Created by Miriam Brunner
almost 7 years ago
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Question | Answer |
Was erforscht die Differentielle Psychologie? | = erforscht vh-relevante, systematische Unterschiede im Erleben und VH von Indivduen und Gruppen. Fragestellungen: Leistungs- und Persönlichkeitsaspekte bis biologische Grundlagen |
Wovon sind die Unterschiede in der differentiellen Psychologie abhängig | - Eigenschaften der Person - sozialen Bedingungen - situativen Kontexten |
Wofür haben psychische Differenzen spezielle Bedeutung? | - soziale Gefüge - differenzierte Leistungsgesellschaft - Wortschatz der Alltagssprache |
Was ist der Halo-Effekt? | - Bestätigungsversuch des 1. Eindrucks einer Person => Wahrnehmungsverzerrung |
Was bedeutet die Umwelt im diffpsy Gebiet? | - verschiedene Leistungen zählen in verschiedenen Kontexten unterschiedlich viel - kristalline/fluide Intelligenz |
Wer war William Stern? | - Begründer der DP - 21 Jahre nach Wilhelm Wundt - Werke: "Über Psy der individ Differenzen" und "Die DP in ihren methodischen Grundlagen" => systematische Begründung der DP mit empirisch-statistischem Ansatz |
Was ist die differentielle Psychologie? | = empirische Wissenschaft (Erfahrungswissenschaft) = Befassung vh-relevanten, systematischen Variationen im Erleben und VH zw. Individuen & Gruppen hinsichtlich... - Ursprung (Anlage/Umwelt) - Beschaffenheit (Charakteristika & Größe bzw. Bedeutsamkeit) - Beeinflussbarkeit (Trainierbarkeit) |
Auf was beziehen sich DP Fragestellungen? | - interindividuelle Unterschiede zw Personen zu einem Zeitpunkt (QS) - intraindividuelle Unterschiede innerhalb von Personen in mehreren Situationen (LS) |
Was ist der Gegenstand der DP? | - Eingrenzung auf systematische Erlebens- und VH-variationen => die grundsätzlich reproduzierbar sind - Abgrenzung von unsystematischen (zufallsbedingten) Unterschieden (Messfehlern) = ZSH zw. Methoden der DP & Testtheorien (Separation von syst. vs. unsyst. Fehlern) |
Was sind Forschungsvoraussetzungen? | - quantifizierbare Merkmale (operationalisierbare Variablen) => präzise Def des Merkmals & wie man es misst - Operationalisierung = eindeutige Beschreibung des Merkmals (Sachverhalts), durch Operationen (Messvorschriften), die zur konkreten Erfassung von Forschern definiert wurden - Streuung der Merkmalsausprägung; Thema: Sinnhaftigkeit dp. Fragestellungen => kaum Merkmalsvarianz => Merkmal = nicht sinnvoll (sachadäquate Fragen) |
Was sind die 5 Hauptfragestellungen der dp Psychologie? | 1. dp Methodenentwicklung (Tests, Fragebögen, etc.) 2. Variationsforschung (ein Merkmal an vielen Personen) 3. Korrelationsforschung (2+ Merkmale an vielen Personen) 4. Psychographie (eine Person in Bezug auf viele Merkmale) 5. Komparationsforschung (2+ Personen in Bezug auf viele Merkmale) - 2-5 sind klassisch-methodische Zugänge nach W. Stern |
Stichworte zu der differentiell-psychologischen Methodenentwicklung | - Entwicklung psychometrisch hochwertiger Erhebungsinstrumente - angewiesen auf Methoden zur Variationserhebung - enge Bez zur psycholog Diagnostik - Ausarbeitung & Evaluierung neuer Erhebungsmethoden - Entwicklung Modelle & Methoden zur psychometr Qualitätskontrolle der Methoden - Klassische Testtheorie - Item-Response Theorie - Grenzen der Interpretierbarkeit = verbunden mit Qualität des Messinstruments (Test) - Ziel: Entwicklung eindimensionaler, verrechnungsfairer Testinstrumente |
Was ist die Klassische Testtheorie?(1920) | - Teil der dp Methodenentwicklung - Einsatz zur Konstruktion psych. Tests - Problem: Prüfkriterien nicht mehr ausreichen; Bsp. pro Aufgaben 1 Punkt - fair, wenn Aufgaben untersch. schwierig sind? |
Was ist die Item-Response Theorie (1960)? | - Quantifizierung von latenten Eigenschaften/psych. Konstrukten (Intervallskala) => Prüfkriterien (Testgütekriterien) zur Qualitätsprüfung von Tests & Aufgaben - Testverfahren auf Basis der IRT = "High Quality Assessment" - Voraussetzung für adaptives Testen |
Stichworte zur Variationsforschung? | - Varianz der Ausprägungen = wie unterscheiden sich Personen in einem Merkmal? => ein Merkmal an vielen Personen - Geschlechts- oder kulturvergleichende Untersuchungen - Dimension der zeitl und/oder situativen Bedingungen (Berücksichtigung intraindivid Schwankungen) - Cattel 1957: dreidimensionale Darstellung in Datenquader - Anlage/Umweltforschung (Zwillingsforschung) |
Stichworte zur Korrelationsforschung | - statistischer ZSH (Ähnlichkeit) von 2 oder mehreren Merkmalen, derselben Personen - Einbezug der Zeitdimension: Merkmalsvgl einer Person über mehrere Situationen - Korrelationskoeffizient r - Korrelation = nicht Kausalität - Faktorenanalyse - Thurstone (1931) |
Was ist der Korrelationskoeffizient r (=Korrelation)? | - statistische Maßzahl für linearen ZSH zweier Variablen (Merkmale, Eigenschaften) - Ausmaß indem Merkmalsausprägung von X mit Y einhergeht oder auch nicht - +1 bis -1 - alle Messwertpaare liegen auf Gerade = exakt linear abhängig - Richtung des ZSH => Vorzeichen; 0 = kein ZSH |
Was ist die Faktorenanalyse von Thurstone (1931)? | = spezielles mathematisch-statistisches Verfahren - Ziel: Herausfiltern von wesentlichen Faktoren aus vielen Einzelkorrelationen - großer Einfluss auf Intelligenz- und Persönlichkeitstheorien |
Was ist die Psychographie? Was ist ihr Ziel und wie sah es früher und wie sieht es heute aus? | - ältester methodischer Zugang - Ziel: Beschreibung von Einzelindividuen in Bezug auf viele Eigenschaften - früher: fehlende/besonders ausgeprägte Merkmale - heute: Vollständigkeit der Beschreibungsdimension = Persönlichkeits- und Intelligenzprofile |
Was ist die Voraussetzung für Psychographie und wo wird sie heute angewendet? | Voraussetzung: - verfeinerte Erhebungsmethoden - aussagekräftige Profilinterpretationen - präzisere Fragestellungen bzgl. der Merkmalsdimesnion Anwendung heute: - Psych. Diagnostik - Klinische Psychologie |
Was erforscht die Komparationsforschung und wer war entscheidend dafür? | - Ähnlichkeit zwischen 2 oder mehreren Personen - charakterisiert durch Reihe von Merkmalen - Identifizierung von Personen(gruppen) mit mehr Ähnlichkeiten als zu anderen - Typologie von Kretschmer 1921: Körperbautypen mit gewissen Charaktereigenschaften |
Welche neue Methoden gibt es in der Kompariationsforschung und was tragen Watson & Clark dazu bei? | neue Methoden: Zsfg. von Personen je nach Merkmal zu Typus (Cluster); US zw. Personen desselben Typs kleiner als US zw. Personen mit versch. Typenzugehörigkeit; Clusteranalyse, Latent Class Analyse, Konfigurationsfrequenzanalyse Watson & Clark (1993): Dimension: Disinhibition vs. Constraint (Enthemmung vs. Hemmung), Messung: Subskalen: Careless Orientation, Antisocial Behavior; Unterscheidung von Konsumenten legaler (Sorglosigkeit) & illegaler Drogen (antisoziales VH) |
Was sagen Kluckhohn & Murray (1950) zur Messbarkeit menschlicher Eigenschaften? | - Beschreibung versch. MB - "Jeder ist in gewisser Hinsicht wie jeder andere, wie manch anderer, wie kein anderer." - Bejahen der Messbarkeit => feines Gespür für leistungsadäquate Bezahlung - Umgekehrt => Psychologische Testergebnisse werden uns nicht gerecht => Einzigartigkeit wird nicht berücksichtigt! |
Was ist das Problem der sprachlichen Kommunikation? | - anderes Verständnis von z.B. ehrgeizig - jedoch ungefähr gleich => Akzeptanz einer gewissen Vergleichbarkeit & Messbarkeit |
Was ist Aufgabe der DP? | = Suche nach kommunizierbaren Beschreibungsdimensionen zur objektiven Charakterisierung von Individualitäten |
Messen = Gut? | - bekannte Gesellschaftsformen bejahen Messbarkeit - Rollensysteme in Gesellschaft => schwierige Aufgaben werden von geeigneten Menschen besetzt = Rating |
Zweifel am Messen - objektive Gründe | - schulische Leistungsbeurteilungen/ Juryentscheidungen => ZSH mit subjektiven Beurteilungsaspekten und mit Messinstrumenten |
Was ist die Bedeutung der DP? | - Überwindung der AP mit ihren "impliziten" Persönlichkeitstheorien - wiss. Fundierung der psych. Diagnostik für untersch. Anwendungsbereiche - methodisch, komplementäre Ergänzung zum Forschungsansatz der AP - Analyse individ. Unterschiede in Persönlichkeitseigenschaften (=Traits) - evolutionsbiolog. Erklärung (Merz 1984) - Forschungsansätze |
Was ist die evolutionsbiologische Erklärung von Merz (1984)? | - Variabilität = Voraussetzung für Selektion & Evolution - Variationsvielfalt im Phänotyp (Aussehen & VH) => bessere Anpassung bei Lebensbedingungswechsel aufgrund Ausstattung - Begünstigung der Nachkommen durch Genotyp - je homogener, umso gefährdeter ist eine Art |
Was sind die Forschungsansätze? | - Personalismus bzw. Dispositionismus (Traits als stabil angesehen) - Situationismus (Einfluss situativer Gegebenheiten) - Interaktionismus (Interaktion zw. Person & Situation) |
Phänotypische Gleichheit (Ununterscheidbarkeit) & Individualität schließen einander logisch aus! => erst bei stabilen individuellen US und Differenzierung der Angehörigen einer Art kann man Identität definieren | MERK |
DP Forschung stellt Individualität nicht in Frage, sondern schafft Voraussetzungen dafür, Individualitäten in einem einheitlichen Begriffssystem möglichst objektiv beschreiben und identifizieren zu können. | MERK |
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