Erstellt von Justus Honig
vor fast 5 Jahre
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Frage | Antworten |
Assimilation | Der Prozess, bei dem Menschen eintreffende Informationen in eine Form umsetzen, die mit den bereits verstandenen Konzepten übereinstimmt. |
Akkommodation | Der Prozess, bei dem Menschen die vorhandenen Wissensstrukturen als Reaktion an neue Erfahrungen anpassen |
Äquillibration | Der Prozess, bei dem Kinder (und andere Menschen) Assimilation und Akkommodation ausbalancieren, um ein stabiles Verstehen zu schaffen |
Sensomotorisches Stadium | In Piagets Theorie die Phase (Geburt bis zwei Jahre), in der Intelligenz über sensorische und motorische Fähigkeiten zum Ausdruck kommt |
Präoperationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (zwei bis sieben Jahre), in der Kinder fähig werden, ihre Erfahrungen in Form von Sprache, geistigen Vorstellungen und symbolischem Denken zu repräsentieren |
Konkret operationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (sieben bis zwölf Jahre), in der Kinder fähig werden, über konkrete Objekte und Ereignisse logisch nachzudenken |
Formal-operationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (zwölf Jahre und älter), in der Menschen fähig werden, abstrakt und hypothetisch zu denken |
Objektpermanenz | Das Wissen darüber, dass Objekte auch dann weiterexistieren, wenn sie sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes befinden. |
A-nicht-B-Suchfehler | Die Tendenz, dorthin zu greifen, wo ein Objekt zuletzt gefunden wurde, statt es dort zu suchen, wo es tatsächlich versteckt wurde |
zeitlich verzögerte Nachahmung | Die Wiederholung des Verhaltens anderer Menschen zu einem deutlich späteren Zeitpunkt. |
symbolische Repräsentation | Die Verwendung eines Objekts in der Funktion eines anderen. |
Egozentrismus | Die Tendenz, die Welt ausschließlich aus der eigenen Perspektive wahrzunehmen. |
Zentrierung | Die Tendenz, sich auf ein einzelnes, perzeptuell auffälliges Merkmal eines Objekts oder Ereignisses zu konzentrieren |
Invarianzkonzept (Konzept der Erhaltung) | Die Vorstellung, dass ein bloßes Verändern des Erscheinungsbildes eines Objekts dessen grundlegende Eigenschaften unverändert lässt. |
Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung 1 | betont die Interaktion zwischen Anlage und Umwelt, Kontinuität und Diskontinuität sowie den aktiven Beitrag des Kindes zu seiner eigenen Entwicklung. Nach Piaget entstehen Kontinuitäten in der Entwicklung durch Assimilation, Akkommodation und Äquilibration. Assimilation geht mit der Anpassung einlaufender Information einher, sodass sie ins aktuelle Vorverständnis passt. Akkommodation bezeichnet die Anpassung des eigenen Vorverständnisses an neue Erfahrungen, um Konsistenz (Widerspruchsfreiheit) des Denkens zu erreichen. Äquilibration ist die Balance zwischen Assimilation und Akkommodation in einer Weise, die ein stabiles Verstehen ermöglicht. |
Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung 2 | Die Diskontinuitäten der Entwicklung, wie Piaget sie beschreibt, umfassen vier abgegrenzte Stufen: (1) das sensomotorische Stadium (Geburt bis zwei Jahre), in dem die Kinder beginnen, die Welt durch Sinneswahrnehmung und motorische Aktivitäten zu begreifen; (2) das präoperationale Stadium (zwei bis sieben Jahre), in dem Kinder zu mentalen Repräsentationen fähig werden, jedoch noch dazu neigen, egozentrisch zu sein und sich bei einem Ereignis oder Problem auf eine einzige Dimension zu konzentrieren; (3) das konkret-operationale Stadium (sieben bis zwölf Jahre), in dem Kinder logisch über konkrete Aspekte ihrer Umwelt nachdenken können, aber beim abstrakten Denken noch Schwierigkeiten haben; und (4) das formal-operationale Stadium (ab zwölf Jahre), in dem Kinder vor und während der Pubertät die Fähigkeit zum abstrakten Denken erwerben. |
Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung 3 | Zu den wichtigsten Stärken der Piaget’schen Theorie gehören ihr breiter Überblick über die Entwicklung, ihre plausible und attraktive Perspektive auf das Wesen des Kindes, ihr Einbezug verschiedener Aufgaben und Altersgruppen sowie unendlich viele faszinierende Beobachtungen. Zu den wichtigsten Schwächen gehören das Überschätzen der Konsistenz im Denken von Kindern, das Unterschätzen der kognitiven Kompetenz von Säuglingen und Kleinkindern, die fehlende Beachtung des Beitrags der sozialen Umwelt sowie die Unschärfe hinsichtlich der kognitiven Mechanismen |
Aufgabenanalyse | Eine Forschungstechnik, bei der für eine Aufgabe die Ziele, die relevante Umgebungsinformation und die möglichen Verarbeitungsstrategien identifiziert werden. |
Informationsverarbeitungstheorien | Eine Klasse von Theorien, die die Informationsverarbeitung in den Mittelpunkt stellen, um die Struktur des kognitiven Systems und die mentalen Aktivitäten zu beschreiben, die Aufmerksamkeit und Gedächtnis zum Problemlösen nutzen. |
Problemlösen | Der Prozess der Überführung eines Ausgangszustands in einen End- oder Zielzustand durch Anwenden einer Strategie, mit der ein Hindernis überwunden werden kann. |
Mittel-Ziel-Analyse | Aufteilung einer Zielhandlung in mehrere Teilschritte, die notwendigerweise aufeinander aufbauen |
Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis) | Eine Art Werkstatt oder Pufferspeicher, in dem Informationen aus dem sensorischen und dem Langzeitgedächtnis zusammengeführt, beachtet und verarbeitet oder auch vergessen werden |
Langzeitgedächtnis | Speicher von Informationen, die dauerhaft behalten werden. |
Basisprozesse | Die einfachsten und am häufigsten eingesetzten geistigen Aktivitäten |
Encodieren | Der Prozess, bei dem Information im Gedächtnis repräsentiert wird, die Aufmerksamkeit auf sich zieht oder als wichtig erachtet wird |
selektive Aufmerksamkeit | Der Prozess der intendierten Konzentration auf die Information, die für das aktuelle Ziel am relevantesten ist |
Rehearsal | Der Prozess der andauernden Wiederholung von Information als Gedächtnisstütze. |
Theorien überlappender Wellen | Ein Informationsverarbeitungsansatz, der die Variabilität kindlichen Denkens bei der Anwendung verschiedener Strategien des Problemlösens betont |
Informationsverarbeitungstheorien 1 | stellen Kinder als aktive Lerner und Problemlöser dar, die sich ständig neue Mittel ausdenken, um die Grenzen ihrer Verarbeitungskapazität zu überwinden und ihre Ziele zu erreichen. Strukturelle Voraussetzungen dafür sind sensorisches Gedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis, deren Kapazität und Verarbeitungsgeschwindigkeit jegliche Informationsverarbeitung beeinflussen. Die exekutiven Funktionen verwenden die Informationen in Arbeits- und Langzeitgedächtnis, um flexibel Ziele zu ändern und situationsunangemessene Handlungsimpulse zu stoppen; sie aktualisieren zudem ständig die Inhalte im Arbeitsgedächtnis, sodass neue Ziele effizient verfolgt werden können. Kognitives Wachstum im Allgemeinen und die Entwicklung des Gedächtnisses und des Lernens im Besonderen gelten als Ausdruck zunehmend effizient ausgeführter Basisprozesse, neu gebildeter, immer effizienterer Strategien und des Erwerbs von neuem Inhaltswissen. |
Informationsverarbeitungstheorien 2 | Entsprechend dem Modell der überlappenden Wellen nutzt jedes Kind beim Lösen desselben Problemtyps vielfältige Strategien; die Auswahl der Strategie ist dabei adaptiv, und das Problemlösen verbessert sich durch die zunehmende Effizienz beim Entdecken, Auswählen und Ausführen der Strategien und durch besseres Planen |
gelenkte Partizipation | Ein Prozess, bei dem informierte Menschen (Experten) Aktivitäten so organisieren, dass Menschen mit geringeren Kenntnissen etwas lernen. |
soziokulturelle Theorien | Ansätze, die den Beitrag anderer Menschen und der umgebenden Kultur zur Kindesentwicklung betonen |
Kulturwerkzeuge | Die unzähligen Produkte der menschlichen Erfindungskraft, die die kognitiven Leistungen erhöhen |
Inneres Sprechen | Die dritte Phase bei der Internalisierung von Sprache über Kommunikation, Selbstgespräch und verbales Denken nach Wygotski. Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten zur Selbstregulation und zum Problemlösen, indem sie sich selbst die von den Eltern gehörten Anweisungen laut vorsagen oder im Selbstgespräch anweisen, was zu tun ist, bis sie in der letzten Phase Sprache und Denken verinnerlicht haben |
Intersubjektivität | wechselseitige Verstehen in der Kommunikation zwischen Menschen. |
Geteilte Aufmerksamkeit | Ein Prozess, bei dem soziale Partner ihre Aufmerksamkeit bewusst auf einen gemeinsamen Gegenstand in der äußeren Umwelt richten. |
Soziale Stützung | Ein Prozess, bei dem eine kompetentere Person zeitweilig ein Rahmengerüst bietet, welches das Denken des Kindes auf einer höheren Ebene ermöglicht, als das Kind es selbst bewältigen könnte |
autobiographisches Gedächtnis | Erinnerungen an eigene Lebenserfahrungen einschließlich eigener Gedanken und Gefühle |
Soziokulturelle Ansätze | Soziokulturelle Ansätze sehen Kinder als lernende soziale Wesen, die von ihren kulturellen Kontexten geformt werden und diese selbst formen. Diese Ansätze legen besonderes Gewicht darauf, dass sich Kinder in einem kulturellen Kontext entwickeln, der andere Menschen und menschliche Erfindungen einschließt: Symbolsysteme, Gebrauchsgegenstände, Fähigkeiten und Werte. Durch gelenkte Partizipation helfen Menschen, die es besser können, Kindern beim Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit diesen Kulturwerkzeugen; die Verwendung der Werkzeuge selbst verändert wiederum das Denken der Kinder. Kultur wird durch die Neigung des Menschen zum Denken und Lernen erst möglich; hinzu kommt die Fähigkeit, Intersubjektivität mit anderen Menschen herzustellen. Durch Prozesse wie soziale Stützung und das Schaffen von Lerngemeinschaften unterstützen ältere und erfahrenere Menschen Kinder beim Erwerb von Fähigkeiten, Wissen und Werten ihrer Kultur. |
Theorien dynamischer Systeme | Eine Klasse von Theorien, die sich darauf konzentriert, wie sich Veränderung im Verlauf der Zeit in komplexen Systemen abspielt. Dabei sind dynamische Systeme von instabilen Übergangsphasen gekennzeichnet, in denen sich das Zusammenwirken verschiedener Einflussfaktoren systemisch neu organisiert. |
Theorien dynamischer Systeme | Die Theorien dynamischer System betrachten Kinder als sich ständig wandelnde, wohlintegrierte Organismen, die Wahrnehmung, Handeln, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache und soziale Einflüsse durch Selbstorganisation miteinander verbinden, um Handlungen hervorbringen, die zu Zielen führen. Die Handlungen der Kinder sind unter dieser Perspektive durch Erfahrungen in mehr oder weniger weiter zurückliegender Vergangenheit, durch die momentanen körperlichen Fähigkeiten und durch ihre unmittelbare materielle und soziale Umwelt geprägt. Umgekehrt formen die Handlungen ihrerseits die Entwicklung des Kategorienlernens, des Konzepterwerbs, des Gedächtnisses, der Sprache und anderer Fähigkeiten. Einzigartig sind die Theorien dynamischer Systeme in ihrem Fokus darauf, wie die Handlungen der Kinder deren Entwicklung formen, und in der breiten Perspektive auf die Interaktion vielfältiger Einflüsse, die die Entwicklung unterschiedlicher Fähigkeiten steuern |
Entwiclungstheorien | Entwicklungstheorien sind wichtig, weil sie einen Rahmen für das Verständnis wichtiger Phänomene bieten, relevante Fragen über das Wesen des Menschen aufwerfen und neue Forschungen anregen. Fünf wichtige Theorien der kognitiven Entwicklung sind die Theorie von Piaget, der Informationsverarbeitungsansatz, die soziokulturellen Theorien sowie der dynamische Systemansatz |
Warum hat Piagets Theorie so lang anhaltende Wirkung? | weil sie einen lebendigen Eindruck vom kindlichen Denken in verschiedenen Altersstufen vermittelt, weil sie eine breite Alters- und Inhaltsspanne umfasst und weil sie viele faszinierende und überraschende Beobachtungen kindlicher Denkleistungen bietet |
Warum wird Piagets Theorie als konstruktivistisch bezeichnet? | weil in ihrer Darstellung Kinder – als Reaktion auf ihre Erfahrungen und Erlebnisse – aktiv Wissen für sich selbst konstruieren. Piagets Theorie postuliert, dass Kinder mithilfe zweier von Geburt an vorhandener Prozesse lernen: Assimilation und Akkommodation. Weiterhin wird angenommen, dass sie die Beiträge dieser beiden Teilprozesse durch den dritten Prozess, die Äquilibration, in Balance bringen. Diese Prozesse bewirken Kontinuität im Entwicklungsverlauf |
In welche vier ausgedehnte Stadien unterteilt die Theorie von Piaget die kognitive Entwicklung? | 1. das sensomotorische Stadium (Geburt bis zwei Jahre) 2. das präoperationale Stadium (zwei bis sieben Jahre) 3. das konkret-operationale Stadium (sieben bis zwölf Jahre) 4. das formal-operationale Stadium (zwölfJahre und älter). Diese Stadien spiegeln einen diskontinuierlichen Entwicklungsverlauf wider |
Sensomotorisches Stadium | Im sensomotorischen Stadium kommt die Intelligenz der Kinder vorwiegend durch motorische Interaktionen mit der Umwelt zum Ausdruck. Die Säuglinge erwerben Konzepte wie die Objektpermanenz und können das Verhalten anderer zeitlich verzögert nachahmen |
Präoperationales Stadium | Im präoperationalen Stadium erwerben Kinder die Fähigkeit, ihre Erfahrungen in Form von Sprache, mentalen Vorstellungsbildern und Gedanken zu repräsentieren; wegen kognitiver Beschränkungen wie Egozentrismus und Zentrierung haben sie jedoch bei vielen Aufgaben Lösungsschwierigkeiten, beispielsweise bei diversen Aufgaben zur Invarianz und bei Aufgaben, die mit dem Übernehmen der Perspektive anderer zusammenhängen |
Konkret-operationales Stadium | Im konkret-operationalen Stadium erlangen Kinder die Fähigkeit, angesichts konkreter Gegenstände und Ereignisse logisch zu schlussfolgern; es bestehen aber noch Schwierigkeiten im logischen Umgang mit rein abstrakten Begriffen und mit Aufgaben, die hypothetisches Denken erfordern, beispielsweise mit dem Pendelproblem |
Formal-operationales Stadium | Im formal-operationalen Stadium erwerben Kinder die kognitiven Fähigkeiten zum hypothetischen Denken |
Vier Schwächen der Theorie Piagets | Vier Schwächen der Theorie Piagets bestehen darin, dass sie das Denken des Kindes konsistenter darstellt, als es ist, dass sie die kognitive Kompetenz von Säuglingen und Kleinkindern ebenso unterschätzt wie den Beitrag der sozialen Welt zur kognitiven Entwicklung und dass sie die Mechanismen, die das Denken und das kognitive Wachstum hervorbringen, nur andeutungsweise beschreibt |
Theorien der Informationsverarbeitung | Informationsverarbeitungstheorien konzentrieren sich auf die speziellen geistigen Prozesse, die dem Denken von Kindern zugrunde liegen. Schon im Säuglingsalter wird Kindern zugeschrieben, dass sie Ziele aktiv verfolgen, an Verarbeitungsgrenzen stoßen und Strategien ausbilden, mit deren Hilfe sie die Verarbeitungsgrenzen überwinden und ihre Ziele erreichen können |
Gedächtnissystem | Das Gedächtnissystem besteht aus Arbeits- und Langzeitgedächtnis sowie den exekutiven Funktionen |
Arbeitsgedächtnis | Das Arbeitsgedächtnis (oft auch als Kurzzeitgedächtnis bezeichnet) ist ein System zur Steuerung der aktiven Aufmerksamkeit, zum Aufnehmen, Behalten, Speichern und Verarbeiten von Information |
Langzeitgedächtnis | Das Langzeitgedächtnis enthält das behaltene Wissen, das sich im Laufe des Lebens ansammelt |
exekutive Funktionen | Die exekutiven Funktionen sind entscheidend für die Kontrolle des Denkens und Handelns; sie entwickeln sich großenteils im Kindergartenalter und in den ersten Jahren der Grundschulzeit und korrelieren mit schulischem und beruflichem Erfolg |
kognitive Basisprozesse | Mithilfe von kognitiven Basisprozessen können Säuglinge von Geburt an lernen und sich erinnern. Zu den wichtigsten Basisprozessen gehören Assoziation, Wiedererkennen, Generalisierung und Encodierung |
Entwicklung von Gedächtnis und Lernen | Die Entwicklung von Gedächtnis und Lernen reflektiert in großem Ausmaß Verbesserungen der Basisprozesse und Strategien sowie des Inhaltswissens |
Einsatz von Strategien | Der Einsatz von Strategien erhöht die Lern- und Gedächtnisleistungen über das Niveau hinaus, das allein durch die Basisprozesse erreicht werden kann. Zwei wichtige Strategien sind das Rehearsal in Form ständigen Wiederholens und die selektive Aufmerksamkeit |
Effekt von Inhaltswissen | Zunehmendes Inhaltswissen erhöht die Lern- und Gedächtnisleistungen aller Arten von Information |
Entfaltung des Problemlösens | Zur Entfaltung des Problemlösens trägt vorrangig die Entwicklung des Planens und des analogen Schlussfolgerns bei |
Soziokulturelle Theorien | Ausgehend von der Theorie Wygotskis haben sich soziokulturelle Theorien darauf konzentriert zu klären, wie die soziale Welt die Entwicklung formt. Nach diesem Ansatz gestaltet sich die Entwicklung nicht nur durch Interaktionen mit anderen Menschen und die daraus erlernten Fertigkeiten, sondern auch durch die Gebrauchsgegenstände, mit denen Kinder umgehen, und durch die kulturellen Werte und Traditionen der Gesellschaft als solcher. Aus der Sicht soziokultureller Theorien unterscheiden sich Menschen von anderen Lebewesen durch ihre Neigung, anderen etwas zu zeigen und beizubringen (zu lehren), und ihre Fähigkeit, aus den Instruktionen anderer zu lernen |
Lernen aus Sicht soziokultureller Theorien | Die Herstellung von Intersubjektivität zwischen Menschen durch geteilte Aufmerksamkeit ist wesentlich für das Lernen. Soziokulturellen Theorien zufolge lernen Menschen durch gelenkte Partizipation und durch soziale Stützung, wobei die besser informierten Experten die Lernenden in ihren Bemühungen unterstützen |
Entwicklung aus Sicht der Theorien dynamischer Systeme | Nach den Theorien dynamischer Systeme ist der Wandel die entscheidende Konstante in der Entwicklung. Statt Entwicklung als eine Folge von Sprüngen zwischen langen Phasen der Stabilität und kurzen Phasen dramatischer Veränderung zu beschreiben, gehen diese Theorien von einem ständigen Wandel in allen Phasen aus Theorien dynamischer Systeme sehen Entwicklung als einen sich selbst organisierenden Prozess, der je nach Bedarf die nötigen Komponenten verbindet, um sich an die sich kontinuierlich wandelnde Umwelt anzupassen. Variation und Selektion führen – ähnlich wie bei der biologischen Evolution – zur kognitiven Entwicklung |
Der Mensch aus Sicht der Theorien dynamischer Systeme | Diese Theorien sehen jeden Menschen als ein einheitliches System, das Ziele erreicht, indem es Wahrnehmung, Handeln, Kategorienbildung, Motivation, Gedächtnis, Sprache, begriffliches Verständnis und das Wissen über die materielle und soziale Welt integriert |
Denken und Handeln aus Sicht der Theorien dynamischer Systeme | Zum Erreichen von Zielen ist beides erforderlich, Denken und Handeln. Das Denken formt das Handeln, wird seinerseits aber auch vom Handeln geformt |
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