Konzepte zur Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psych. Störungen

Beschreibung

Karteikarten am Konzepte zur Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psych. Störungen, erstellt von uteschuette am 19/02/2014.
uteschuette
Karteikarten von uteschuette, aktualisiert more than 1 year ago
uteschuette
Erstellt von uteschuette vor mehr als 10 Jahre
794
1

Zusammenfassung der Ressource

Frage Antworten
Was ist ein additives Trauma? Mehrere, bereits einzeln traumatisch wirkende Erfahrungen erfolgen gleichzeitig.
Wenn mehrere, bereits einzeln traumatisch wirkende Erfahrungen nach einander folgen bezeichnet man das als... sequentielles Trauma.
Ein kumulatives Trauma besteht aus... mehreren, einzeln noch nicht traumatisch wirkenden Erfahrungen. Das Zusammentreffen der Erfahrungen führt zum Trauma.
Projektive Identifizierung bezeichnet... einen eher unreifen Abwehrmechanismus, bei dem es zu komplizierten Interaktionen und einer heftigen Gegenübertragungsreaktion kommt. Er ist mit einer heftigen Triebabfuhr verbunden und führt zur Realitätsverzerrung. Bspw. werden Gefühle der Hoffnungslosigkeit in den anderen projiziert, um sich dann über diese Gefühle zu erheben.
Die Häufigkeit, mit der ein bestimmtes Merkmal in der Population auftritt, bezeichnet man als... Prävalenz Berechnung: Zahl der Erkrankten durch Zahl der Gesamtbevölkerung x 100.
Die Wahrscheinlichkeit, mit der man im Laufe eines Lebens an einer bestimmten Störung erkrankt, bezeichnet man als... Lebenszeitrisiko
Der Anteil der Neuerkrankten im Verhältnis zur Anzahl der Untersuchten wird bezeichnet als... Inzidenz
Die Häufigkeit, mit der ein Ereignis bei Angehörigen einer Population mit einem bestimmten Merkmal auftritt, dividiert durch die Ereignishäufigkeit bei den nicht Merkmalsträgern aus der Population heißt... Relatives Risiko: RR für Lungenkrebs bei Rauchern = Angehörige der Population, die rauchen, geteilt durch Ereignishäufigkeit Lungenkrebs bei Nichtrauchern der Population.
Wie bezeichnet man den Anteil an Erkrankungen, der höchstwahrscheinlich auf den Risikofaktor zurückgeführt werden kann? Attributables Risiko: berechnet sich aus dem relativen Risiko und der Prävalenz des Risikofaktors in der Population.
Definiere Schutzfaktor! Schutzfaktoren senken die Gefahr für Erkrankungen BEI VORLIEGEN EINES RISIKOFAKTORS (=Puffereffekt)
Unterscheide Primär- und Sekundärdaten! Primärdaten = Rohdaten, die direkt erhoben werden. Sekundärdaten = daraus ermittelte Kennwerte
Was ist ein Fallregister? Es dokumentiert an zentraler Stelle kontinuierlich alle Kontakte von Patienten mit den verschiedensten Diensten in der Region. Aufwendig, teuer, datenschutzrechtlich schwierig. Gibt es für meldepflichtige Erkrankungen.
Wie nimmt der soziodemographische Faktor "Geschlecht" Einfluss auf psych. Störungen? bei Frauen häufiger: Depressionen, Ess- und Angststörungen, dissoziative Störungen, PTBS, Borderline, funktionelle Störungen, Suizidversuche. Bei Männern häufiger: Artikulationsstörungen, aggressives, antisoziales Verhalten, Drogenkonsum, Suizid.
Soziodemographischer Faktor "Alter" K&J = Punktprävalenz für psych. Störungen bei ca. 17% 18-65 Jahre = Jahresprävalenz bei ca. 32% Über 65 Jahre = ca. 30 % (davon fast 75% Demenzen)
Soziodemgraphischer Faktor "Personenstand" Risikofaktoren = Tod des Ehepartners, eheliche Trennung Günstig: verheiratet sein
Soziodemographischer Faktor "Schicht" Je niedriger die soziale Schicht, desto häufiger psychische Störungen (vor allem Psychosen).
Was wird mit der Odds Ratio angegeben? Sie gibt an, wieviel höher die Chance ist, an einer bestimmten Erkrankungen zu leiden, wenn man einem Risikofaktor ausgesetzt ist, als wenn man dies nicht ist. Ähnlich wie AR, allerdings funktioniert die OR nur gut bei ausgeglichenem Vier-Felder-Schema.
Definiere Feldstudie Systematische wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen. Es wird auf die Manipulation einer UV verzichtet.
Was sind Fallberichte? Beschreibungen von Fallbeobachtungen, aus denen Hypothesen entwickelt werden können. Meist Beschreibung ungewöhnlicher Fallverläufe.
Querschnittsstudien erfassen bspw. die... Prävalenz
Längsschnittsstudien können mit derselben oder mit unterschiedlichen Stichproben durchgeführt werden. Wie nennen sich die beiden Formen und was macht sie aus? Trendstudie: Gleiche Studie zu mehreren Zeiten mit unterschiedlichen Gruppen -- es wird ein Trend ermittelt. Panelstudie: Gleiche Studie zu mehreren Zeitpunkten mit gleicher Gruppe. Es werden auch intraindividuelle Unterschiede erfasst.
Was zeichnet die Kohortenstudie aus? Sie ist prospektiv, "verfolgt" die Teilnehmer in die Zukunft. Bspw. kann die Entwicklung von Exposition mit einem Risikofaktor bis zum Outcome untersucht werden. Erfasst wird bspw. das RR.
Was macht die Fall-Kontroll-Studie aus? Es werden Fälle und Kontrollen verglichen, die OR ermittelt. Meist für seltene Erkrankungen, Untersuchung retrospektiv (Blick vom Outcome zum vermuteten Risikofaktor).
RCTs Meist zur Wirksamkeitsprüfung von Medikamenten. Goldstandard. Untersucher bestimmt, wer Placebo erhält und wer das Medikament. Die Verteilung wird zufällig vorgenommen.
Verhalten alle Aktivitäten und körperlichen Reaktion sowie innere Erlebnisprozesse.
Benenne die Verhaltensebenen 1. affektiv-emotional 2. kognitiv-verbal 3. motorisch 4. physiologisch
Was ermöglicht die Operationalisierung? Fetslegung von Kriterien, die ein theoretisches Konstrukt empirisch fassbar machen. Es erlaubt die Quantifizierung.
Drei Fragekomplexe nach Kanfer und Saslow als Voraussetzung der Duchführung einer Verhaltenstherapie Bedingungsanalyse (zu auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen) Zielanalyse (welche Verhaltensmuster sollen verändert werden- Häufigkeit, Dauer, Intensität) Therapieplanung (Methoden, die vom Ausgangs- zum Zielzustand führen)
Benenne die vier allgemeinen Merkmale der VT! 1. Problemorientierung 2. Bedingungsorientierung 3. Handlungsorientierung (aktives Handeln des Patienten führt zu Veränderungen) 4. Zielorientierung
Klassische Konditionierung bedeutet... dass auf einen neutralen Reiz (US) eine unkonditionierte Reaktion (UR) folgt. Verbindet man nun den US mit einem bisher neutralen Stimulus, wird dieser zum konditionierten Stimulus und löst die nun konditionierte Reaktion aus. Der neu konditionierte Stimulus kann nun allein die konditionierte Reaktion auslösen.
Instrumentelles Konditionieren bedeutet... dass Lernen auf Erfolg basiert. Folgt auf eine Verhaltensweise eine verstärkende Konsequenz, nimmt diese Verhaltensweise zu.
Nenne Beispiel für klassisches Konditionieren! Diese erklärt in der VT bspw. die Entstehung von Angststörungen. Bisher neutrale Reize lösen auch die konditionierte (Angst-)Reaktion aus, wenn sie zusammen mit dem ersten konditionierten Stimulus aufgetreten sind.
Nenne Beispiele für operantes Konditionieren! Shaping, Chaining, Response Cost, Fading
Was bedeutet Stimuluskontrolle? Die Reize, die einem Problemverhalten vorausgehen und dieses anbahnen, werden analysiert und in der Folge vom Patienten gemieden bzw. gezielt aufgesucht.
Verstärkung bedeutet... dass die Konsequenzen, die auf ein Verhalten folgen, dessen Auftretenswahrscheinlichkeit erhöhen.
Eine Erklärung der Depression beruht auf dem Modell, dass die Rate unmittelbarer Verstärkung zu gering ist. Hierbei kann die Anzahl verstärkender Ereignisse oder die Menge zur Verfügung stehender Verstärker zu gering sein oder die Person zeigt zu wenige Verhaltensweisen, die eine Verstärkung möglich machen. Wer hat diese Theorie aufgestellt und wie wird sie genannt? Verstärker-Verlust-Hypothese von Lewinsohn
Benenne die Verhaltenskonsequenzen! 1. positive Verstärkung (Belohnung, angenehme Konsequenz) 2. negative Verstärkung (Belohnung, Wegfall einer unangenehmen Konsequenz) 3. direkte Bestrafung (unangenehme Konsequenz) 4. Indirekte Bestrafung (Wegfall einer angenehmen Konsequenz).
Was bedeutet Kontingenz? Bezeichnet den Zusammenhang von R und C (Verhalten und Konsequenz). Sie kann... -kontinuierlich vs. intermittierend (immer folgen oder manchmal) -fixiert oder variabel (nach jedem 5.Mal oder "mal so, mal so") -nach Quote erfolgen oder nach Intervall (nach einer Frequenz von gezeigten Verhaltensweisen oder nach einer gewissen Zeit).
Welchem Verstärker ist die Vermeidung zuzuordnen? Sie ist dem negativen Verstärker zuzuordnen, da durch sie die negative Konsequenz (Angst) wegfällt.
Welche Theorie erklärt die Entstehung von GAS über den Mechanismus der negativen Verstärkung? Ätiologiekonzept von Berkovec: GAS entsteht dadurch, dass die Beschäftigung mit sorgenvollen Gedanken die Vermeidung intensiverer Gefühle erlaubt.
Welche Aspekte erleichtern das Modelllernen nach Bandura? -Modell mit sozialer Macht - Ähnlichkeit zwischen Modell und Beobachter -Modell verstärkt den Beobachter - das Modell wird verstärkt.
Was sind automatische Gedanken und in welchem Verhältnis stehen sie zur Störungsentwicklung? es handelt sich um irrationale negative Gedanken, die als automatisch, andauernd und unfreiwillig erlebt werden. Verdichten sie sich zu Grundüberzeugungen, können die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von psych. Störungen beitragen ("Ich kann nichts!")
Wie nennt man den Ansatz, in dem eine Verhaltenssteuerung durch eine verdeckte Reaktion (bspw. einen positiven Satz über sich selber) vorgenommen wird, um angemessenes Verhalten oder auch positivere Emotionen hervorzurufen? Selbstverbalisationsansatz von Meichenbaum
In welchem Training findet die Selbstverbalisation insbesondere Verwendung? Im Stressimpfungstraining
Wie läuft ein Stressimpfungstraining ab? 1. Problemanalyse 2. Übungsphase (was muss ich tun?) 3. Selbstverbalisation (einschätzen der Möglichkeiten, eigene Reaktion mit Selbstinstruktionen beruhigen) 4. Konfrontation mit der unangenehmen Situation und Steuerung der Phase, in der man sich dieser aussetzt. 5. Verstärkung nach der Bewältigung (Eigenlob)
Was ist die ABC-Theorie? Ellis beschreibt mit dieser Theorie, wie Auslöser (A) über Bewertungen (B; belief systems) zu Konsequenzen (C) führen. Die Bewertungssysteme gehen auf in der Erziehung vermittelte irrationale Bewertungen zurück.
Wie lauten die grundlegenden irrationalen Imperative nach Ellis? "Ich muss perfekt sein" "Andere Menschen müssen mich zuvorkommend behandeln." "Die Umstände müssen so sein, wie ich es will."
Was beschreibt die kognitive Triade nach Beck? Depressionen sind gekennzeichnet durch die -negativ verzerrte Selbstwahrnehmung -Interpretation der Umwelt als Quelle von Enttäuschung - der eingeengten Sicht der Zukunft
Denkfehler nach Beck Das Denken ist durch logische Fehler gekennzeichnet. -Schwarz-Weiß-Denken -Perfektionistisches Denken - falsche Schlussfolgerungen -Übergeneralisierungen - selektive Abstraktionen - Katastrophisierung - Personalisierung
Auf welche Weise erfolgt die kognitive Therapie nach Beck bei Vorliegen von kognitiven Denkfehlern? 1. logische Analyse (Suche nach Widersprüchen im kognitiven System) 2. emprirische Analyse (Suche von Widersprüchen zwischen Realität und Kognition) 3. pragmatische Analyse (Prüfung der Konsequenzen von Kognitionen)
Definiere Selbstinstruktion! Selbstverbalisation mit Handlungsauftrag an sich selbst, dient der Steuerung des Verhaltens.
Definiere Selbstbeobachtung! Beobachtung eigener Verhaltensweisen im Rahmen einer PT. Am bestenkurz vor Ausübung unerwünschter Verhaltensweisen und direkt nach Ausübung erwünschter Verhaltensweisen. Reaktivität!
Was bedeutet Selbstkontrolle? zugunsten einer langfristig zu erwartenden positiven Konsequenz auf eine unmittelbare positive Konsequenz verzichten. ODER zugunsten einer langfristig zu erwartenden positiven Konsequenz eine kurzfristig negative Konsequenz in Kauf nehmen.
Konzept der Salutogenese nach Antonovsky Frage danach, wie Menschen gesund bleiben. Zentral in der Theorie ist das Kohärenzgefühl, die Zuversicht, dass die Erfahrenswelt vorhersagbar und handhabbar ist. Beeinflussende Faktoren: Verstehbarkeit; Bewältigbarkeit; Sinnhaftigkeit.
Zusammenfassung anzeigen Zusammenfassung ausblenden

ähnlicher Inhalt

Klinische Psychologie Teil 1
Lisa Mariá Hchil
Klinische Psychologie Teil 2
Lisa Mariá Hchil
Eriksons Modell psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter
Lena S.
Allgemeine Psychologie
CharlotteSc
Pädagogik Abitur 2016: Freud
Lena S.
Gedächtnis
Nicole Girard
M1, Kurs 2: Einführung in die Forschungsmethoden - Unit 1 - Psychologie als eine empirische Wissenschaft: Warum brauchen wir Forschungsmethoden?
Chris Tho
Pädagogik Abitur 2016: Freud
Lena S.
EC Klinische Psychologie
Sandra S.
Kapitel 1: Was macht Psychologie einzigartig?
bence-bartos
Biopsychologie (offizielle Fragen)
workitout4yourself