Päda l Vl. 10 - Geschlechterunterschiede

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Päda l Vl. 10 - Geschlechterunterschiede
  1. Beispielthemen aus der öffentlichen Diskussion
    1. Werden Jungen und Mädchen unterschiedlich benotet?
      1. Maaz et al. 2011 --> Grundschulkinder
        1. Durchschnittsnote: Leistungen der Jungen besser, aber Mädchen bessere Noten
          1. Aber: Effektstärken winzig! --> Geschlecht klärt kaum Varianz auf zur Erklärung der Note (Mathe 0,4%)
      2. Leiden Kinder unter andersgeschlechtlichen Lehrkräften?
        1. Neugebauer, Helbig & Landmann (2011) --> Grundschulkinder, Klasse mind. 2 Jahre bei einer Lehrkraft, Zuordnung von Klassen und Lehrkräften quasi zufällig
          1. Keine Effekte auf die objektive Leistung, kleiner Unterschied: weibliche Schüler erhalten von männlichen Mathematiklehrern leicht schlechtere Note als bei Lehrerinnen
        2. Sollten Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet werden?
          1. Vorteile der Monoedukation für Mädchen beim Science-Lernen
            1. V.a. in UK & Neuseeland & China, gegenteiliger Effekt in Türkei, Japan, Chile
            2. Vorteile der Monoedukation für Jungen beim Science-Lernen
              1. v.a. in Thailand, Chile positiv, gegenteiliger Effekt in Jordanien, UK
              2. Monoedukation
                1. wirkt in manchen Staaten positiv, in anderen negativ, sowohl für Jungen als auch für Mädchen --> Aber: öfter poitiv als negativ
                  1. Aber: Effekt ist sehr viel schwächer, wenn der Economic-social-cultural status (ESCS) der Schüler kontrolliert wird --> Mädchen bsp. durch Monoedukation eher gefördert, wenn dadurch Ressourcen an die Schule gehen, bzw. sie nicht arbeiten müssen
                    1. weitere mögliche Ursachen des postiven Effekts
                      1. Homogene Schülerschaft --> einfacher zu unterrichten
                        1. Eingangsselektivität: Eltern aus bildungsnahen Schichten können Kinder eher auf monoedukatve Schulen schicken
                          1. Neuigkeitseffekt: Viele monoedukative Projekte haben Modellcharakter --> Lehrer & Schüler sind besonders motiviert an etwas Neuem zu arbeiten
                            1. Versuchsleitereffekte:
                              1. Monoedukative Programme werden nur von Schulen eingerichtet, die an Erfolg glauben = bias
                                1. Monoedukative Klassen könnten bessere Lehrer haben als koedukative Klassen
                    2. Geschlechterdisparitäten in Bildungsbiografien
                      1. Schulleistungen in der Grundschule
                        1. Lesen (Progress in Reading Literacy, 2006) 40 Staaten, 4. -Klässler
                          1. Mädchen > Jungen in fast jedem Land --> mittleres d = 0.17, max. 0.24
                            1. Mädchen lesen 1,5h / Woche zu Hause, Jungen 1,3 h / Woche
                          2. Mathe & Science (Trends in International Mathematics and Science Stuy, 2007) 36 Staaten, 4. - Klässler
                            1. Mathe: Kein signifikanter Geschlechterunterschied in Gesamtstichprobe, 8 Staaten Mädchen besser, 12 Staaten Jungen beser
                              1. Science: Gesamtstichprobe: Mädchen mit d = 0.03 besser, 22 Staaten kein Unterschied, 8 Staaten Jungen besser
                            2. Schulabschlüsse
                              1. Nationaler Bildungsbericht, 2006: 12 % aller Jungs & 6 % aller Mädchen verlassen Schule ohne Abschluss
                              2. Studienfachwahl
                                1. Frauen v.a. in Life Sciences, dahinter Physical Sciences & Mathematics and Statistics
                                2. Universitätsabschlüsse
                                  1. ca 50 % aller Frauen schließen Uni sowohl mit Bachelor als auch Master ab, um die 40 % machen einen Phd
                                    1. Gebiete: v.a. Health & welfare, humanities, arts & education + social sciences, law
                                  2. Wissenschaftliche Karrieren (Bildungsrat, 2009)
                                    1. Männer promovieren 2x häufiger & habilitieren 4x häufiger als Frauen (nur ca. 10% aller Professuren mit Frauen besetzt)
                                    2. Einkommen
                                      1. 2006, Männer 22 % Vorsprung
                                        1. bei älteren Kohorten stärkerer Geschlechterunterschied
                                        2. Fazit des Bildungsrates (2009)
                                          1. Geschlechterunterschiede in Bildung und Ausbildung sind kleiner geworden (ausgewogenes Verhältnis v.a. bei naturwissenschaftlichen & geisteswissenschaftlichen Berufen)
                                            1. Allerdings: Deutliche Geschlechterunterschiede in Studienfach- und Berufswahl
                                              1. Am wichtigsten: Deutliche Geschlechterunterschiede in Beschäftigungsverhältnissen und Bezahlung
                                            2. Mädchen kommen in der Schule zurzeit leicht besser zurecht als Jungen
                                          2. Gender Similarities-Hypothese (Hyde, 2005)
                                            1. Idee: Geschlecht wird oft in Studien erfasst --> Literaturreview aller neueren Metaanalysen zu Geschlechterunterschieden erstellen
                                              1. 46 Metaanalysen, N > 7.000.000
                                                1. Cohens d - Konvention: positive Werte = Jungen besser
                                                2. Ergebnisse: Effektstärken klein
                                                  1. 30 % vernachlässigbar ( d < .10)
                                                    1. 48 % klein ( d < .35)
                                                      1. 78 % sind also klein oder vernachlässigbar
                                                        1. Interessant, weil nur Variablen mit vermutetem Geschlechterunterschied untersucht wurden
                                                          1. Leistung
                                                            1. Kognition
                                                              1. Kommunikation
                                                                1. Persönlichkeit
                                                              2. Einige Ausnahmen
                                                                1. Jungen --> können besser werfen (Wurfweite, d = 2.0)
                                                                  1. Männer sind One-Night Stands offener eingestellt (d =1)
                                                                    1. Männer höhere Werte in Aggression (physisch --> d = 0.6 / verbal --> d = 0.4)
                                                                      1. indirekte Aggression Frauen höhere Werte
                                                                      2. nicht untersucht: Interessen, Werte, Motive, Hobbies, Berufswahl, Karriere
                                                                      3. Allerdings: gibt es Geschlechterunterschiede (innerhalb mancher Staaten, z.B. Taiwan) aber die Differenzen zwischen den Staaten sind größer --> kulturelle Einflüsse wichtiger als biologische
                                                                  2. Greater Male Variability-Hypothese (Larry Summers, 2005)
                                                                    1. Thesen: Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft durch:
                                                                      1. Diskriminierung & Benachteiligug
                                                                        1. nach Sanders kann nur dieser Punkt geändert werden (und muss)
                                                                        2. Top Jobs erforder viel Zeit --> Frauen haben oft andere (Familiäre) Prioritäten
                                                                          1. Männer haben von Natur aus eine breiter gestreute Intelligenzverteilung --> daher mehr Männer in den Extremgruppen
                                                                          2. Stellungnahme
                                                                            1. DIe Mittelwertsunterschiede in IQ, Schulleistung, Persönlichkeit, etc. zwischen Jungen und Mädchen sind unwesentlich
                                                                              1. In den Extremgruppen ist das Verhältnis 2 : 1 für die Männer, aber: in diesen Bereichen liegen auch sehr wenige Männer = kein wesentlicher Unterschied
                                                                            2. Evidenz für die Hypothese?
                                                                              1. Machrin & Pekkarinen, 2008)
                                                                                1. fanden mit standardisierten Mathematik- und Leseleistungstests in 41 Staaten bei 15-jährigen signifikante Mittelwertsuterschiede
                                                                                  1. Aber: kulturell vermittelter Effekt, nicht biologisch !
                                                                                    1. Unterschiede zwischen Staaten, nicht innerhalb eines
                                                                            Show full summary Hide full summary

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