Einführung in die BWL: Kapitel 3

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Karteikarten zur Vorlesung von Schulte 1. Semester
Anjay
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Anjay
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Question Answer
Technische/ Wirtschaftliche Produktivität = mengen-/wertmäßiges Verhältnis zwischen Ausbringungsmenge-/wert und Einsatzmenge/-wert • Technische Produktivität bezieht sich auf Menge • Wirtschaftliche Produktivität bezieht sich auf Wert (auch Wirtschaftlichkeit genannt)
Technische Teilproduktivitäten = da verschiedene Produktionsfaktoren häufig unterschiedlich dimensioniert sind • Arbeitsproduktivität = Leistung pro Arbeitskraft = Stück/Mitarbeiter • Kapitalproduktivität = Leistung pro Geldeinheit = Stück/Gesamtkosten
Berechnung Wirtschaftlichkeit • relativiert unterschiedliche Dimensionen von Inputs und Outputs bei Teilproduktivitäten • Input und Output Werte benötigt, um Erlös zu berechnen! • Erlöse / Gesamtkosten = Wirtschaftlichkeit → Wert größer 1 = Werte des Inputs werden mind. gedeckt = Unternehmen arbeitet wirtschaftlich
Berechnung Gewinn/ Überschuss • Erlöse - Kosten = Gewinn, erwirtschafteter Überschuss → Wert größer 0 = Mehrwert, wenn wert kleiner 0 = Handel besser unterlassen
Renditen • relative Erfolgsgröße • relativiert Gewinn im Bezug auf Ressourceneinsatz = Rentabilität, Rendite r • r = Gewinn / Ressourceneinsatz → x 100 ergibt Prozentwert von Rendite z.B. r = 10 / 100 = 0,1 = 10 % • r = (Output / Input) -1 → x 100 ergibt Prozentsatz von Rendite → Output ist Gewinn und Ressourceneinsatz zusammen, Input ist Ressourceneinsatz z.B. r = 110 / 100 = 1,1 - 1= 0,1 = 10 %
Gesamtkapitalrendite rG = (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital → bleibt unberührt von Fremdkapitalzinsen, damit das Unternehmen unabhängig von Kapitalstruktur bewertet werden kann!
Eigenkapitalrendite rE = Gewinn / Eigenkapital → wenn Ressourcen nicht nur allein, sondern auch durch Kredite finanziert wurden, somit entstehen zu zahlende Fremdkapitalzinsen, die den Gewinn verringern → Rendite auf die eigens finanzierten Ressourcen (=Eigenkapitalrendite) ändert sich!
Leverage-Effekt • Zusammenhang der Größen rE, rG, rF in Abhängigkeit vom Verschuldungsgrad "λ" • rE = rG + λ × (rG - rF) → rE = Eigenkapitalrendite → rG = Gesamtkapitalrendite → rF = Fremdkapitalzins → λ = FK / EK = Verschuldungsgrad = Indikator für Kapitalstrukturrisiko → je höher λ, desto mehr sinkt rE • λ besitzt eine Hebelfunktion auf die Eigenkapitalrendite
rG > rF = Gesamtkapitalrendite/Bruttogewinn ist höher als Fremdkapitalzins → Eigenkapitalrendite rE steigt, Verschuldungsgrad λ steigt → Fremdkapital erwirtschaftet also mehr, als das es kostet und steigert so den Nettoüberschuss beim Eigenkapital
rG < rF = Gesamtkapitalrendite/Bruttogewinn ist niedriger als Fremdkapitalzins → Eigenkapitalrendite rE fällt, Verschuldungsgrad λ steig = gegenteiliger Hebeleffekt → Fremdkapital kostet mehr, als das es erwirtschaftet und senkt somit den Nettoüberschuss beim Eigenkapital, z.T. bis ins Negative
rG = rF = Gesamtkapitalrendite/Bruttogewinn und Fremdkapitalzins sind gleich hoch → Eigenkapital verändert sich nicht, entspricht also Gesamtkapitalrendite, rE ist somit unabhängig vom Verschuldungsgrad
λ = 0 = es liegt keine Verschuldung vor, das Gesamtkapital besteht aus Eigenkapital → Gesamtkapitalrendite/Bruttogewinn entspricht Eigenkapitalrendite
2. Gesamtkapitalrendite rG = durchschnittlicher Bruttogewinn, der mit jedem Euro des Gesamtvermögens erwirtschaftet wurde, egal ob aus EK oder FK → im Falle von rG > rF erwirtschaftet also auch Fremdkapital Gewinn → dieser Gewinn ist der Überschuss rG - rF → Überschuss/Gewinn steht nicht Gläubiger, sondern Eigenkapitalgeber zu
Verschuldungsgrad λ = Höhe an Schulden auf einen Euro aus EK ☛ Man kann mit dem geliehenen Fremdkapital mehr Gewinn erwirtschaften, als dass es zinsmäßig kostet → mit Fremdkapital kann also zusätzlicher Gewinn realisiert werden!
Nebenbedingungen ➞ Restriktionen und Rahmendaten, die bei Zielverfolgung beachtet werden müssen • Gesetzliche Nebenbedingungen = z.B. Arbeits- und Vertragsrecht • Natürliche Nebenbedingungen = z.B. klimatische Gegebenheiten • Technische Nebenbedingungen = z.B. Verfügbarkeit von Technik • Ethische Nebenbedingungen = z.B. moralische Werte • Betriebswirtschaftliche Nebenbedingungen = z.B. jederzeitige Liquidität
Liquidität = Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens • ist Nebenbedingung und kein Ziel, da sie keinen Mehrwert/Wertschöpfung schafft • kann Unternehmen jederzeit, fristgerecht und betragsgenau zahlen, ist es liquide! → Einzahlungen(t) ≥ Auszahlungen(t) für alle Zeitpunkte t • Nicht liquide Unternehmen müssen Insolvenz anmelden → auch wenn sie Gewinne erzielen (Überschüsse sind dann in nicht liquidem Vermögen) • weniger Liquidität erhöht Risiko, mehr Liquidität schadet Rendite • Jederzeitige Liquidität = wichtigste Nebenbedingung ☛ Prinzip des finanziellen Gleichgewichts • muss durch Planung sichergestellt werden → Liquiditätspläne: kurzfristig, taggenaue Prognose für Einzahlungen vs. Auszahlungen → Finanzpläne: langfristig, Gegenüberstellung von Mittelherkunft vs. Mittelverwendung
Liquiditätskennzahlen → stellen Abdeckungsgrad der in Kürze fälligen Verbindlichkeiten dar! • Liquidität 1. Grades: L1 = liquide Mittel / kurzfr. Fremdkapital → Kasse / kurzfr. FK • Liquidität 2. Grades: L2 = monetäres Umlaufvermögen / kurzfr. Fremdkapital → (Kasse + Forderungen) / kurzfr. FK → „acid-Test“: L2 ≥ 1 • Liquidität 3. Grades: L3 = Umlaufvermögen / kurzfr. Fremdkapital → (Vorräte + Forderungen + Kasse) / kurzfr. FK → „Bankregel“: L3 ≥ 2
Strom- und Bestandsgrößen in BWL • Bestandsgrößen = zeitpunktbezogene Werte → in Euro • Stromgrößen = Veränderung d. Bestandsgröße in einer Rechnungsperiode → in Euro/Periode
Zahlungsmittelbereich = Liquiditätsrechnung → interne und externe Adressaten → Strom-/Bestandsgrößen zur Planung/Steuerung/Kontrolle von Liquidität
Vermögensbereich = Finanzbuchhaltung (Bilanz, GuV) → interne, aber vor allem externe Adressaten → Strom-/Bestandsgrößen zur Planung/Steuerung/Kontrolle von Erfolg
kalkulatorischer Bereich = Betriebsbuchhaltung (Kosten- und Leistungsrechnung) → interne Adressaten → Strom-/Bestandsgrößen als Entscheidungsgrundlage, Unterstützung/ Kontrolle von unternehmerischen Entscheidungen ☛ unterschiedliche Adressaten → unterschiedliche Ziele und Inhalte
Einzahlungen & Auszahlungen → Ebene der Zahlungsmittel (Finanzbuchhaltung) → Änderung des Kassenbestandes, Bewegungen auf Bankkonto → Bestandsgröße: Zahlungsmittelbestand (liquide Mittel; Bank + Kasse)
Einnahmen & Ausgaben → Ebene des Geldvermögens (Finanzbuchhaltung) → Zahlungsmittelbestand, Forderungen und Schulden → Bestandsgröße: Geldvermögensbestand (liquide Mittel, Verbindlichkeiten, Forderungen)
Ertrag & Aufwendung → Ebene des Gesamtvermögens (Finanzbuchhaltung) → nicht zwingend Zahlungs-/Kreditvorgänge → in GuV → Bilanz = externer Erfolgsausweis → Bestandsgröße: Eigenkapital (Vermögensüberschuss über Verbindlichkeiten)
Kosten & Leistungen → Ebene des Betriebsvermögens → Zahlungsmittelbestand, Geldvermögensbestand und Sachvermögen → zur internen Erfolgsermittlung → Kalkulation, Wirtschaftlichkeitskontrolle → Bestandsgröße: Betriebskapital (Betriebliches Reinvermögen)
Stromgrößen des Werteverzehrs/ Input • Auszahlung: = Unternehmen überträgt Zahlungsmittel an andere Wirtschaftsteilnehmer = Minderung des Bar-/Buchgeldes • Ausgabe: = Auszahlungen + niedrigere Forderungen + erhöhte Verbindlichkeiten = umfasst also zeitliche Verschiebungen zw. Güter-/Leistungsströmen = können ohne Effekt auf Gesamterfolg sein • Aufwand: = Werteverbrauch an Gütern und Dienstleistungen = bezogen auf Abrechnungsperiode = bezieht sich immer auf Erfolgswirksamkeit von Vorgängen = periodisierte, erfolgswirksame Ausgaben = in GuV • Kosten: = bewerteter Werteverbrauch von Gütern und Dienstleistungen zur Leistungsherstellung = umfasst Aufwand, bis auf neutralen Aufwand → bewerteter, leistungsbezogener Güterverbrauch → d.h. das Unternehmen in der Bewertung der Kosten flexibel sind, daher haben Kosten nur spezifische, begrenzte Aussagekraft
Stromgrößen der Wertentstehung / Output • Einzahlung: = Zufluss von Zahlungsmitteln = Mehrung des Bar-/Buchgeldes • Einnahme: = Einzahlungen + erhöhte Forderungen + niedrigere Verbindlichkeiten • Ertrag: = Wertzugang an Gütern und Dienstleistungen = bezogen auf Abrechnungsperiode • Leistung: = bewertetes Ergebnis der Leistungserstellung
Negative Korrekturposten: Neutraler Aufwand → wird getrennt berechnet, da sonst Verzerrung von Periodenergebnis = Betriebsfremder Aufwand: keine Verbindung zum Betriebszweck, z.B. Spenden = Periodenfremder Aufwand: Ursache d. Aufwandes in früherer Periode, z.B. Steuernachzahlungen = Außerordentlicher Aufwand: unvorhersehbare Aufwendungen mit stark schwankendem Auftritt und außergewöhnlicher Höhe, z.B. Schäden durch Feuer
Negative Korrekturposten: Zusatzkosten/ Kalkulatorische Kosten → steht gar kein oder kein gleich hoher Aufwand gegenüber → für unternehmensinterne Kalkulationszwecke → Opportunitätskosten = entgangene Erlöse, da vorhandene Möglichkeiten zur Ressourcennutzung nicht wahrgenommen werden = Kalkulatorischer Unternehmerlohn, Kalkulatorische (Eigenkapital-) Zinsen = Kalkulatorische (Eigen-) Miete, Kalkulatorische Wagnisprämien
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