Created by Regina Sandkämper
almost 6 years ago
|
||
Question | Answer |
Wissenschaftstheorie | Aufgabe: Funktionen, Ziele, Methoden, Leistungen und Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis zu untersuchen Ziel: Klärung wissenschaftlicher Begriffe, Aussagen, Methoden und Theoriebildung --> Wissenschaft über Wissenschaft |
Induktion und Deduktion | Induktion: Schluss von einem Einzelfall auf ein Allgemeines; unsicher, bringt aber Neues hervor Deduktion: Schluss vom Allgemeinen auf einen Einzelfall; sicher, bringt aber nichts Neues hervor |
Kritischer Rationalismus | klass. Rationalismus: Möglichkeit, sicheres Wissen mithilfe der Vernunft zu erlangen Frage: Wann ist eine Theorie/Hypothese zutreffend, wann nicht? - alle Aussagen empirischer Wissenschaft müssen potentiell falsifizierbar sein --> Theorie bewährt sich solange, bis sie falsifiziert wurde |
Grundlagen-/Anwendungsforschung | Grundlagenforschung: "pure research"; zur Erweiterung wissenschaftlichen Kenntnisstandes Anwendungsforschung: "applied sciences"; praxisbezogene Forschung, meist Autragsforschung |
Theorie | - zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Sachverhalten - Vernetzung aus Hypothesen und anerkannten empirischen Gesetzmäßigkeiten - erreicht den Charakter einer Gesetzmäßigkeit bei hohem Grad von Bewährung |
Kriterien einer guten Theorie | - gehaltvoll und informativ (potentiell falsifizierbar) - sparsam (möglichst viele Befunde bei möglichst wenig Annahmen - bewährt (besteht strenge Tests) -logisch konsistent (widerspruchsfrei) |
Paradigma | - allg. akzeptiertes Vorgehen einer wissenschaftlichen Disziplin - gemeinsames Verständnis von Wissenschaftlichkeit |
Ziele wissenschaftlicher Tätigkeit | - Beschreiben -Erklären - Vorhersagen - Verändern |
Kriterien einer wissenschaftlichen Hypothese | - All-Sätze - Konditionalsatzstruktur - potentiell falsifizierbar - realer, empirisch untersuchbarer Sachverhalt |
Konjunktive/Disjunktive Erweiterungen | konj./wenn-Teil: weniger Fals. disj./wenn-Teil: mehr Fals. konj./dann-Teil: mehr Fals. dusj./dann-Teil: weniger Fals. |
probabilistische Stichproben | - einfache Zufallsstichprobe - geschichtete SP - Klumen-SP |
nicht-probabilistische Stichprobe | - Ad-hoc-SP - Quoten-SP -theoretische/bewusste SP |
Bottom-Up-Ziehung | 1. Prinzip der max. Ähnlichkeit 2. Prinzip der max. Differenz 3. Abbruch: die Hinzunahme weiterer Fälle bringt keine neuen Einflussfaktoren hervor --> geeignet bei wenig Vorwissen |
Top-Down-Ziehung | Typ 1: qualitativer SP-Plan: Kombination aller möglichen Einflussfaktoren und Besetzung jedes einzelnen Falles Typ 2: Auswahl von Fallarten: typisch, extrem, intensiv, abweichend, kritisch |
Stichprobenrekrutierung | - Anonymität der Ergebnisse - Freiwillige Teilnahme - Vermeidung von Beeinträchtigungen - Täuschung --> Debriefing Informationspflicht |
Qualitatives Paradigma | - sinnverstehender Zugang zur interaktiv-hergestellten sozialen Wirklichkeit - Basis: Sozialkonstruktionismus/ Symbolischer Interaktionismus - will verstehen - hypothesengenerierend |
Sozialkonstruktionismus | - soziale Welt durch Interaktion konstruiert - Untersuchung der "Herstellung" gesellschaftlicher Wirklichkeit mithilfe von Sprache --> Sprache als Form soz. Handelns |
Symbolischer Interaktionismus | - Gegenstände sind immer verknüpft, mit den Bedeutungen, die sie für uns haben - Bedeutung entsteht durch soz. Interaktion --> Annahmen über soz. Welt nur durch direkte Untersuchungen der symbolischen Interaktionen |
Zentrale Prinzipien | - Offenheit - Forschung als Kommunikation - Prozesscharakter v. Forschung u. Gegenstand - Reflexivität v. Gegenstand u. Analyse - Explikation - Flexibilität |
Forschungsprozess | - Forschungsthema/-problem - Forschungsstand & theor. Hintergrund - Untersuchungsdesign - Stichprobenziehung - Datenerhebung - Datenaufbereitung - Datenanalyse - Hypothesen- und Theoriebildung - Präsentation |
DESIGN Einzelfallstudie | realitätsgerechte Erfassung eines Falles in seiner Ganzheit Typ 1: Binnenstruktur/Einzelp. Typ 2: Außenstruktur/Einzelp. Typ 3: Binnenstruktur/soz. Agg. Typ 4: Außenstruktur/soz. Agg. |
DESIGN Dokumentenanalyse | - Analyse von vorliegenden Daten, wenn keine erhoben werden können - zu verwendende Dok: Akten, Texte, Musik, Kunst, Briefe,... - Kriterien: Art d. Dok., äußere/innere Merkm., Intendiertheit, Nähe d. Dok zum Gegenstand, Herkunft des Dok. |
DESIGN Handlungsforschung | - Problembezug - Praxisveränderung - Gleichberechtigter Diskurs - Forschungsspirale |
DESIGN Feldforschung | - Untersuchung des Gegenstandes in seinem natürlichen Umfeld - wirklichkeitsnahe Innenperspektive - Methode: teilnehmende Beobachtung - ist Ziel/Höchstform qual. Forschung - Vorgehensweise: Form. d. Fragest., Herstellen des Feldkontakts, Materialsammlung, Austritt aus dem Feld, Auswertung |
DESIGN Qual. Experiment | - realitätsgetreuer Eingriff, wenn sich der Gegenstand einfacher Deskription verschließt - Techniken: Umgang mit dem Gegenstand durch: Seperation, Kombination, Reduktion, Adjektion, Substitution, Transformation |
DESIGN Qualitative Evaluationsstudie | - Überprüfung der Effizienz einer Praxisveränderung ohne Eingriff in den Gegenstandsbereich - will Praxisveränderungen wissenschafltich begleiten und auf ihre Wirkung hin einschätzen |
ERHEBUNG Qualitatives Interview | - asymm. Kommunikationsverhältnis - voll-/teil-/non-standardisiert - vermittelnd/ermittelnd - Einzel-/Gruppeninterview - mündlich/schriftlich - weich/hart/neutral - offene/geschlossene Fragen |
ERHEBUNG Leitfadeninterview | - halbstandardisiertes Interview - Checkliste, ob alle relevanten Themen angesprochen wurden - Einführungs-, Interview- und Ad-hoc-Fragen |
ERHEBUNG Narratives Interview | - offenes, unstrukturiertes Interview - will durch freies Erzählen von Geschichten zu subjektiven Bedeutungsstrukturen gelangen --> Biografie- und Lebenslaufforschung |
ERHEBUNG Gruppendiskussion | - Erfassung von Prozessen der Meinungsbildung, kollektiver Einstellungen, Ideologien und Vorurteile - Thema: eng umrissen, Diskutierende betroffen - natürliche vs. Ad-hoc-Gruppen - währenddessen: Beobachtung (nicht-/teilnehmend; offen/verdeckt) |
ANALYSE Qualitative Inhaltsanalyse | 1. Festlegung des Materials 2. Analyse d. Entstehungssituation 3. Formale Charakteristika d. Materials 4. Richtung der Analyse 5. Theoriegeleitete Diff. d. Fragestellung 6. Bestimmung der Analysetechnik + Festlegung von Kategorien 7. Def. d. Analyseeinheiten 8. Analyse nach Technik und Überprüfung d. Kategorien am Material 9. Zusammenstellung/Interpretation der Ergebnisse 10. Anwendung d. Gütekriterien |
ANALYSE Techniken qualitativer Inhaltsanalyse | - Zusammenfassung (Materialreduktion unter Erhalt der wesentlichen Inhalte) - Explikation (Erläuterung kritischer Textstellen unter Zuhilfenahme weiteren Materials) - Strukturierung (Herausfiltern bestimmter Aspekte durch festgelegte Ordnungskriterien) |
Ablauf ZUSAMMENFASSUNG | - induktiv 1. Def. der Analyseeinheiten 2. Paraphrasierung 3. Bestimmung d. Abstraktionsniveaus 4. Reduktion 5. zweite Reduktion 6. Zusammenstellung des Kategoriensyst. 7. Rücküberprüfung d. Kategorien am Material |
Ablauf EXPLIKATION | 1. Bestimmung d. Auswertungseinheit 2. lexikalisch-grammatikalische Def. der Textstelle 3. Bestimmung des zulässigen Explikationsmaterials 4. enge vs. weite Kontextanalyse 5. Formulierung der explizierenden Paraphrasen 6. Überprüfung, ob Explikation ausreicht |
Ablauf STRUKTURIERUNG | 1. Analyseeinheiten 2. Festlegung d. Strukturierungsdim. (theoriegeleitet) 3. Bestimmung der Ausprägung/ Zusammenstellung d. Kat.sys. 4. Formulierung von Def., Ankerbeispielen und Kodierregeln zu einzelnen Kat. 5. Materialdurchlauf: Fundstellenbezeichnung 6. Mat.durchl.: Bearbeitung u. Extraktion d. Fundstellen 7. Überarbeitung, ggf. Revision (zurück zu 3.) 8. Ergebnisaufbereitung |
Gütekriterien qualitativer Forschung | - Objektivität --> Subjektivität - Reliabilität --> Interraterreliabilität - Validität --> komm. Validität + Methodentriangulation |
Quantitatives Paradigma | - entstammt der Tradition d. Naturwissenschaften - Basis: kritischer Rationalismus - stark strukturierter, linearer Forschungsprozess - hypothesenüberprüfend |
Quantitativer Forschungsprozess | 1. Forschungsthema/-problem 2. Hypothesenableitung 3. Konzeptspezifikation u. Operationalisierung 4. Forschungsdesign 5. Stichprobenziehung 6. Datenerhebung 7. Datenerfassung 8. Datenanalyse 9. Publikation |
Untersuchungstypen der empirischen Sozialforschung | - explorativ (Feldstudie) - deskriptiv (Analyse v. Auftretenshäufigkeiten) - hypothesenprüfend (Experiment) - evaluativ (Evaluationsstudie) |
Hypothesen | - vorläufig vermutete Antwort auf eine Forschungsfrage - beziehen sich auf reale Sachverhalte - All-Sätze - Konditionalsatzstruktur - potentiell falsifizierbar |
Arten von Hypothesen | - Arten: Zusammenhangs~, Unterschieds~, Veränderungs~ - Eigenschaften: ungerichtet/gerichtet; spezifisch/unspezifisch |
Operationalisierung | - Messbarmachung latenter Variablen durch die Beobachtung der die latente Variable bestimmenden manifesten Variablen 1. Exploration d. Forschungsfeldes 2. Konzaptspezifikation 3. Auswahl der Indikatoren 4. Entwicklung/Auswahl d. Messinstrumente |
Variablen | - UV/AV - Moderator: Lenker (Störvariable, der Einfluss einer UV auf eine AV umlenkt) - Kontrollvariable: Störv., deren Einfluss gemessen und berechnet wird - Mediator: Ursache und Wirkung; ist zwischengeschaltet |
stetige/diskrete dichotome/polytome Variablen | - stetig: kontinuierlich: Element R -diskret: Einzelwerte: Element N - dichotom: 2 Abstufungen - polytom: mehrere Abstufungen |
Deskriptivstatistik | - Beschreibung und Darstellung von Daten - Grenzen: nur Aussagen über SP, nicht GG - univariate/bivariate/multivariate Analysen - Quartile: Trennwerte zur Gliederung einer Verteilung |
Skalenniveaus | - Nominalskala (Gleichheit vs. Ungleichheit) - Ordinalskala (größer-/kleiner-Relation) - Intervallskala (Differenzen) - Verhältnisskala (Produkte) |
Maße der zentralen Tendenz | - Modus (Mo): Ausprägung mit der größten abs. Häufigkeit - Median: Ausprägung, bei der sich die Verteilung in 50/50 teilt = 2. Quartil - Mittelwert: Durchschnitt |
Relativer Informationsgehalt | - H -Nominalskalenniveau - 0<H<1 |
Spannweite/Range | - Ordinalskalenniveau - Differenz min./max. Wert - geringe Aussagekraft durch den Einfluss von Extremwerten --> daher nicht wirklich sinnvoll für Ordinalskalen |
Interquartilsabstand | - Ordinalskalenniveau - Auskunft über "Auseinandergezogensein" der Verteilung - zeigt, zwischen welchen Ausprägungen 50% der Verteilung liegen - Q3-Q1 |
Varianz | - s^2 - metrisch skalierte Variablen - Abweichung jedes einzelnen Werts Mittelwert |
Standardabweichung | - s - metrisch skalierte Variablen - positive Wurzel aus der Varianz; durchschnittliche Entfernung aller Werte zum Mittelwert |
Z-Werte | - standardisiertes Maß - gibt an, wie viele Abweichungen ein Wert über oder unter dem Mittelwert liegt |
Chi^2-Koeffizient | - X^2 - nominalskalierte Variablen - Vergleich von beobachteten Häufigkeiten und erwarteten Häufigkeiten bei stat. Unabhängigkeit - Kontingenztabelle --> Indifferenztabelle - X^2=0 bei stat. Unabhängigkeit |
Phi-Koeffizient | - zur Ermittlung starker/schwacher Abhängigkeit für 2x2-Tabellen - 1=tot. Abhängigkeit; 0=tot. Unabhängigkeit - Wurzel (X^2:n) |
Cramérs V | - zur Ermittlung starker/schwacher Abhängigkeit bei rxc-Tabellen -1= tot. Abhängigkeit; 0= tot. Unabhängigkeit |
Kovarianz | - cov(x,y) - gemeinsame Varianz zweier Variablen - durchschnittliches Produkt aller Abweichungen der Messwerte von den Mittelwerten von x und y - cov>0 -> pos. Zsmhang - cov<0 -> neg. Zsmhang - cov=0 -> kein Zsmhang - kein standardisiertes Maß |
Korrelationskoeffizient r | - standardisierte Kovarianz - r liegt zwischen -1 und 1 |
Determinationskoeffizient r^2 | - Stärke (nicht Richtung des Zusammenhangs -> ermöglicht prozentuale Angaben) - liegt zwischen 0 und 1 |
Rangkorrelationskoeffizient | - rs - liegt zwischen -1 und 1 - durchschnittlicher Unterschied aller Variablen in Bezug auf seinen Platz in x bzw. y |
Inferenzstatistik | - überprüft/formuliert Aussagen über GG auf Basis der SP - Voraussetzung: repräsentative Zufalls-SP - Signifikanztest als Entscheidungsgrundlage - Inferenzschluss - Irrtumswahrscheinlichkeit/Signifikanz-niveau |
Signifikanzniveau | - alpha - wird vor der Untersuchung festgelegt - p<0,05 = signifikant - p<0,01 = sehr sign. - p<0,001 = hoch sign. |
Stichprobenkennwerteverteilung | - Verteilung aller Mittelwerte von unendlich vielen (theoretisch) gezogenen SP - jeder Mittelwert aus einer solchen SPKWV gilt als erwartete Schätzung des Populationsparameters "mü" |
abhängige/unabhängige SP | - abhängig: 1 Gruppe; 2 Zeitpunkte - unabhängig: 2 Gruppen, 1 Zeitpunkt |
t-Test | - für intervallskalierte Daten mit Normalverteilung - Varianzhomogenität (gleiche Varianzen der Populationen) - Entscheidungshilfe, ob ein gefundener Mittelwertsunterschied Zufall oder bedeutsam ist |
t- Test 1. Schritt | - Hypothesenformulierung - mathematisch: mü(b)-mü(s)<=0 (H0) mü(b)-mü(s)>0 (H1) |
t-Test 2. Schritt | - Berechnung der empirischen Mittelwertdifferenz - x(b)-x(s)=... --> wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für eine Mittelwertdifferenz von ..? |
t-Test 3. Schritt | - Berechnung der SPKWV/Standardfehler - geschätzte Varianz "sigma Dach" - Standardfehler: "sigma Dach (x quer - y quer) "unter Annehme der H0 würde die Streuung der durchschn. Mittelwertdifferenz ... betragen" |
Konfidienzintervalle | - +/- 1 Standardfehler: 68,26% d. MWDiff. - +/- 2 Standardfehler: 95,44% d. MWDiff. |
t-Test 4. Schritt | - Bestimmung der Freiheitsgrade df df=n1+n2-2 |
t-Test 5. Schritt | t-Wert berechnen (standardisierte MWDiff.) |
t-Test 6.Schritt | - Bestimmung der Wahrscheinlichkeit eines solchen t-Werts - Ablesen an Tabelle: nächstkleinerer t-Wert in der Reihe des nächstkleineren df - Erhalt der Wahrscheinlichkeit p(temp)=1-Wahrscheinlichkeit d. Tabelle) |
t-Wert 7. Schritt | - Bewertung des t-Werts anhand des Signifikanzniveaus - p(H1)=... p(H0)=... - Entscheidungskriterium: Festlegung einer kritischen alpha-Fehlerwahrscheinlichkeit - ein t-Wert ist signifikant, wenn seine Wahrscheinlichkeit kleiner ist als das gewählte Signifikanznivau |
Regressionsanalyse | - zur Vorhersage der Ausprägung eines Merkmals durch ein anderes Merkmal - Prädiktor (UV) -> Kriterium (AV) |
Regressionsgerade | - yDach = b*x+a b=(cov(x,y) : sigmaDach^2) a= yquer - b(yx)*xquer |
Gütekriterien quantitativer Forschung | - Objektivität - Reliabilität - Validität |
Want to create your own Flashcards for free with GoConqr? Learn more.