Marx - Weber - Geiger - Funktionalistische Schichtungstheorie

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Bachelor Bildungswissenschaft (Modul 2D) Karteikarten am Marx - Weber - Geiger - Funktionalistische Schichtungstheorie, erstellt von Bibische am 15/02/2016.
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Karl Marx hat mit seiner Klassentheorie einen der Grundsteine der soziologischen Analyse sozialer Ungleichheit gelegt. Welche Klassen unterscheidet Marx? Bourgeosie und Proletariat BOURGEOSIE Besitz an Produktionsmitteln; herrschende Klasse; Anhäufung von Kapital (zur Erlangung ökonomischer und gesellschaftlicher Macht) durch Ausbeutung der Arbeiterklasse. PROLETARIAT Arbeiterklasse; unterdrückte Klasse (in sozialer und politischer Hinsicht); Sicherung des Lebensunterhalts durch Zurverfügungstellen der Arbeitskraft (da sie keine Produktionsmittel besitzen).
Wodurch wird die Klassenlage bestimmt? Klassenlage wird bestimmt durch Besitz / Nichtbesitz von Produktionsmitteln (Arbeitsgegenstände aus der Natur und Arbeitsmittel wie Werkzeuge und Maschinen).
Was versteht Marx unter "Klasse für sich" und "Klasse an sich"? KLASSE AN SICH: Mitglieder einer Klasse befinden sich allein objektiv in der gleichen Klassenla- ge (besitzen Produktionsmittel oder nicht). Kein gemeinsames Klassenbewusstsein. KLASSE FÜR SICH: Neben der objektiven Klassenlage existiert ein gemeinsames Klassenbewusstsein; daraus folgen solidarische Handlungsweisen; auch subjektiv bestehende Klasse
Welche drei "Gruppierungen" zieht Max Weber zur Charakteristik der Sozialstruktur einer Gesellschaft heran? Klassen Stände Parteien
Wie teilt Max Weber die Klassen auf? BESITZKLASSE ERWERBSKLASSE SOZIALE KLASSE
Was versteht Weber unter sozialer Klasse? Gesamtheit derjenigen Klassen- lagen, zwischen denen ein Wechsel a) persönlich und b) in der Generationenfolge leicht möglich ist und typisch stattzufinden pflegt. Soziale Klassen bündeln also Klassenlagen, zwischen denen man wechseln kann; über die jeweilige Klasse hinaus findet Mobilität jedoch weniger statt.
Welche Unterarten sozialer Klassen differenziert Max Weber? Arbeiterschaft Kleinbürgertum Besitzlose Intelligenz und Fachgeschultheit Besitzende und durch Bildung Privilegierte
Was versteht Weber unter sozialem Stand? - basieren auf Ehre und sozialem Prestige - drücken sich v. a. durch eine bestimmte Lebensführung aus (z. B. Personenkreise, mit denen man verkehrt; spezifische Werte, die man befolgt)
Worin besteht der zentrale Unterschied des Klassenbegriffs von Weber gegenüber dem von Marx? - Weber: differenziertes, mehrdimensionales Modell - Weber erweitert den Klassenbegriff über das ökonomische Verständnis hinaus - Klasse umfasst bei Weber nicht mehr nur die Verfügungsgewalt über Güter (Produktionsmittelbesitz), sondern auch die Verfügungsgewalt über Leistungsqualifikationen - Weber gibt die Beschränkung auf zwei Klassen auf (kein Antagonismus mehr) - Gemeinsame Klassenzugehörigkeit führt bei Weber nicht notwendigerweise zu einem gemeinsamen Klassenbe-wusstsein oder zu solidarischen Handlungsweisen (bei Marx schon)
Das Schichtmodell von Theodor Geiger stellt eine erhebliche Reformulierung des Klassenmodells von Marx dar. Wodurch unterscheidet sich der Begriff der Schicht (Geiger) gegenüber dem Begriff der Klasse bei Marx? Klasse bei Marx: dichotomisch; immer vertikal; ist eine spezielle Form der Schichtung (dominantes Schichtungsprinzip sind die Produktionsverhältnisse) Schicht bei Geiger: beschreibt eine bestimmte soziale Lage; Oberbegriff der die Sozialstruktur einer Gesellschaft kennzeichnet; mehrdimensional (5 Schichten); vertikal und horizontal; auf objektviven Merkmalen (soziale Lage) und subjektiven Merkmalen (Mentalitäten) beruhend; dominantes Schichtungsprinzip kann sich im Zeitverlauf verändern
Was versteht Geiger unter dem Begriff des "dominanten Schichtungsprinzips" und zu welchem Zweck führt Geiger diesen Begriff ein? - unterschiedliche Schichten nach unterschiedlichen Merkmalen denkbar (zB nach Einkommen, Beruf, Konfession) - nicht alle Schichtmerkmale sind gleichermaßen in einer Gesellschaft wichtig - zu einem bestimmten Zeitpunkt ist vielmehr eine Schichtung dominant (in der Ständegesellschaft zB die Berufsart), andere sind subsidiär -die dominante Schichtung kann sich im Zeitverlauf verändern - Zweck: Schichtmodell wird dynamisch; Prozesse können analysiert werden
Erläutern Sie die Begriffe objektive und subjektive Schicht. OBJEKTIVER SCHICHTBEGRIFF: - richtet sich ausschließlich auf äußere Merkmale der sozialen Lage, z.B. das Einkommen - hat nach Geiger kaum soziologische Aussagekraft SUBJEKTIVER SCHICHTBEGRIFF: - bestimmte gemeinsame Haltung oder Denkweise und - gemeinsame psychische Verfassung der Mitglieder => Mentalitäten - dazu gehören nur solche Personen, die sich auch solidarisch verbunden fühlen
Die funktionalistische Schichtungstheorie analysiert soziale Ungleichheit vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Nutzens einer asymmetrischen Sozialstruktur. Welches sind die beiden Determinanten beruflicher Positionen aus dieser Perspektive (nach Davis / Moore)? Den Rang einer Positionen bestimmt: 1) Bedeutung oder die Funktion der beruflichen Position für die Gesellschaft 2) Erforderliche Begabung und / oder Ausbildung, zur angemessenen Ausübung dieser Funktion
Welche Funktionen erfüllt die Schichtung der Gesellschaft aus Sicht der funktionalistischen Schichtungstheorie? Gesellschaft stellt damit sicher, dass die wichtigsten Positionen von den fähigsten Personen gewissenhaft ausgefüllt werden (die Schichtung bzw. Ungleichheit ist dafür ein Werkzeug). - Gesellschaft muss bestimmte Positionen besetzen; geeignete Personen müssen für diese Positionen und deren Aufgabenerfüllung motiviert werden; dies geschieht durch entsprechende Belohnungen (zB Einkommen oder Ansehen) - Gesellschaft wird so stabilisiert durch Herstellen und Aufrechterhalten einer sozialen Ordnung - Außerdem trägt soziale Schichtung zur Handlungsorientierung bei (Internalisierung moralischer Muster, Handlungen werden sanktioniert oder belohnt, man hält sich an Normen)
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