Rechts- und Geschäftsfähigkeit

Lisa (17 Jahre) hat während des Schullandheims Geburtstag. Ihre Eltern geben ihr 100€, damit sie ihre Freundinnen an einem freien Abend zum Essengehen einladen kann. In einer Berliner „In-Kneipe“ feiern sie zusammen. Lisa rundet die Rechnung über 95 € mit dem Trinkgeld auf 100 € auf. Ist das Rechtgeschäft gültig?

Tobias (16 Jahre) erhält von seinen Eltern 100€, damit er sich „im Notfall“ selbst weiterhelfen kann. In einem Sportgeschäft am Bahnhof entdeckt er vor der Abfahrt ein Fußballtrikot. So eines wollte Tobias schon immer haben, aber bisher hatte er nie genug Geld. Kurzentschlossen greift er zu! Wieder zu Hause angekommen, sind seine Eltern wütend: „Du kannst immer noch nicht mit Geld umgehen! Weißt Du überhaupt, wie hart Dein Vater für 100 € arbeiten muss?!?“ Sie verlangen, dass er das Trikot sofort zurückbringt. Muss der Verkäufer das Trikot zurücknehmen?

Lisa (16) bekommt jeden Monat von ihren Eltern 80€ Taschengeld. Sie entdeckt am letzten Tag des Aufenthalts in Berlin ein kleines Geschäft mit schönem Modeschmuck und bezahlt 50€ für einen Ring, der auf ihren Wunsch mit einer Gravur versehen wird. Der Händler wird ihn per Post nach Walldürn nachsenden. Als er eine Woche später eintrifft, sind die Eltern der Meinung, dass Lisa genug Geburtstagsgeschenke bekommen habe. Sie soll den Ring umgehend zurückschicken! Lisa widerspricht: „Den Ring habe ich mit meinem Taschengeld bezahlt!“ Muss Lisa den Ring zurückgeben?

Oma Hannelore möchte ihrem Lieblingsverein der Eintracht Frankfurt ihr Vermögen vermachen, da sie ihre Familie für verschwenderisch hält. Ihr Sohn Nicolas entgegnet "Einem Verein kannst du doch nichts vererben!" Ist seine Aussage wahr? Oder hat er diese frei erfunden?

Als letzte Möglichkeit sieht es Hannelore an, ihrem ehemaligen Geschäft, der Phoenix AG, ihr Vermögen zu vermachen, denn dem Unternehmen hat sie viel zu verdanken. "Ein Betrieb kann doch nicht erben!" engegnet Hannelores Tochter Pauline. Ist seine Aussage wahr? Oder hat Pauline diese frei erfunden?