Gleichmäßige Auslastung der Lagerkapazitäten
und hoher Raumnutzungsgrad
Vermeidung der Überalterung der gelagerten Güter
Definition
Eine Lagerstrategie legt mittel- bis langfristig fest, wie ein Unternehmen
zukünftig sein(e) Lager organisieren wird. Dabei orientiert sich die
Lagerstrategie an der übergeordneten Logistikstrategie. Strategien der
Lagerplatzvergabe sowie die Ein- und Auslagerungsstrategien bestimmen
die Effektivität eines Lagers. Die gewählte Lagerstrategie hat u.a. Einfluss
auf die Logistikprozesse, Kosten und Lagersysteme, aber auch auf die
Eigentumsfrage (Eigen-/Fremdlager) sowie den Zentralisierungsgrad.
Statische Lagerstrategien
1. Lagerplatzvergabe
1. Festplatzsystem
Artikel wird immer einem festen Lagerplatz
bzw. Lagerbereich zugeordnet.
Artikel wird immer dort eingelagert, wo ein freier Platz vorhanden ist bzw.
möglichst nach Umschlagshäufigkeit, d.h. Schnelldreher werden
möglichst griffgünstig gelagert, um die Wege zu verkürzen.
Vor-/Nachteile:
•Effizientere Raumausnutzung •Schnellere
Einlagerung möglich •Verzögerungen durch
getrennte Lagerung möglich •LVS zur
permanenten Aufzeichnung der Belegung der
Lagerplätze erforderlich •Nicht für alle
Materialien geeignet (z.B. Gefahrstoffe) •Hohe
Abhängigkeit von EDV-gestütztem LVS
3. Lagerzonen
Ähnliche Artikel (Artikelgruppen) werden nach
verschiedenen Kriterien z.B. VCI-Lagerkonzept in
dafür vorgesehenen Zonen gelagert.
Vor-/Nachteile:
•Anordnung der Zonen kann auch wege- und
häufigkeitsorientiert erfolgen •Einhaltung von
gesetzlichen Vorschriften •Leerflächen
möglich, dadurch schlechtere
Raumausnutzung
4. Dynamische Lagerung
Vor-/Nachteile:
•Zonen werden den entsprechenden Bedarfen
angepasst, ist somit mehr flexibel •Zielkonflikte zwischen
Raumnutzung und Wegeoptimierung möglich
Die eingeteilten Lagerzonen werden
entsprechend den aktuellen Bedürfnissen
angepasst, also vergrößert oder verkleinert.
2. Ein- und Auslagerstrategien
(Verbrauchsfolgeverfahren
Fifo
First-in-first-out: Es wird immer zuerst die
am längsten gelagerte Ware ausgelagert.
Lifo
Last-in-first-out: Es wird immer zuerst die
zuletzt eingelagerte Ware ausgelagert.
Fefo
First-expired-first-out: Es wird immer
zuerst die älteste Ware ausgelagert.
Hifo
Highest-in-first out: Güter mit dem höchsten
Anschaffungswert werden zuerst verbraucht.
Die Ein-und Auslagerstrategie beinhaltet auch Prioritätensetzungen
zu verschiedenen Tageszeiten zwischen Ein- und Auslagerung.
3. Gleichverteilung
Artikel werden z.B. über mehrere Gänge eines Lagers
verteilt, um die Zugriffsmöglichkeit auch bei Ausfall eines
fest installierten Fördermittels zu sichern. Weitere Ziele
sind eine gleichmäßigere Personalbelastung und auch
die gleichmäßigere Auslastung der Lagermechanik.
Dynamische Lagerstrategien
1. Schnellläuferstrategie
Anhand einer ABC-Analyse werden Artikel nach ihrer
Umschlagshäufigkeit eingeteilt. A-Artikel sind dabei Schnelldreher,
C-Artikel sind absolute Langsamdreher. Je gängiger ein Artikel ist,
desto näher wird er am Auslagerungsort gelagert.
2. Doppelspielstrategie
Es wird möglichst so gelagert, dass immer eine Kombination
von Ein- und Auslagerungen vom Regalbediengerät gefahren
wird, so dass Leerfahrten vermieden werden können.
3. Fahrzeugoptimierung
Wenn aktuell eine hohe Umschlagshäufigkeit, d.h. viele Ein- und Auslagerungen je
Zeiteinheit) vorliegt, dann wählt das Regalbediengerät einen möglichst nah zum
Übergabepunkt gelegenen Lagerplatz. In der umschlagsschwachen Zeit einen
möglichst entfernten Lagerplatz, um die Gleichverteilung wieder herzustellen.
Diese behandeln die Gestaltung des Fahrweges:
Diese bestimmen die Aufteilung des Lagers in Bereiche bzw.
Zonen und legen fest, in welcher Reihenfolge die gelagerten
Einheiten für die Erfüllung der Anforderungen auszulagern sind: