Was du nach diesen Folien beantworten kannst:
Definiere den klassischen Imperalismus
War der Imperialismus ein Phänomen des 19. Jh.?
Erkläre den Unterschied zwischen Kolonialismus & Imperialismus
Wie viele Arten des klassischen Imperialismus gibt es?
Was waren Gründe für die Expansion?
Beschreibe den Imperialismus Deutschlands genauer
Wie ging es nach dem 1. Weltkrieg damit weiter?
Großreichbildungen gab es schon immer. Als Beispiele können folgende genannt werden:
Altertum: Imperiale Ausdehnungen gab es z.B. in China, Rom, Ägypten und Mesopotamien
Mittelalter: Das byzantische Reich war riesig und erstreckte sich u.a. über Teile Italiens, den östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien
Neuzeit: Spanien erobert nach der Entdeckung Amerikas Großteile Südamerikas und wird damit zu einem riesigen Weltreich
Ab 1880 circa kam es dann zum Imperialismus, dem Wettlauf um mehr Expansion weltweit, der im folgenden genauer beleuchtet wird
Was bedeutet das überhaupt, "klassischer Imperialismus"?
Klassischer Imperialismus: 1880 - 1918
Imparare = lateinisch für "Herrschen"
Den eigenen Einfluss auf andere Bereiche/Länder und Völker ausdehnen
Territoriale Ausdehnung meist europäischer Staaten
Das kann dadurch erfolgen, dass schwächere Länder gezielt politisch,
wirtschaftlich, kulturell oder mit anderen Methoden beeinflusst und vom
stärkeren Land abhängig gemacht werden.
Manchmal führt auch ein
stärkeres Land direkt einen Krieg gegen ein schwächeres Land, um die
Kontrolle über dieses Land zu erreichen.
Im Zeitalter des klassischen Imperialismus teilten
die Kolonialmächte die Gebiete Afrikas und Asiens, die noch keine
Kolonien waren, unter sich auf. Zu den alten europäischen
Kolonialmächten kamen jetzt auch Deutschland und Italien sowie die USA
und Japan hinzu.
Was trieb die Großmächte an, sich auszudehnen?
wirtschaftliche Interessen > Kolonien: Märkte für Industrieproduktion, Rohstofflieferanten
strategische Interessen > neuer Siedlungsraum, militärische vorteilhafte Stützpunkte
später auch nationalpsychologische Interessen > Größer sein als die Anderen
Es gibt verschiedene Arten des Imperialismus:
Vom Handelsstützpunkt zum Herrschaftsgebiet mit Ansätzen einer eigenen Industrie
Beherrschung unter Wahrung des Anscheins der Souveränität und Autonomie
Wirtschaftliche Beherrschung souveräner Staaten ohne eigene Industrie
Großbritannien war der Vorreiter der Imperialismuspolitik. Premierminister Disraeli sprach bereits 1871 vom Wiederaufbau des kolonialen Weltreiches.
Großbritannien war eh schon führende Weltmacht im Zuge der industriellen Revolution
1882 besetze es Ägypten und versuchte fortan Nord und Südafrika zu verbinden („Cape-to-Cairo-Idee“) und so den größten Teil von Afrika an sich zu reißen
Zu den afrikanischen Kolonien zählten für GB u.a.: Ägypten, Sudan, Britisch-Ostafrika, Rhodesien, Südafrika, Nigeria etc.
Motive Großbritanniens: nationales Prestige, Sicherung der Machtstellung, Absatzmärkte (da GB durch die Industrialisierung Überschuss an
Waren besaß)
Ebenso wollte Frankreich ein Wort mitreden:
Frankreich wollte den Weltmachtsstatus und begann ebenfalls Kolonien in Afrika zu "erwerben"
Frankreich
besetzte Nord- und Westafrika, sowie Teile Indochinas.
In Afrika zählten u.a. dazu: Französisch-Westafrika, Französisch Äquatorialafrika und Madagaskar
Motive Frankreichs: Wiederherstellung der Vormachtstellung (nach dem
Deutsch-Französischen Krieg), Überschusskapital, welches angelegt werden
sollte und nationale Aspekte. Frankreich hatte Angst, in die
Zweitklassigkeit zu rutschen
Deutschland war ein Nachzügler beim Imperialismus. Es hatte zunächst keine schlagkräftige Marine und große Gebiete waren nicht mehr wirklich "verfügbar".
Ab 1884 erklärte Bismarck afrikanische Gebiete zu "Schutzgebieten", war aber noch zurückhaltend, da er nach der Reichsgründung die europäischen Großmächte nicht mit einer groß angelegten Expansion provozieren wollte
Ab 1890: Intensive Ausdehnungsphase unter Kaiser Wilhelm II. Es wird großflächig erobert und zog einige Krisen mit sich
Deutsche Kolonien wurden: Deutsch-Südwestafrika, Namibia, Togo & Kamerun, Nordost-Guinea & die Marshall-Inseln.
Motive Deutschlands zum Imperialismus: ökonomisches Motiv, nationales Prestige, Konkurrenzkampf mit anderen europäischen Staaten
Während des Imperialismus-Zeitalters kam es zu einigen Krisen und Vorkommnisscen, die in jedem Fall bekannt sein sollten:
Faschoda Krise 1898: Die kolonialen
Bestrebungen Großbritanniens und Frankreichs überschneiden sich in Faschoda,
Sudan. Nach einigen Spannungen, die zum Krieg hätten führen können,
fanden beide Staaten eine friedliche Lösung und ihr Band wurde gestärkt. Dieses Bündnis als Folge der Faschoda-Krise wird als Grundstein der Entente Cordiale (*1904) gesehen.
Marokko-Krisen 1905/1906- 1911):
Deutschland versuchte Frankreichs Einflussbereich zurückzudrängen. Sie erlitten
2 diplomatische Niederlagen gegen die Entente-Mächte. Marokko gehörte
daher weiterhin zu Frankreich. Die Marokko-Krisen
führten zu einer verstärkten Blockbildung: Deutschland gegen
England und Frankreich.
Man
wich von der Friedenspolitik und dem früher stets angestrebten
Gleichgewicht der Großmächte ab und mit Österreich-Ungarn besaß
Deutschland nur einen (allerdings eher schwachen) Bündnispartner.
Kongo-Konferenz/Berliner Konferenz: Fand 1884/85 in Berlin statt. Teilnehmer sind die
Vertreter der Staaten Spanien, Italien, Frankreich,
Großbritannien, Deutschland, Portugal und Belgien Ihr Schlussdokument die Kongoakte bildete die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Die Regierungen
legen ohne Rücksicht auf die afrikanische
Bevölkerung
die Grenzen ihrer Einfluss-gebiete fest.
Diapositiva 13
Imperialismus nach dem 1. Weltkrieg
Nach dem ersten Weltkrieg:
Deutschland muss nach der Kriegsniederlage alle Gebiete abtreten
Großbritanniens und Frankreichs Reiche erreichen die größte Ausdehnung bisher
Gleichzeitig finden aber erste Unabhängigkeits-bewegungen statt. Die Entkolonialisierung wird vorbereitet
Pie de foto: : Doku zu britischen Weltmachtsbestrebungen
Diapositiva 16
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