Allg. Psy. I | VL7 | Auditorische Wahrnehmung

Beschreibung

Psychologie Karteikarten am Allg. Psy. I | VL7 | Auditorische Wahrnehmung, erstellt von Felix Schabasian am 01/09/2018.
Felix Schabasian
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Zusammenfassung der Ressource

Frage Antworten
Funktionen des Hörens 7.1 Evolutionärer Vorteil Wahrnehmung nicht sichtbarer Objekte/Ereignisse "Blindheit isoliert von Dingen, Taubheit von Menschen" (Hellen Keller) Kommunikation Orientierung Kompensation bei schlechter visueller Wahrnehmung
Stimulus und Erleben 7.2 Bewusstes Erleben ist ein Produkt des Gehirns: Physikalische Eigenschaft --> Erleben Licht bestimmter Wellenlänge --> Farbe Schalldruck bestimmter Frequenz --> Ton Teilchenbewegung --> Wärme Chemie von Stoff --> Geruch/Geschmack
Stimulus und Hören 7.3 Hören ist ein Produkt des Gehirns Physikalische Eigenschaft --> Erleben Frequenz --> Tonhöhe/Chroma Obertöne --> Klangfarbe Amplitude --> Lautstärke/Lautheit
Hören Eigenschaften des Stimulus 7.4 Ton/Klang --> Druckveränderung im Umgebungsmedium Reine Töne --> beschreibbar durch Sinusfunktion Frequenz --> Geschwindigkeit mit der Druckveränderungen erfolgen Amplitude --> Unterschied zwischen Phasen höchsten Drucks und niedrigsten Drucks Komplexe Töne --> bestehen aus mehreren Sinusschwingungen
Schalldruck, Lautstärke und Lautheit 7.5 Schalldruckpegel (Einheit: dB SPL) Lautstärke (Einheit: Phon) --> Schalldruckpegel, den 1000Hz Sinuston haben muss um gleichlaut, wie Schallereignis wahrgenommen zu werden Lautheit (Einheit: Sone) --> Empfundene Lautstärke, hängt eng mit Amplitude Zusammen (1 Sone = 40 Phon) Komplexe Hörschwellenkurve beim Mensch Bes. Sensitivität in bestimmtem Frequenzbereich --> Höhere wahrgenommene Lautstärke
Tonhöhe und Tonigkeit (Chroma) 7.6 Aspekt, dessen Variation mit Melodien assoziiert wird Erlebte Tonhöhe steigt mit Frequenz an bis 5000 Hz Tonigkeit = Gleichempfindung von Tönen im Oktav Abstand (Doppelte Frequenz)
Klangfarbe (Timbre) 7.7 Alle anderen Aspekte des Klang Erlebens, neben Lautheit Tonhöhe und Dauer Grundton Obertöne = ganzzahlige Vielfache des Grundtons --> Wahrgenommen wird Tonhöhe entsprechend der Frequenz des Grundtons, auch wenn er fehlt --> Verteilung der Obertöne ergibt spezifische Klangfarbe --> Mit jedem fehlenden Grundton, bzw. Vielfachem wird Klang immer "dünner"
Biologie des Hörens 7.8 Cochlea: --> Führt Fourrier Analyse durch (Zerlegung in einzelne Frequenzen) Auditorischer Pfad: Cochlear Ken, Superiorer Olivenkern, Colliculus Inferior, Mediale Kinehöcker/Mediales Geniculatum, A1 Kortex: A1, Kerngebiet, Gürtel, erweiterter Gürtel, Was-Pfad, Wo Pfad
Ortstheorie 7.9 Frequenz eines Klangs steht in Relation zu Ort auf der Basilarmembran, der aktiviert wird Probleme: --> Bei fehlendem Grundton keine Reaktion an der Stelle, aber wir hören den Ton --> Regelmäßige Modulation der Amplitude von Rauschen wird als Ton gehört, gibt aber nur gleichmäßige Reaktion der Basilarmembran
Hören Phasensynchrone Reaktion der Nervenfasern 7.10 Nerven feuern stoßweise Aktivitätsmaxima von Nerven treten synchron zu den Sinus-Wellen des Stimulus auf Aktivität von Gruppen von Nervenfasern durchläuft Maxima und Ruhephasen --> Frequenz des Aktivitätsmusters repräsentiert Frequenz des Stimulus --> Maximale neuronale Frequenz entspricht dabei maximaler Frequenz des Tonhöhen-Erlebens
Hören Rolle der zeitlichen Kodierung, Norman-Haignere et al. (2013) 7.11 Zeitliche Kodierung trägt am stärksten zu Tonhöhenerleben bei Aber Ort auch: --> Aufgelöste harmonische Klänge verstärken Tonhöhenerlebnis stärker als unaufgelöste Zeitliche Kodierung spielt im Gehirn eine geringe Rolle (bis 200Hz) --> Dafür Neuronen im Kortex, die auf Tonhöhe reagieren Norman-Haignere et al. (2013): Vergleich Reaktion auf Dreiklang mit Reaktion auf Kontrollstimulus aus Rauschen --> Reaktion auf Tonhöhen in bestimmter Region im auditorischen Kortex, hauptsächlich durch aufgelöste Klänge
Lokalisierung von Schallquellen 7.12 --> Ort von Schallquelle muss berechnet werden Auditorischer Raum: Koordinatensystem mit 3 Achsen --> Azimutwinkel (links-rechts) --> Erhebnungswinkel (oben-unten) --> Entfernung Verschiedene Hinweisreize zur Lokalisierung --> binaural --> monaural (Spektralreize)
Binaurale Hinweise zur Lokalisierung 7.13 Zwei Hinweise zur Bestimmung des Azimut-Winkels Interaurale Zeitdifferenz --> Zeitlicher Unterschied zwischen Signalen zwischen Ohren für Azimut-Winkel Interaurale Pegeldifferenz --> Unterschied in Schalldruckpegel zwischen Ohren für Azimut-Winkel: - Reduktion an fernem Ohr bei hohen Frequenzen - Kopf wirft akustischen Schatten - Effekt tritt nicht bei niedrigen Frequenzen auf
Monauraler Hinweis zur Lokalisierung, Hofman et al. (1998) 7.14 Bestimmung des Erhebungswinkels Ohrmuschel und Kopf beinflussen Intensität der Frequenzen --> Vergleich mittels kleinen Mikrofonen im Ohr --> Spektral-Hinweis: Info über Ort durch das Spektrum der abgeänderten Frequenzen Experiement, Hofman et al. (1998): Veränderung der Hörmuschel --> Schelchte Leistung bei Bestimmung des Erhebungswinkels, Azimut unveränd. --> Anpassung nach 19 Tagen, Leistung weiterhin hoch nach rückgängig machen ==> System entwickelt 2 Lösungen für 2 Situationen
Hinweise zur auditorischen Entfernungsbestimmung 7.15 Nahe Quelle --> Binaurale Hinweise --> Interauraler Pegelunterschied bei nahen Quellen größer Ferne Quellen --> Bei bekannten Quellen: Schalldruck --> Hohe Frequenzen gehen verloren --> Direkter und indirekter Schall
Modell der neuralen Koinzidenz, Jeffres (1948) Populationskodierung 7.16 Modell der neuralen Koinzidenz, Jeffres (1948) --> Neuronen reagieren auf bestimmte Verzögerungen von links und rechts --> Je nach Verzögerung konvergieren Signale in bestimmtem Neuron --> Lokalisation Populationskodierung --> Reaktionen von Neuronen in rechter und linker Hemisphäre folgen "populationsartiger" Kurve
Kortikale Mechanismen der Schalllokalisation 7.17 A1 bei Lokalisation beteiligt Posteriorer Gürtel beteiligt Anteriorer Gürtel bei Wahrnehmung von Klängen beteiligt
Hören in Räumen, Litotsky et al. (1997) 7.18 Direkter und indirekter Schall --> Ferner Schall überwiegend direkt --> Abhängig von Umgebung In Räumen sowohl direkter, als auch indirekter Schall --> Problem für Lokalisierung Experiment von Litotsky et al. (1997) Präzedenzeffekt: Trifft Schallereignis aus mehreren Richtungen mit Verzögerung ein (indirekter Schall), kann es immernoch durch das zuerst eintreffende Signal blockiert werden --> Übrige Signale werden auch aus dieser Richtung wahrgenommen
Trennung von Klangquellen Auditive Gruppierung 7.19 Auditorische Szene: Feld von Klangquellen Szenenanalyse --> Trennung von Klangquellen durch Cochlea Heuristiken auditiver Gruppierung --> Zeitliche Nähe des Klangbeginns --> Lokalisierung --> Ähnlichkeit von Klangfarbe und Tonhöhe --> Kontinuität (Überbrückung von Unterbrechungen) --> Erfahrung
Musikalische Organisation: Melodie, Patel et al. (1998) 7.20 Melodie = Erlebnis einer Abfolge von Tonhöhen als zusammengehörig --> Unterteilung in Phrasen --> Tonhöhenunterschiede in Halbtönen gemessen --> Integration des auditorischen Stroms (Zusammensetzen auditorischer Info zu Objekten) Tonaliät = Organisation um die Tonart eines Stückes Regeln einer musikalischen Syntax, Patel et al. (1998) --> Bei Verstoß, ähnliche neuronale Reaktion, wie bei Sprache Erwartungseffekte aufgrund von Regelmäßigkeiten in Musik
Musikaische Organisation: Rhytmus, Grahn & Rowe (2009), Iverson et al. (2009) 7.21 Rhytmus = zeitliche Muster von Dauern, diedurch Noten erzeugt werden Takt --> "Pulsschlag" der Musik Grahn & Rowe (2009): Beziehung zwischen Takt und Basalganglien Metrum = Organisation von Takten mit betonten Impulsen Iverson et al. (2009): Fähigkeit Metrum mental zu wechseln wird durch Aktivität im Gehirn reflektiert. Wahrnehmung des Metrums wird von Betonungsmustern in der Sprache beeinflusst
Rhythmus Experiment, Philip-Silver & Trainor (2005) 7.22 Effekt von Bewegungen auf Wahrnehmung von Betonungen (Metrum) Kinder, Messung von Kopfbewegungen --> Bewegung als Schlüssel zur metrischen Gruppierung
Hören und Sehen, Thaler et al. (2011) 7.23 Bauchredner Effekt: visueller Ort bestimmt Lokalisierung der Klangquelle Two-flash Illusion: Objekt scheint zweimal aufzublitzen, wenn simultan zwei Klicks zu hören sind Interaktion zwischen Sehen und Hören multisensorisch! Experiment von Thaler et al. (2011): Blinde Echolokalisierer generieren Klick-Signale --> Klicks aktivieren Gehirn (in visuellem Bereich)
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