Werden Jungen und Mädchen unterschiedlich benotet?
Maaz et al. 2011 --> Grundschulkinder
Durchschnittsnote: Leistungen
der Jungen besser, aber Mädchen
bessere Noten
Aber: Effektstärken winzig! -->
Geschlecht klärt kaum Varianz auf zur
Erklärung der Note (Mathe 0,4%)
Leiden Kinder unter andersgeschlechtlichen Lehrkräften?
Neugebauer, Helbig & Landmann (2011) --> Grundschulkinder,
Klasse mind. 2 Jahre bei einer Lehrkraft, Zuordnung von Klassen
und Lehrkräften quasi zufällig
Keine Effekte auf die objektive Leistung, kleiner Unterschied: weibliche Schüler
erhalten von männlichen Mathematiklehrern leicht schlechtere Note als bei
Lehrerinnen
Sollten Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet werden?
Vorteile der Monoedukation für
Mädchen beim Science-Lernen
V.a. in UK & Neuseeland & China,
gegenteiliger Effekt in Türkei, Japan, Chile
Vorteile der Monoedukation für
Jungen beim Science-Lernen
v.a. in Thailand, Chile positiv, gegenteiliger Effekt
in Jordanien, UK
Monoedukation
wirkt in manchen Staaten positiv, in anderen
negativ, sowohl für Jungen als auch für Mädchen
--> Aber: öfter poitiv als negativ
Aber: Effekt ist sehr viel schwächer, wenn der Economic-social-cultural status (ESCS) der Schüler
kontrolliert wird --> Mädchen bsp. durch Monoedukation eher gefördert, wenn dadurch
Ressourcen an die Schule gehen, bzw. sie nicht arbeiten müssen
weitere mögliche Ursachen des postiven Effekts
Homogene Schülerschaft
--> einfacher zu
unterrichten
Eingangsselektivität: Eltern aus bildungsnahen
Schichten können Kinder eher auf monoedukatve
Schulen schicken
Neuigkeitseffekt: Viele monoedukative Projekte haben
Modellcharakter --> Lehrer & Schüler sind besonders
motiviert an etwas Neuem zu arbeiten
Versuchsleitereffekte:
Monoedukative Programme werden nur von
Schulen eingerichtet, die an Erfolg glauben = bias
Monoedukative Klassen könnten
bessere Lehrer haben als
koedukative Klassen
Geschlechterdisparitäten in Bildungsbiografien
Schulleistungen in der
Grundschule
Lesen (Progress in Reading Literacy, 2006)
40 Staaten, 4. -Klässler
Mädchen > Jungen in fast jedem Land --> mittleres d =
0.17, max. 0.24
Mädchen lesen 1,5h / Woche zu Hause, Jungen
1,3 h / Woche
Mathe & Science (Trends in International Mathematics and Science Stuy, 2007)
36 Staaten, 4. - Klässler
Mathe: Kein signifikanter
Geschlechterunterschied in Gesamtstichprobe, 8
Staaten Mädchen besser, 12 Staaten Jungen
beser
Science: Gesamtstichprobe:
Mädchen mit d = 0.03 besser, 22
Staaten kein Unterschied, 8
Staaten Jungen besser
Schulabschlüsse
Nationaler Bildungsbericht, 2006: 12 % aller
Jungs & 6 % aller Mädchen verlassen Schule
ohne Abschluss
Studienfachwahl
Frauen v.a. in Life Sciences, dahinter Physical
Sciences & Mathematics and Statistics
Universitätsabschlüsse
ca 50 % aller Frauen schließen Uni sowohl mit
Bachelor als auch Master ab, um die 40 %
machen einen Phd
Gebiete: v.a. Health & welfare, humanities, arts &
education + social sciences, law
Wissenschaftliche
Karrieren (Bildungsrat, 2009)
Männer promovieren 2x häufiger &
habilitieren 4x häufiger als Frauen (nur ca.
10% aller Professuren mit Frauen besetzt)
Einkommen
2006, Männer 22 % Vorsprung
bei älteren Kohorten
stärkerer
Geschlechterunterschied
Fazit des Bildungsrates (2009)
Geschlechterunterschiede in Bildung und Ausbildung sind kleiner geworden
(ausgewogenes Verhältnis v.a. bei naturwissenschaftlichen &
geisteswissenschaftlichen Berufen)
Allerdings: Deutliche Geschlechterunterschiede in
Studienfach- und Berufswahl
Am wichtigsten: Deutliche
Geschlechterunterschiede in
Beschäftigungsverhältnissen und Bezahlung
Mädchen kommen in der Schule
zurzeit leicht besser zurecht als
Jungen
Gender Similarities-Hypothese (Hyde, 2005)
Idee: Geschlecht wird oft in Studien erfasst --> Literaturreview aller
neueren Metaanalysen zu Geschlechterunterschieden erstellen
46 Metaanalysen, N > 7.000.000
Cohens d - Konvention: positive
Werte = Jungen besser
Ergebnisse: Effektstärken klein
30 % vernachlässigbar ( d < .10)
48 % klein ( d < .35)
78 % sind also klein oder vernachlässigbar
Interessant, weil nur Variablen mit vermutetem
Geschlechterunterschied untersucht wurden
Leistung
Kognition
Kommunikation
Persönlichkeit
Einige Ausnahmen
Jungen --> können besser werfen (Wurfweite, d = 2.0)
Männer sind One-Night Stands offener eingestellt (d =1)
Männer höhere Werte in Aggression (physisch --> d = 0.6 / verbal --> d = 0.4)
indirekte Aggression Frauen höhere Werte
nicht untersucht: Interessen, Werte, Motive,
Hobbies, Berufswahl, Karriere
Allerdings: gibt es Geschlechterunterschiede (innerhalb mancher Staaten, z.B. Taiwan) aber die
Differenzen zwischen den Staaten sind größer --> kulturelle Einflüsse wichtiger als biologische
Greater Male Variability-Hypothese (Larry Summers, 2005)
Thesen: Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft durch:
Diskriminierung & Benachteiligug
nach Sanders kann nur dieser Punkt geändert
werden (und muss)
Top Jobs erforder viel Zeit --> Frauen haben
oft andere (Familiäre) Prioritäten
Männer haben von Natur aus eine breiter gestreute
Intelligenzverteilung --> daher mehr Männer in den
Extremgruppen
Stellungnahme
DIe Mittelwertsunterschiede in IQ, Schulleistung, Persönlichkeit, etc.
zwischen Jungen und Mädchen sind unwesentlich
In den Extremgruppen ist das Verhältnis 2 : 1 für die Männer, aber: in diesen Bereichen
liegen auch sehr wenige Männer = kein wesentlicher Unterschied
Evidenz für die Hypothese?
Machrin & Pekkarinen, 2008)
fanden mit standardisierten Mathematik- und Leseleistungstests in
41 Staaten bei 15-jährigen signifikante Mittelwertsuterschiede
Aber: kulturell vermittelter Effekt, nicht biologisch !
Unterschiede zwischen Staaten, nicht innerhalb eines