40.2 Grundbegriff Erziehung

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Studium Bildungswissenschaften Modul 1A (33040 Erziehung - Bildung - Sozialisation SS16) Flashcards on 40.2 Grundbegriff Erziehung, created by Yvonne Heitland on 19/01/2017.
Yvonne Heitland
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Question Answer
Wann gilt man allgemein als gut erzogen? Jemand gilt als gut erzogen, wenn er gute Manieren hat oder gehorcht
Wo findet Erziehung statt? Erziehung findet vor allem in der Familie sowie durch Institutionen statt und ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit.
Erziehung wird in der Öffentlichkeit thematisiert... ...meistens wenn sie scheitert. Verbunden wird mit Erziehung der Ausgleich von Defiziten.
Bedeutung der Erziehung Große Bedeutung hat Erziehung für den Menschen, seine Kultur und die Gesellschaft. Erziehung gilt als unverzichtbar.
Paradoxon der Erziehung nach Kant: "Wie kultiviere ich Freiheit bei dem Zwange?" Erziehung soll einen selbstständigen Menschen hervorbringen, aber auch Grenzen aufzeigen und das Befolgen von Regeln einüben
Aufgabe der Erziehung nach Adorno: Adorno fordert, dass durch Erziehung Auschwitz nicht noch mal passieren darf. Für Adorno ist der Sinn der Erziehung die Förderung der kritischen Selbstreflexion und Autonomie.
Was zeigt Kafka im "Brief an den Vater"? Kafka zeigt das asymmetrische Erziehungsverhältnis auf und die damit verbundenen unterschiedlichen Perspektiven auf Erziehung. Das Bild des Vaters von Erziehung ist, dass seine Absicht die von ihm beabsichtigte Folge hat. Erziehung ist laut Kafka eine der schwierigsten Aufgaben des Menschen.
Der Begriff Erziehung ...ist komplex und traditionsreich
Erziehung ist verbunden mit.... ...Zucht, Disziplin, Unter- bzw Einordnung, Eingewöhnung, Kultivierung, Zivilisierung, Anpassung
Erziehungsbegriff aus der jüdisch-christlichen Tradition hebräisch: musar bedeutet Zucht und Disziplinierung Ziel der Erziehung ist uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes und den Gesetzen
Erziehungsbegriff in der griech. Übersetzung paideia Übersetzung erfolgte aufgrund fehlender Entsprechung des Zuchtgedankens im griechischen Denken; paideia meint freie Selbstentfaltung;
Erziehungsbegriff beinhaltet heute musar und paideia, also: Zucht, Gehorsam, Zwang und Unterordnung Entfaltung, Verbesserung, Vervollkommnung und Förderung; Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht
Was bedeutet Anthropologie? stammt aus dem griech. und bedeutet "Die Lehre vom Menschen"
Das Nachdenken über Erziehung ist immer verbunden mit... ...eigenen Erfahrungen und Auffassungen, die soziokulturell geprägt Bilder von Mensch und Welt widerspiegeln
Anthropologie Rousseau: Er begreift den Menschen als von Natur aus gut, erst die Gesellschaft und Zivilisation verderben ihn.
Anthropologie Pestalozzi: Der Mensch ist von Natur, wenn er sich selbst überlassen wild aufwächst, träg', unwissend, unvorsichtig, unbedachtsam, leichtsinnig, leichtgläubig, furchtsam und ohne Grenzen gierig
Anthropologie Herder: Der Mensch ist der erste Freigelassene der Schöpfung. Die Waage des Guten und Bösen, Falschen und Wahren hängen an ihm: er kann forschen, er soll wählen.
Erziehungsmetaphern sind in der Regel... ...aus der Perspektive des Erziehenden.
Es gibt folgende Erziehungsmetaphern: Der Erzieher als Gärtner, der Erzieher als Hirte, der Erzieher als Belehrender, der Erzieher als Schöpfer, der Erzieher als Aufklärer, Der Erzieher als Disziplinierender, Der Erzieher als Schiedsrichter
Der Erzieher als Gärtner Metapher des Wachsenlassen; suggeriert freies Entfalten; es zeigen sich Formen der Erziehung als indirekte Einwirkung; Gärtner sorgt für den Zögling, dazu gehören "Gartenarbeiten", wie Zurechtschneiden, Bewässern, etc.; in die Natur muss eingegriffen werden, um sie zu verbessern
Der Erzieher als Hirte Metapher des Führens und Begleitens; Der Zögling findet mit Hilfe seines Begleiters den rechten Weg; der zu Erziehende hat sich zu seinem eigenen Wohle der Führung unterzuordnen; Ähnlich zur Vorstellung des Anwalts vom Kind; Der Führer allein kennt den Weg und das Ziel, der Zögling hat auch gegen seinen Willen zu folgen
Der Erzieher als Belehrender Metapher des Prägen und Füllen; der Zögling ist ein leeres Blatt, welche gefüllt oder geprägt werden muss; der Zögling ist das Material = Erziehungsobjekt; Form und Inhalt entstammen von Unterricht und Belehrung
Der Erzieher als Schöpfer Metapher der Schöpfung und Zeugung; vielschichtige Metapher; das Kind ist Schöpfer seiner selbst; Erziehung ist mit Schöpfung, Herstellung und Zeugung des Menschen verbunden; Vorstellung des Erziehers als Architekt oder Baumeisters
Der Erzieher als Aufklärer Metapher des Lichts und der Erweckung; Der Zögling wird erleuchtet, um sich der Warhheit zuzuwenden; Lichtmetaphorik hat den Charakter des Erkennens
Der Erzieher als Disziplinierender Metapher des Zähmens und Disziplinierens; Zähmung und Disziplinierung zur Abgrenzung von den Tieren; Begierde und Triebe müssen gesteuert und beherrscht werden; Oft wurde an das Brechen des Eigenwillens, durch drastische Strafen gedacht
Der Erzieher als Schiedsrichter Metapher des Spiels und der Regeln; Erziehung wird als Regelbefolgen verstanden; gesellschaftliche Regeln werden abgesteckt, innerhalb derer sind Spielzüge und Strategien möglich; Erzieher erscheint neutral, unbestechlich, unparteiisch; entspricht einer Kontrollgesellschaft; die Regeln sind das Subjekt des Erziehens
Intentionale Erziehung absichtsvolles Tun
Funktionale Erziehung nicht intendierte Einflüsse, z.B. durch Gesellschaft, Medien, Freundeskreis, etc.
Zusammenspiel von Absicht und Wirkungsbegriff Ist Erziehung das, was ein zu Erziehender beabsichtigt oder was er tatsächlich erzieherisch bewirkt?
Metaphorischer Gehalt des Begriffs Erziehung Ziehen > jemand wird gezogen bzw. jemand zieht. Das impliziert, dass Erziehung von mindestens 2 Personen abhängig ist und man sich nicht selbst erziehen kann. Nähe zum Begriff musar (und paideia)
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