Questão | Responda |
Was sind die Hauptmerkmale: Affektiver Störungen? | Veränderung der Stimmung oder der Affektivität entweder zur Depression oder zur gehobenen Stimmung. Stimmungswechsel wird meist durch eine Veränderung im Aktivitätsniveau begleitet. Der Beginn ist oft mit belastenden Ereignissen oder SItuationen in Zusammenhang zu bringen. |
Wie sieht die Codierung aus? | F30: Manische Episode F31:Bipolare affektive Störung F32.- Depressive Episode F33.- Rezidivierende depressive Störung F34.- Anhaltende affektive Störungen F38.- Andere affektive Störungen F39 Nicht näher bezeichnete affektive Störung |
Bipolare Störungen: Man weiß dass der Großteil der Patient*innen hauptsächlich Depressiv sind, aus welchem Grund wird in einigen Werken dennoch soviel Fokus auf Hypo/Manie gelegt? | 1) Unterschiede unipolare vs. bipolare Depression nicht so gravierend Therapie weitgehend gleich! 2) viele Therapeuten kennen manische Zustände nur aus Akutpsychiatrie, ambulante Therapie oft unbekannt 3) Besonderheiten der Therapie von Bipolaren Störungen resultieren aus dem Thema Manie |
Wie kann man eine F30 manische Episode weiter unterteilen? | F30.0 Hypomanie F30.1 Manie ohne psychot. Symptome F30.2 Manie mit psychot. Symptome F30.20 mit synthymen psychot. Symptomen F30.21 mit parathymen psychot. Symptomen [F30.3 manische Episode, gegenwärtig remittiert] F30.8 sonstige manische Epsioden F30.9 manische Epsiode nnb |
Wie kann man eine F31 bipolare affektive Störung weiter unterteilen? | F31.0 bipolare affektive Störung, ggwärtig hypomanische Episode F31.1 bipolare affektive Störung, ggwärtig manische Episode ohne psychot. Symptome F31.2 bipolare affektive Störung, ggwärtig manische Episode mit psychot. Symptome .20 mit synthymen psychot. Symptomen .21 mit parathymen psychot. Symptomen F31.3 bipolare affektive Störung, ggwärtig leichte o. mittlegradige depressive Episode ohne psychot. Symptome .30 ohne somatisches Syndrom .31 mit somatischem Syndrom F31.4 bipolare affektive Störung, ggwärtig schwere depressive Episode ohne psychot. Symptome F31.5 bipolare affektive Störung, ggwärtig schwere depressive Episode mit psychot. Symptome .50 mit synthymen psychot. Symptomen .51 mit parathymen psychot. Symptomen F31.6 bipolare affektive Störung, ggwärtig gemischte Episode F31.7 bipolare affektive Störung, ggwärtig remittiert F31.8 sonstige bipolare affektive Störung .80 Bipolar-II-Störung (keine manischen, nur hypomanische Episoden) .81 bipolare Störung mit schnellem Phasenwechsel (=Rapid Cycling: Kriterien f. bip. aff. Störung erfüllt; mind. 4 Episoden / |
Was kann man in DSM Codieren? | Zusatzcodierungen DSM-5 für bipolare & verwandte Störungen: bestimme, ob mit: - Angst (mind. 2 Symptome, zB Überreizung, Anspannung, Befürchtungen vor etwas Schlimmem/ Kontrollverlust - gemischten Merkmalen (s.o.) Rapid Cycling (bei I & II möglich; mind. 4 Episoden veränderter Stimmung (man., hypoman., MD erfüllt) in letzten 12 Monaten; Reihenfolge egal; „switch“ in andere Episode o. Remission dazwischen möglich) - melancholischen Merkmalen (mind. 3 Sympt., zB Morgentief, Mutlosigkeit, Verzweiflung, Schuldgefühle,...) - atypischen Merkmalen (erhaltene Reagibilität; mind. 2 Sympt.: Hypersomnie, Gewichtszunahme, bleierne Schwere) -katatonie - peripartalem Beginn (in Schwangerschaft o. bis 4 Wochen nach Geburt) - saisonalem Muster (regelmäßiges saisonales Muster mind. einer Episodenart (also, man. o. depr.) |
Worin wird in DSM-5 unterschieden? | Bipolar-I-Störung vs. Bipolar 2 Störung Zyklothyme Störung Substanz/Medikamenten induzierte Bipolare Störung etc. |
Was ist Bipolar 1 (DSM-5)? | o Manische Episode (muss für Diagnose Bip-I-St. erfüllt sein) o Hypomane Episode (können in der Vergangenheit schon gewesen sein) o Episode einer MD |
Was ist Bipolar 2 (DSM-5)? | o Hypomane Episode (muss für Diagnose Bip-II-St. erfüllt sein) o Episode einer MD |
Wie wird im ICD-10 codiert? | Manische Episode Hypomanie Manie Manie mit psychotischen Symtpomen Bipolare affektive Störung (F31) derzeitig etc. |
Wie wird im DSM_5 codiert? | Hypomane Episode Manische Episode (leicht, mittelschwer, schwer, schwer mit psychotischen Symptomen) |
Was ist einer der größen Unterschiede zwischen DSM-5 und ICD-!0 in der Klassifikation bipolarer Störungen` | Man unterscheidet zwischen Bipolar1 und Bipolar2 und dann auch noch dem Schweregrad und ob die Störung (teil) remittiert ist oder nnb |
Wie kann sich eine Manie zeigen/äußern // Welche "Gesichter" hat die Manie? | behavioral-motor. Symptome: zB Sprache (laut, unterbrechend,...); Aktivität (gesteigert, ruhelos, gesellig, ...) emotionale Symptome: zB heitere Stimmung, gereizt, enthemmt, flegelhaft, angstfrei, expansiv, ... physiolog.-vegetative Symptome: weniger Schlafbedürfnis, hektisch, erregt, reduz. Appetit, stärkeres sexuelles Interesse, ... kognitive Symptome: Gedankenrasen, Konzentrationsprobleme, Größenideen, Impulsivität, Selbstüberschätzung, ... |
Unterscheiden sich bipolare Depression weitgehend von unipolaren Depression? | Biipolare Depression weitgehend gleich wie unipolare Depression o Symptomatik siehe Kapitel Depressionen o schon ab einer manische Episode: Diagnose wird zu „bipolar“! |
Wie wird eine manische Episode in ICD-10 kodiert? | Situations-inadäquat gehobene Stimmung zwischen sorgloser Heiterkeit und fast unkontollierbarer Erregung Mind. 1 Woche bestehend PLUS einige weitere Symptome wie 1.) Selbstüberschätzung und Größenideen 2.) Verminderter Schlafbedürfnis 3.) Rededrang 4.) Starke Ablenkbarkeit 5.) Vermehrter Antrieb und Hyperaktivität 6.) Tollkühnes und leichtsinniges Verhalten (keine Risiken beachten) 7.) Übertriebener Optimismus 8.) Wahrnehmungsstörungen (Hyperakusis) 9.) Verlust sozialer Hemmungen Veränderung in der Lebensführung mit schweren Beeinträchtigungen. Nicht substanzinduziert oder nicht durch anderen medizinischen Krankheitsfaktor erklärbar / nicht organisch bedingt. |
Wie wird eine manische Episode im DSM-5 kodiert? | Bei DSM5 wie bei ICD10 aber mind. 3 Symptome müssen zu treffen. Da kommt zB auch gedanken rasen vor. anders als in DSM-IV o. ICD-10, wo Betonung auf Veränderung der Stimmung (Euphorie o. Reizbarkeit) beschrieben • deshalb in DSM-V: Antrieb als zentrales Kriterium hinzugefügt |
Was sind oft erste Anzeichen für eine Manie, die in der ambulanten Therapie beobachtet werden? | vermehrtes Interesse an Unternehmungen, Aktivitäten, anderen Menschen o. generell mehr Antrieb übertrieben gehobene Stimmung: euphorisch, expansiv, reizbar übersteigertes Selbstbewusstsein: z.B. „bestimmte Zusammenhänge durchschaut zu haben“, Potenzial zu haben berühmter Schriftsteller zu werden bis zu psychotischen Symptomen: Wahnvorstellungen (z.B. Größenwahn, Beziehungswahn), Halluzinationen geringes / fehlendes Schlafbedürfnis (je weniger Schlaf, desto höheres Risiko für psychotische Symptome!!) gesteigerte Gesprächigkeit, gesteigertes Kontaktbedürfnis (ganz schnell reden) • gesteigerte Libido, weniger Hemmungen Risikoreiches Handeln (z.B. Autokäufe, zu schnell Autofahren, teure Geschenke, spontane Urlaubsreisen) |
Was sind Schwierigkeiten in der Lebensführung die durch manische Episoden vermehrt auftreten? | Oft Verschuldung & rechtliche Probleme!! maßgeblich von Umständen abhängig, ob Manie zu stationärem Aufenthalt führt o. nicht |
Sind denn übersteigertes Selbstvertrauen und Größenideen immer ein klarer Indikator für eine manische Episode? | Nein. Den klaren Cut kann man da ziehen, wo es vom "Vorstellbaren" ins "Absurd-Abwegige" abdriftet. |
Führt eine Manie immer zu einem stationären Aufenthalt in der Klinik? | Nein. Weil nicht alle Pat. so auffällig werden, dass es zu einem Klinikaufenthalt kommt. |
Ist denn Hypomanie nur gute Stimmung? | Nein. Es handelt sich um eine eindeutige Veränderung im normalen Verhalten der Person die a.) andauernd ist b.) mit verringertem Schlafbedürfnis einhergeht c.) zwischenmenschliche Probleme hervorruft. Hypomanie gibt es nur für den Preis der Depression. |
1.3 Hypomanie was ist zu Beginn bzw. Ausschluss krit zu sagen? | • Manie kann hypomanisch beginnen • bei AD-Gabe: ähnliche Symptome • tritt oft bei Bipolar 1 auf, aber Bipolar 1 nur bei manischer Episode diagnostizieren • Ausschlusskriterium für Hypomanie: psychot. Symptome |
Wie wird in DSM-5 zwischen Manie & Hypomanie unterschieden? | Unterscheidung nach: o Zeitkriterium: Hypomanie: Symptome nur 4 Tage vorliegen meist eh überschritten, deshalb bessere Differenzierung nach o Schweregrad der Beeinträchtigung: wichtig: auch für Dritte beobachtbare Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit & Abweichung vom üblichen Verhalten |
Diagnose Kriterien für DSM-5 Hypomane Episode: | 1.) abgrenzbare Periode mit gehobener, expansiver o. gereizter Stimmung für mind. 4 Tage, die meiste Zeit des Tages 2.) mind. 3 Symptome (wenn nur gereizte Stimmung: mind. 4 Symptome): 1.-7. identisch mit Manie (s.o.) 3.) Veränderung des Funktionsniveaus 4.) Stimmungs- & Funktions-niveauveränderung für andere beobachtbar! 5.) keine deutl. soz., berufl., Funktions-beeinträchtigung; Hospitalisierung nicht nötig (bei psychot. Symptomen Manie) 6.) Episode nicht auf physiolog. Substanzwirkung zurückzuführen. |
Diagnosekriterien: ICD-10 Hypomanie: | stärkere Unterschiede Symptome Manie & Hypomanie als im DSM-5 A abgrenzbare Periode mit deutlich gehobener o. gereizter Stimmung für mind. 4 Tage (ICD-10), B Beeinträchtigung d. Lebensführung mit mind. 3 der folgenden Symptome: 1. gesteigerte Aktivität o. motorische Ruhelosigkeit 2. gesteigerte Gesprächigkeit 3. Konzentrationsprobleme o. Ablenkbarkeit 4. vermindertes Schlafbedürfnis 5. gesteigerte Libido 6. übertriebene Geldausgaben o. anderes leichtsinniges Verhalten 7. gesteigerte Geselligkeit C Kriterien der Manie, bipolare affektive Störung, depressive Episode, Zyklothymia o. Anorexia Nervosa nicht erfüllt D Ausschluss: Episode nicht auf psychotrope Substanzen o. organ. psych. Störung zurückzuführen |
Kriterien: affektive Episoden mit gemischten Merkmalen“ DSM-5 | Kriterien für depressive Episode mit gemischten Merkmalen spezifiziert Gemischte Zustände können sehr unterschiedl. aussehen: „fühle mich wie ein gejagter Hase“, „sinnfreie Ruhelosigkeit & Energie mit viel Zeit zum Planen des eigenen Abganges“, „morgens stark depressiv, Abend manisch“ Erfassung schwer Prävalenzen variieren, wenig Studien ~26-34% der Episoden als gemischt klassifizierbar! |
ICD-10: Gemischte Episoden“ | kein Katalog spezifischer Symptome, sondern einfach als Mischform manischer u. depressiver Symptome charakterisiert |
ICD-10 Zyklothymia F34.0: | Im ICD ist die Zyklothymie den „anhaltenden affektiven Störungen“ zugeordnet und nicht den manisch-bipolaren. Oft familiäre Häufung mit bipolarer Störung. A Stimmungsinstabilität mit mehreren Perioden von Depression & Hypomanie; mit/ohne normale Stimmung im Intervall; mind. über 2 Jahre B in den 2 Jahren: Kriterien für manische/ mittelgradige o. schwere depressive Episode nicht erfüllt. Manische o. depr. Episoden können aber vor/nach den 2 Jahren auftreten. |
Was ist zum Vergleich DSM-5 und ICD-10 zu sagen? | |
Was hat sich verändert -> von affektiven Episoden hin zu Diagnosen | wichtig zu wissen: • ursprünglich Pat., die in Anamnese nur manische Episoden aufwiesen, als „unipolare Manie“ erst später: Begriff „unipolar“ nur noch für rein depressive Episode verwendet • Prävalenzen „unipolarer Manien“ variieren stark zwischen ca. 20% der sog. bipolaren Patienten zeigen keine depressive Episode in Anamnese!! • im DSM-5: manische & hypomane Episoden keine eigenständigen Diagnosen • im ICD-10: einzelne isolierte Manie o. Hypomanie diagnostizierbar |
Wieso ist die Differentialdiagnostik zwischen Bipolar und unipolar schwierig? | 50% der Patienten mit bipolarer Störung zuerst depressive Episode: reliable & valide Diagnose bipolare Störung erst im späteren Verlauf möglich erste depressive Episode kann sein: o einzelne depressive Phase o Beginn rezidivierende, unipolare depressive Störung o Erstmanifestation bipolar affektive Störung • pro Jahr 1-2% der Fälle mit Eingangsdiagnose „unipolare Depression“ in „bipolar“ geändert |
Welche Formen der Bipolaren Störung gibt es im DSM-5? | DSM-5: Differenzierung, ob bisher ausschließlich hypomanische o. auch manische bzw. gemischte Phasen o Bipolar-I-Störung: bisher mind. 1 manische bzw. gemischte Episode o Bipolar-II-Störung: depressive Episode + hypomane Episode (keine Manien) |
Wie sieht die Diagnostik einer Zyklothymie aus? | andauernde Instabilität in Affekt & Antrieb Wechsel depressiv-dysphorische Stimmung & leicht gehobene, euphorisch, gereizte Stimmung zwischendurch kann Stimmung wochenlang stabil sein (max. 2 Monate) Ausschlusskriterium: Kriterien für Manie, Hypomanie o. Major Depression erfüllt sehr selten diagnostiziert Gründe: Betroffene holen sich ggf. selten Hilfe, oder ggf. eher unter anderen Diagnosen geführt (z.B. Borderline, narzisstisch) |
Fragekatalog bitte durcharbeiten. | |
Wie viele Leute leiden an einer manisch depressiven Störung oder irgendeiner Form einer bipolaren Störung? | 1% manisch-depressive Störung 3-5% (Bipolar 1, Bipolar 2 oder Zylkothymie) |
Wie und wann treten Bipolare Störungen meist auf? | Männer : Frauen = 1:1 Erstauftretensalter zw. 15-19. Lj oft vergehen 5-10 Jahre vor 1. Behandlung - Verwandte 1. Grades: bis 10-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko - Heritabilität >80% (eine der stärksten erblichen psych. Erkrankungen) |
Was kommt am Häufigsten vor? Depression, Unipolare Manie, Bipolare? | 66% Depression 8% unipolare Manie 26% Bipolare Störung |
Gehen denn Depressionen immer Voraus oder umgekehrt? | Es kann unterschiedlich sein |
Was sind Prädiktoren fürs Switchen unipolar zu bipolar: | o schwere der 1. depressiven Episode o frühes Ersterkrankungsalter o rezidivierende Depressionen o Stimmungslabilität o erhöhtes Aktivitäts- bzw. Energienivea |
Rezidivrate für eine Bipolare Störung? | nach 1 manisch-depressiven Episode meist 50% Wiedererkrankung o zw. akuten Phasen oft keine vollständige Remission o v.a. depressive Symptome persistieren |
Faktoren, die mit einem ungünstigen Verlauf der bipolaren Erkrankung einhergehen? | Junges Ersterkrankungsalter Weibliches Geschlecht Gemischte Episoden Schwerwiegende Lebensereignisse Psychotische Symptome Kein Ansprechen auf Therapie Schneller Phasenwechsel |
Faktoren, die mit einem ungünstigen Verlauf einer chronischen bipolaren Erkrankung einhergehen? | Häufige Episoden Prämorbide Persönlichkeit Schlechte Coping Strategien Schlechte Compliance Komorbider Substanzmissbrauch |
Was ist Rapid-Cycling? | = innerhalb 1 Jahres mind. 4 affektive Episoden, die entweder durch vollständige Remission voneinander abgegrenzt sind o. durch Kippen in Episode gegengesetzter Polarität (z.B. manisch depressiv) gekennzeichnet Kein Subtyp bipolarer Störung, sondern Verlaufsmuster: stabilisiert sich langfristig meistens wieder im ICD-10: F31.8 „sonstige bipolare Störungen“ mit Zusatz .81 „schnelle Phasenwechsel“ kodierbar |
Komorbidität der bipolaren Störung? | • sehr hohe Komorbiditätsrate: 50-60% • v.a. mit Missbrauch bzw. Abhängigkeit von Alkohol o. Drogen, die einen negativen Einfluss auf den Verlauf haben. • mit Persönlichkeitsstörungen (36,6 %), v. a. Cluster B (dramatisch-emotional) |
Was ist zur Entstehung einer bipolaren Störung zu sagen? | • lange Zeit dominierten rein biologische Modelle (= bipolare S. nur endogen verursacht) Unterscheidung der Modelle, die: o Bipolare Störung als Entität erklären o polaritätsspezifisch sind (getrennt für maniforme u. depressive Symptome; z.B. Kognitives Modell für Manie Risiko bzw. Schutzfaktoren für depressive bzw. maniforme Symptome können sehr verschieden sein) differenzielle Wirksamkeit d. Medikamente pro Phase --> spricht für polaritätsspez. Sichtweise unterschiedl. Trigger für jeweilige Phase --> spricht für polaritätsspez. Sichtweise |
Was ist eine Zirkadiane Rhythmik? | • Störungen in der zirkadianen Rh. als wichtige Faktoren vermutet; veränderte Schlafmuster; • physiolog.: Körpertemperatur, Herzfrequenz, Endokrinologie verändert & Veränderung in Raphekernen • in depressiven Episoden haben Bipolare Patienten oft Hypersomnie (bei unipolarer Depression oft Hyposomnie) |
Was besagt das Integratives Modell zur Ätiologie der Bipolaren Störung (Meyer & Hautzinger)? | Grundannahme: aufgrund gegebener genetischer Vulnerabilität (Instabilität biologischer Prozesse bzw. deren Tendenz aus dem Gleichgewicht zu geraten) + biologischen Faktoren werden biologische Rhythmen (z.B. Tag-Nacht-Rhythmus, Aktivitätsniveau) bei Störungen/ Stress sehr schnell instabil (= Vulnerabilitäts-Stress-Modell) • jeder bipolaren Störung liegt (mit großer Wsk) genetisch bedingte Vulnerabilität zugrunde, die in einer leicht störbaren zentralnervösen Regulation bzw. Instabilität biologischer Rhythmen besteht. + anderen Faktoren (z.B. Stress, interpersonelle Konflikte) erste (prodromale) Warnsymptome, z.B. mehr Energie, verändertes Schlafbedürfnis, Gesprächigkeit wechselseitige Beeinflussung Gedanken, Gefühle & Verhalten (Teufelskreis wie bei Depression) (wenn keine Intervention) vollwertige affektive Symptome bzw. Krankheitsepisode |
Wie sieht das Integratives Modell zur Ätiologie der Bipolaren Störung (Meyer & Hautzinger) aus? | |
Was sagt das Bio-Psychologische Modell von Depue & Iacano (1989) zum BAS und was ist das? | Dass es ein BAS (Behavioral Activation System, Verhaltensaktivierungssystem) gibt. -> bei Gesunden: nach Aktivierung bzw. Deaktivierung des BAS durch regulatorische Prozesse wieder Rückkehr zum „normalen“ Aktivitätsniveau o bei Bipolaren Störung: BAS u. regulatorische Prozesse gestört kehrt nicht mehr zum Ausgangsniveau zurück |
Was sagt das Bio-Psychologische Modell von Depue & Iacano (1989) zur Entstehung einer Bipolaren Störung? | • Grundannahmen des Modells: Genetisch bedingte Hypersensitivität & Dysregulation des BAS Prädisposition für manische bzw. depressive Symptome je nachdem welche extreme Ausprägung des BAS • hoch reagibles BAS: gesteigerter Antrieb, mehr motorischer Aktivität, verstärkte Suche nach Abwechslung, Aufregung, Vergnügen • niedrig reagibles BAS: geringe Energie, Antrieb, Lustlosigkeit, Anhedonie, niedergeschlagene Stimmung --> individuelle Probleme (z.B. dysfkt. Attributionsmuster, Drogenkonsum), KLEs erhöhen Risiko für Dysregulation biologischer Rhythmen (z.B. Verhaltens-aktivierung) bzw. können das BAS auslösen -> o individuelle Ressourcen senken Risiko (z.B. Stimmungsstabilisierende Medikamente, stabile Partnerschaft...) |
Ausgehend vom Bio-Psychologische Modell von Depue & Iacano was ist in der Therapie besonders zentral? | auf Auslöser / Trigger achten, die Veränderung des Aktivitätsniveau bzw. Auslenkung des BAS in eine o. andere Richtung bewirken (z.B. saisonale Schwankungen in Arbeitsbelastung, Schichtarbeit, Transatlantikflüge, Prüfungssituationen) Beispiel: Trauerfall als Auslöser für Manie: nach Trauerfall notwendige Erledigungen (z.B. Planung Beerdigung, Zeitungsanzeige...) Aktivitätsrausch massive Unruhe lautes Auftreten, Lachen, Singen auf Beerdigung |
Wie sieht das kognitive Modell maniformer Störungen aus? | SORC |
Was besagt das kognitive Modell maniformer Störungen? | Veränderung Aktivitätsniveau u. Verringerung Schlaf als Kern maniformer Symptome (O) führen zu bestimmten Reaktionen bzw. Verhaltensweisen (R): mehr Aktivitäten, euphorische Stimmung, ggf. Reizbarkeit Konsequenzen (C): Zunahme Selbstwert, mehr Aktivitäten geplant, veränderter Umgang mit Medikamenten, Kritik/ Besorgnis aus sozialem Umfeld (z.B. Partner, Eltern, Arzt), wird ignoriert bzw. führt zu Verstärkung dysfunktionaler Einstellungen (z.B. „Die sind alle neidisch, weil ich alle im Griff habe“, „Ich kann alles erreichen“, „Ohne mich geht gar nichts“) Spirale: mehr Selbstwert plus mehr Aktivitäten |
Wie geht man in der Diagnostik maniformer Störungen vor? | Bei der bipolaren Störung heißt es NICHT wenn die Symptome besser werden, dass man remittiert ist, sondern dass es ein Kippen in die Manie oder Depression heißen kann. Es ist nicht direkt "vorbei" Betroffene empfinden ausgeglichene Stimmung, Ausbleiben besonderer Lustgefühle im Alltag & "normale Tagesschwankungen" in Energie eher als Anzeichen von Depressivität Warnsignal für Therapeut: meistens zuerst Änderung in Aktivitätsniveau u. Schlaf, danach Änderung der Stimmung |
Wiee äußert sich die Symptomatik in diesem konkreten Einzelfall bei einer bipolaren Störung? | Manie äußert sich bei habituell ängstlicher, schüchterner Person anders als bei extravertierter, impulsiver Person Was für einen „normales Verhalten“ ist, kann bei einem anderen schon Anzeichen für Manie sein. Beispiel: Partnerin eines Bipolaren Patienten (mit komorbider schizoiden PS) sagt: »Wenn er sich abends im Bett zu mir umdreht & mir einen Gute-Nacht-Kuss gibt, dann weiß ich, dass es (Manie) wieder losgeht« |
Das Problem mit der Selbsteinschätzung bei der bipolaren Störung liegt worin? | Betroffene bagatellisieren häufig bzw. schätzen – v.a. im hypomanen/ manischen Zustand – ihre offensichtlichen Beschwerden/ befinden anders ein eshalb hilfreiche Fragen (weniger nach subjektiver Einschätzung fragen, sondern Patienten sollen berichten): "Wie viel haben Sie letzte Woche geschlafen" |
Welche somatischen Ursachen muss man immer abklären bevor man die bipolare Störung untersucht? | Hyperthyreose, Hirntumor, Migräne, MS, Alzheimer, HIV, Lues, ... Medikamentenanamnese: zum Ausschluss substanzinduzierter Stimmungsveränderung (Hormone, Antibiotika, ...) |
Welche Screeninginstrumente für die Bipolare Störung gibt es? | -> Mood Disorder Questionnaire (MDQ; Hirschfeld et al., 2000) -> Hypomanie Checkliste-32 (HCL-32; Angst et al., 2005) Skalen (s.u.) erheben nur den aktuellen Zustand, v.a. Schweregrad bestimmen wichtig: biographische Infos zB mit SKID erheben! erhöht Reliabilität der Diagnose |
Welche 3 Skalen mit 3 verschiendenen Foci sind in der Praxis indiziert? | 1. Allgemeine Depressions- & Manieskala (ADMS, Meyer & Hautzinger, 2001) 2. Internal State Scale (ISS, deutsch: Meyer & Hautzinger, 2013) 3. Social Rhythm Metric (SRM, deutsch: Meyer & Hautzinger, 2013): prospektive Erfassung des Alltags, Tagesaublaufs im Rahmen eines Stimmungstagebuches verhaltensnahe Dokumentation z.B. Schlafenszeiten, Arbeitszeiten, täglichen Aktivitäten, Medikamenteneinnahme sehr detaillierte Protokollierung |
Was ist die LCM? | Erfassung genauer Verlauf der Symptomatik auf Zeitachse inklusive möglicher Veränderungen im Leben, Belastungen, retrospektiv wie prospektiv (z.B. Dienstreisen, Geburtstage, Eheprobleme, vermehrter Arbeitsanfall) Identifikation typische Muster von Bedingungen, die affektiven Episoden vorausgehen (Auslöser, Trigger), aber auch Akkumulation versch. kleinerer Ereignisse Ableitung individuelles Bedingungsmodell (Störungsmodell) |
Wann ist Psychotherapie (kontra)indiziert bei Bipolaren Störungen? | • die meisten Behandlungsprogramme für Bipolare Störungen sind auf Rezidivprophylaxe bezogen: 1.) Risikofaktoren für erneute affektive Episode identifizieren 2.) individuelles Bedingungsmodell entwickeln 3.) präventive Maßnahmen zur Verhinderung v. Rezidiven bei stabilem Zustand ableiten |
Was macht man wenn ein maniformer Patient auf Anraten von Angehörigen kommt? | Alles zu tun, um die therapeutische Beziehung aufzubauen/ stabilisieren, alles verhindern, was Therapieabbruch hervorrufen könnte |
In welche Behandlungsphasen ist die Behandlung der Bipolaren Störung gegliedert? | 1. Akutbehandlung • Ziel: Kontrolle, Reduktion der Symptome; Dauer: bis 6 Monate 2. Stabilisierungsbehandlung • Ziel: Stabilisierung des erreichten symptomfreien Zustandes, Verhinderung Rückfall; Dauer: 4-6 Monate 3. Prophylaxebehandlung • Ziel: Aufrechterhaltung stabiler Zustand, Prävention erneuter (hypo)manischer, depressiver, gemischter Phasen |
Was passiert in der Akuttherapie? | Grundsätzlich: Pharmakotherapie steht im Vordergrund! Psychoedukation & Psychotherapie (PT) sind ergänzend bei Manie oft gg. Willen des Patienten o Lithium, Antiepileptika (Carbamazepin, Valproat) oder Antipsychotika (Olanzapin, Quetiapin,...) - bei bipolarer Depression (= depr. Episode) o 1. Wahl: Kombi AD + Stimmungsstabilisierer (zB Lithium) o auch PT zur Behandlung akuter depressiver Symptome |
Was passiert in der Rezidivprophylaxe? | Stimmungsstabilisierer 1.Wahl: Lithium (wirkt neuroprotektiv & suizidpräventiv) + Psychoeduk. & PT alternativ: Carbamazepin Lamotrigin Valproat |
Was ist besonders in der Therapie von bipolaren Störungen? | Psychotherapie nur als Ergänzung zur Psychopharmakotherapie Therapie unipolaren Depression: umgekehrt (Psychotherapie + ergänzend Psychopharmaka) Medikamente also sehr wichtiges Thema für bipolare P. Psychotherapeut sollte entsprechend Psychopharmaka für BS profundes Wissen haben • Betonung von Balance (nicht zu viel, nicht zu wenig), Stabilität, Regelmäßigkeit im Alltag • positiver wie negativer Stress als Risikofaktoren (auch bestandene Prüfung oder Abschluss können Stressoren darstellen) |
Wie ist das Therapeutische Vorgehen zur Rezidivprophylaxe? | - Family-Focused Treatment (FFT; Miklowitz & Goldstein, 1997) - Interpersonelle & Soziale Rhythmus-Therapie (IPSRT; Frank, 2005) - KVT (Basco & Rush, 1996; Meyer & Hautzinger, 2004) |
Was ist zu Family-Focused Treatment FFT sagen? | 21 Sitzgen. zu Hause, manualisiert; VT-orient. Familientherapie mit 2 Therapeuten - gut belegte Wirksamkeit, aber Setting eher aufwendig & wenig praktikabel - Basis: bestimmte familiäre Interaktionsmuster können Rezidivrisiko erhöhen |
Was ist zu zu Interpersonelle & Soziale Rhythmus-Therapie IPSRT: zu sagen? | 3 Aspekte sollen Rezidive verhindern: 1. Medikation eigenverantwortlich & bewusst einsetzen 2. Alltagsstabilisierung (zB Tagesstruktur, Schlaf-Wach-Rhythm., ...) 3. Interpersonelle Schwierigkeiten abbauen |
Was ist zur KVT nach Meyer & Hautzinger zu sagen? | Betroffene sollen lernen, ihr eigenes Verhalten, Denken, Fühlen zu beobachten u. bei Veränderungen in depressive o. maniforme Richtung adäquat zu reagieren Unterscheidung remittiert, stabile Pat. vs. akut depressiv / manisch oder chronischem Verlauf |
Bei reiner Rezidivprophylaxe wie ist die Behandlung unterteilt? | 4 Module 1.) Movitaion und Psychoedukation 2.) Individuelle Rezidivananalyse 3.) Aktivitätsniveau und Kognition 4.) Problemlösen, interpersonelles Verhalen und Notfallplan - ggf. individuelle Anpassung, Umstellung bzgl. Modulabfolge erforderlich - Rezidivprophylaxe meistens schon in Stabilisierungsphase eingesetzt (siehe oben 2. Phase der Behandlung) |
Was kann man zum Stimmungstagebuch sagen? | primäres Ziel in Modul 1: Aufbau therapeut. Beziehung, Förderung Motivation durch Erarbeitung relevanter Informationen über bipolare Störungen & ihre Ursachen/ Risikofaktoren - systematisches Monitoring d. täglichen Stimmung, Tagesablauf, aufgetretenen Symptome - Selbstbeobachtung u. Selbstkontrollfertigkeiten fördern - lernen zwischen Stimmungsschwankungen & Symptomen affektiver Episoden zu differenzieren - dysfunktionale Einstellungen o. verzerrte Wahrnehmungen zB bzgl. der eigenen Stimmung zu bearbeiten - P. muss Sinn & Zweck des STB verstanden haben |
Was ist zur Informationsvermittlung zur bipolaren Störung zu sagen? | • Basiswissen über Symptome, Ursachen, Verlauf, Vulnerabilitäts-Stress-Modell • Vorwissen/ subjektive Krankheitsmodelle explorieren u. ggf. korrigieren • Sorgen/ Ängste/ Fragen ansprechen u. klären (z.B. „Werden die Medikamente meine Persönlichkeit verändern?“) • zentrales Thema für viele Patienten: Medikamente für Compliance --> Vermittlung des Therapierationals |
Individuelle Rezidivanalyse was muss man hier machen? | ntwicklung individuelles Bedingungsmodell für Rezidive Frage nach: Ressourcen? Defiziten? welche Bedingungen erhöhen Risiko für Depression? Welche das Risiko für Manie? Wissensvermittlung Erarbeitung individuellen Verlauf Identifikation von situativen Bedingungen, die als Trigger fungiert haben, Identifikation der ersten Anzeichen für affektive Episoden bzw. Änderungen im Antrieb & der Stimmung (Liste von Frühwarnsymptomen, s. unten) |
„Normale“ vs. auffällige Stimmungsschwankungen wie kann man das differenzieren? | Affektive Symptome nicht qualitativ andere Zustände, sondern Extremformen des normalen Empfindens/ Verhaltens Arbeitsblatt mit 3 Spalten: Gedanken, Gefühle, Verhalten was ist typisch für Sie, wenn sie ... sind a) gesund b) manisch c) depressiv |
Was sind "normale" Stimmungsschwankungen? | 1.) an konkrete Ereignisse gekoppelt 2.) dauern nur eine begrenzte Zeit an 3.) Passen sich an Veränderungen der Situation oder Bedingungen an 4.) Gehen nicht mit einem Muster anderer Symptome einher (Selbstwert/Interesse Veränderungen) |
Modul 3: Aktivitätsniveau & Kognition in der Manie: Wie kann man das machen? | • Fokus des Kapitels: nicht auf Techniken per se, sondern Besonderheiten bei Bipolaren Störungen (v.a. Manie) Maniforme Kognition: erzerrtes negatives (& positives) Denken“ & Aufzeigen, wie verzerrtes Denken die Interpretation von Ereignissen & Handlungen beeinflusst Therapieablauf zur Identifikation depressiver Kognitionen: |
Therapieablauf zur Identifikation depressiver Kognitionen wie sieht dieser aus? | a) wechselseitige Beziehungen Gedanken, Gefühle, Verhalten in Depression erarbeiten b) Einführung Protokoll automatischer Gedanken bzw. Spaltentechnik (Hausaufgabe) Identifikation automatischer Gedanken, vermeintlich plötzlich starker Emotionen c) Realitätsprüfung der dysfunktionalen Gedanken, Einstellungen: Argumente für/ gegen (z.B. „Was würden anderes denken? Wie würde ein Freund diese Situation bewerten?“ d) Finden von Alternativerklärungen: Gibt es plausible andere Erklärungen für das, was passiert ist |
Therapieablauf zur Identifikation maniformer Kognitionen wie sieht dieser aus? | 1) Jede Manie beginnt als hypomaner Zusatnd, wobei Übergang individuell unterschiedlich schnell erfolgen kann. 2.) Oft wird die gute Stimmung verständlicherweise als angenehm oder »ausgleichende Gerechtigkeit« für depressive Zustände erlebt. 3) Maniforme Gedanken können auch paranoid-misstrauische Inhalte haben. 4) Die Veränderungen im Denken werden von Angehörigen & Partnern schneller bemerkt & als problematischer bewertet als von Patienten selbst |
• Ziel bei Prävention Bipolarer Störung: | IT’S ALL ABOUT THE BALANCE o Balance aus Tätigkeit & Pausen, Aufrechterhaltung von Aktivitäten, die ein Müssen / Sollen implizieren o Vorbeugung von Interessensverlust, Antriebslosigkeit o Förderung einer realistischen Einschätzung der Bewältigbarkeit von Aufgaben & Plänen: Wo können im Alltag Überforderungsgefühle auftreten? Wie kann man diese im Vorfeld verhindern? |
Strategie „Schrittweise Aufgabenbewältigung“ (SAB): Konkrete Schritte: | 1) Auflistung aller anstehenden Aufgaben, Pflichten (z.B. Steuererklärung) 2) Gemeinsame Erarbeitung, konkreter, bewältigbarer Teilschritte /-aufgaben 3) Beurteilung Wichtigkeit der Aufgaben /Teilaufgaben Aufteilung in 3 separate Listen: • Liste A: Aufgaben mit höchster Prio mit konkretem zeitlichem Rahmen • Liste B: Aufgabe mit hoher Prio, aber nicht so dringlich wie A • Liste C: weniger wichtige Aufgaben |
Anpassung SAB für akut hypomanen / manischen Zustand: | Auflistung aller anstehenden Aufgaben, Pflichten (z.B. Steuererklärung) + subjektiver Ideen, Pläne, Vorhaben, egal wie abstrus sie erscheinen 2) Gemeinsame Erarbeitung, konkreter, bewältigbarer Teilschritte /-aufgaben 3) Beurteilung subjektiver u. objektiver Wichtigkeit der Aufgaben /Teilaufgaben Aufteilung in 3 separate Listen: • Liste A: Aufgaben mit objektiv höchster Prio mit konkretem zeitlichem Rahmen + subjektiv bedeutsame Aktivitäten ->Maximalliste • Liste B: Sollte nur wenig Punkte umfassen, falls Liste A erledigt & sehr großer Tatendrang besteht • Liste C: Not-to-do-Liste |
6.4 Modul 4: Problemlösen, interpersonelles Verhalten u. Notfallplan | Einbezug von wichtigen Bezugspersonen P. für sich muss mehr Sicherheit bekommen, seinen eigenen Zustand einschätzen zu können, um adäquat auf (un)berechtigte Äußerungen zu reagieren Übungen zur sozialen Kompetenz: Perspektivwechsel, Gründe anderer besser verstehen, Kommunikationsstil |
Wie kann ein Notfallplan erarbeitet werden? | für alle P. sinnvoll: Erarbeitung 2 schriftlicher Notfallpläne (1 für Depression, 1 für Manie) • Hinweise zur Erstellung der Notfallpläne: o möglichst konkret (z.B. Namen, Telefonnummern von Familie, Freunden, Ärzten, Notarzt, Klinik) o ideal 5-7 Stufen (mit jeder Stufe höherer Grad an Interventionsbedarf, letzte Stufe meistens = Anruf beim Arzt) o in Therapie: individuelle Frühwarnsymptomliste (kognitiv, emotional, behavioral) & Störungsmodell erarbeiten, Selbstbeobachtung schulen je früher Prodromalsymptome erkannt, desto größer eigener Handlungsspielraum & höhere Chance durch eigene Strategien wieder Selbstkontrolle zu erlangen |
6.6 Therapiesetting: Einzel-, Paar- oder Gruppentherapie | Einzel vs. Gruppe: maßgeblich davon abhängig, wo behandelt wird Paartherapie: Einbezug wichtiger Bezugspersonen/ Angehörigen oft sehr sinnvoll (s. oben) |
Empirische Belege zur Wirksamkeit der Behandlung: | • lange Zeit Dominanz von genetisch-biologischen, psychiatrischen Modellen bipolarer Störungen • heute: in internationalen Leitlinien (z.B. NICE, S3) Wichtigkeit psychologischer Interventionen anerkannt • relativ junge Geschichte psychotherapeutischer Forschung zu Bipolaren Störungen eher spärliche Evidenzlage • Stimmungsstabilisierende Medikamente effektiv u. unverzichtbar |
Welche Medikamente gibt man bei einer Bipolaren Störung? | Lithium, Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin, Olanzapin, Quetiapin aber auch Antidepressiva und Benzos sind möglich. |
Was erreicht man durch Lithium-Gabe? | Stimmungsstabilisator. Lithium besitzt auch antidepressive Eigenschaften, die Kombination mit Antidepressiva kann zu einer Augmentation der thymoleptischen Wirkung führen. Außerdem ist Lithium das wirksamste Mittel zur Suizidprophylaxe. |
Was erreicht man durch Gabe von Antikonvulsiva (Lamotrigin, Valproinsäure, Carbamazepin...) | Auf der Verhaltensebene kommt es zur Linderung manischer Symptome (Reizbarkeit, psychomotorische Unruhe, Agitiertheit etc.). Die beste phasenprophylaktische Wirksamkeit unter den Antikonvulsiva ist für Carbamazepin nachgewiesen. |
Was erreicht man durch Gabe von Antipsychotika? | Unter den Antipsychotika ist Olanzapin das Mittel der ersten Wahl, in seiner antimanischen Wirksamkeit war Olanzapin in einer 12-monatigen Studie dem Goldstandard Lithium überlegen. Konventionelle Antipsychotika sollten als Phasenprophylaktika vermieden werden. Sie haben zwar einen ausgeprägten antimanischen Effekt, können jedoch häufig Depressionen induzieren. |
Was kann man durch Bezos erreichen bei Bipolaren Patient*innen? | Benzodiazepine können adjuvant zur Symptombeherrschung sowohl bei manischen, als auch bei depressiven Episoden verschrieben werden. Die beste antimanische Wirksamkeit scheint Clonazepam zu haben. Benzodiazepine sind zur Phasenprophylaxe weniger geeignet, sind aber in akuten Phasen gut wirksam. |
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