Erstellt von Justus Honig
vor fast 5 Jahre
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Frage | Antworten |
Sinnesempfindung | Die Verarbeitung grundlegender Informationen aus der Außenwelt durch die Sinnesrezeptoren in den Sinnesorganen (Augen, Ohren, Haut etc.) und im Gehirn |
Wahrnehmung | Der Prozess der Strukturierung und Interpretation sensorischer Information. |
Blickpräferenz | Ein Verhalten, das zur Untersuchung der visuellen Aufmerksamkeit von Säuglingen herangezogen wird; man zeigt den Säuglingen zwei Muster oder zwei Objekte gleichzeitig, um herauszufinden, ob sie eines davon bevorzugt anschauen. |
Sehschärfe (Visus) | Das Auflösungsvermögen beim Sehen von Testobjekten unterschiedlicher Größe in einer bestimmten Entfernung |
Kontrastempfinden | Die Fähigkeit, Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Bereichen eines optischen Musters zu erkennen. Säuglinge besitzen eine schwache Kontrastempfindlichkeit: Sie erkennen ein Muster nur dann, wenn es sich aus hochkontrastierenden Elementen zusammensetzt |
Zapfen | Die lichtempfindlichen Netzhautrezeptoren, die sich in hoher Dichte im Bereich des schärfsten Sehens, der Fovea, finden Ein Grund für diese schwache Kontrastempfindlichkeit liegt darin, dass die Zapfen der Kinder noch nicht ausgereift sind. In der frühen Kindheit sind die Zapfen von anderer Größe und Form und sitzen weiter voneinander entfernt als im Erwachsenenalter. |
Wahrnehmungskonstanz | Die Wahrnehmung von Objekten in konstanter Größe, Form, Farbe etc. trotz physikalischer Unterschiede des Netzhautabbildes von diesem Objekt. |
Objekttrennung | Die Identifikation einzelner Objekte in einer visuellen Szene |
Objektausdehnung | Ein Tiefenhinweis, bei dem ein Objekt den Hintergrund immer mehr verdeckt und damit anzeigt, dass es sich nähert |
Binokulare Disparität | Der Unterschied zwischen den Bildern eines Objekts auf den Netzhäuten beider Augen, durch den zwei leicht abweichende Signalmuster von den Netzhäuten an den visuellen Cortex gesendet werden. Die binokulare Disparität bildet eine Grundlage des räumlichen Sehens |
Stereosehen (Stereopsis) | Der Prozess, bei dem der visuelle Cortex die durch die binokulare Disparität leicht abweichenden Netzhautsignale von beiden Augen zu einer Tiefenwahrnehmung verarbeitet |
Monokulare Tiefenhinweise (Bildindikatoren) | Diejenigen Wahrnehmungshinweise auf räumliche Tiefe (wie etwa relative Größe und Verdeckung), die man mit nur einem Auge wahrnehmen kann. |
Intermodale Wahrnehmung | Die Kombination von Informationen aus zwei oder mehreren Sinnessystemen. |
Visuelle Wahrnemungsentwicklung | Mit einer Vielzahl spezieller Verfahren und Techniken sind Entwicklungspsychologen zahlreiche Entdeckungen über die Wahrnehmungsentwicklung in der frühen Kindheit gelungen. Sie haben die rasante Entwicklung der grundlegenden visuellen Fähigkeiten von der Geburt über die nächsten Lebensmonate hinweg nachgewiesen und herausgefunden, dass die Sehschärfe der Kinder, ihre Muster des visuellen Absuchens und ihre Farbwahrnehmung mit etwa acht Monaten den Fähigkeiten von Erwachsenen gleichen. Manche Formen der Tiefenwahrnehmung sind bei Geburt schon vorhanden, während sich andere erst in den Folgemonaten entwickeln. Mit fünf bis sieben Monaten können Kinder aktiv die einzelnen Elemente visueller Darstellungen integrieren, sodass sie ein zusammenhängendes Muster wahrnehmen. Sie nutzen viele Informationsquellen für die Trennung von Objekten, einschließlich der Bewegung und ihres Wissens über ihre Umwelt. Besonders interessante Objekte der Wahrnehmung sind für Säuglinge Gesichter Geruch und Geschmack spielen eine wichtige Rolle bei der Interaktion der Kinder mit ihrer Umwelt |
Auditive Wahrnemungsentwicklung | Forschungen zur auditiven Wahrnehmung haben gezeigt, dass sich Babys schon von Geburt an Geräuschen, die sie hören, zuwenden. Sie sind recht empfänglich für Musik und zeigen viele derselben Vorlieben wie Erwachsene, etwa die Präferenz für Konsonanz gegenüber Dissonanz. In manchen Fähigkeiten übertreffen Säuglinge bei der Wahrnehmung von Musik auch die Erwachsenen, bei denen die Musikverarbeitung durch langjähriges Musikhören bereits geformt ist. |
Wahrnemungsentwicklung allgemein | Die zentrale Fähigkeit, die Wahrnehmungen aus getrennten Modalitäten miteinander zu verknüpfen und einheitliche, zusammenhängende Ereignisse zu erleben, ist in einfacher Form bereits ab der Geburt gegeben, wobei sich komplexere Assoziationen jedoch erst mit der Zeit herausbilden. Die aktuelle Forschung unterstützt insofern nativistische Überzeugungen. Neugeborene zeigen bemerkenswerte Wahrnehmungsfähigkeiten, die sich nicht mit Erfahrung erklären lassen, auch nicht mit pränatalen Erfahrungen. Gleichzeitig entwickeln sich die meisten Wahrnehmungsfertigkeiten aber auch im Verlauf der Zeit unter dem Einfluss von Lernprozessen. Die Kinder nähern sich in Ihren Wahrnehmungsfähigkeiten durch Wahrnehmungsverengung allmählich an: Mit zunehmender Expertise (durch Lernen) verlieren sie die Fähigkeit, bei weniger vertrauten Anblicken oder Geräuschen Unterscheidungen zu treffen, und passen sich zunehmend an die Umwelt an, in die sie hineingeboren sind. |
Vorformen des Greifens | Die tollpatschigen schlagenden Bewegungen von Säuglingen in die ungefähre Richtung von Objekten, die sie sehen |
Skalierungsfehler | Der Versuch eines kleinen Kindes, eine Handlung mit einem kleinen Gegenstand auszuführen, was unmöglich ist, weil die Größe des Kindes und die Größe des Gegenstandes auseinanderklaffen |
Motorische Entwicklung 1 | Alle Kinder, die sich normal entwickeln, zeigen in der Entwicklung ihres motorischen Verhaltens eine ähnliche Abfolge der wichtigen Meilensteine. Dies beginnt bei Neugeborenen mit einer Reihe von angeborenen Reflexen, die allen Kindern gemeinsam sind. Der Zeitpunkt, an dem einzelne Kinder einen Meilenstein erreichen, variiert je nach kulturellen Einflüssen, aber die Reihenfolge verändert sich selten. Zunehmend betonen Forscher die weitgreifenden Zusammenhänge zwischen dem motorischen Verhalten, der Wahrnehmung und der Motivation von Kleinkindern und darüber hinaus die Vielfalt der Veränderungen in der Welt der Kinder, wenn diese mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten neue Erfahrungen machen. Bei der Entwicklung der eigenständigen Fortbewegung (krabbeln, laufen) nutzen Kinder eine Vielzahl von unterschiedlichen Bewegungsmustern, um möglichst überall hinzukommen und die verschiedenen Herausforderungen, die ihre Umwelt bietet, zu bewältigen. |
Motorische Entwicklung 2 | Ein entscheidender Aspekt der Entwicklung ist die Fähigkeit, zutreffend zu beurteilen, welche Handlungen man auszuführen imstande ist und welche nicht; diese Fähigkeit wächst mit der Erfahrung. |
Differenzierung | Das Unterscheiden und Herausfiltern derjenigen Elemente aus dem sich ständig ändernden Reizangebot der Umwelt, die stabil und unverändert bleiben |
Affordanzen | Die Handlungsmöglichkeiten, die Gegenstände und Situationen bieten. |
Klassisches Konditionieren | Eine Form des Lernens, bei der ein ursprünglich neutraler Reiz (beim Pawlow’schen Hund ein Klingelton) mit einem Reiz (Futter) assoziiert wird, der immer eine bestimmte Reaktion (Speicheln) auslöst |
Operantes Konditionieren (Instrumentelles Lernen) | Das Lernen der Beziehung zwischen dem eigenen Verhalten und den daraus entstehenden Folgen. |
Rationales Lernen | Die Fähigkeit, aus zurückliegenden Erfahrungen Vorhersagen über das abzuleiten, was in Zukunft passieren wird |
Lernen | Kinder habituieren auf wiederholt auftretende Reize, bilden Erwartungen über sich wiederholende Ereignisfolgen und lernen Assoziationen zwischen bestimmten optischen und akustischen Eindrücken, die regelmäßig zusammen auftreten. Das klassische Konditionieren, das man bei Neugeborenen und älteren Säuglingen nachgewiesen hat, scheint besonders wichtig beim Lernen emotionaler Reaktionen zu sein. Säuglinge sind für eine Vielzahl von Kontingenzbeziehungen zwischen ihrem eigenen Verhalten und seinen Folgen hochempfänglich. Eine bei älteren Säuglingen besonders wirksame Form des Lernens ist das Beobachtungslernen: Ab dem Alter von sechs Monaten lernen Kinder viele neue Verhaltensweisen einfach durch die Beobachtung dessen, was andere tun. Babys können manche Assoziationen oder Beziehungen leichter lernen als andere. Beim Beobachtungslernen beispielsweise spielt die Intentionalität (die Handlungsabsicht) des Modells eine zentrale Rolle. Kinder sind in der Lage, aus gesammelten Erfahrungen rationale Erwartungen für die Zukunft bilden |
Erwartungsverletzung | Ein Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält. |
Kognitive Prozesse der frühen Kindheit | Aufbauend auf den Einsichten und den Beobachtungen von Jean Piaget und unter Verwendung einer Reihe von äußerst ausgeklügelten Methoden gelang zeitgenössischen Forschern eine Reihe faszinierender Entdeckungen über die kognitiven Prozesse der frühen Kindheit. Sie haben gezeigt, dass Säuglinge und Kleinkinder nicht nur die Existenz verborgener Objekte mental repräsentieren, sondern auch deren Eigenschaften wie Größe, Gewicht oder die Art von Geräuschen, die sie produzieren. Das Verstehen der physikalischen Welt wächst bei den Kindern stetig, wie sich in ihrem Verstehen von Lagestabilität und ihrer wachsenden Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, zeigt. Gleichzeitig wächst auch ihr Verständnis von der sozialen Welt, wie sich beispielsweise in ihrer Interpretation der Intentionalität zeigt, die dem Verhalten von Handelnden – Menschen ebenso wie Animationsfiguren – zugrunde liegt |
Visuelles System des Menschen bei der Geburt | Das visuelle System des Menschen ist bei Geburt relativ unreif; Kleinkinder besitzen eine geringe Sehschärfe, eine geringe Kontrastempfindlichkeit und minimales Farbensehen. Neuere Forschungen haben jedoch nachgewiesen, dass Neugeborene schon Minuten nach der Geburt damit beginnen, die Welt visuell abzutasten, und dass sehr kleine Kinder stark kontrastive Muster bevorzugen, dieselben Farben präferieren wie Erwachsene und insbesondere eine Vorliebe für menschliche Gesichter aufweisen |
Entwicklung der visuellen Wahrnehmung | Einige Sehfähigkeiten, einschließlich der Wahrnehmung von Größen- und Formkonstanz, liegen bereits bei Geburt vor; andere entwickeln sich schnell im Verlauf des ersten Lebensjahres. Das beidäugige Sehen (Stereopsis) entwickelt sich mit etwa vier Monaten recht plötzlich; in diesem Alter ist auch die Fähigkeit zur Identifikation von Objektgrenzen – die Objekttrennung – vorhanden. Mit sieben Monaten sind Kinder für eine Vielzahl von Tiefenhinweisen in Bildern oder beim monokularen Sehen sensitiv; die Musterwahrnehmung hat sich so weit entwickelt, dass die Kinder – so wie Erwachsene – Scheinkonturen wahrnehmen können |
Entwicklung des auditiven Systems | Das auditive System ist bei Geburt vergleichsweise gut entwickelt, sodass Neugeborene schon ihren Kopf drehen, um ein Geräusch zu lokalisieren. Die bemerkenswerte Fähigkeit von Kleinkindern, in akustischen Reizen Muster zu erkennen, liegt ihrer Empfindlichkeit für musikalische Strukturen zugrunde |
Geruchswahrnemung bei der Geburt | Kinder empfinden von Geburt an Gerüche. Sie lernen ihre Mutter unter anderem an ihrem einzigartigen Geruch zu erkennen |
Wahrnehmungsentwicklung | Durch aktives Berühren mithilfe von Mund und Hand erkunden und erfahren Kinder sich selbst und ihre Umwelt. Forschungen zum Phänomen der intermodalen Wahrnehmung ließen erkennen, dass Kinder vom frühesten Alter an Informationen der verschiedenen Sinnesmodalitäten integrieren, indem sie ihre visuellen Erfahrungen mit ihrem akustischen, olfaktorischen und taktilen Erfahrungen verknüpfen |
Motorische Entwicklung 1 | Die motorische Entwicklung, die Entwicklung der Handlungsmöglichkeiten, erreicht in der frühen Kindheit eine Reihe von „motorischen Meilensteinen“ und schreitet rapide voran, angefangen mit den starken Reflexen neugeborener Babys. Neuere Forschungsarbeiten haben nachgewiesen, dass das regelmäßige Entwicklungsmuster bis hin zum freihändigen Laufen aus dem Zusammentreffen vieler Faktoren resultiert, einschließlich der Entwicklung der Körperkraft, der Haltungskontrolle, des Gleichgewichts und der Wahrnehmungsfähigkeiten. Dieses Muster der motorischen Entwicklung variiert jedoch in den verschiedenen Kulturen je nach ihren speziellen kulturellen Praktiken |
Motorische Entwicklung 2 | Jede neue motorische Errungenschaft, vom Greifen bis zur Fortbewegung aus eigener Kraft, erweitert die Erfahrung des Kindes und bietet gleichzeitig neue Herausforderungen. Kleinkinder verwenden eine Vielzahl von Strategien, um sich erfolgreich und sicher in der Welt umherzubewegen. In diesem Prozess machen sie eine ganze Reihe überraschender Fehler |
Lernen in der frühen Kindheit | In der frühen Kindheit liegen verschiedene Arten des Lernens vor. Kinder habituieren auf Reize, die sich wiederholen, und bilden Erwartungen bei wiederkehrenden Regelmäßigkeiten von Ereignissen. Wahrnehmungslernen kommt durch aktive Exploration zustande. Kinder lernen auch durch klassisches Konditionieren, was die Bildung von Assoziationen zwischen natürlichen und neutralen Reizen einschließt, und durch operantes Konditionieren, bei dem das Lernen der Kontingenzen zwischen dem eigenen Verhalten und dessen Konsequenzen eine Rolle spielt. Sie können auch Erfahrungen nutzen, um Erwartungen für die Zukunft zu entwickeln |
Lernen ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres | Ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres wird das Beobachtungslernen – das Betrachten und Nachmachen der Verhaltensweisen anderer Menschen – eine zunehmend bedeutsame Informationsquelle. Was Kinder imitieren, hängt auch davon ab, wie sie die Absichten eines Modells einschätzen |
Kognition | Mit leistungsfähigen neuen Forschungsverfahren – besonders mit der Methode der Erwartungsverletzung – wurde nachgewiesen, dass Säuglinge eindrucksvolle kognitive Fähigkeiten an den Tag legen. Ein großer Teil dieser Arbeiten zur mentalen Repräsentation und zum kindlichen Denken wurde ursprünglich von Jean Piagets Konzept der Objektpermanenz inspiriert. Im Gegensatz zu den Annahmen Piagets zeigte sich jedoch, dass bereits Kleinkinder nicht sichtbare Objekte mental repräsentieren und aus beobachteten Ereignissen sogar einfache Schlussfolgerungen ziehen können. |
Entwicklung des Wissens über die physikalische Welt | Weitere Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf die Entwicklung des Wissens über die physikalische Welt und zeigten, dass Kleinkinder bereits einige Auswirkungen der Schwerkraft verstehen. Babys brauchen mehrere Monate, um die Bedingungen herauszufinden, unter denen ein Objekt eine stabile Stütze für ein anderes Objekt bieten kann |
Verständnis vom Menschen bei Kleinkindern | Was Kleinkinder von Menschen verstehen, wird rege erforscht. Klar ist der Befund, dass Kleinkinder den Absichten anderer besondere Aufmerksamkeit schenken |
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