Persönlichkeitspsychologie

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1. VO Georg Gittler zu Persönlichkeitspsychologie
Miriam Brunner
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Question Answer
Was erforscht die Differentielle Psychologie? = erforscht vh-relevante, systematische Unterschiede im Erleben und VH von Indivduen und Gruppen. Fragestellungen: Leistungs- und Persönlichkeitsaspekte bis biologische Grundlagen
Wovon sind die Unterschiede in der differentiellen Psychologie abhängig - Eigenschaften der Person - sozialen Bedingungen - situativen Kontexten
Wofür haben psychische Differenzen spezielle Bedeutung? - soziale Gefüge - differenzierte Leistungsgesellschaft - Wortschatz der Alltagssprache
Was ist der Halo-Effekt? - Bestätigungsversuch des 1. Eindrucks einer Person => Wahrnehmungsverzerrung
Was bedeutet die Umwelt im diffpsy Gebiet? - verschiedene Leistungen zählen in verschiedenen Kontexten unterschiedlich viel - kristalline/fluide Intelligenz
Wer war William Stern? - Begründer der DP - 21 Jahre nach Wilhelm Wundt - Werke: "Über Psy der individ Differenzen" und "Die DP in ihren methodischen Grundlagen" => systematische Begründung der DP mit empirisch-statistischem Ansatz
Was ist die differentielle Psychologie? = empirische Wissenschaft (Erfahrungswissenschaft) = Befassung vh-relevanten, systematischen Variationen im Erleben und VH zw. Individuen & Gruppen hinsichtlich... - Ursprung (Anlage/Umwelt) - Beschaffenheit (Charakteristika & Größe bzw. Bedeutsamkeit) - Beeinflussbarkeit (Trainierbarkeit)
Auf was beziehen sich DP Fragestellungen? - interindividuelle Unterschiede zw Personen zu einem Zeitpunkt (QS) - intraindividuelle Unterschiede innerhalb von Personen in mehreren Situationen (LS)
Was ist der Gegenstand der DP? - Eingrenzung auf systematische Erlebens- und VH-variationen => die grundsätzlich reproduzierbar sind - Abgrenzung von unsystematischen (zufallsbedingten) Unterschieden (Messfehlern) = ZSH zw. Methoden der DP & Testtheorien (Separation von syst. vs. unsyst. Fehlern)
Was sind Forschungsvoraussetzungen? - quantifizierbare Merkmale (operationalisierbare Variablen) => präzise Def des Merkmals & wie man es misst - Operationalisierung = eindeutige Beschreibung des Merkmals (Sachverhalts), durch Operationen (Messvorschriften), die zur konkreten Erfassung von Forschern definiert wurden - Streuung der Merkmalsausprägung; Thema: Sinnhaftigkeit dp. Fragestellungen => kaum Merkmalsvarianz => Merkmal = nicht sinnvoll (sachadäquate Fragen)
Was sind die 5 Hauptfragestellungen der dp Psychologie? 1. dp Methodenentwicklung (Tests, Fragebögen, etc.) 2. Variationsforschung (ein Merkmal an vielen Personen) 3. Korrelationsforschung (2+ Merkmale an vielen Personen) 4. Psychographie (eine Person in Bezug auf viele Merkmale) 5. Komparationsforschung (2+ Personen in Bezug auf viele Merkmale) - 2-5 sind klassisch-methodische Zugänge nach W. Stern
Stichworte zu der differentiell-psychologischen Methodenentwicklung - Entwicklung psychometrisch hochwertiger Erhebungsinstrumente - angewiesen auf Methoden zur Variationserhebung - enge Bez zur psycholog Diagnostik - Ausarbeitung & Evaluierung neuer Erhebungsmethoden - Entwicklung Modelle & Methoden zur psychometr Qualitätskontrolle der Methoden - Klassische Testtheorie - Item-Response Theorie - Grenzen der Interpretierbarkeit = verbunden mit Qualität des Messinstruments (Test) - Ziel: Entwicklung eindimensionaler, verrechnungsfairer Testinstrumente
Was ist die Klassische Testtheorie?(1920) - Teil der dp Methodenentwicklung - Einsatz zur Konstruktion psych. Tests - Problem: Prüfkriterien nicht mehr ausreichen; Bsp. pro Aufgaben 1 Punkt - fair, wenn Aufgaben untersch. schwierig sind?
Was ist die Item-Response Theorie (1960)? - Quantifizierung von latenten Eigenschaften/psych. Konstrukten (Intervallskala) => Prüfkriterien (Testgütekriterien) zur Qualitätsprüfung von Tests & Aufgaben - Testverfahren auf Basis der IRT = "High Quality Assessment" - Voraussetzung für adaptives Testen
Stichworte zur Variationsforschung? - Varianz der Ausprägungen = wie unterscheiden sich Personen in einem Merkmal? => ein Merkmal an vielen Personen - Geschlechts- oder kulturvergleichende Untersuchungen - Dimension der zeitl und/oder situativen Bedingungen (Berücksichtigung intraindivid Schwankungen) - Cattel 1957: dreidimensionale Darstellung in Datenquader - Anlage/Umweltforschung (Zwillingsforschung)
Stichworte zur Korrelationsforschung - statistischer ZSH (Ähnlichkeit) von 2 oder mehreren Merkmalen, derselben Personen - Einbezug der Zeitdimension: Merkmalsvgl einer Person über mehrere Situationen - Korrelationskoeffizient r - Korrelation = nicht Kausalität - Faktorenanalyse - Thurstone (1931)
Was ist der Korrelationskoeffizient r (=Korrelation)? - statistische Maßzahl für linearen ZSH zweier Variablen (Merkmale, Eigenschaften) - Ausmaß indem Merkmalsausprägung von X mit Y einhergeht oder auch nicht - +1 bis -1 - alle Messwertpaare liegen auf Gerade = exakt linear abhängig - Richtung des ZSH => Vorzeichen; 0 = kein ZSH
Was ist die Faktorenanalyse von Thurstone (1931)? = spezielles mathematisch-statistisches Verfahren - Ziel: Herausfiltern von wesentlichen Faktoren aus vielen Einzelkorrelationen - großer Einfluss auf Intelligenz- und Persönlichkeitstheorien
Was ist die Psychographie? Was ist ihr Ziel und wie sah es früher und wie sieht es heute aus? - ältester methodischer Zugang - Ziel: Beschreibung von Einzelindividuen in Bezug auf viele Eigenschaften - früher: fehlende/besonders ausgeprägte Merkmale - heute: Vollständigkeit der Beschreibungsdimension = Persönlichkeits- und Intelligenzprofile
Was ist die Voraussetzung für Psychographie und wo wird sie heute angewendet? Voraussetzung: - verfeinerte Erhebungsmethoden - aussagekräftige Profilinterpretationen - präzisere Fragestellungen bzgl. der Merkmalsdimesnion Anwendung heute: - Psych. Diagnostik - Klinische Psychologie
Was erforscht die Komparationsforschung und wer war entscheidend dafür? - Ähnlichkeit zwischen 2 oder mehreren Personen - charakterisiert durch Reihe von Merkmalen - Identifizierung von Personen(gruppen) mit mehr Ähnlichkeiten als zu anderen - Typologie von Kretschmer 1921: Körperbautypen mit gewissen Charaktereigenschaften
Welche neue Methoden gibt es in der Kompariationsforschung und was tragen Watson & Clark dazu bei? neue Methoden: Zsfg. von Personen je nach Merkmal zu Typus (Cluster); US zw. Personen desselben Typs kleiner als US zw. Personen mit versch. Typenzugehörigkeit; Clusteranalyse, Latent Class Analyse, Konfigurationsfrequenzanalyse Watson & Clark (1993): Dimension: Disinhibition vs. Constraint (Enthemmung vs. Hemmung), Messung: Subskalen: Careless Orientation, Antisocial Behavior; Unterscheidung von Konsumenten legaler (Sorglosigkeit) & illegaler Drogen (antisoziales VH)
Was sagen Kluckhohn & Murray (1950) zur Messbarkeit menschlicher Eigenschaften? - Beschreibung versch. MB - "Jeder ist in gewisser Hinsicht wie jeder andere, wie manch anderer, wie kein anderer." - Bejahen der Messbarkeit => feines Gespür für leistungsadäquate Bezahlung - Umgekehrt => Psychologische Testergebnisse werden uns nicht gerecht => Einzigartigkeit wird nicht berücksichtigt!
Was ist das Problem der sprachlichen Kommunikation? - anderes Verständnis von z.B. ehrgeizig - jedoch ungefähr gleich => Akzeptanz einer gewissen Vergleichbarkeit & Messbarkeit
Was ist Aufgabe der DP? = Suche nach kommunizierbaren Beschreibungsdimensionen zur objektiven Charakterisierung von Individualitäten
Messen = Gut? - bekannte Gesellschaftsformen bejahen Messbarkeit - Rollensysteme in Gesellschaft => schwierige Aufgaben werden von geeigneten Menschen besetzt = Rating
Zweifel am Messen - objektive Gründe - schulische Leistungsbeurteilungen/ Juryentscheidungen => ZSH mit subjektiven Beurteilungsaspekten und mit Messinstrumenten
Was ist die Bedeutung der DP? - Überwindung der AP mit ihren "impliziten" Persönlichkeitstheorien - wiss. Fundierung der psych. Diagnostik für untersch. Anwendungsbereiche - methodisch, komplementäre Ergänzung zum Forschungsansatz der AP - Analyse individ. Unterschiede in Persönlichkeitseigenschaften (=Traits) - evolutionsbiolog. Erklärung (Merz 1984) - Forschungsansätze
Was ist die evolutionsbiologische Erklärung von Merz (1984)? - Variabilität = Voraussetzung für Selektion & Evolution - Variationsvielfalt im Phänotyp (Aussehen & VH) => bessere Anpassung bei Lebensbedingungswechsel aufgrund Ausstattung - Begünstigung der Nachkommen durch Genotyp - je homogener, umso gefährdeter ist eine Art
Was sind die Forschungsansätze? - Personalismus bzw. Dispositionismus (Traits als stabil angesehen) - Situationismus (Einfluss situativer Gegebenheiten) - Interaktionismus (Interaktion zw. Person & Situation)
Phänotypische Gleichheit (Ununterscheidbarkeit) & Individualität schließen einander logisch aus! => erst bei stabilen individuellen US und Differenzierung der Angehörigen einer Art kann man Identität definieren MERK
DP Forschung stellt Individualität nicht in Frage, sondern schafft Voraussetzungen dafür, Individualitäten in einem einheitlichen Begriffssystem möglichst objektiv beschreiben und identifizieren zu können. MERK
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