die Triebe
"Der Mensch soll vernünftig
handeln und nicht blind
seinen Wünschen und
Launen folgen"
Hinweise auf Regeln, Gesetze, müssen dennoch
als Freiheit vom Menschen gefühlt werden
Es geht nicht darum den
eigenen Willen zu brechen
Kinder müssen den
Grund der Disziplinierung
kennen
Notwendig für die
Ermöglichung von Kultur,
Zivilisation, Moralität
Kultivierung
positiv, praktisch
Belehrung und
Unterweisung
Verschaffung von
Geschicklichkeit
Ausbildung
intellektueller und
körperlicher
Fähigkeiten und
Fertigkeiten, Erwerb
von Wissen und
Können, welches für ein
kulturell-soziales Wesen
als wichtig erachtet
wird
Kultivierung ist primär
auf das Denken-lernen
gerichtet und somit
Voraussetzung für
mündige Lebensführung
Zivilisierung
ist eine gewisse Art von Kultur
Der Mensch als soziales Wesen,
Mitglied der Gesellschaft, nicht
einzeln
Sozialität als
Voraussetzung des
Zusammenlebens
Erziehung
zur
Klugheit
Manieren,
Artigkeit,
„Umgangseigenschaften“
Disziplinierung, Kultivierung und
Zivilisierung als Voraussetzung
für Moralisierung
physische Erziehung
Bezug auf das Körperliche des Menschen
praktische Erziehung
Bezug zum Gebrauch der
menschlichen Freiheit
Kant sieht Erziehung nicht als
Dressur und lehnt Strafen ab
Kinder sollen lernen eigenständig zu
denken und zu selbstgeleitetem Tun
befähigt werden
Tierheit muss diszipliniert
werden, Menschlichkeit muss
kultiviert und zivilisiert werden
Moralisierung
ist Ziel der Erziehung
kann nicht
gelehrt
werden
liegt in der Hand
des Einzelnen
Erziehung soll die Menschheit
entfalten, Aufklärung fördern
und höhere Zwecke der
menschlichen Empfänglichkeit
unterstützen
"Der Mensch ist Zweck an sich selbst"
Zwang ist in der Erziehung
notwendig, aber nur vor
dem Hintergund des
Gedankens der Freiheit