Created by Melanie Najm
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Question | Answer |
Grundsätze zu den Aufgaben des Unterrichts + der Erziehung in der Berliner Schule (1948) -Allgemeine Grundsätze: -? | Chancengleichheit, Qualifikationen für eine sich ändernde Welt, Förderung statt Auslese |
Grundsätze zu den Aufgaben des Unterrichts + der Erziehung in der Berliner Schule (1948) -2. Lernziele abgeleitet aus dem Demokratieverständnis: -? | Mündigkeit durch Bildung, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Selbstverwirklichung, mit menschliche Verantwortung, lebenslangen Lernen |
Grundsätze zu den Aufgaben des Unterrichts + der Erziehung in der Berliner Schule (1948) -3. Verankerung in der Gesellschaft mit den Lernzielen:- ? | demokratische Schule, pädagogisches Handeln angepasst an demokratische Lebensform, politische Bildung, Individualisierung, Leistungsbereitschaft |
Grundsätze zu den Aufgaben des Unterrichts + der Erziehung in der Berliner Schule (1948) - 4. Einbeziehung der Arbeitswelt - ? | Vorbereitung auf die berufliche Tätigkeit, Anpassung der Lernziele an die aktullen Anforderungen |
Grundsätze zu den Aufgaben des Unterrichts + der Erziehung in der Berliner Schule (1948) - 5. Arbeitsteilung zwischen Schule und anderen Institutionen (Kirche, Berufsberatung, Unis): - ? | Transparenz + Öffentlichkeit von Schule |
Sozialisation nach Parsons ist... | Anpassung der Individuen an die Gesellschaft |
Was geschieht innerhalb dieses Anpassungsprozesses? | In der Schule findet eine Selektion anhand der Leistung der Schüler statt. |
Wer wird selektiert und warum? | Es ist eine Selektion der Begabten, Geeigneten, Leistungsfähigen, Tüchtigen für entsprechende (meist höhere) Positionen in der Gesellschaft sowie derer, die als weniger bzw. ungeeignet angesehen werden. |
Was bedeutet dieser Selektionsprozess für Parsons? | Er sieht ihn als Verteilungsfunktion der Arbeitskräfte in der Gesellschaftsstruktur. |
Erkläre kurz, was Parsons unter der Sozialisationsfunktion versteht! | 1. Schule als primäre Sozialisationsinstanz neben Familie, peers 2. Entwicklung von Bereitschaften - zur Vergesellschaftung (allgemeine Werte der Gesellschaft) - zur Rollenaneignung (Erfüllung eines bestimmten Rollentyps innerhalb der Gesellschaftsstruktur) 3. Entwicklung von Fähigkeiten - zur Erfüllung der individuellen Rollenaufgaben (Kompetenzen + Fähigkeiten) - zur Rollenverantwortlichkeit (Fähigkeit, Erwartungen an die angenommene Rolle zu erfüllen) --> Sozialisation ist dei Bereitschaft + Fähigkeit zur erfolgreichen Erfüllung späterer Erwachsenenrollen |
Was versteht Parsons unter der Selektionsfunktion? | 1. Verteilung menschlicher Ressourcen innerhalb der Rollenstruktur der Erwachsenengesellschaft 2. Differenzierungsprozess nach dem Leistungsprinzip |
Welche Funktionen hat die Grundschule (Grundschulphase)? | 1. Akzent liegt auf dem Leistungsniveau - verinnerlichte Leistungsmotivation - Selektion auf Basis verschiedener Leistungen - Verinnerlichung neuer Werte + Normen - Emanzipation von der Familie (familienunabhängige Identitätsstruktur, die durch Position in Schulklasse und peergroup definiert wird) |
Welche Funktionen hat die Oberschule (Oberschulphase)? | 1. Akzent liegt auf Differenzierung qualitativer Leistungstypen - kognitive Leistungen: technische Rollen, spezifische Funktionen - moralische Leistungen: soziale Rollen, diffuse Funktionen - Oberschule als Sprungbrett zum Arbeitsmarkt (niedriger Status) oder als Vorstufe zum College (höherer Status) |
Jugendkultur bei Parsons - was weißt du darüber? | - vor allem in der Oberstufe relevant - Selektionsfunktion der Jugendgruppe ist Brücke zwischen Leistungsordnung der Klasse + Schichtungssystem der Erwachsenengesellschaft - 2 Gruppen von Individuen: * Schulleistung hervorragend + Prestige befriedigend * Schulleistung befriedigend + Prestige hervorragend |
Erkläre kurz was Parsons mit der Selektionsebene der Jugendkultur meint! | - Jugendliche Ebene: grenzt an Delinquenz, Aufsässigkeit, unannehmbares Verhalten --> regressiv - mittlere Ebene: ohne klare Statusdifferenzierung, "netter Kerl", Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme in informellen Situationen - höhere Ebene: hervorragende Popularität, Führungsqualität, Übernahme ungewöhnlicher Verantwortungen - Jugendzeit als Einübungszeit von Verantwortungen, Gewöhnung an Konsequenz für eigenes Verhalten |
Nenne 3 Stichpunkte in Bezug auf die "Kritik an Parsons"! | 1. Nichbeachtung von unterschiedlichen Voraussetzungen bzgl. Alter + Familiensituation im Selektionsprozess 2. aktiv handelndes Subjekt (Hurrelmann!) wird nicht berücksichtigt, lediglich Betrachtung der Einwirkung von Gesellschaft auf die Sozialisationsprozesse des Individuums 3. reine Betrachtung der amerikanischen Schule, keine Übertragbarkeit auf das deutsche Schulsystem |
Funktionen von Schule nach Hartfiel: Was versteht Hartfiel unter der Sozialisationsfunktion? | - macht Menschen handlungsfähig, Gesellschaft funktions-/ überlebensfähig - Grundvoraussetzung gesellschaftlicher Reproduktion, indem Menschen das System in ihrem Handeln, Denken, etc. reproduzieren |
Was sind die Minimalbedingungen für Sozialisation nach Hartfiel? | - gleiche Sprache - Übereinstimmung im Sinngehalt von Symbolen - gemeinsame Normen + Werte - allg. verstandene Reaktionsstrategien für Individuen |
Nenne die allgemeinen Sozialisationsziele nach Hartfiel! | 1. Selbstsicherheit 2. Bildung eines Gewissens 3. Entwicklung intellektueller Fähigkeit 4. Leistungsmotivation 5. Empathie + Solidarität 6. Konfliktfähigkeit |
Beschreibe kurz die Selektionsfunktion nach Hartfiel! | - entscheidet leistungsabhängig, wer auf welche Position in der Gesellschaft vorzubereiten ist (Aufgabe der Schule) - Chancengleichheit (Förderung + Vorbereitung für alle, Statuserwerb nach Leistung) |
Welche Bildungsbarrieren treten beim Leistungsprinzip auf? | - sozio-ökonomische Situation der Eltern - (vor)schulische Prägung - regionale + kulturelle Unterschiede - Geschlechterrollen - schichtspezifische Werterhaltungs-/ Beurteilungsmaßstäbe --> wirken auf Selektionsfunktion ein, sind aber überwindbar |
Was besagt die Allokationsfunktion nach Hartfiel? | - Herstellung von Übereinstimmung zwischen Summe der Qualifikationsprofile + Positionsprofile - Anpassung des Bildungsangebots an Bedarf von Wirtschaft, Staat - 2-seitige Orientierung der Schule: Verwirklichung des Bildungsstrebens einzelner + Erfüllung gesellschaftlicher Anforderungen |
Erkläre kurz die Legitimationsfunktion nach Hartfiel! | - Gesellschaft muss Mitglieder von ihrer Ordnung überzeugen + anpassen - Schule muss Loyalität + Identifikation mit der Gesellschaft schaffen - Legitimationsfunktion von Schule stabilisiert Herrschaftsverhältnisse |
Welche Unterschiede bestehen bei der Sozialisationsfunktion nach Parsons und Hartfiel? | Parsons: - Sozialisationsprozess ist Funktionserfüllung der Gesellschaft, vollständige Determination der Gesellschaft auf das Individuum - aktives Subjekt bleibt unberücksichtigt, Rollenerfülung im Sinne der Anforderungen der Gesellschaft wird erwartet Hartfiel: - Sozialisationsprozess berücksichtigt Rollenkonflikte und unterschiedliche Persönlichkeiten - durch Individuen eingebrachte Kreativität ist Moment der Entwicklung der Gesellschaft und Evolutionsmotor |
Fend hat die Sozialisations- und Selektionsfunktion von Parsons umbenannt. Wie heißt sie laut Fend und warum? | Fend benennt die Sozialisations- und Selektionsfunktion um in Reproduktionsfunktion, da diese kulturelle Systeme in Wissen und Fertigkeiten reproduzieren |
In den 1970er Jahren unterteilt Fend die Reproduktionsfunktion. In welche Bestandteile ist sie nun gegliedert? | 1. Funktion der Qualifizierung --> Reproduktion von Wissen + Fertigkeiten, die für Teilnahme am sozialen Leben + Berufsqualifikation benötigt werden 2. Funktion der Selektion --> leistungsabhängige Berechtigung, bestimmte Positionen einzunehmen (Berufsausübung) 3. Funktion der Legitimation --> Schule vermittelt Schülern die Legitimität von leistungsabhängiger (Berufs-)Selektion, unterschiedlichen Gehältern, unterschiedlichen Positionen |
Wann wurden die Funktionen nach Fend überarbeitet und warum? | 2006: Überarbeitung der Funktionen aufgrund von Kritik (damals sah er es aus dem Blickwinkel der Gesellschaft, jetzt aus dem Blickwinkel des Kindes) |
Wie lauten die Funktionen nach Fend nach der Überarbeitung? | 1. Funktion der Enkulturation: Schüler lernt Sprache, Schrift, Werte seiner Kultur + stärkt damit Autonomie im Denken + Handeln 2. Funktion der Qualifikation: Erwerb von Wissen + Fähigkeiten, die dem Schüler helfen, einen konkreten Beruf auszuüben und ein selbstständiges Leben zu führen 3. Funktion der Allokation: Privileg, leistungsabhänigig für Berufe + verbundene Aufstiege selektiert zu werden 4. Funktion der Integration: Schüler kann mithilfe der Zustimmung der Schule zum politischen System eine eigene Identifikation, Vertrauen, Bindung aufbauen |
Was wurde bei Fend kritisiert? | Aspekt von Macht und Herrschaft sowie damit verbundene Chancenverteilung bleiben immer noch unberücksichtigt |
Die preußische Elementarschule im 19. Jahrhundert - 1 - | Schule erfüllt Integrations- und Legitimationsfunktion; Zweck: Etablierung des Nationalstaates; Ideologievermittlung |
Die preußische Elementarschule im 19. Jahrhundert - 2 - | - Herauslösung der Bevölkerung aus Herrschaftsbindungen, Einordnung in ein gesamtstaatl. Herrschaftssystem - Assimilation fremdsprachlicher Minderheiten - Ideologische Integration über Religion, die Macht des Landesherrn legitimiert, über Hohenzollernverehrung, über Mythos der Nation - Legitimations- und Integrationsfunktion in den Grenzen der Klassengesellschaft |
Die preußische Elementarschule im 19. Jahrhundert - 3 - | --> Integrationen im Sinne der Sozialisationsfunktion bei Parsons --> Bereitschaften sind wichtiger als Fähigkeiten (Übernahme von Gesellschaftsrollen nach Ideologiewerten) --> Selektion nach Leistungsdifferenzierung, Allokations- und Qualifikationsfunktion sind irrelevant |
Schule im Nationalsozialismus - 1 - | - Legitimationsfunktion zur Ideologievermittlung steht im Vordergrund - Qualifikationsfunktion, körperliche + charakterliche Erziehung, Formung von Willensbildung + Haltung werden wichtiger als Wissensvermittlung (erst bei Kriegsbeginn Hinwendung zu ökonomisch erforderlichen Qualifikationen) |
Schule im Nationalsozialismus - 2 - | - Selektionsfunktion - nicht Reproduktion der Gesellschaft, sondern Produktion eines "neuen nationalsozialistischen Menschen" sind Aufgaben der Schule - Hitlerjugend als gleichberechtigte Sozialisationsinstanz neben Schule --> Qualifikation, legitimation + Selektion sind Funktionen der Schule nach Fend (1970er Jahre) |
Funktionserwartungen an die Schule der Zukunft - 1 - | Ausgangslage: - Internationalisierung der Lebensverhältnisse - Internationale Bildungsbezüge im pluralistischen Europa - Migration, ausländische Erwerbstätigkeit, Zuwanderungsbedarf - innere Multikulturalität, Selbstwertzweifel, Fremdenfeindlichkeit |
Funktionserwartungen an die Schule der Zukunft - 2 - | Leitvorstellungen und Empfehlungen: - multikulturelle Schulsituation, multikulturelles Zusammenleben, Mehrsprachigkeit als Normalfall - Achtung der Freiheitsrechte, Toleranz gegenüber Kritik - Förderung der Identität, Erfolgserfahrungen, positive Selbsterfahrung von Interkulturalität (weiter nächste Karte) |
Funktionserwartungen an die Schule der Zukunft - 3 - | - Schule als verlässliche, solidarische Gemeinschaft - interkulturelle Erziehung als Element allgemeiner Bildung, Basiskenntnisse Völker + Kulturen - mehrperspektivischer Unterricht in Geschichte, Literatur, usw. - neues Fremdsprachenlernen (früher, gestufter Anspruch, Motivation) |
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