Welche Aussagen zur klassischen Konditionierung sind richtig?
Antworten
Die Arbeiten von John B. Watson über klassisches Konditionieren legten die Grundlage für Behandlungsverfahren, die auf dem entgegengesetzten Prozess beruhen – der Distinktion (systematische Desensibilisierung).
Der Ansatz der systematischen Desensibilisierung wurde häufig angewandt, um Menschen von Ängsten und Phobien vor allem Möglichen zu befreien, von Hunden bis zu Zahnärzten.
Die klassische Konditionierung funktioniert folgendermassen (Bsp. Pawlow’s Dog): Ein ursprünglich neutraler Reiz (Glöckchen) tritt wiederholt als konditionierter Reiz, abgekürzt CS (conditioned stimulus), unmittelbar vor dem unkonditionierten Reiz auf (Futter). Mit der Zeit tritt die ursprünglich reflexhafte Reaktion – nun als gelernte oder konditionierte Reaktion (Speicheln), kurz CR (conditioned response) – auf den konditionierten Reiz hinein (Hund speichelt, wenn wer nur Glöckchen hört).
B. F. Skinner, der Begründer des Behaviorismus, nahm an, dass die soziale Umwelt die Kindesentwicklung bestimmt und dass das Lernen durch Konditionieren der primäre Entwicklungsmechanismus ist.
Skinner und Watson konditionierten 1920 ein 9-monatiges Kind auf Furcht vor Ratten – dieses Kind ging als der „Kleine Albert“ in die Geschichte ein.
Frage 2
Frage
Welche Aussagen zum Experiment des „Kleinen Albert“ sind zutreffend?
Antworten
Das Experiment ist aus ethischer Sicht heute sehr umstritten, da die Methoden des Experiments, insbesondere an einem Kleinkind, heutigen ethischen Standards nicht entsprechen.
Das Experiment aus wissenschaftlicher Sicht umstritten. Auf Grund der heutigen Forschungslage ist davon auszugehen, dass fundamentale Prinzipien der Methodologie verletzt wurden. So fehlen eine Quantifizierung und eine systematische Kontrolle der Variablen.
Eine Problematik mit späteren Darstellungen des Experiments ergibt sich daraus, dass das Experiment in nachfolgender Literatur manchmal nicht exakt wiedergegeben wird und bestimmte Aspekte, wie z. B. die konditionierte Furchtreaktion, übertrieben dargestellt wurden.
Da nicht nach einem intermittierendem Verstärkerplan vorgegangen wurde, löschte sich Alberts Furchtkondition sukzessive, so dass weitere Interventionen nicht nötig waren.
Der Versuchsaufbau wurde in nachfolgender Literatur verändert und falsch dargestellt.
Frage 3
Frage
Welche Aussagen zum operanten Konditionieren sind richtig?
Antworten
Das operante Konditionieren geht auf B. F. Skinner zurück, der genauso strikt wie Watson die Meinung vertrat, dass die Umwelt das Verhalten des Menschen steuert.
Aufmerksamkeit ist ein wirksamer Verstärker – dies gilt für positive und negative Aufmerksamkeit.
Watson glaubte, dass alles, was wir im Leben tun eine operante Reaktion ist, die von den Folgen früheren Verhaltens beeinflusst sei.
Wir neigen dazu, Verhaltensweisen zu wiederholen, die zu günstigen Ergebnissen (Verstärkung) führen.
Operantes Konditionieren wird auch instrumentelles Lernen genannt und ist das Lernen der Beziehung zwischen dem eigenen Verhalten und den Folgen daraus.
Frage 4
Frage
Intermittierende Verstärkung ist ein inkonsequentes Reagieren auf das Verhalten eines anderen Menschen, indem man beispielsweise ein unerwünschtes Verhalten manchmal bestraft und manchmal ignoriert. Dies kann dazu führen, dass Eltern unerwünschte Verhaltensweisen ihrer Kinder verstärken, indem sie manchmal nachgeben und manchmal nicht.
Antworten
True
False
Frage 5
Frage
Welche Aussagen zur Theorie des sozialen Lernens sind richtig?
Antworten
Die Theorie des sozialen Lernens geht auf Albert Bandura zurück, der behauptete, dass der grösste Teil des Lernens sozialer Natur ist und auf dem Beobachten anderer Menschen besteht.
Verstärkung kann zwar die Wahrscheinlichkeit der Imitation erhöhen, ist aber zum Lernen nicht notwendig.
Um den Einfluss der Umwelt auf die Entwicklung von Kindern abzuschätzen, betonen soziale Lerntheorien Beobachtung und Nachahmung als hauptsächliche Entwicklungsmechanismen.
Das Beobachtungslernen hängt von drei kognitiven Prozessen ab: der Aufmerksamkeit auf das Verhalten anderer, der Speicherung der Information im Gedächtnis und dem Abruf zu einem späteren Zeitpunkt.
Empirische Untersuchungen ergaben, dass Kinder beim Lernen von symbolischen Modellen, z.B. Büchern oder Filmen, keine signifikanten Lernerfolge zu verzeichnen hatte.
Frage 6
Frage
Bobo Doll-Experiment von Albert Bandura (1963): Das Mädchen reproduziert die aggressiven Handlungen des Erwachsenen zunächst nicht, aber nachdem ihm dafür eine Belohnung versprochen wurde, wird es genauso aggressiv.
Antworten
True
False
Frage 7
Frage
Welche Aussagen zu Lerntheorien allgemein sind richtig?
Antworten
Lerntheoretiker wie Watson und Bandura gehen von äusseren Faktoren (Verhalten belohnen/verstärken oder bestrafen/ignorieren) bei der Formung der Persönlichkeit aus.
Neuere Lerntheorien heben kognitive Faktoren und die aktive Rolle des Kindes hervor.
John B. Watson gilt als Begründer des Behaviorismus (1920er).
Drei klassische Lerntheorien sind: Klassische Konditionierung/Behaviorismus, Operantes Konditionieren und Soziales Lernen.
Watson war der Ansicht, dass Psychologen nur objektiv nachprüfbare Verhaltensweisen untersuchen sollten und nicht den empirischer Beobachtung unzugänglichen „Geist“.
Frage 8
Frage
Wahrgenommene Selbstwirksamkeit ist die Einschätzung eines Menschen, wie wirksam er oder sie das Verhalten eines anderen Menschen beeinflussen kann um diesen, z.B. beim Erreichen von Zielen zu unterstützen.
Antworten
True
False
Frage 9
Frage
Welche Aussagen zur wahrgenommen Selbstwirksamkeit sind richtig?
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Die wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Affektregulierung hängt damit zusammen, wie gut man im Leben mit seinen Gefühlen umgehen kann.
Im Hinblick auf negative Affekte gehört dazu, wie gut man nach eigener Einschätzung bei Bedrohungen und Provokationen mit Angst und Wut umgehen und Ruhe bewahren kann.
Die wahrgenommen Selbstwirksamkeit ist – nach Bandura – ein affektiver Faktor, der mit der Selbstregulation von Gefühlen einhergeht, dem er eine grosse Rolle beimass.
Im Hinblick auf positive Affekte gehört zur wahrgenommenen Selbstwirksamkeit beispielsweise das Gefühl, Zuneigung zu einem anderen Menschen ausdrücken und darin Erfüllung finden zu können.
Ein Mensch mit hoher Selbstwirksamkeit beim Lernen wird beispielsweise seine Umwelt so gestalten, dass sie effektives Lernen ermöglicht, wodurch er nicht auf Informationen und Hilfe von Lehrern, Eltern oder Schulkameraden zurückgreifen muss.
Frage 10
Frage
Wenn ein Kind gern Gewalt enthaltende Computerspiele spielt und sein Freunde bei Treffen dazu auffordert, diese mit ihm zu spielen, was dazu führt, dass solche Computerspiele ein Hauptbestandteil der Freizeitaktivitäten von dem Kind und seinem Freundeskreis werden, dann ist dies ein Beispiel für reziproken Maximalismus.