Created by Yvonne Heitland
almost 8 years ago
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Question | Answer |
Émile Durkheim... | 1858 - 1917; gilt als Begründer der Soziologie; ist einer der ersten Wissenschaftler, die menschliches Verhalten untersucht haben |
Vordergründige Frage für Durkheim | Die Frage nach einer sozialen Ordnung, die durch die sozialen Bindungen des Menschen konstituiert wird |
Durkheim versucht die Soziologie... | ...nach naturwissenschaftlichem Vorbild zu begründen, um nomologische Aussagen über die Gesellschaft zu formulieren |
Soziale Tatsachen... | ...sind sämtliche sozialen Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene, welche die Soziologie umgreift; ...sind jede mehr oder minder festgelegten Arten des Handelns; ...sind die Naturgesetze der sozialen Gesetze; ...wirken auf das menschliche Verhalten |
Durkheim fragt danach... | ...wie die Gesellschaft ist, nicht wie sie sein soll; ...was gesellschaftsstabilisierende Faktoren sind. |
Gesellschaftlicher Wandel ist laut Durkheim... | ...kein freiheitlicher Gestaltungsprozess von Individuen, sondern als gleichsam evolutionsbiologischer Reflex auf das Bevölkerungswachstum und als Effekt technologischer Erneuerungen von Kommunikations- und Verkehrsformen zu betrachten |
Jede Veränderung in der Organisation einer Gesellschaft... | ...hat als Folge eine gleichwertige Veränderung auf menschlicher Ebene. |
Zentrale Fragen bei Durkheim: | Wie ist eine Ordnung der Gesellschaft möglich?; Welche Gesetze liegen dieser Ordnung zugrunde?; Wie erhält sich eine Ordnung in der Gesellschaft?; Wie entstehen soziale Bindungen?; |
Durkheim unterscheidet zwischen zwei Arten der sozialen Bindung | mechanische Solidarität und organische Solidarität |
Segmentierte Gesellschaft | wird zusammengehalten durch die mechanische Solidarität; mechanisch steht für eine ursprüngliche, selbstverständliche Solidarität; ist verbunden mit einer niedrigen Bevölkerungszahl; Schaffung eines Kollektivbewusstseins; gemeinsame Überzeugungen leisten die soziale Bindung (Religion, Werte, Normen); Individualität wird aufgelöst; wenig ausgeprägte Arbeitsteilung; Repressives Recht (Strafe gilt als Sühne) |
Arbeitsteilige Gesellschaft / Funktional ausdifferenzierte Gesellschaft | beruht auf organischer Solidarität; die Gesellschaft strebt funktional auseinander; hohe Bevölkerungsdichte; differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung, Autonomie; kein Kollektivbewusstsein; Restitutives Recht (Rechtsprechung) |
Warum ist das autonome Individuum immer mehr von der Gesellschaft abhängig? | Wegen der Arbeitsteilung; durch die Arbeitsteilung entsteht ein Netz von wechselseitigen Abhängigkeiten; Arbeitsteilung ist vergleichbar mit dem vormaligen Kollektivbewusstsein; Jedes Organ hat seine eigene Aufgabe und ist abhängig von den anderen. |
moralisches Grundprinzip bei Durkheim | stellt die Arbeitsteilung der solidarischen Gesellschaftsform dar, d.h. Arbeitsteilung erzeugt Solidarität, auf der die Moral fußt. |
Was ist Moral? | Unter Moral versteht Durkheim das herrschende Regelsystem der Gesellschaft, welche historisch, evolutionistisch gewachsen ist; das moralische Regelwerk verändert sich ohne Intentionalität des Menschen; Moral ist nicht frei wählbar, sondern aufgezwungen; die Regeln der Moral liegen außerhalb des menschlichen Willens, ihre Einhaltung erfolgt durch erduldetem Zwang stabiles System von Regeln, die gegeben sind und der Verhaltensregulierung dienen |
Disziplin Soziologie | hat einen eigenen Gegenstand: die Gesellschaft, ihre Ordnung und Moral, sowie das soziale Verhalten der Menschen; ermöglicht Moral durch ihre wissenschaftliche Forschung |
Anomie | ...bezeichnet die Ordnunglosigkeit, das Auseinanderklaffen individueller Handlungen und deren Einbindung in ein soziales Ganzes, d.h. die soziale BIndungslosigkeit des Individuums; ...ist ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift; ...kann verhindert bzw. reduziert werden durch die Etablierung relevanter moralischer Maßstäbe. |
Rolle der Erziehung | Erziehung wird zu einem zentralen Weg der Reproduktion der Gesellschaft; Erziehung ist bei Durkheim methodische Sozialisation; Bei Durkheim geht es nicht um die individuellen Anlage, die durch Erziehung zur Entfaltung kommen sollen; Erziehung ist das Mittel, durch welches sich die Bedinugngen der Existenz der Gesellschaft immer wieder erneuern |
Sozialisationsprozesse erzeugen... | ...das soziale Wesen im Menschen |
Individuelles Wesen | Bezug zu uns selbst, auf die Ereignisse unseres persönlichen Lebens |
Soziales Wesen | System von Ideen, Gefühlen und Gewohnheiten, welche die Gruppen audrücken, denen wir angehören; Religiöse Überzeugungen, moralische Ansichten, nationale und professionelle Traditionen; es entsteht, indem das Individuum die moralischen Regeln der Gesellschaft internalisiert |
Aufgabe der Erziehung als methodische Sozialisation | Bildung des sozialen Wesens, welches aus dem asozialen, egoistischen Wesen entstehen soll; das soziale Wesen soll fähig sei ein soziales und moralisches Leben zu führen; Erziehung soll dem sozialen Wesen seine zukünftigte Funktion in der Gesellschaft aufzeigen, durch die Arbeitsteilung wird die Fukntion des Einzelnen maßgeblich. |
Transzendental-soziologische Voraussetzungen für Moral / Drei Faktoren, die auf die Bedeutungen und Momente der sozialen Moralität verweisen | Geist der Disziplin; Anschluss an die soziale Gruppe; Autonomie des Willens - die aufgeklärte Zustimmung |
Geist der Disziplin | ...beschreibt die unbedingte Unterordnung unter das Gesollte; Vermeidung rein egoistischer Handlungsformen; das moralische Gesetz als Regelsystem der Gesellschaft muss maßgeblich werden (geschieht durch Einübung, Gehorsam, Sanktionen); Zentrale Institution für diesen Geist ist die Schule |
Anschluss an die soziale Gruppe | im Vordergrund steht hier die soziale Bindung des Menschen als funktionales Mitglied der Gesellschaft; moralische Normen und Werte werden über das Gefühl der Zugehörigkeit einer Gruppe vermittelt |
Autonomie des Willens - die aufgeklärte Zustimmung | Thematisch wird die Freiheit des Einzelnen; Autonomie des Willens: Einsicht der Moral; Aufgeklärte Zustimmung: Wenn der Mensch die Funktion und Notwendigkeit der Einhaltung moralischer Regeln versteht, kann er sich diesen Regeln als Audruck freien Willens anpassen; Die AZ ist das Wissen über die Notwendigkeit des Zwanges; Der äußere Zwang wird zur Selbstbeherrschung und Selbstregulierung |
Moralisches Handeln... | ...ist altruistisches, aufopferungsvolles Handeln, das zur Erhaltung der Gesellschaft notwendig gefordert und durch Zwang erzielt werden muss. |
Die soziale Ordnung und die Reproduktion in Schichten und Klassen... | ...ist notwendig für das Funktionieren von Gesellschaft |
Wie ist eine Ordnung der Gesellschaft möglich? | Solidarität |
Welche Gesetze liegen dieser Ordnung zugrunde? | Moral |
Wie erhält sich eine Ordnung in der Gesellschaft? | Arbeitsteilung, aufgeklärte Zustimmung, Erziehung |
Wie entstehen soziale Bindungen? | Erziehung |
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