Created by Anna Backes
about 7 years ago
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Question | Answer |
Diagnostizieren | = Tätigkeit des Beurteilens und Bewertens = Prozess der Diagnose Qualitätssicherung durch Bereitstellung geeigneter diagnostischer Werkzeuge |
Diagnostische Werkzeuge | Standardisierte Testverfahren, strukturierte Interviews, Checklisten, Verhaltensbeobachtungen |
Diagnostische Expertise | Kompetenz, eine Person zutreffend zu beurteilen > basale Kompetenz der Lehrenden! |
Pygmalion-Effekt | Phänomen, das den Schüler durch induzierte Leistungserwartungen aufblühen lässt |
Diagnose | =Bewertung bisher erbrachter Leistungen (Zensur) = bewertende Schlussfolgerung über eine Person/Sache/Institution im Rahmen eines vorgegebenen Systems/Katalogs |
Prognose | = Vorhersage/Einschätzung einer zukünftigen Entwicklung von Personen/Sachverhalten > erweist sich erst in Zukunft als richtig/falsch |
Test | = Systematisch & routinemäßig einsetzbares Verfahren zur Messung definierter Ausschnitte menschlichen Verhaltens > Feststellung des Ausprägungsgrades einer Eigenschaft / Vorhersage zukünftigen Verhaltens |
Standardisierter Test (Definition) | = Test bei dessen Entwicklung und Anwendung gewisse Standards einzuhalten sind > erhöht Objektivität > minimiert Fehleranfälligkeit > normiert an repräsentativen Stichproben |
Standardisierter Test (Voraussetzungen) | 1. Formelle Festlegung der Art der Testdurchführung/Testauswertung 2. Festlegung von Bewertungsnormen 3. Weitere Gütemerkmale |
Konstruktion eines Schulleistungstests | 1. Lernzielanalyse 2. Generieren von Testaufgaben a) Vorerprobung b) erste Testdurchführung c) Aufgaben- und Testanalyse d) Testvalidierung e) Testeichung |
1. Lernzielanalyse (Schulleistungstest) | Was soll geprüft werden? Festlegung der Items Wissen, Verstehen, Anwenden |
2. Generieren von Testaufgaben (Schulleistungstest) | Items sollen repräsentative Auswahl der im Unterricht verwendeten Lernaufgaben sein Zeit: Speed-Test / Power-Test |
a) Vorerprobung (Schulleistungstest) | - mit einigen Personen - Verständlichkeit/Eindeutigkeit der Aufgabenformulierungen prüfen - Durchführungspraktikabilität |
b) Erste Testdurchführung (Schulleistungstest) | - kleine Stichprobe (dreistellig) - Angemessenheit und Schwierigkeit der Aufgaben und Instruktionen |
c) Aufgaben- und Testanalyse (Schulleistungstest) | - Aufgabenschwierigkeit (Pi) - Trennschärfe - Aufgaben von leicht nach schwer anordnen (Motivation) |
Aufgabenschwierigkeit (Pi) | - gibt in Prozent an, wie viele Personen die Aufgabe richtig gelöst haben - mittlere Schwierigkeit wünschenswert: (Pi = 20 bis Pi = 80) |
Trennschärfe | = Indikator für Güte des Tests (>.30) - wird als Korrelationskoeffizient (r) angegeben -1: Fehlkonstruktion 0: wenig aussagekräftig (wird von starken und schwachen SuS gelöst) +1: anzusteben, Item erfasst etw. ähnliches wie Gesamttest |
d) Testvalidierung (Schulleistungstest) | = Normierung durch große repräsentative Stichprobe > Bewertungsnormen für Interpretation der Testwerte gewinnen (Prozentrangnormen) |
Prozentrang | = Gibt an, wie viel Prozent der Personen von der Eichstichprobe gleich viele oder weniger Testitems richtig gelöst haben - mittlerer Leistungsbereich: PRN differenzieren sehr stark - Extrembereiche: selbst größere Prozentränge machen kaum noch einen Unterschied |
Prozentrangnormen | = Vergleich der Abweichung eines individuellen Wertes vom Durchschnitt des Kollektivs >Zusammenfassung von Rohwerten zu Rohwertklassen Person hat Prozentrangnorm 40: ihre Leistung übertrifft 40 % der Vergleichsgruppe / 60 % der Vergleichsgruppe schneiden besser ab |
Häufigkeitsverteilung | absolute Häufigkeit = Anzahl der Personen, die einen bestimmten Testwert erreichen relative Häufigkeit = Prozentzahl der Personen, die einen bestimmten Testwert erreichen kumulative Häufigkeit = aufsummierte Häufigkeiten bis zu einem bestimmten Testwert |
Maße der zentralen Tendenz | Median Mittelwert Modalwert (Modus) |
Maße der Variabilität | Spannweite (Variationsbreite) Standardabweichung (s) = Summe der Abweichung aller Einzelwerte vom Gesamtmittelwert Varianz (s²) |
Rohwert | = Anzahl der richtig gelösten Aufgaben > zusammen mit dem Normwert lässt sich Position einer Person in Bezug auf Gesamtheit bestimmen |
Normwerte | z-Werte, IQ-Werte, T-Werte > normalverteilt > Vielfache der Standartabweichung > ineinander überführbar (Lineartransformation) |
z-Werte | Mittelwert 0 SD 1 |
IQ-Werte | Mittelwert 100 SD 15 |
T-Werte | Mittelwert 50 SD 10 |
Beobachteter Wert | Schätzung des wahren Wertes |
Wahrer Wert | = stellt das Leistungsvermögen einer Person punktgenau dar > Beurteilung der Güte des beobachten Wertes durch Festlegung von (Vertrauens-)/Konfidenzintervallen |
Vertrauens- / Konfidenzintervall | = gibt Bereich an, innerhalb dessen mit festgelegter Irrtumswahrscheinlichkeit das wahre Leistungsvermögen einer Person liegt > wird umso kleiner, je weniger messfehlerbehaftet der Test / je kleiner die Irrtumswahrscheinlichkeit |
Gütekriterien für diagnostisches Urteil | Objektivität Reliabilität Validität Normierung Nebengütekriterien |
Objektivität | = Urteil ist unbeeinflusst wenn alle zum gleichen Ergebnis kommen Durchführungsobjektivität (standardisiert) Auswertungsobjektivität (Multiple Choice) Interpretationsobjektivität (Rohwert in Normwert umgewandelt) |
Reliabilität (Definition und Axiome) | = Zuverlässigkeit, Messgenauigkeit 1. Existenzaxiom: wahrer Wert (W) 2. Verknüpfungsaxiom: W + F (Fehlerwert) = X (beobachteter Wert) 3. Fehleraxiom: Messfehler treten zufällig auf und sind unabhängig von W > rWF = 0 |
Reliabilitätsbestimmung (Methoden) | = Anteil der Varianz der wahren Werte wird an der Varianz der beobachteten Werte geschätzt Retest Paralleltest Interne Konsistenz |
Retest-Reliabilität | Verfahren wird nach wenigen Tagen/ Wochen wiederholt Einfachste Methode zur Genauigkeitsbestimmung Test-Retest-Korrelation wird als Reliabilitätskoeffizient interpretiert |
Paralleltest-Reliabilität | mind. zwei gleiche, parallele Testvarianten > Eine Gruppe erhält beide Testvarianten zur Bearbeitung > Korrelation bestimmt das Ausmaß der Übereinstimmung (Äquivalenz) Erhaltene Korrelationskoeffizient = Schätzwert für Reliabilität |
Interne Konsistenz (Testhalbierungsmethode) | Test besteht aus 2 gleichlangen Teilen > Beide Teile beanspruchen, das gleiche, zu beurteilende Merkmal einer Person zu messen > Korrelation zwischen beiden Teilen wird ermittelt (Testlänge wird berücksichtigt) |
Interne Konsistenz (Homogenitätskoeffizient) | = Testverfahren, bei dem jedes Item das gleiche, zu beurteilende Merkmal einer Person zu messen beansprucht > einzelne Aufgaben messen das gleiche (homogen) |
Interne Konsistenz (Cronbachs Alpha Koeffizient)) | = Koeffizient basiert auf der Korrelation aller Testteile untereinander > Verbreitetes Maß zur Bestimmung der inneren Konsistenz > Strenge Reliabilitätsprüfung durch Abschätzung der unteren Grenze der Messgenauigkeit |
Validität | = Gültigkeit > wie gut (Genauigkeit) wird genau jenes Merkmal erfasst, dass das Verfahren zu messen beansprucht Inhaltsvalidität Kriteriumsvalidität |
Inhaltsvalidität | - der zu beurteilende Bereich wird optimal repräsentiert - Bereich gilt als inhaltsvalide, wenn alle Experten der gleichen Meinung bezüglich der Eignung eines Tests zur Merkmalsmessung sind |
Kriteriumsvalidität | = von einem Testergebnis kann auf ein für diagnostische Entscheidungen relevantes Kriterium (Schulfähigkeit) geschlossen werden > Größere Überzeugungskraft als Inhaltsvalidität - Cronbach unterteilt Art der empirischen Validität in: 1. Konkurrente Validität: Zeitgleich erfasstes Kriterium 2. Prognotische Validität: zeitlich später beobachtbares Kriterium |
Normierung | Ist erfüllt, wenn zur Relativierung individueller Testergebnisse, Normen einer def. Population, anhand der Daten einer repräsentativen Eichstichprobe vorliegen |
Nebengütekriterien | Ökonomie: Kosten & Aufwand Nützlichkeit: Praktischer Bedarf Zumutbarkeit: Belastung der Person Unverfälschbarkeit: Durchschaubarkeit Fairness: Gleichberechtigung aller Personen |
Bezugsnormen | = Grundlage für die Bewertung einer gezeigten Leistung Soziale Individuelle Sachliche |
Soziale Bezugsnorm | Bewertung einer individuellen Leistung im Vergleich zu den Leistungen anderer + dauerhaft starke / schwache SuS werden erkennbar - allg. Lernzuwachs wird nicht beachtet |
Individuelle Bezugsnorm | Vergleich mit den individuellen Leistungen die zuvor gezeigt wurden + mehr Hoffnung auf Erfolg / Lernfreude + geringere Prüfungsangst + realistisches Zielsetzungsverhalten - nicht hilfreich für Selektionsentscheidungen |
Sachliche Bezugsnorm | Bewertung bezieht sich auf einen inhaltlich verankerten Leistungsstandard bestimmte Mindestkompetenzen sind erforderlich |
Beobachtungsfehler | - entstehen durch begrenztes Vermögen oder fehlenden guten Willen (geringe Sorgfalt, Müdigkeit, ...) > Objektivität des Urteils leidet |
Milde-Effekt | Beurteilungsfehler zu positives beurteilen durch positive Voreingenommenheit |
Großzügigkeitsfehler | Beurteilungsfehler alle werden günstiger Beurteilt, da der Bezug zur Ursache verloren gegangen ist |
Halo- / Hof-Effekt | Beurteilungsfehler Urteil wird von einer Eigenschaft negativ oder positiv beeinflusst bzw. verzerrt |
Logischer Fehler | Beurteilungsfehler Subtile Variante des Hof-Effekts; Fälschliche Annahme über den Zusammenhang zweier Merkmale |
Tendenz zur Mitte | Beurteilungsfehler meiden extremer Urteile, nur mittlere Bewertungen |
Tendenz zu extremen Urteilen | Beurteilungsfehler mittlere Bewertungen werden vermieden, Beurteiler überhöhen Unterschiede zw. Personen und verwenden Extrempunkte der Bewertungsskala |
Komponenten der Urteilsgenauigkeit (Schrader & Helmke) | 1. Niveaukomponente: Tendenz Klassenniveau eher zu über-/ unterschätzen 2. Differenzierungskomponente: Tendenz Streuung der SuS-Leistungen zu über/ -unterschätzen 3. Vergleichskomponente: unzutreffende Einschätzung der relativen Leistungsposition der einzelnen SuS innerhalb der Klasse |
Welche Wirkungen haben Lehrerurteile? | - Wertende Rückmeldung zu einer persönlichen Leistung geben - Sehr selbstwertrelevant - Erheblicher Einfluss auf Lernweise der SuS - Einfluss auf Lernmotivation |
Beurteilungen müssen ... | ... sich an einem individuellen Bezugsmaßstab orientieren ... zeitnah erfolgen ... so vermittelt werden, dass sie nicht entmutigen |
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