Ausgleich von Schwankungen
zwischen Angebot und Nachfrage.
1) Ist die Nachfrage größer als die Produktionsmenge, kann
diese Differenz durch Mengen vom Lager ausgeglichen werden.
2) Ist die Produktionsmenge größer als die Nachfrage, können die
überschüssigen Waren bis zum Abverkauf zwischengelagert werden.
2. Überbrückungsfunktion
Die Überbrückungsfunktion kann sich auf
Preise, Mengen oder Zeiten beziehen.
●Zeitliche Überbrückung:
Dient der Überbrückung von zeitlichen Diskrepanzen wie Lieferverspätungen
zwischen Beschaffung und Produktion oder Unregelmäßigkeiten auf dem
Beschaffungsmarkt zur Sicherstellung der Produktionsbereitschaft.
●Mengenmäßige Überbrückung
Dient der Überbrückung von Bedarfs-unsicherheiten.
●Preisliche Überbrückung:
Bei zu erwartenden Preiserhöhungen wird
der Bestand aus Kostengründen erhöht,
um somit die Preissteigerung (zumindest
vorübergehend) zu überbrücken.
3. Sicherungsfunktion
Dient zur gleichmäßigen Aufrechterhaltung von Produktion und
Lieferfähigkeit und zur Sicherheit bei Engpässen,
Lieferverzögerungen Transportschwierigkeiten oder auch
anfallendem Mehrbedarf. Die Sicherungsfunktion wird durch den
Sicherheitsbestand oder auch Mindestbestand erfüllt. Dieser
dient dazu Fehlmengen und damit auch Fehlmengenkosten zu
verhindern, so dass die Produktionsversorgung oder auch die
Lieferbereitschaft jederzeit sicher gestellt ist.
4. Spekulationsfunktion
Die Lagerhaltung kann auch der Spekulation dienen,
also zur geplanten Erzielung optimaler Preise bei
Beschaffung und Absatz. Der Lagerhalter geht von
steigenden Preisen am Markt aus und kauft daher
größere Mengen um Rabattvorteile auszuschöpfen oder
um sich gegen Preiserhöhungen abzusichern. Möglich
wäre auch der Kauf günstiger Waren, um sie später bei
gestiegenen Preisen mit hohem Gewinn verkaufen zu
können.
5. Veredelungsfunktion
Überall da wo der Lagerprozess zur
Qualitätsverbesserung der Lagerware dient, findet ein
Veredelungsprozess statt. Dies kann z.B. bei der Reifung
von Käse, Wein, Spirituose oder edlen Hölzern sein. Somit
ist dies Lagerfunktion ein Teil des Produktionsprozesses.
Bsp.: Ernte unreifer Bananen mit anschließendem
Transport und Reifung in Lagerhäusern mit sog. Reifefolien
6. Entsorgungsfunktion
Prinzipiell ist das Lager nach
Gewerbeabfallverordnung vom
01.01.2003 für die Trennung und
Verwertung von Abfällen (min. 85 % des
angefallenen Mülls) verantwortlich. Hierzu
werden die anfallenden Abfälle und
Verpackungen u.a.
●zwischengelagert,
●getrennt,
●aufbereitet,
●verkauft,
●vernichtet oder
●abtransportiert.
Typische Abfälle sind u.a. Versand- und
Umverpackungen, Ein- und Mehrwegbehälter,
(Tausch-)Paletten oder Gefahrstoffe.
7. Sammel- und Verteilfunktion
(Hub-and-Spoke-System)
Güter werden von verschiedenen Kunden gesammelt zu
einem zentralen Hub (Nabe = Umschlagplatz) verbracht,
dort zwischengelagert und kommissioniert und zu den
Endkunden distribuiert. Mit Spoke (Speiche) ist der
Warenstrom zum und vom Hub bezeichnet.
8. Verkehrsbedingte Lagerung
Kurzfristige Zwischenlagerung als Folge des Transportablaufs.
Bsp. Frachtführer stellt Container zur Zwischenlagerung auf
halber Strecke ab, um einen Containertausch durchzuführen
und zum Ursprungsort zurückzukehren.