Erstellt von Yvonne Heitland
vor mehr als 7 Jahre
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Frage | Antworten |
Anforderungen an eine Sozialisationstheorie | soll das Verhältnis zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen erklären; muss die ontogenetische Dimension des Lebenslauf systematisch berücksichtigen; soll von einem aktiv-aneignenden Subjekt ausgehen |
Anspruch an eine wissenschaftliche Theorie | Begriffs- und Modellbildung erfolgt in systematischer, kritischer und nachvollziehbarer Weise |
Was ist eine Sozialisationtheorie? | Eine Sozialisationstheorie ist ein wissenschaftliches Aussagesystem, das sich mit dem Gegenstandsbereich der Sozialisation befasst. |
metatheoretisches Denken | Denken über Theorien, über soziale Realität; Theorie wird zum Gegenstand des Nachdenkens gemacht |
Ebenen der Theoriebildung | Anforderung an eine Sozialisationtheorie (Metatheorie, Wissenschaftstheorie); Sozialisationstheorie (Objekttheorie); real ablaufende Sozialisationsprozesse (Objekt, Gegenstandbereich) |
zu Theodor Schulze | ...hat metatheoretisch darüber nachgedacht, wo der Unterschied zwischen Alltagsverständnis und wissenschaftlicher Theorie liegt; ...formulierte "Ansprüche, welche ein Text erfüllen muss, wenn er als wissenschaftliche Theorie akzeptiert werden soll" |
Schulze definiert fünf Kriterien für wissenschaftliche Theorien | 1: Daten; 2. Konzepte; 3. Reflexion; 4. Diskussionen; 5. Fragen und Kritik |
1. Daten | persönliche Eindrücke und Erfahrungen werden durch systematisch gesammelte, empirische Daten unterstützt |
2. Konzepte | entwerfen eines umfassenden Konzepts, das einen logischen Zusammenhang herstellt zwischen einzelnen Erscheinungen und erklärt was in den jeweiligen Bereichen geschieht; solche Konzepte sind Konstruktionen der Wirklichkeit |
3. Reflexionen | einzelne Schritte die zur Konstruktion geführt haben werden nachvollziehbar gemacht; enthalten darin sind Reflexionen über das methodische Vorgehen, Voraussetzungen, Reichweite & Geltung von gemachten Annahmen und Aussagen |
4. Diskussionen | eigene Annahmen und Aussagen werden widersprechenden Tatsachen und Erfahrungen ausgesetzt; Diskussionszusammenhang einbringen und auf vorausgegangene Untersuchungen und Überlegungen beziehen |
5. Fragen und Kritik | Gegenstand kritisch betrachten (im Sinne einer neugierigen, konstruktiven Kritik) |
Geschichte der Sozialisationstheorie | Begriff Sozialisation wird erstmals Ende des 19. Jahrhunderts genutzt; herausragende Bedeutung für die Entwicklung des Sozialisationskonzepts hat Èmile Durkheim; weitere Entwicklung ist eng verflochten mit der allgemeinen Entwicklung von Psychologie und Soziologie; Außerdem wichtige Theorien von Parsons (stukturell-funktionale Theorie) und Mead (widmete sich dem Mikrobereich der Interaktion und der Persönlichkeitsstruktur) |
Èmile Durkheim | 1858 - 1917; Untersuchung der Entwicklung von einfachen (segmentierten) Gesellschaften zu arbeitsteilig organisierten Großgesellschaften; hat Sozialisation und Erziehung systematisch in Beziehung zu einander gesetzt |
Entwicklung von Psychologie und Soziologie | Freud: Persönlichkeitsmodell mit Es, Ich und Über-Ich; Pawlow & Watson: Black box, Lernmechanismen werden über Reiz und Reaktion erforscht; Piaget: Persönlichkeit wird in kognitiven Strukturen beschrieben, welche sich in Interaktion des handelnden Subjekts mit der Umwelt entwickelt |
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