Erstellt von Max Hirschfeld
vor etwa 7 Jahre
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Frage | Antworten |
Warum ist Adams Smiths unsichtbare Hand für uns wichtig? | - Politisch einflussreich, da sie eine moralische Rechtfertigung für eine frei Marktwirtschaft lieferte - Wissenschaftlich einflussreich, da es die Ökonomie mathematisierte |
Marginale Revolution | - Formale Modelle, die durch Abstraktion nützliche Erklärungen von komplexen Zusammenhängen liefern - Führte zu einer Desensibilisierung zur Einbettung von Märkten in Normen und Institutionen |
Welche moralischen Kriterien im Markt könnte man anführen? | - Effizienz => teleologisch - Individuelle Freiheit => deontologisch - Gesellschaftliche Wohlfahrt => teleologisch - Chancengerechtigkeit => deontologisch |
Nennen Sie die Wohlfahrttheoreme. | 1. Bei vollkommenden Wettbewerb ist jedes allgemeine Wettbewerbsgleichgewicht ein Pareto-Optimum 2. Für jede mögliche Güterverteilung gibt es eine Verteilung der Anfangsausstattungen, für welche die Güterverteilung ein Pareto-Optimum darstellt. => Effizienz heißt nicht zwingend wohlfahrtsmaximierend! |
Welche Vorteile haben Märkte? | - Märkte dezentralisieren Information und verringern dadurch Möglichkeit von Machtmissbrauch (Wissen ist Macht) - Märkte lehren Menschen die Wünsche anderer in ihrem Handeln zu berücksichtigen |
Marktversagen | - Positive und negative Externalitäten =>Unterversorgung mit öffentlichen Gütern =>Umweltverschmutzung - Transaktionskosten - Asymmetrische Information =>Marktversagen kann staatliche Intervention rechtfertigen, aber Ineffizienz durch Marktversagen kann geringer ausfallen als durch bürokratische Verteilungsmechanismen |
Märkte und Institutionen | Märkte basieren auf Hintergrundbedingungen wie: Eigentumsrecht, Vertragsrecht und -durchsetzung, freier Zugang zu Information, gegenseitiges Vertrauen usw. => Markttransaktionen sind nicht ausschließlich private, sondern auch soziale Handlungen |
Welche Alternativen zum Nutzenbegriff kennen Sie? | 1. Glück nach Aristoteles 2. Glück nach Fromm 3. Tätigkeit und Flow 4. Capabilities-Ansatz von Amarya Sen |
Unterscheidung des Glücks nach (a)Aristoteles und (b)Fromm | a) - Theoretische Tätigkeiten (Erkenntnisstreben) und praktische Tätigkeiten (im Bereich der Politik, in Interaktion mit anderen Menschen) befördern ein gelungenes, glückliches Leben - Beziehung zu anderen Menschen ist Voraussetzung für eigenes Glück - Gerechtes und altruistisches Handeln b) - Durch Freiheit => Liebe und produktives Sein erreichen |
(a)Tätigkeit & Flow sowie (b)Capabilities-Ansatz | a) - Freiwillige Beschäftigung bringt uns an Grenzen die uns Glücklich machen b) - Förderung der Fähigkeiten von Menschen (Ausnutzung und Vergrößerung ihres Potenzials) - Stellt ein soziales Gegengewicht zum reinen ökonomischen Ansatz - Tatsächlichen Fähigkeiten sind das moralische Kriterium keine theoretischen Ansätze |
Was bezeichnet der Begriff "Egalitarismus"? | - Menschen haben unterschiedliche angeboren Fähigkeiten und werden in unterschiedlich guten Bedingungen hineingeboren und erzogen =>extrem ungleiche Marktergebnisse Unterscheidung in 1. *Allgemeiner Egalitarismus* und 2. Spezifischer Egalitarismus |
Allgemeiner Egalitarismus | - Steuer- und Transferleistungen korrigieren (schwächen ab) unzulässig gehaltene Ungleichheit - Märkte sollen im Wettbewerb sich selbst überlassen werden - Präferenz kann besser befriedigt werden, wenn er entscheiden kann |
Kritik am allgemeinen Egalitarismus | Kritik: - Menschen sind begrenzt rational - Präferenzen sind nicht authentisch, gut begründet => Beeinflussbarkeit durch Medien oder falsche Information - Benachteiligung von Behinderung (bspw.) kann nicht alleine durch Geld ausgeglichen werden |
Spezifischer Egalitarismus | - Bestimmte Güter soll der Staat öffentlich zur Verfügung stellen - Ganz bestimmte Güter (nicht nur Geld) gleich verteilt werden, die sich besonders stark auf die Verwundbarkeit und die Fähigkeiten von Menschen auswirken Bildung und Gesundheitswesen |
Welchen Vorwurf macht die Ökonomie dem Egalitarismus? | Egalitarismus fördert Anreize nicht seinen fairen Beitrag zu leisten und keine Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehme |
Moralische Sicht: Markt und allg. Egalitarismus | Dworkin: • Märkte tragen positiv zum gesellschaftlichen Wohl bei: Sie sind der beste Mechanismus um individuelle, unterschiedliche Präferenzen zu befriedigen. • Aber: weil Menschen unterschiedliche interne (z.B. Intelligenz, Gesundheit) und externen (z.B. Geld) Ressourcen haben, müssen sie durch Umverteilung von Geld ergänzt werden, damit Marktergebnisse fair sind. • Regeln für Umverteilung zur Erreichung von „Equality of Resources“: Jeder bekommt die gleiche Ausstattung an Zahlungsmitteln => so wird Chancengleichheit hergestellt und materielle Unterschiede rühren nur von unterschiedlichen Präferenzen her |
Kritik an Dworkins Ansatz | seine Idee eines hypothetischen Markts stelle noch keine Gleichberechtigung her, denn: • Menschen sind begrenzt rational: sie treffen Entscheidungen, die sie später bereuen • Ihre Präferenzen sind nicht unbedingt authentisch, gut begründet und exogen: Menschen werden durch falsche Infomationen, Werbung und Launen („misinformation or advertising or whim”) beeinflusst • Benachteiligung, etwa durch Behinderung, kann nicht alleine durch Geld ausgeglichen werden |
Diskussion: Egalitarismus vs. ökonomische Anreize | a) Vorwurf des Egalitarismus: Die zeitgenössische Ökonomie ignoriert die angeborene unterschiedliche Leistungsfähigkeit von Menschen, welche zu unfairen Marktergebnissen führt. b) Vorwurf der zeitgenössischen Ökonomie: Der Egalitarismus ignoriert die häufige Unbeobachtbarkeit von tatsächlicher Leistungsfähigkeit und schafft so Anreize nicht seinen fairen Beitrag zu leisten und keine Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen (adverse Anreize, moral hazard). |
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