Betonung des nicht klar Fassbaren, des Geheimnisvollen, Ergreifenden,
aber auch des Unheimlichen
Blau als Farbe der Sehnsucht: Die "blaue
Blume" (Novalis: Heinrich von Ofterdingen)
Nacht und Traum als zentrale sinnliche Erlebnissphären
Bewertung eines idealisierten
Mittelalters als "goldenes Zeitalter"
Tieck und Wackenroder: Die Schönheit des
Katholizismus in Anschauung des Bamberger
Doms
Das ferne Ziel ist nur schwer zu erreichen.
Waldeinsamkeit
Bedeutung des Märchens als
wichtige Kunstgattung
Entstehung eines nationalen Selbstbewusstseins in
Deutschland aus dem Gefühl der
historisch-sprachlich-kulturellen
Zusammengehörigkeit heraus
Eine Rebellion des Gefühls gegen
überkommene Moral und
übersteigerten Tugendwahn
Die Welt soll poetisiert werden!
Die romantische Dichtung hat nach dem Verständnis von Novalis, Uhland, Tieck Carus und Schelling
ihren Ursprung in der göttlichen Urbotschaft und strebt in Ahnungen, in Visionen, in Dichtungen
dorthin zurück. Deshalb sieht sich der Dichter auch gleichzeitig als Priester - kurz als Verkünder einer
(heilsamen) Botschaft. Sie strebt nach einer Vereinigung aller künstlerischen Ausdrucksformen, bietet
diesen aber auch maximale Entfaltungsfreiheit an. Im Unterschied zur Klassik zielt die romantische
Kunst nicht auf eine Vollendung der Form ab, sondern lässt auch das Unvollendete, das Fragment als
gewollte Kunstform zu. Trotz dieser Gestaltungsfreiheit und Individualität eint die romantischen
Dichter - vor allem der Frühromantik - ein kunstpolitisches Ziel: Progressiv sein, in die Zukunft wirken
- mit Kunst die Welt retten: "Die ganze Welt muss poetisiert/romantisiert werden."