Created by Jessica Rodenkirchen
10 months ago
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Question | Answer |
Was ist das Ikonische Gedächtnis? | Das ikonische Gedächtnis ist ein Gedächtnissystem, welches eine große Menge visuelle Informationen für einen sehr kurzen Zeitraum speichern kann. |
Was ist Beobachtungslernen? | neue Reaktionen werden erlernt durch das Beobachten des Verhalten Anderer. Das Lernen geschieht durch mittelbare Verstärkung bzw. Bestrafung. |
Was ist das Kurzzeitgedächtnis? | Das KZG ist ein Mechanismus bzw. Prozess des Arbeitsgedächtnisses, welches kognitive Ressourcen auf eine kleine Menge mentaler Repräsentationen hin bündelt. Die begrenzten Ressourcen und limitierte Speicherdauer erfordern deshalb eine scharfe Bündelung der Aufmerksamkeit. |
Welche 4 Prozesse des Beobachtungslernen gibt es? | Motivation, Aufmerksamkeit, Behalten und Reproduktion. |
Macht der übermäßige TV Konsum aggressiv? | Langzeitstudien können dies nicht belegen, es gibt allerdings Hinweise darauf, dass übermäßiger Konsum gewalttätiger Inhalte in der Kindheit die Aggressivität im Erwachsenenalter erhöhen kann. Faktoren wie individuelle Persönlichkeitsmerkmale und das Umfeld sind ebenso wichtige Wirkungsfaktoren. |
Was ist das Gedächtnis und welche Unterscheidungen bzw. Arten davon gibt es? | Das Gedächtnis ist eine mentale Fähigkeit, Informationen zu enkodieren, zu speichern und abzurufen. Man unterscheidet zwischen einem expliziten und impliziten (bewusst vs. unbewusst), einem deklarativem und prozedualem (Fachwissen vs. auf Prozesse bezogen), einem Metagedächtnis (Wissen über Fähigkeiten) und dem Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis (unterschiedliche Speicherdauer). |
Was sind Top-Down-Prozesse und welches Gegenstück haben diese? | Sind kognitive Verarbeitungsprozesse, die den Informationsfluss mithilfe von Vorwissen und (Kontext)Erfahrungen sowie Erwartungen beeinflussen. Gegenteilig dazu gibt es Bottum-Up-Prozesse, welche Informationen auf Grundlage von sensorischen Eindrücken und Reizen verarbeiten. |
Erkläre den Begriff "production compilation". | Meint die Zusammenführung kognitiver Schritte, aus denen Handlungen entstehen. Dies ist (meist) unbewusst und entsteht durch Übung. Es besteht kein direkter Zugriff auf diese Infos, weshalb das Erklären für andere schwierig ist (z.B. Schnürsenkel binden). |
Welche 3 zentralen Gedächtnisprozesse gibt es? | 1. Enkodierung: meint den Prozess von der Informationsaufnahmen bis zur Speicherung. Es werden mentale Repräsentationen gebildet. 2. Speicherung: meint die Aufrechterhaltung einer Information über einen gewissen Zeitraum hinweg und 3. Abruf: meint die Aktivierung einer Information zu einem späteren Zeitpunkt. Das Zusammenwirken der Prozesse ist kompliziert, denn sie interagieren jeweils anders. |
Welche Strategien zur Verbesserung des KZGs gibt es? | 1. Rehearsal: meint das Wiederholen von Informationen im Gedächtnis 2. Chunking: meint die Rekonfiguration von Items, also Informationen anhand Ähnlichkeiten gruppiert und organisiert. |
Was ist das Arbeitsgedächtnis? | Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht intelligente Leistungen wie Schreiben, Rechnen, Sprachverständnis und Schlussfolgern. Es hat eine kurze Speicherdauer und ist Grundlage für Gedankenfluss und Handlungen. Es hält die psychologische Gegenwart aufrecht, verbindet getrennte Episoden und ermöglicht das Verfolgen eines Gesprächs. |
Benenne das Arbeitsgedächtnismodell nach Babbley 2000. | 1: die zentrale Exekutive kontrolliert und überwacht die 3 anderen Subsysteme. Sie kontrolliert die Aufmerksamkeit, koordiniert die Informationen aus den Subsystemen und teilt die mentalen Ressourcen auf die verschiedenen Aspekte einer Aufgabe auf. 2: die phonologische Schleife speichert und manipuliert sprachbasierte Infos, sie ist maßgeblich am Sprachverstehen beteiligt. Gleiches Prinzip gilt für 3: den visuell-räumlichen Notizblock, jedoch für visuelle Infos. Der 4: Episodischer Puffer gleicht Informationen aus dem LZG mit dem Jetzt hab und ermöglicht die Integration von Wissen. |
Definiere kurz das Langzeitgedächtnis. | Das LZG ist ein Ablageort, an dem alle Informationen über sich und die Welt über längere Zeit, meist ein Leben lang, gespeichert werden. Beinhaltet sind Erfahrungen, Emotionen und Infos aller Art. |
Wie ist der Ablauf der Enkodierung? | Gedächtnisinhalte werden mithilfe von Hinweisreizen (sog. retrieval clues) abgerufen. Hinweisreize sind Stimuli, die bei dem Abrufen von Inhalten zur Verfügung stehen. Sie können von guter wie auch schlechter Qualität sein, welches sich auf die Genauigkeit des Abrufs niederschlägt (Bsp. römischer Kaiser). |
Welche Tests zum expliziten Gedächtnis gibts? | 1. Abruf: Informationen werden aus dem Gedächtnis abgerufen (Hinweisreize alleine suchen) 2. Wiedererkennung: bereits bekannte Infos werden wiedererkannt/beurteilt --> meist der einfachere Weg |
Welche Komponenten hat das LZG und wie beeinflussen diese sich? | Das LZG besteht aus dem prozedualem und aus dem deklaraitven Gedächtnis. Zweiteres wird wiederum aufgeteilt in Episodisches und Semantisches Gedächtnis. Das Episodische Gedächtnis speichert individuelle Erfahrungen, während das semantische Fakten und Wissen speichert. Will man eine semantische Infos abrufen macht es Sinn, einen episodischen Hinweisreiz hinzuzugeben (Wo habe ich die Info gelernt?). Bei Episodischen Inhalten ist wichtig, sich zu erinnern wie und auf welche Weise enkodiert wurde. |
Was ist ein Kontextschock? | Man sieht eine Person und man kennt sie, aber nicht mehr woher bzw. den Namen. Information wurde in einem anderen Kontext erlernt, was im Umkehrschluss bedeutet, dass für das Erinnern einer Info der Kontext der Enkodierung und Kontext des Abrufs übereinstimmen sollten für leichtern Abruf (= Enkodierungsspezifität) |
Was ist der serielle Positionseffekt? | Der serielle Positionseffekt besagt, dass zuerst gehörte Infos (primacy effect) oder zuletzt gehörte Infos (recency effect) besser behalten werden. Erklärung: bei Beginn einer Tätigkeit wechselt sich in der Regel der Kontext (primacy effect), die letzten Informationen heben sich automatisch von den zuvor gehörten Infos ab (recency effect). |
Was ist die level-of-processing-theory? | Die Theorie besagt, dass eine tiefgehendere Verarbeitung einer Information (indem man sie beurteilt, bewertet, evaluiert auf vers. Ebenen) das Behalten vereinfacht. Die Enkodierung entspricht damit eher den Abrufprozessen, da eine Information je nach Art eher auf Bedeutungsebene abgerufen wird (= transferadäquate Verarbeitung). Bsp. Taube = man lernt Bedeutung, Aussehen, Wort aber man wird dann nach Bedeutung gefragt. |
Was ist der Unterscheid zwischen explizitem und implizitem Gedächtnis? | Explizites Gedächtnis sind alle Infos, die aktiv gelernt und aktiv abgerufen werden (bewusst). Das implizite Gedächtnis umfasst alle unbewussten Informationen wie Einstellungen, Erfahrungen, Bewegungen etc. Man hat darauf kein aktiven Zugriff. |
Was ist das Metagedächtnis und was besagt judgement-of-learning (JOL)? | Das Metagedächtnis ist eine Form vom Gedächtnis, welches uns ermöglicht, Aussagen und Einschätzungen über die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisstand zu treffen. Die JOL ist an das Metagedächtnis angelehnt und beinhaltet die Beurteilung des Wissens über eigene Fähigkeiten. |
Was ist Interferenz und welche Arten unterscheidet man? | Interferenz bezeichnet das Vergessen von gelernten Infos, weil andere Infos mit dem zu erinnernden Inhalten in Konkurrenz stehen (z.B. viele Namen auf einmal gelernt). Man unterscheidet weiterhin zwischen proaktiver Interferenz (nach vorne gerichtet, z.B neue Nummer nicht merken können) und retroaktiver Interferenz (nach hinten gerichtet, sich nicht an alte Nummer erinnern können). Eine retroaktive Hemmung bezeichnet den Zustand sich nicht an eine Info erinnern zu können, obwohl man sie jahrelang kannte. |
Wie kann man sich leichter erinnern? | Indem man entweder im gleichen Kontext abruft, in dem enkodiert wurde oder indem man die gleiche Art Tätigkeit/Aufgabe ausführt in der enkodiert wurde. |
Welche 2 Techniken zum besseren Einprägen von Infos gibt es? | 1. Elaborierendes Lernen: Infos werden während des Lernens tiefergehend elaboriert und doppelt enkodiert (Info mit visueller Vorstellung verknüpfen) 2. Mnemotechniken: längere Folgen von Infos werden mit bereits gelernten Fakten assoziiert |
Welche Mnemotechniken gibt es? | 1. Methode der Orte: Items werden mit vertrauten Orten assoziiert, indem eine mentale Landkarte entsteht 2. Wäscheleinenmethode: Items werden mit Hinweisreizen verknüpft (z.B. Reime) |
Welche empirischen Methoden der Prüfungsvorbereitung gibt es? | Enkodierspezifität (gleicher Kontext des Abrufs wie bei Enkodierung), serieller Positionseffekt (mehr Aufmerksamkeit im Mittelteil wegen Primacy- und recency effect), Elaboriertes Lernen (tiefgehende Elaboration), Mnemotechniken (Wäscheleinemethode und Methode der Orte) und Anwendung des Metagedächtnis (was kann ich?) |
Was sind die Strukturen des LZGs? | Das Gedächtnis hat die generelle Aufgabe, ähnliche Erfahrungen zusammenzufassen und Muster aufzudecken innerhalb der Interaktion mit der Umwelt. Man lernt Kategorien über gewisse Dinge herzustellen (zB Hunde) und diese als Konzepte (mentale Repräsentationen) abzuspeichern. Jedes Konzept stellt eine zusammenfassende Einheit von ähnlichen Erfahrungen dar. Es gibt immer einen Prototyp zu einem Konzept (zB Vogel --> eher Amsel als Strauß) |
Was sind Schemata? | Schemata sind konzeptuelle Rahmen oder Bündelungen von Wissen, oder auch komplexe Verallgemeinerungen. Sie stellen die durchschnittliche Erfahrung einer Situation dar. Sie werden abgeglichen und dienen zur Erkennung. |
Was ist ein Skript? | Ein Skript ist eine spezielle Art von Repräsentationen, die eine Auskunft für ein Ereignis im Laufe der Zeit gibt. (Bsp. Kinobesuch) |
Was ist das rekonstruktive Gedächtnis? | beim rekonstruktivem Gedächtnis wird Wissen auf Grundlage vom allgemeinen Wissen abgeleitet --> was ist am wahrscheinlichsten? Vorwissen kann dieses rekonstruierte Wissen verzerren. |
Welche 3 Arten von Wissensverzerrungen (rekonstruktivistischen Prozesse) gibt es? | Nivellierung: Vereinfachung Akzentuierung: Betonung unwichtiger Details Assimilation: Abändern von Details für Übereinstimmung mit eigenem Hintergrund |
Was sind Blitzlichterinnerungen? | Erinnerungen, die direkt aufkommen (detailliert), ohne große Anstrengung oder Rekonstruktion. Sind meist emotional aufgeladen. |
Was besagt die Exemplar-Theorie? | geht davon aus, dass man neue Objekte kategorisiert indem man sie mit Basisexemplaren abgleicht. |
Erkläre die automatische, angeborene Imitationstendenz (Lernen am Modell). | diese läuft automatisch ab und sind bereits bei Neugeboren zu beobachten. Imitation dient als Grundlage dafür, das Verhalten anderer zu verstehen, das Planen der eigenen und Verstehen anderer Handlungen geschieht im gleichen Hirnareal. Zurückzuführen ist dies auf Spiegelneuronen. |
Grenze angeborene Imitationstendenz mit der gelernten Imitation ab. | gelernte Imitation geschieht intentionell durch Beobachtungslernen. Lernende ahmen das Verhalten eines Modells durch mittelbare Verstärkung bzw. Bestrafung nach. Dies basiert auf dem Versuch und der sozial-kognitiven Lerntheorie nach Banduras. Lernende erhoffen sich also durch gezeigtes bzw. nachgeahmtes Verhalten belohnt zu werden. |
Was ist für das Auftreten einer nachgeahmten Verhaltensweise erforderlich? | Nicht die Verstärkung allein, sondern die Performanz des gezeigten verhalten, also die Verstärkungserwartung ist relevant. Das Verhalten wird gelernt, es ist nur die Frage ob es sich lohnt dieses nachzuahmen (Belohnung). |
Welche Annahme geht die CLT nach? | Die CLT nach Tibus und Eitel geht der Annahme nach, dass die kognitiven Ressourcen des AGs beschränkt sind. Demnach sind Lernmaterialen so zu gestalten, dass diese Ressourcen optimal genutzt werden und nicht zu einer Überlastung führen. |
Was ist ein Schemaerwerb und was ist eine Schemaautamatiserung? | Schemata sind abstrakte, im AG konstruierte Strukturen. Sie beinhalten alle wichtigen Informationen für das Bewältigen einer Aufgabe (Lösungsprozess, Herangehensweise etc.). Die Konstruktion eines Schemas benötigt viele kognitive Ressourcen im AG, weshalb eine Automatisierung diesen Prozess erleichtert. |
Was sind die Funktionen des Schemaerwerbs? | 1. effiziente Speicherung und Organisation von Infos 2. Entlastung des AGs durch die Zusammenfassung von Einheiten |
Definiere cognitive load. | Der cognitive load ist die gesamte Kapazität des AGs. Er entsteht aus der Summe von intrinsic und extraneous cognitve load. Sind beide Komponenten überlastet, kommt es zum cognitive overload. |
Was ist der instrinsic cognitive load? | Der intrinsic cognitive load ist abhängig von der Anzahl der Elemente, die im AG gleichzeitig gehalten und verarbeitet werden müssen. Ebenso wichtig ist die element interactivity: je interdependenter die Inhalte sind, desto höher ist der Aufwand im AG. |
Was ist der extraneous cognitive load? | wird beeinflusst durch die Gestaltung der Materialien und Umgebung. Sind die Elemente lernhinderlich gestaltet, wird zu viele Ressourcen des AGs darauf verschwendet. |
Nenne die wichtigsten Gestaltungsmaßnahmen für Lernmaterialien. | 1. redundancy effect: Rendundante Inhalte vermeiden 2. split attention effect: Schemakonstruktionen möglichst nah beieinander 3. modality effect: visuelle Reize mit autiviven Reizen koppeln, um 2 Modalitäten zu bieten und einen Kanal nicht zu überlasten 4. worked example effect: Lösungsbeispiele bereitstellen 5. guidance faiding effect: mit zunehmenden Wissenstand weniger Hilfen anbieten 6. expertise reversal effect: mit hohem Wissenstand sind viele Hilfen möglicherweise lernhinderlich |
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