Zusammenfassung der Ressource
9) Emotion x Kognition
Interaktionen
Anmerkungen:
- Wie das Fühlen unser Denken beeinflusst.
- "Ein Mensch, der Sklave seiner Emotionen ist, ist nicht Herr seiner selbst, sondern er wird oft, obwohl er einsehen mag, was besser für ihn wäre, dem nachgeben, was ihm schadet." Spinoza, 1677
- "Das Schwierige im Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen zusammenzuarbeiten - in meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis." Woody Allen
- "Es ist falsch, dass die Vernunft davon profitiert, ohne Emotionen zu operieren. Im Gegenteil, Emotionen unterstützen das Denken, insbesondere wenn es um persönliche und soziale Angelegenheiten geht." Damasio, 1999
- Emotion und Gedächtnis - Verändern
Emotionen was und wie wir Ereignisse
erinnern?
Anmerkungen:
- Emotionen können sich aufwirken auf:
die Enkodierung
die Speicherung
die Dekodierung
von neutralen oder emotionalen Stimuli
und nehmen somit einen Einfluss auf die Erinnerung von Stimuli
- Flashbulb memories
Anmerkungen:
- Hoch emotionale Erlebnisse werden besser erinnert
detaillierter und genauer!
- bzw. man ist überzeugter von der Genauigkeit von Erinnerungen, die in emotional hoch geladenen Situationen entstanden sind
- Zusammenhang zwischen Gedächtnisleistung und
Aktiviertheit
Anmerkungen:
- Umgekehrt U-förmiger Zusammenhang zwischen Gedächtnisleistung und Aktiviertheit: Mittlere Aktiviertheit geht mit maximaler Gedächtnisleistung einher, während sowohl eine zu geringe als auch eine zu hohe Aktiviertheit mit Beeinträchtigungen einhergehen.
- Deklarative Gedächtnisleistung und Cortisolausschüttung
Anmerkungen:
- Modulation durch:
1) Adrenalin: aus dem Nebennierenmark gebildet, In Stressituationen ins Blut geschüttet
2) Glucocorticoide: eine Klasse von Steroidhormonen, aus der Nebennierenrinde gebildet, Abkömmling des Progesterons, z.B. Cortisol, permissive Wirkung
- Mäßige Cortisolausschüttung verbessert Gedächtnisleistungen
Verminderte oder erhöhte Cortisolausschüttung vermindert die Gedächtnisleistung
Umgekehrtes U
- Umgekehrt U-förmiger Zusammenhang zwischen deklarativer Gedächtnisleistung und Cortisolausschüttung: Eine mäßige Cortisolausschüttung geht mit verbesserten Gedächtnisleistungen einher, während sowohl eine sehr gerninge als auch eine erhöhte Cortisolausschüttung mit Beeinträchtigungen einhergehen.
- Emotion Congruence - Gordon Bower
Anmerkungen:
- Emotionen sind in assoziative Netzwerke eingebunden
Jede Emotion hat Verknüpfungen mit Bildern, Konzepten, Repräsentationen, Interpretationen, etc.
Während Emotion werden die assoziierten Knoten im Netzwerk koaktiviert
- State-dependency hypothesis
Anmerkungen:
- Stimmungsabhängigkeit: Gedächtnisinhalte sind in der Stimmung leichter abrufbar in der sie gespeichert wurden (zustandsabhängiges Lernen)
- Mood-congruence hypothesis
Anmerkungen:
- Stimmungskongruenz: Gedächtnisinhalte werden leichter enkodiert und erinnert, wenn der Inhalt und die aktuelle Stimmung sich in ihrer Valenz entsprechen
- empirisch
Anmerkungen:
- Ergebnisse für die State-dependency hypothesis inkonsistent
Emotionskongruenz gut belegt
ABER: stärker bei positiven als negativen Emotionen
manchmal werden inkongruente Infos besser abgerufen
- Emotion und Informationsverarbeitungsstile - Beeinflussen
Emotionen, die Art wie wir Denken? Verändern Emotionen,
wie wir die Welt sehen?
- Emotion und Aufmerksamkeit
- Erfassung
Anmerkungen:
- automatisierte Informationsverarbeitung durch implizite Verfahren erfassbar (z.B. emotional Stroop)
Verbesserung der Validität: geringere WSK einer Verfälschung, Keine Introspektion nötig, d.h. Kinder und Patientengruppen sind untersuchbar
- Spotlight on Emotion
Anmerkungen:
- Emotional relevante Reize ziehen immer im Vgl. zu neutralen Reizen Aufmerksamkeit an!
- positive attentional bias
Anmerkungen:
- positive Stimmung richtet AM verstärkt auf positive Informationen in der Umwelt
- negative attentional bias
Anmerkungen:
- bei negativer Stimmung richtet sich AM verstärkt auf
- die eigene Person
- negative Infos in der Umwelt
- Experiment von Mathews & Sebastian (1993)
Anmerkungen:
- unsicher, ob klausur relevant.
Nachlesen im Skript!
- Emotionale Modulation von Verarbeitungsstilen
Anmerkungen:
- Broaden & Build Theory of Positive Emotion (Barbara Fredrickson)
siehe handschriftliche
Unterlagen
- Short Cuts
Anmerkungen:
- Wenn man in positiver Stimmung einen angeblichen Normenverstoß beurteilen soll (schuldig vs. nicht schuldig), neigt man dazu, eher nach Stereotypen zu entscheiden. Gibt es eine Stereotype vorstellung, sagt man, der gegen die Norm verstoßende sei schuldig, wenn es keine Stereotype vorstellun gibt, sagt man das nicht..
Wenn man hingegen in einer neutralen Stimmung ist, wirkt sich eine Stereotypisierung nicht auf die Bewertung (schuldig vs. nicht schuldig) nicht aus.
- eine neue neuropsychologische Theorie über
positiven Affekt und seinen Einfluss auf die Kognition
Anmerkungen:
- assumption: positive affect is associated with increased brain dopamine levels
further assumption for example:
creative problem solving is improved, in part, because increased dopamine release in the anterior cingulate improves cognitive flexibility and facilitates the selection of cognitive perspective.
- DOPAMIN
Anmerkungen:
- ist der Link zwischen positivem Affekt und der Kognition!
Entscheidend sind dopaminerge Bahnen vom ventralen Tegmentum zum Nucleus accumbens (und dann weiter zum PFC)
- Emotion und Entscheidungsverhalten
- Müssen Emotionen immer bewußt sein, damit
sie unsere Entscheidungen verändern?
Können Emotionen unbewusst sein?
- Lazarus (1991)
Anmerkungen:
- "Cognition is a necessary and sufficient condition for emotion!"
- Fokus auf Emotionen wie Angst, Ärger, Freude
Kognition = Informationsverarbeitung (auch wenn diese sehr rudimentär und bewusst ist)
Ergo: Emotion = postkognitiv
- Zajonc (1980)
Anmerkungen:
- "Affective reactions are primary: Preferences need no inferences."
Emotionale Reaktionen können ohne eine (bewusste) kognitive Reizverarbeitung ausgelöst werden.
- Fokus auf einfache Präferenzurteile ("angenehm-unangenehm")
Kognition= bewusste Interpretation und Bewerung von Reizen
Ergo: Emotion = präkognitiv
- seine Argumente
Anmerkungen:
- Erster Eindruck sei oft affektiv, kognitive Bewertung erfolge erst später
Emotionale Urteile seien mitunter nur schwer durch kognitive Einsicht zu modifizieren
Emotionale Reaktionen seien oft schwer zu verbalisieren
Die Ursache emotionaler Reaktionen kann uns verborgen sein
- Lazarus vs. Zanjonc
Anmerkungen:
- Subliminal mere exposure effect
Anmerkungen:
- Expositionsphase: Unterschwellige Darbietung von Symbolen/ Figuren
Testphase: Alte und neue Figuren werden gezeigt
AV: Wiedererkennen und Emotionale Präferenz
- Ergebnis: Alte (zuvor dargebotene) Reize wurden als angenehmer eingeschätzt, unabhängig davon, ob sie bewusst wiedererkannt wurden oder nicht
"Gefühl der Vertrautheit"
- mögliche Erklärungen
Anmerkungen:
- 1) Fehlattribution von Vetrautheit:
Wiederholte Reize werden als vertrauter empfunden; Vages Gefühl der Vertrautheit wird als "Mögen" interpretiert
--> Kann ausgeschlossen werden, da Effekt auch bei unvertrauten Reizen
- 2) Perzeptuelle Flüssigkeit (fluency):
Wiederholt dargebotene Reize werden leichter enkodiert und verarbeitet
--> "perzeptuelle Flüssigkeit" wird als emotionale Präferenz interpretiert
- 3) Unbewusst ausgelöste emotionale Reaktion:
Wiederholt dargebotene Reize lösen eine emotionale Bewertung aus, die nicht über bewusste Erinnerung oder Vertrautheit vermittelt ist.
- "Experiencing Physical
Warmth promotes
Interpersonal Warmth"
- Wie verändern
Emotionen unsere
Entscheidung?
Rationalität vs.
Impulsivität?
- Kahneman & Tversky, 1984
Anmerkungen:
- Aufgabe: "Stellen Sie sich vor, die USA muss sich auf den Ausbruch einer Epidemie vorbereiten, in deren Zuge wahrscheinlich 600 Menschen sterben werden. Zwei Behandlungsprogramme stehen zur Wahl:..."
Es werden jeweils zwei alternative Programme vorgeschlagen in zwei verschiedenen Kontexten
- Kontext 1:
Programm A kann Schätzungen nach 200 Menschen retten
Programm B kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/3 alle, mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 niemanden retten.
Frage: Welches würden Sie wählen?
HIER: entscheiden sich normalerweise 2/3 aller Vpn für Programm A
- Kontext 2:
Bei Programm C werden 400 Menschen sterben
Mit Programm D wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/3 niemand sterben, mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 werden 600 Menschen sterben
Frage: Welches würden Sie wählen?
HIER: genau umgekehrt, etwa 2/3 aller Vpn wählen Programm D
- Framing Effekt
Anmerkungen:
- Lebensrettensrahmen vs. Todesrahmen
- Rationalitäts-Model vs. Real-Life
Anmerkungen:
- Rationalitätsmodel:
Abwägung aller Alternativen mit ihren mölichen Outcomes!
Alle Fakten und Informationen werden herangezogen und an absoluten Standards bewertet.
Nach gründlicher, simultaner Evaluation wird die Alternative mit dem höchsten Pay-Off gewählt.
- Real-Life:
Wir haben nur eine begrenzte Verarbeitungskapazität und können nur eine kleine Auswahl an Alternativen gleichzeitig berücksichtigen.
Wir haben einen impliziten Favoriten und verarbeiten "Fakten" entsprechend unterschiedlich
Wir evaluieren sequentiell und wählen eine Alternative, die uns gut genug ist.
- Schritte bei Entscheidungen
Anmerkungen:
- 1) Definition des Problems
2) Einholen relevanter Informationen / Alternativen
3) Identifizierung & Gewichtung von "Bewertungskriterien" in Hinblick auf das angepeilte Ziel ("Was sind die Dinge, die ich eigentlich will?")
4) Evaluation jeder Alternative gemäß der Kriterien
5) Auswahl der Alternative gemäß des Prinzips der Maximierung
- Position gegenüber
Emotionen bei
Entscheidungsprozessen
Anmerkungen:
- Emotionen...
... sind hinderlich für Vernunft & rationale Entscheidungen!
... sind hilfreich!
- Emotionen haben auch gute
Seiten beim Entscheiden und
Bewerten
- Affect as
Information Model
- Gerald Clore
und Norbert
Schwarz
Anmerkungen:
- Emotionen werden als Informationsquelle genutzt bei Bewertungen / Beurteilungen
--> Komplexe Einschätzungen wie z.B. Lebenszufriedenheit, moralische Berwerungen von Verhaltensweisen...
- Warum sollten wir so einen Unsinn machen?
Antwort: Emotionen sind schnell zugängliche Signale bzgl. aktueller Umwelt/ Lage
außerdem: erleichtern sie das Leben, weil die Situationen, denen wir ausgeliefert sind oft zu komplex sind, als dass man sie in ihrer Gänze erfassen & verarbeiten könnte.
- Annahmen
Anmerkungen:
- 1) Positive bzw. negative Gefühle entstehen, wenn Ereignisse oder Objekte als positiv (wunschkongruent) oder negativ (wunschinkongruent) eingeschätzt werden.
- 2) Positive bzw. negative Gefühle enthalten deshalb die Information: "Das gefühlsauslösende Ereignis ist gut bzw. schlecht für mich".
- 3) Diese Information wird im Alltag oft zur Bildung von Werturteilen genutzt.
Verwendung der Gefühlsheuristik zur Bildung von Werturteilen: "Löst das Objekt/Ereignis gute oder schlechte Gefühle bei mir aus?" Person bewertet Objekt/ Ereignis positiv oder negativ, je nach der Antwort auf diese Frage.
Bsp: Gedanke an meine Lebenssituation löst unangenehme Gefühle aus --> mein Leben ist Scheiße!
- 4) "Ableitung" aus anderen Werturteilen möglich:
Einzelding (z.B. Person) wird positiv bewertet, weil es positive Eigenschaften hat.
Ereignis wird positiv bewertet, weil es positive Konsequenzen hat (Erwartung x Wert Prinzip)
- 5) Gefühlsheuristik hat im Vgl. zu Punkt 4) zwei Vorteile:
1. Kann auch bei neuartigen Objekten angewendet werden, für die ncoh keine relevanten Werturteile vorhanden sind
2. ist oft weniger aufwendig als die Ableitung eines Werurteils aus schon vorhandenen Werturteilen
- 6) Gefühlsheuristik führt meist zu korrekten Ergebnissen:
aus Gefühlen erschlossene, bewusste Werturteile spiegeln die tatsächlich gefühlsverursachenden, unbewussten Werurteile
Warum? Erklrärung
- positive bewertete Objekte lösen positive Gefühle aus und negativ bewertete negative Gefühle
- normalerweise wissen wir, welche Gefühle ein Objekt ausgelöst hat
- 7) Bewertungsfehler durch Fehlattribution möglich:
Fehlattribution urteilsirrelevanter Gefühle auf Urteilsobjekt
Fehlattribution der vom Urteilsobjekt erzeugten Gefühle auf bewertungsirrelevante Ursache
- empirische Prüfung -
Schwarz & Clore, 1983
Anmerkungen:
- N = ca. 14000
AV: Lebenszufriedenheit
USA in Wetterfronten (gut vs. schlecht) aufgeteilt
UV 1: In welcher Wetterfront ist Pbn.
UV 2: gemessen in drei Gruppen:
Gruppe 1: Wie zufrieden sind sie mit ihrem Leben?
Gruppe 2: Wie ist das Wetter bei Ihnen? und: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben?
Gruppe 3: Information, dass der Einfluss des Wetters auf die Stimmung untersucht wird, dann: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben?
- Ergebnis: markant:
In der Gruppe ohne Hinweis auf Wetter x Stimmung:
Leute, die langfristig schlechterem Wetter ausgesetzt sind, antworten auf Lebenszufriedenheitsfrage eher mit geringerer Einschätzung!!
- Somatic Marker
Hypothesis -
Antonio Damasio
Anmerkungen:
- Assoziationen von Stimuli/ Handlungskonsequenzen mit affektiven physiologischem Zustand (z.B. feuchte Hände, Herzrasen) und diese SOMATISCHEN MARKER leiten Entscheidungsverhalten
- Im Gedächtnis gespeicherte Erfahrungen sind mit affektiv-somatischen "Markierungen" assoziiert
Aktivierung der Repräsentation einer Erfahrung aktiviert assoziierte affektiv-somatische Markierungen
Ohne affektiv-somatische Signale kommt es zu Beeinträchtigungen des sozialen Entscheidungsverhaltens
Erklärt alltägliche Beeinträchtigungen der VM-Patienten: Sie wissen, was sie tun sollen und könne Problem kognitiv analysieren, aber ihr Verhalten wird nicht durch langfristige affektive Konsequenzen moduliert
- Thesen
- Bedeutende Struktur:
ventromedialer präfrontal
Kortex (VMPFC)
Anmerkungen:
- Verbindungen zum Libmischen System
Zentral bei Verknüpfung von kognitiven Repräsentationen von Handlungsergebnissen mit emotional-somatischen Markern
- enthält selbst keine Repräsentationen von Situationen/ emotionalen Reaktionen, sondern ist an der Reaktivierung des jeweiligen Emotionszustands beteiligt.
- Damasios Annahme:
der VMPFC löst ein "Bauchgefühl" aus.
- Zwei Wege der Reaktivierung
- Body Loop
Anmerkungen:
- die somatischen Reaktionen werden wieder ausgelöst und dann im somatosensorischen Kortex repräsentiert
- As-if-Body-Loop
Anmerkungen:
- Repräsentation der somatisch-affektiven Reaktion wird direkt in somato-sensorischen Regionen aktiviert (ohne Umweg über periühere Körperreaktionen)
- Ausgangspunkt:
Phineas Gage
Anmerkungen:
- 25-jähriger Bahnarbeiter, dem 1848 bei einer Explosion eine Eisenstange durch seinen Kopf schoss
--> ventromediale Läsionen
Gage überlebte und erholte sich körperlich
Aber Bekannte beschrieben dramatische Persönlichkeitsveränderungen ("He is no longer Gage")
Vorher: fleißig, zuverlässig, moralisch, höflich
Nachher: verantwortungslos, aufbrausend, unbeständig, vulgär
- Anwendung
Anmerkungen:
- Somatic Marker Hypothesis als mögliche Erklärung für das Verhalten von Ptn mit ventromedialen Läsionen
- Verhalten von Ptn mit ventromedialen Läsionen:
Ptn. wissen, was sie tun sollen (normale Intelligenztestleistung; intaktes abstraktes Wissen über Verhaltensregeln und Konsequenzen)
Aber: Entscheidungen und Handlungen werden nicht durch Emotionen moduliert, die mit antizipierten Konsequenten des Verhaltens assoziiert sind
Folgen: unangepasstes Sozialverhalten, Mangel an Selbstkontrolle, emotionale Instabilität und Impulsivität
- Empirische Prüfung:
Iowa Gambling Task
Anmerkungen:
- = Glücksspielaufgabe
"Wähle in jedem Durchgang eine Karte von einem von 4 Stapeln"
Jede Karte ist mit "Geld"-Gewinn oder Verlust verbunden
Die Aufgabe: "Maximiere über die Spieldauer den Gewinn"
Pbn können nach Belieben entscheiden, von welchem Stapel sie eine Karte ziehen
- zwei "Bad Decks" = Hohe Gewinne, sehr große Verluste (Netto Verlust)
zwei "Good Decks" = Kleine Gewinne, kleine Verluste (Netto Gewinn)
- Patienten mit Orbitofrontalen Läsionen (z.B. im VMPFC) machten signifikant und wesentlich mehr schlechte als vorteilhafte Entscheidungen im Vgl. zu Gesunden Patienten oder Patienten mit nonfrontalen Hirnläsionen.
- typischer Verlauf des Entscheidungsverhalten in der Iowa-Gambling task:
bei gesunden Kontrollen: mit steigender Anzahl von Trials verstehen die Pbn, welche Decks die "besseren" sind und bleiben bei den Decks
bei VM geschädigten Ptn: auch bei steigender Anzahl von Trials fluktuieren die Ptn noch stark, sie lernen nicht welches das vorteilhaftere Deck ist!
- außerdem nehmen Ptn mit VM Läsionen grundsetzlich öfter Karten der schlechten Decks, während Kontrollprobanden nur in den ersten Trials davon mehr ziehen und dann sehr schnell durchweg mehr Karten der vorteilhaften Decks ziehen!
- diese Effekte bleiben stabil über die Ziet bis zu 6 Monate später!
- Antizipatorische Hautleitwertresponse:
normale Kontrollen haben vor jeder Wahl eine hohe elektrodermle Aktivität
den VM Patienten fehlen diese Hautleitwerte!
- Kritik
Anmerkungen:
- Annahme, dass Hautleitfähigkeitsreaktionen Antizipation der emotilnalen Konsequenzen einer anstehenden Entscheidung spiegeln wird kritisiert!
Annahme: Schlechte Stapel -> Antizipation des Risikos d. hohen Verlusts -> somatisches Signal -> Neigung, sich gegen den Stapel zu entscheiden
ABER: Könnte auch ein Effekt der generell höheren Erregung vor Entscheidungen sein, bei denen viel auf dem Spiel steht, Karten in den "schlechten" Stapeln waren allgemein mit höheren Gewinnen und Verlusten assoziiert.
- Tomb et al. (2002): Variante der Aufgabe, in der Höhe der Gewinne und Verluste für "gute" und "schlechte" Stapel vertauscht ist
FAZIT: Kartenwahl ist bestimmt durch die langfristigen Konsequenzen
Antizipatorische SCR ist bestimmt durch die unmittelbar bevorstehende Handlung, unabhängig von den positiven oder negativen langfristigen Konsequenzen
Im Orginal wurde die antizipatorische SCR als Korrelat für somatische Marker interpretiert, die die Entscheidung beeinflusst. Lässt sich so nicht aufrechterhalten.
SCRs in der standard Iowa Gambling Task sind keine Evidenz für somatische Marker!
- Fazit
Anmerkungen:
- Stimmung und Emotion beeinflussen nicht nur, welchen Reizen in der Umwelt wir Aufmerksamkeit schenken und welche Gedächtnisinhalte leichter gespeichert oder zugänglicher sind für den Abruf, sondern verändern auch die Art und Weise wie nachgedacht wird.