Sozialpsychologie - Bindung

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2 Semester Sozialpsychologie Flashcards on Sozialpsychologie - Bindung, created by Clara Vanessa on 08/05/2016.
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Question Answer
Definition Bindung starke, relativ stabile und enge emotionale Beziehung zu einer anderen Person (Zimbardo, 1988, S.74). dauerhafte emotionale und kognitive Orientierung an einer anderen Person spezielle Form eines affektiven Bandes (Ainsworth, 1989, S.12 ).
Def. Affilation Tendenz die Gesellschaft anderer Personen zu suchen
Nutzen Affirmation -> In neuartigen, belastenden Situationen Erleichterung der Einschätzung d. Angemessenheit meiner Gefühle und die Effektivität meiner Reaktionen (Theorie des sozialen Vergleichs) -> Angstreduktion, Beruhigung, emotionale Unterstützung, Trost → Bindungstheorie
Merkmale Bindung -Nähe der anderen Person suchen -Unter Trennung leiden -Sich freuen über Rückkehr der anderen Person -Sich auch an der Bindungsperson orientieren, wenn sie nicht in unmittelbarer Nähe ist
4 Merkmale von Bindung nach Bowlt -Suche nach Nähe zur Bindungsperson; -Protestverhalten des Kindes in Trennungssituationen 2 zentrale bindungstheoretische Konzepte: -sichere Basis -sicherer Hafen
6 Kriterien von Bindungsbeziehungen nach Ainsworth - relativ stabil. -beziehen sich auf ganz bestimmte, als einzigartig empfundene Personen. -Beziehung zu Person =emotional bedeutsam -Wunsch nach Nähe zur Bindungsperson. Trennung: negative Gefühle Bindungsbez. vermitteln Sicherheit und Trost.
Bindungstheorie: 3 Verhaltenssysteme Bindungssteuerungssystem Fürsorgeverhaltenssystem Explorationssystem
Bindungssteuerungssystem Regulationssystem, biologisch verankert-> eigenständiges Motivationssystem -> 1 Lebensjh-> ganzes Leben - reguliert Bindungsvh -> Herstellung Nähe zu Bezugsperson-> gewährleistet Fürsorge, Schutz vor Gefahren
Bindungssteuerungssystem aktiviert durch - Zustand Kind -Standort u. VH der Mutter (z.b. wehrt Nähe ab) - andere Umweltbedingungen: -> Allgemein: in stressauslösenden, belastenden Situationen
Fürsorgeverhaltenssystem Ziel ist Herstellung und Aufrechterhaltung der Nähe zum Kind → entspricht dem Ziel des Bindungssystems Wird aktiviert durch kindliches Bindungsverhalten wenn die Mutter das Kind in Gefahr wähnt Feinfühligkeit als zentrales bindungstheoretisches Konzept in Bezug auf das Fürsorgeverhalten
Aus welchem mütterlichen u kindlichem VH entsteht Bindung? Bindung entsteht aus der Interaktion zwischen kindlichem Bindungs- und mütterlichem Fürsorgeverhalten
Feinfühligkeit als Determinante der Bindungsqualität/ des Bindungsstils: -Sichere Bindung: richtige Interpretation & angemessene Reaktion -Ängstlich-ambivalente Bindung: Reaktionsbereitschaft gegeben aber falsche Interpretation -Vermeidende Bindung: kühles & abweisendes Verhalten
Explorationssystem/Explorationsverhalten Ziel ist Erkundung der Umwelt -> aktiviert durch neue u. unbekannte Reize, die Interesse/ Neugier hervorrufen ist verbunden mit Entfernung von der Mutter → Explorations- als Komplement zum Bindungsverhalten; → Explorationssystem als komplementäres Vhssystem zum Bindungssystem
Wodurch wird das Explorationssystem beeinflusst? Beeinflusst durch kindliche Erwartungen bezüglich der mütterlichen Verfügbarkeit/ Ansprechbarkeit. Ist Bindungsperson eine sichere Basis/ ein sicherer Hafen?
Interne Arbeitsmodelle als zentrales bindungstheoretisches Konzept = Speicher für bindungsrelevante Erfahrungen sind vergleichbar mit kognitiven Skripts oder Schemata -bilden sich aufgrund von Handlungen und deren Konsequenzen -entstehen in der Interaktion zwischen kindlichem Bindungs- und mütterlichem Fürsorgeverhalten
Welche Modelle beinhalten die internen Arbeitsmodelle? Welche Ausprägungen gibt es? -beinhalten Modelle des Selbst (Selbstbild) und Modelle der Anderen (Fremdbild) -Selbst- und Fremdbild können positive wie negative Ausprägung haben: Selbstbild als liebenswert oder nicht Fremdbild von Bindungspersonen als zugänglich, verfügbar, feinfühlig oder nicht
Messung frühkindlicher Bindungsqualität/-stile - Die Fremde Situation (Ainsworth, 1978) Beobachtung des Zusammenspiels v. Bindungs- und Explorationsverhalten unter verschiedenenBelastungsbedinungen Hauptaugenmerk liegt auf kindlichem VH:nach Trennung von und v.a. bei Wiedervereinigung mit der MutterAus kindlichem VH bei der Trennung und v.a. Wiedervereinigung → Rückschluss auf Bindungsqualität
Zentrale Fragen der Bindungsforschung - Stabilität von Bindung: bleibt Bindungsstil über die Lebensspanne stabil? -Tradierung von Bindung: überträgt sich Bindungsstil v. einer Generation auf die nächste?
Zentrale Fragen der Bindungsforschung -Generalisierung von Bindung: Ist die Mutter-Kind Bindung der Prototyp aller nachfolgenden Bindungsbeziehungen? Beeinflusst Bindung auch Einstellungen, Emotionen, Verhalten in anderen Lebensbereichen, z.B. im Arbeitskontext
Bindungsstile nach Ainsworth - Sichere Bindung - unsicher ambivalente Bindung -unsicher vermeidende Bindung
Bindungsstile - sichere Bindung VH Trennung: Kinder zeigen gewöhnlich (aber nicht immer) Kummer Wiedervereinigung: Kinder grüßen Mutter, werden getröstet, falls nötig, und spielen dann wieder fasziniert oder zufrieden weiter.
Unsicher ambivalente Bindung Trennung: Kinder zeigen großen Kummer Wiedervereinigung: Kinder sind nur schwer zu beruhigen, suchen Kontakt, aber leisten Widerstand, indem sie treten, sich abwenden und winden und dargebotenes Spielzeug wegschleudern. Ständiger Wechsel zw. Zorn und Anklammern.
Unsicher vermeidende Bindung Trennung: Kinder zeigen wenig offensichtliche Zeichen des Kummers Wiedervereinigung: Ignorieren der Mutter, besonders beim zweiten Mal, wenn der Stress wahrscheinlich größer ist.
Der vierte Bindungsstil: Desorganisierte Bindung bizarres Verhalten, wie „Einfrieren“ (=Abbrechen) von Bewegungen und stereotype Bewegungen ungerichtete Affektausdrücke widersprüchliches Verhalten: z.B. Wechsel zw. intensivem Anklammern und Abwenden
Tradierung von Bindung: Forschung Belege, dass sich Bindungsstil der primären Bezugsperson durchsetzt → bei der Konstruktion des Arbeitsmodells des Selbst scheint ein Elternteil, wahrscheinlich die Hauptbezugsperson, mehr Einfluss zu haben (Bretherhon, 1985; Ricks, 1982)
Generalisierung von Bindung 1 (Forschung) Ist Mutter-Kind-Bindung der Prototyp aller Bindungsbeziehungen? Unterschiedliche starke Korrelationen zw. Mutter-Kind und Vater-Kind Bindung (Bretherton, 1985) sprechen dagegen In summary, research suggests that, in adulthood, there is some degree of overlap between attachment security in the romantic and parental domains (Fraley, 2002, p.141).
Generalisierung von Bindung 2:Beeinflusst der Bindungsstil das Funktionieren in anderen VHsbereichen? Im Alter von 6 Mon. als sicher klassifizierte Kinder werden später als kompetenter eingeschätzt,haben mehr Freunde/ einen besten Freund. längere Aufmerksamkeitsspannen zeigen mehr positive Affekte selbstsicherer/ zuversichtlicher bei einfachen Problemlöseaufgaben suchen Unterstützung bei schwierigen Aufgaben
Bindung im Erwachsenenalter - Ausgangsbasis - Analogien zwischen frühkindlichen und Bindungsbeziehungen im Erwachsenenalter Interner Arbeitsmodelle als Speicher bindungsrelevanter Erfahrungen
Unterschiede zur Eltern-Kind-Bindung: Andere Bindungspersonen (Partner) Sexualität als Motivation des Nähe-Such-Verhaltens Reziprozität: potentiell können beide Partner Nähe, Trost, Sicherheit vermitteln Felt Security bei Kindern durch körperliche Nähe , Erwachsen reicht auch Wissen um Verfügbarkeit Bindungsperson
Interne Arbeitsmodelle sind mentale Repräsentationen des Bindungsverhaltens und der darauffolgenden Reaktionen von Bindungspersonen beinhalten Selbstbild und Fremdbild Fremdbild: wurden Bindungspersonen als unterstützend in belastenden Situationen erlebt? Selbstbild: unterstütze ich selbst?
Die vier Bindungsstile sicher ängstlich-ambivalent gleichgültig-vermeidend ängstlich-vermeidend variieren entlang zweier zugrundeliegender Dimensionen: Bindungsangst Bindungsvermeidung
Bindungsangst: negatives Selbstbild, positives Fremdbild. Hohe Bindungsangst -> starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung, sowie einer starken Tendenz die Nähe anderer zu suchen und von diesen abhängig zu werden. Ängstliche Personen sorgen sich ständig, nicht akzeptiert, nicht gemocht, oder zurückgewiesen zu werden.
Bindungsvermeidung: Negatives Fremdbild, positives Selbstbild Hohe Bindungsvermeidung -> andere nicht verfügbar, nicht reagierend und nicht vertrauenswürdig -> Bindungsbedürfnisse werden deshalb unterdrückt Unbehagen bei Nähe und Intimität, starkes Bedürfnis nach Unabhängigkeit.
Generalisierungsfrage Beeinflussen das Bindungssystem und die Bindungsorientierungen das Bindungsverhalten nur in engen Beziehungen oder auch in anderen Interaktionsbereichen?
Love and Work Grundannahme 1 Grundannahme 1: das Arbeiten im Erwachsenenalter weist funktionelle Ähnlichkeiten zum Explorationsverhalten in der Kindheit auf->Dementsprechend sollte eine sichere Erwachsenenbindung die selbe fördernde Wirkung auf Arbeit haben, wie eine sichere Eltern-Kind-Bindung auf das Explorationsverhalten
Love and Work Grundannahme 2 Gleichgewicht Bindung - Exploration in der Kindheit entspricht Gleichgewicht zwischen Liebe und Arbeit im Erwachsenenalter.
Love and Work Ergebnisse wie Kinder: -Sichere Erwachsene -ängstlich-ambivalente - vermeidend gebundene Erwachsene Auch Erwachsene unterscheiden sich in Abhängigkeit von Bindungsstil, in ihren Einstellungen zur Arbeit u Abeitsverhalten
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