Question 1
Question
Welche der folgenden Aussagen zu Hermann Ebbinghaus (1850-1909)
ist/sind zutreffend? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Mit ihm begann die psychologische Gedächtnisforschung
-
Er prägte den Begriff der “Vergessenskurve”
-
Als Gedächtnismaterial verwendete er sinnlose Silben (C-V-C)
-
Er führte die ersten Gruppenuntersuchungen zum Erlernen von sprachlichem
Material durch
-
Er konnte zeigen, dass gelerntes Material vor allem innerhalb der ersten drei
Stunden schnell vergessen wird und danach nur noch ein geringer
Gedächtnisverlust erfolgt
-
Er postulierte, dass die Anzahl der Wiederholungen einer Liste mit der Anzahl
der enthaltenen Elemente überproportional zunimmt
Question 2
Question
Welche Aussage(n) zum Experiment von George Sperling trifft/treffen zu?
Answer
-
Als Material wurde eine Buchstabenmatrix verwendet
-
Pro Durchgang wurden 25 Reizelemente in 5x5 - Anordung vorgegeben
-
Experimentell wird zwischen Whole Report und Partial Report Procedure
unterschieden
-
Sperling schlussfolgert, dass eine fast vollständige Speicherung der visuellen
Information für einen kurzen Zeitraum erfolgt.
-
Bei “Maskierung” der Reizmatrix sinkt die Erinnerungsleistung in der Whole
Report Procedure langsamer ab als ohne Maskierungsreiz
-
Die Verweildauer der Reize im Gedächtnis beträgt ca. 4 Sekunden
Question 3
Question
Welche Aussage(n) zum Primacy- und Recency-Effekt ist/sind zutreffend?
(Bitte ankreuzen)
Answer
-
Alzheimer Patienten weisen keinen Primacy- jedoch einen Recency-Effekt
beim freien Erinnern einer Wortliste auf
-
Bei visuell dargebotener Information liegt ein stärkerer Recency-Effekt vor
-
Der Recency-Effekt wird eliminiert, wenn nach Darbietung einer Wortliste
keine unmittelbare Wiedergabe erfolgt, sondern eine anderweitige kurzzeitige
Belastung des Arbeitsgedächtnisses, wie z.B. Rückwärtszählen, vorliegt
-
Der Recency-Effekt ist abhängig von der Länge der Wortliste
-
Nach 30 Sekunden Intervall zwischen Lernen und Abruf tritt kein PrimacyEffekt
mehr auf
-
Primacy- und Recency-Effekt hängen unmittelbar voneinander ab
Question 4
Question
Welche Hypothese(n) zum Vergessen von Gedächtnisinhalten ist/sind
formuliert worden? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Retroaktive und proaktive Interferenz
-
Gestörter Abrufprozess
-
Einschränkung der Geteilten Aufmerksamkeit
-
Transformation der Gedächtnisspuren über die Zeit
-
Beeinträchtigung der phonologischen Schleife
-
Defizit beim dualen Enkodieren von Lerninhalten
Question 5
Question
Welche neuronale(n) Strukture(n) ist/sind Teil des medialen
Temporallappens? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Enthorinaler Kortex
-
Hippocampus
-
Gyrus fusiformis
-
Gyrus parahippocampalis
-
Thalamus
-
! Globus pallidus
Question 6
Question
Welche Aussage(n) zu Gedächtnistestbatterien ist(sind) zutreffend? (Bitte
ankreuzen!)
Answer
-
Die Differenzierung von globalen sowie prozess-, modalitäts-, bzw. materialspezifischen
Gedächtnisstörungen bzw. Leistungsschwerpunkten oder –
defiziten erfordert den Einsatz einer Testbatterie
-
Bei einer Testbatterie werden höchstens zwei Einzeltests zur Beurteilung von
Gedächtnisleistungen eingesetzt.
-
Bei einer heterogenen Testbatterie ergänzen sich die Einzeltests, indem sie
jeweils einen anderen Aspekt von Gedächtnisleistungen berücksichtigen. Sie
korrelieren daher untereinander eher recht niedrig, aber alle jeweils hoch mit
einem Validitätskriterium.
-
Üblicherweise wird ein Leistungsprofil statt eines Gesamtwertes interpretiert.
-
Heterogene Testbatterien eignen sich besser zur Vorhersage einfacher
Validitätskriterien mit engem Validitätsbereich.
-
Wenn in einem/mehreren Bestandteilen einer Gedächtnisbatterie eine
Beeinträchtigung festgestellt wird, sollte(n) der(die) entsprechende(n)
Gedächtnisaspekt(e) intensiv mit (einem) weiteren Verfahren untersucht
werden.
Question 7
Question
Welche Aussage(n) zu Nachteilen einer Gedächtnistestbatterie ist(sind)
zutreffend? (Bitte ankreuzen!)
Answer
-
Es liegt eine gemeinsame Normierung aller Teile der Batterie an einer
Stichprobe vor.
-
Die gesamte Batterie muss auf einmal angewendet wird.
-
Insbesondere bei schlechten Leistungen in vielen Teilen der Batterie kann es
zu Frustrationen bei den Probanden kommen.
-
Bei einer umfangreichen Testbatterie werden notwendig alle für einen
Probanden relevanten Bereiche erfasst.
-
Da oft nicht alle Tests in einer Batterie relevant für einen bestimmten
Probanden sind, wird möglicherweise unnötig umfangreich getestet.
Question 8
Question
Welche Aussage(n) zur revidierten Wechsler Memory Scale WMS-R ist(sind)
zutreffend? (Bitte ankreuzen!)
Answer
-
In die revidierte Form wurden alle Untertests des WMS teilweise mit
modifizierten Items übernommen.
-
Es wurde neu die verzögerte Wiedergabe von visuellen geometrischen
Formen berücksichtigt.
-
Im Untertest „Blockspanne“ wird die längste in der richtigen Reihenfolge
produzierte Spanne als Rohwert gewählt.
-
Die abgeleiteten Punktwerte (Indizes) werden in T-Normwerte überführt.
-
! Es gibt drei Parallelformen der WMS-R.
-
Es wurde neu ein verbaler Wiedererkennenstest in die Testbatterie
aufgenommen.
Question 9
Question
Welche Empfehlung(en) zur Gedächtnisdiagnostik kommt(en) in aktuellen
Leitlinien in Deutschland sinngemäß vor?
Answer
-
! Es muss die Alltagsproblematik bei Gedächtnisstörungen erhoben werden.
-
Prospektive Gedächtnisleistungen sind irrelevant für die Diagnostik.
-
Die Gedächtnisspanne ist mit mindestens drei Verfahren zu erfassen.
-
Das Arbeitsgedächtnis ist mit mindestens zwei Verfahren zu erfassen
-
Je ein verbales und ein visuelles Verfahren mit unmittelbarer und mit
verzögerter Reproduktion von Informationen ist einzusetzen.
-
Zusätzliche Aussagen zu Lernprozessen beim Wortlisten-Lernen sind
wünschenswert.
Question 10
Question
Welche(s) der folgenden 6 Merkmale einer Amnesie soll(en) mit dem
Berliner Amnesie Test erfassbar gemacht werden? (Bitte ankreuzen!)
Answer
-
Schnelles Vergessen
-
Geringe Kurzzeitgedächtnisspanne
-
Leistungseinbuße unter der Wiedererkennungsmethode
-
Leistungsverbesserung bei Abrufhilfen
-
Erhöhte proaktive Interferenz
-
Erhaltener Fertigkeitserwerb
Question 11
Question
Welche dieser Störungen gehört/gehören NICHT zu den Störungen in der
Definition der Demenz nach ICD 10? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Gedächtnis
-
Denken
-
Orientierung
-
Auffassung
-
Motorik
-
Rechnen
-
Sprache
-
Hörvermögen
Question 12
Question
Kreuzen Sie alle zutreffenden Aussagen zum Hippocampus an.
Answer
-
Der Hippocampus ist Teil des Papez-Kreises
-
Der Hippocampus liegt im dorsolateralen, präfrontalen Kortex
-
Im Hippocampus findet der Transfer von Informationen aus dem Kurzzeit- ins
Langzeitgedächtnis statt
-
Im Hippocampus reifen funktionsfähige neue Neuronen heran, welche eine
große Anzahl von mehreren Tausend neuen synaptischen Kontakten bilden
können
-
Der Hippocapus kann nach der Pubertät nur eine begrenzte Anzahl neuer
Neurone durch Neurogenese produzieren
Question 13
Question
.Welche dieser Aussagen zum „Mild Cognitive Impairment“ (MCI)
trifft/treffen NICHT zu:
Answer
-
der Patient klagt über Gedächtnisbeeinträchtigungen , die im Idealfall von
einem Informanten bestätigt werden können
-
der Patient klagt über zunehmende Tagesmüdigkeit
-
es liegen deutliche Störungen der Aktivitäten des täglichen Lebens vor
-
! es liegen ausgeprägte Veränderungen der Persönlichkeit vor
-
es liegen Gedächtnisbeeinträchtigungen im Vergleich zu alters- und
bildungsparallelisierten Gesunden vor
Question 14
Question
Welche(s) Symptom(e) spricht/sprechen GEGEN das Vorliegen einer
Alzheimerdemenz? (bitte ankreuzen)
Answer
-
plötzliches Auftreten kognitiver Symptome
-
häufiger Harndrang
-
fokale neurologische Symptome, wie Halbseitenlähmung,
Gesichtsfeldeinschränkungen, frühe Gehstörungen
-
Epileptische Anfälle
-
! zunehmende räumliche Orientierungsprobleme
Question 15
Question
Welche Aussage(n) zum Verlauf einer Alzheimer Demenz trifft/treffen NICHT
zu? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Eine Alzheimerdemenz beginnt immer plötzlich
-
Der Beginn der Alzheimerkankheit liegt viele Jahre vor dem Auftreten der
ersten Symptome
-
Zu den ersten akuten Anzeichen gehören u.a. das Verwechseln von Namen
und Wortfindungsstörungen
-
Je später die Erkrankung auftritt, desto schneller ist der Verlauf
-
Der Tod tritt ca. 10-15 Jahren nach Beginn der ersten Symptome ein
Question 16
Question
Welche Aussage(n) zum Lernen bei Alzheimerdemenz trifft/treffen NICHT
zu? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Das verzögerte Erinnern ist bei kurzem Retentionsintervall gut erhalten
-
Die Lernkurve ist flach
-
Es treten viele Repetetionen und Intrusionen auf
-
Die Wiedererkennung ist nicht beeinträchtigt
-
Es besteht ein ausgeprägter Primacy -Effect
Question 17
Question
Welche Aussage(n) zu den Gedächtnisdomänen bei der Alzheimerdemenz
trifft/treffen zu? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Das episodische Gedächtnis ist früh und schwer betroffen
-
Das semantische Gedächtnis ist nicht beeinträchtigt
-
Das prozedurale Gedächtnis bleibt relativ intakt
-
Die zeitliche Orientierung ist früh und progredient beeinträchtigt
Question 18
Question
Welche(s) der folgenden Symptome ist/sind NICHT typisch für eine LewyBody-Demenz?
(bitte ankreuzen)
Answer
-
fluktuierende kognitive Defizite (insbesondere Aufmerksamkeitschwankungen)
-
wiederkehrende detaillierte visuelle Halluzinationen
-
extrapyramidalmotorische Störungen (unwillkürliche motorische Störungen)
-
erhöhter Hirndruck
-
Halbseitenlähmung
Question 19
Question
Welche Aussage(n) zur neuropsychologischen Differentialdiagnostik bei
Demenzen trifft/treffen zu? (bitte ankreuzen)
Answer
-
Bei allen Demenzen finden sich ausgeprägte Gedächtnisdefizite
-
Bei der Alzheimer- und der Lewy-Body-Demenz finden sich vergleichsweise
ausgeprägte visuell-räumliche Defizite
-
Bei fronto-temporalen Demenzen, insbesondere bei der primär-progressiven
Aphasie ist die Sprache idR beeinträchtigt.
-
Die Alzheimerdemenz zeigt von allen Demenzen die stärksten
Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen
-
Persönlichkeitveränderungen sind in der Regel bei fronto-temporalen
Demenzen am deutlichsten ausgeprägt
Question 20
Question
Welche(s) Gehirnareal(e) gehört(en) NICHT zu den wichtigsten Strukturen
beim motorischen Lernen? (Bitte ankreuzen)
Answer
-
Supplementär-motorische Area (SMA)
-
Basalganglien
-
Inferiorer Präfrontalcortex
-
Inferiorer Parietalcortex
-
Primär motorischer und somatosensorischer Cortex
Question 21
Question
Welche Aussage(n) zur Rolle von Feedback in Bezug auf Lernen und
motorische Fertigkeiten trifft/treffen zu? (Bitte ankreuzen)
Answer
-
Feedback entsteht als Bewegungskonsequenz
-
Feedback entsteht nur durch externale Rückmeldung (z.B. über Video,
Trainer).
-
Feedback gibt Information über Genauigkeit und Angemessenheit der
Bewegung, so dass wir die Bewegung überwachen und anpassen können.
-
Feedback erlaubt es, die ausgeführte Bewegung mit einem internen Modell
(Bewegungsrepräsentation im Gedächtnis) der korrekten Bewegung zu
vergleichen.
-
! Extrinsisches („augmented“) Feedback ist im fortgeschrittenen Lernstadium
nützlich, wenn es bewegungsbegleitend dargeboten wird.
Question 22
Question
Welche Aussage(n) zu altersabhängigen Effekten beim motorischen
Sequenzlernen trifft/treffen NICHT zu? (Bitte ankreuzen)
Answer
-
Sowohl junge als auch ältere Probanden zeigen Lernzuwächse, d.h. eine
Reduzierung der Bewegungsdauer
-
Ältere Probanden sind langsamer als junge Probanden.
-
Sowohl junge als auch ältere Probanden zeigen Lerneffekte in Bezug auf eine
Zunahme von korrekten Sequenzen.
-
Jüngere Probanden zeigen eine geringere Genauigkeit im Vergleich zu älteren
Probanden beim verzögerten Abruf von motorischen Sequenzen.
Question 23
Question
Welche Aussage(n) zum Patienten HM trifft (treffen) nicht zu? (Bitte ankreuzen)
Answer
-
HM weist u.a. eine gravierende Beeinträchtigung des prozeduralen
Gedächtnisses auf
-
Der Beginn seiner autobiographischen Gedächtnisstörung lag in der Kindheit
-
Aufgrund einer bilateralen inkompletten Amygdala-Hippokampektomie und
Entfernung von medialen Strukturen des Temporallappens traten gravierende
Gedächtnisstörungen auf.
-
Seine Gedächtnisstörung wies zusätzlich Aspekte einer dissoziativen Amnesie
auf
-
Im Vordergrund standen massive anterograde Gedächtnisdefizite
-
Sein Kurzzeitgedächtnis ist intakt
Question 24
Question
Was bedeutet: Das Gedächtnisdefizit von HM ist global? (Bitte die korrekte(n)
Antwort(en) ankreuzen)
Answer
-
Auch früher erworbenes semantisches Wissen ist deutlich beeinträchtigt
-
sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitgedächtnis sind betroffen
-
Das Defizit zeigt sich unabhängig von der sensorischen Modalität
-
Deklaratives und prozedurales Lernen ist nicht mehr möglich
-
Die Beeinträchtigung ist unabhängig vom Lernmaterial (Wörter, Zahlen, Pseudowörter, Gesichter, Formen, Töne, Melodien, Labyrinthe, eigeneErlebnisse)
-
Die Lerninhalte können auch bei unterschiedlicher Abfrage (mit/ohne Hinweisreiz, Wiedererkennen) nicht abgerufen werden
Question 25
Question
Welche der folgenden Aussagen zur Gedächtnisstörung von Clive Wearing trifft
(treffen) nicht zu?
Answer
-
Es liegt hauptsächlich eine massive anterograde Amnesie vor, retrograde Gedächtnisleistungen sind weitgehend erhalten
-
Clive Wearing erinnert sich, dass er Kinder aus einer früheren Beziehung hat
-
Clive Wearing kann zwar noch Notenlesen, das Klavierspielen gelingt jedoch nicht mehr
-
seine Gedächtnisspanne beträgt lediglich wenige Minuten
-
Das episodische, nicht jedoch das semantische, Gedächtnis ist schwer gestört
-
von Zeit zu Zeit erkennt er seine Frau nicht
Question 26
Question
Welche der folgenden Aussagen zur phonologischen Schleife trifft (treffen) zu?
Answer
-
Die Schleife hält Information in ausschließlich phonologischer Form
-
Das neuronale Korrelat der phonologischen Schleife liegt im inferioren Parietallappen und im Gyrus fusiformis
-
es ist zu unterscheiden zwischen einem phonologischen Speicher und einem artikulatorischen Prozess, der an die Sprachproduktion geknüpft ist
-
Eine Störung der phonologischen Schleife wirkt sich negativ auf das Sprachenlernen aus, unabhängig davon wie hoch der semantisch-assoziative Gehalt des Lernmaterials ist.
-
bisher gibt es noch keine neuropsychologische Evidenz für die
Unterscheidung von Speicher und artikulatorischem Kontrollprozess
-
Die Wortlänge und die phonologische Ähnlichkeit bestimmen, wie viele Wörter kurzfristig behalten werden können
-
Artikulatorische Suppression eliminiert den Wortlängeneffekt bei visueller Darbietung der Wörter
-
Der passive phonologische Speicher wird bei der Sprachwahrnehmung eingebunden
Question 27
Question
Welches sind Funktionen der zentralen Exekutive (Bitte korrekte Antwort(en)
ankreuzen)?
Answer
-
simultane Bearbeitung/Kontrolle von mehreren Aufgaben
-
Assoziation von visueller Stimulation und semantischem Gedächtnis
-
Artikulation von Neologismen
-
Wechsel zwischen Aufgabenaspekten
-
Kodierung von Gedächtnisrepräsentationen nach Zeit und Ort
-
Auslösung von motorischen Zeigebewegungen zu erinnerten Zielorten
Question 28
Question
Welche Aussage(n) zur zentralen Exekutive trifft (treffen) nicht zu?
Answer
-
stellt einen einheitlichen Mechanismus zum „Updating“ und zur Prüfung von Arbeitsgedächtnisinhalten dar
-
der intraparietale Sulcus ist eine wesentliche anatomische Struktur zur Unterstützung der Funktionen der zentralen Exekutive
-
ist eine material- und modalitätsunabhängige Verarbeitungsinstanz
-
beinhaltet sowohl eine Verarbeitungs- als auch eine Speicherkomponente
-
fungiert als Kontrollzentrum, ähnlich dem „Supervisory Attentional System“ von Shallice
-
ermöglicht die topographische Orientierung in bekannter und unbekannter Umgebung
Question 29
Question
Welche Aussage(n) zur Neuropsychologie dissoziativer Amnesien trifft (treffen)
zu?
Answer
-
beim „mnestischen Blockadesyndrom“ handelt es sich um eine Störung beim Abruf autobiographischer Informationen
-
es wird angenommen, dass hauptsächlich limbische Strukturen der rechten Hemisphäre am Abruf autobiographischer Informationen beteiligt sind
-
ein zeitlicher Gradient retrograder autobiographischer Inhalte ist festzustellen, d.h. zeitlich nähere Inhalte sind stärker betroffen
-
Patienten mit dissoziativer Amnesie weisen zusätzlich eine anterograde Amnesie auf
-
es liegt keine oder eine allenfalls minimale strukturelle Hirnveränderung vor
-
in der Regel bestehen keine psychiatrische Vorerkrankung oder
Persönlichkeitsstörung
-
Es liegt ein amnestisches Syndrom vor, bei dem nicht nur autobiographische Inhalte sondern auch das semantische Gedächtnis betroffen sind
Question 30
Question
Welche der folgenden Testverfahren können zur Prüfung des
Arbeitsgedächtnisses verwendet werden?
Answer
-
Konsonanten-TrigrammTest (KTT)
-
Corsi-Block-Tapping Test
-
California Verbal Learning Test (CVLT)
-
Recognition Memory Test (RMT)
-
WMS-R-Zahlenmerkspanne
-
Verbaler Lerntest
-
Gesichter-Namen-Lerntest
-
Visual Patterns Test
-
Paced Auditory Serial Attention Test (PASAT)
Question 31
Question
Nach welchen Aspekten lassen sich Gedächtnistests klassifizieren?
Answer
-
Material (verbal, nichtsprachlich)
-
Modalität (visuell, akustisch)
-
Anteil der erforderlichen selektiven Aufmerksamkeit
-
Dauer des Behaltens (kurz-. mittel, langfristig)
-
Neuronale Strukturen, die zur Bearbeitung des Tests erforderlich sind
-
Anzahl der Lerndurchgänge (einmalig, mehrfach)
-
Testtheoretische Grundlagen
Question 32
Question
Welche Hirnstrukturen gehören NICHT zum Papez’schen Neuronenkreis? (Bitte
ankreuzen)
Question 33
Question
Welche Krankheitsbilder führen zu diencephalen Amnesien?
Answer
-
Herpes-Simplex-Enzephalitis
-
Thalamus-Infarkte
-
Hypoxien
-
Chronischer Alkoholismus
-
Bilaterale traumatische Läsionen
-
Morbus Parkinson
-
Langjährige Migraine accompagné
Question 34
Question
Welche Aussage(n) zur Dekodierung individueller Gedächtnisspuren im
episodischen Gedächtnis trifft (treffen) zu? (Bitte ankreuzen)
Answer
-
Genaue Mechanismen, Lokalisation und Eigenschaften von Engrammen sind nicht bekannt.
-
Es muss bei einem rezenten episodischen Gedächtnisinhalt etwas geben, was die relevanten neuralen Repräsentationen über Koaktivierung verbindet, um eine Erinnerung zu ermöglichen.
-
Komponenten eines komplexen multimodalen episodischen
Gedächtnisinhaltes sind vermutlich weit über den Kortex verteilt.
-
Der Hippocampus als erste Station der sensorischen kortikalen Hierarchie ist sehr gut geeignet, die multimodale Bindung zu leisten
-
Der Hippocampus speichert einen Gedächtnis-”Index”, d.h. “destillierte” Repräsentation mit der “Essenz” einer Episode, synaptisch verbunden mit der vollständigen Repräsentation im Neocortex.
Question 35
Question
Welche der folgenden Aussagen zur funktionellen Neuroanatomie des
episodischen Gedächtnisses treffen zu?
Answer
-
Das episodische Gedächtnis, d.h. die Fähigkeit zur Enkodierung und zum Abruf alltäglicher persönlicher Erfahrungen, wird gestützt durch den medialen Temporallappen (MTL) inklusive Hippocampus.
-
Die kortikalen Komponenten leisten entscheidende Beiträge für verschiedene Aspekte der Perzeption und Kognition in Gedächtnisaufgaben
-
MTL und Hippocampus interagieren wenig mit einem breiten Netz aus distribuierten kortikalen und subkortikalen Regionen.
-
Die MTL-Strukturen mediieren die Organisation und Dauerhaftigkeit des Netzwerkes aus Erinnerungen, welche in den kortikalen Arealen gespeichert sind.
-
Strukturen im MTL haben spezifische Funktionen bei der Kombination von Informationen aus mehreren kortikalen Arealen und stützen unsere Fähigkeit, Einzelheiten von Begebenheiten als Bestandteil episodischer Gedächtnisinhalte einzuspeichern und abzurufen.
-
Der Hippocampus hat keine spezifische Funktion bei der Kombination von Informationen aus mehreren kortikalen Arealen und stützen unsere Fähigkeit, Einzelheiten von Begebenheiten als Bestandteil episodischer Gedächtnisinhalte einzuspeichern und abzurufen
Question 36
Question
Welche der folgenden Aussagen zur Eigenschaften des MTL und Strukturen des
Hippocampus trifft (treffen) NICHT zu?
Answer
-
Anatomische Organisation der Hauptinteraktionswege zwischen Neokortex und medialen temporalen Arealen einschließlich deren interner Organisation ist unter den Säugetieren sehr verschieden.
-
Praktisch alle neokortikalen Assoziationsgebiete haben Projektionen, die auf parahippokampale kortikale Areale um den Hippokampus herum konvergieren.
-
Die Gedächtnis-assoziierte Plastizität der neuralen Verarbeitung im Hippocampus konstituiert vermutlich die permanente Speicherung deklarativer Gedächtnisinhalte
-
Die Teile des Hippokampus sind bidirektional verbunden: Gyrus dentatus <->CA3 <-> CA1 <-> Subiculum.
-
Der MTL hat eine sehr selektive Gedächtnisfunktion ohne andere kognitive oder perzeptive Funktionen.
-
Kortikaler Output der hippokampalen Verarbeitung umfasst FeedbackVerbindungen zur jeweiligen parahippokampalen Region; diese projiziert zurück zu den betreffenden neokortikalen Assoziationsarealen, aus denen die Inputs zum MTL System stammten.
Question 37
Question
Welche der folgenden Aussagen zur funktionellen Organisation des MTL
Gedächtnissystems trifft (treffen) zu?
Answer
-
Neokortikaler Input über Objekteigenschaften (‘what’) konvergiert im perirhinalen Cortex (PRC) und in der lateralen entorhinalen Area (LEA).
-
Details über den Ort eines Objekts (‘where’) konvergiert im
parahippocampalen Cortex (PHC) und ebenfalls in der lateralen entorhinalen Area (LEA)
-
Beide Informationsströme sind auch im Hippocampus separiert, welcher damit Objekte in dem Kontext, in dem sie erlebt/erfahren wurden, repräsentiert.
-
Inverse Projektionen folgen denselben Pfaden - wie die Projekten selbst -zurück zu den parahippocampalen und neokortikalen Regionen
-
Inverse Projekten zu PHC–MEA unterstützen das Erinnern über den Kontext.
-
Inverse Projekten zu PHC–LEA unterstützen das Erinnern von
Itemassoziationen.
Question 38
Question
Welche Aussage(n) zur Funktionsweise des Medialen Temporallappens (MTL)
hinsichtlich der Unterscheidung von Wiedererinnern (Recollection) und
Vertrautheitseindruck (Familiarity) trifft (treffen) zu?
Answer
-
Die Zwei-Prozess Theorie trifft keine Unterscheidung hinsichtlich der beiden beteiligten Funktionsmechanismen
-
Für die beiden Funktionsweisen ist jeweils eine der beiden Strukturen Hippocampus bzw. parahippocampaler Gyrus notwendig involviert
-
Für ein Familiaritätsurteil ist stets Abruf spezifischer kontextueller Information aus der Enkodierungsphase erforderlich
-
Wiedererinnern hat auch Charakteristika einer mentalen Zeitreise mit einem Zurückversetzen der eigenen Person in die damalige Situation
Question 39
Question
Welche Aussage(n) zum „Subsequent Memory Effect“ trifft (treffen) zu?
Answer
-
Diejenigen Hirnregionen sind stärker aktiviert, die an der erfolgreichen Bildung von neuen deklarativen Gedächtnisinhalten beteiligt sind.
-
Es werden aus der Enkodierungsphase die Aktivierungen, die in der
Rekognitionsphase zu erfolgreicher Gedächtnisbildung geführt haben, von den Episoden nicht-erfolgreicher Gedächtnisbildung subtrahiert.
-
Aktivierte Areale sind üblicherweise bilateral der fusiforme Gyrus, parahippocampale Areale, sowie Areale im basalen und lateralen frontalen Kortex links.
-
Es gibt auch einen negativen Subsequent Memory Effekt mit stärkeren Aktivierungen im Bereich des posterioren Gyrus cinguli bei Items in der Lernphase, die später nicht erinnert wurden.
Question 40
Question
Welche Aussage(n) zu strukturellen Veränderungen des Gehirns durch Lernen für die
Zulassungsprüfung für Londoner Taxifahrer – festgestellt mit strukturellen MRT-Untersuchungen
und voxelbasiertem Strukturvergleich trifft (treffen) zu? (kursiv!)
Answer
-
Examinierte Fahrer hatten nach der Ausbildung nur eine Volumenzunahme bilateral im
posterioren Hippocampus.
-
Taxifahrer ohne erfolgreiche Prüfung hatten eine Volumenabnahme im anterioren Hippocampus.
-
Die strukturellen Hirnveränderungen bei Taxifahrern nach erfolgreicher Prüfung waren nur bei
2/3 der Stichprobe festzustellen
-
Schlechtere Leistung beim verzögerten Abruf der komplexen Figur nach der Ausbildung bei
qualifizierten Fahrern sind evtl. ein Indikator für veränderte Leistungen in nichttrainierten
Bereichen ohne strukturelle Nachweisbarkeit im MRT.
-
Nicht examinierte Fahrern und Kontrollen zeigten gar keine Unterschiede.
-
Spezifische, überdauernde, strukturelle Hirnveränderungen bei erwachsenen Menschen können
durch biologisch relevantes Verhalten, welches sich auf höhere kognitive Funktionen wie
räumliches Gedächtnis stützt, erreicht werden